Die Rebe - Teil 1 (sehr wichtig) Flashcards
Aus welchen Grundbestandteilen besteht jedes Ökosystem? Erkläre diese.
Biotop: ist der Lebensraum mit den Umweltbedingungen wie Licht-, Wärme-, Wasserhaushalt, Gehalt an Mineralstoffen, Luftzusammensetzung.
Biozönose: ist die Lebensgemeinschaft aller im Biotop lebenden Organismen wie Reben, Grünpflanzen, Krankheitserreger, Schädlinge, Nützlinge, Indifferente u. a.
Was sollte das Ziel aller Pflegemaßnahmen sein?
Den Rebstock in seiner Entwicklung zu fördern und dabei eine hohe Artenvielfalt zu schaffen, die die Stabilität durch zahlreiche Regulationsmechanismen unterstützt. Die Massnahmen sind methodisch so zu gestalten dass die schonend und unterstützend wirken und nachhaltig keine Störung des Ökosystems Weingarten darstellen.
Was ist die Aufgabe der Wurzel einer Rebe?
Die Wurzel dient zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen, zur Verankerung im Boden und zur Speicherung von Reservestoffen.
Durch die verwendete Unterlagsrebe von 30-35 cm Länge ensteht eine Wurzelstange, wie nennt man die Wurzeln am oberen und unteren Knoten?
Am oberen Knoten bilden sich Seitenwurzeln, am unteren Fusswurzeln.
Die Fusswurzeln werden am stärksten ausgebildet.
Wie nennt man die kleinsten Verzweigungen der Wurzeln?
Faserwurzeln
Was passiert wenn in einem Weingarten die Veredlungsstelle zu tief in den Boden kommt?
Es können sich an der Veredlungsstelle Wurzeln bilden (Edelreiswurzeln). Diese Wurzeln machen die Rebe reblausanfällig - ihre Bildung muss daher verhindert werden.
Wie tief dringen die Wurzeln einer Rebe vor und von was hängt dies ab?
Die meisten Wurzelspitzen liegen in einer Tiefe von 10-40 cm. Die tiefe hängt jedoch stark von der Bodenschicht ab. In gut drainierten Böden können Wurzeln bis in 5 Meter tiefe reichen, die dann aber wenig verzweigt sind. Jedoch eignen sich diese Wurzeln besonders gut, die Rebe in längeren Trockenphasen mit Wasser zu versorgen.
Allgemein besteht im Wurzelsystem ein stetiger Wechsel zwischen Neubildung und Absterben. Wie funktioniert das?
Die Wurzelneubildung setzt zum Rebblütebeginn (im Juni) ein, beginnt nahe an der Bodenoberfläche und setzt sich der Erwärmung des Bodens in tiefere Schichten fort. Viele Wurzeln (Faserwurzeln) sterben nach einiger Zeit wieder ab. Die überlebenden Faserwurzeln werden dann zu Seitenwurzeln, die ihrerseits wieder Faserwurzeln tragen.
Wie beeinflusst die Bepflanzungsdichte die Wurzelmasse?
In eng gepflanzten Anlagen kann sich die Wurzelmasse bei bestimmten Bodenverhältnissen etwas in tiefer Schichten verlagern. Insgesamt nimmt aber in engen Pflanzungen die Wurzelmasse ab, und damit sinkt auch die Möglichkeit, lange Trockenperioden gut zu überdauern.
Das Wurzelwachstum wird gefördert durch..? (11) Nenne 5.
- zunehmenden Feinerdeanteil
- höhere Bodenwärme
- gute Humusversorgung
- geringeren Steinanteil
- gleichmässige Wasserversorgung
- harmonische Nährstoffversorgung
- gut durchlüfteten Boden
- fachgerechte Bodenpflege
- richtige Laubarbeit
- ausreichend Pflanzenschutz
- geringe Bepflanzungsdichte
Das Wurzelwachstum wird gehemmt durch..? (10) Nenne 4.
- kalten Boden - stauende Nässe
- geringen Humusgehalt
- Bodenverdichtungen
- zunehmenden Steinanteil
- Trockenheit
- Nährstoffmangel bzw. Nährstoffüberschuss
- zu intensive und zu tiefe mechanische Bodenbearbeitung
- zu starke Laubarbeit
- übermässigem Ertrag
- hohe Bepflanzungsdichte
Was sind die verholzten Teile des Rebstocks?
- *Altes Holz** (Stamm, Schenkel, Kordon - ein Schenkel ist eine kurze und der Kordon eine längere Verzweigung des Stammes)
- *Zweijähriges Holz**
- *Einjähriges Holz**
Beschreibe den Begriff “altes Holz”.
Was hat ein Rebstock mit viel altem Holz für Vorteile?
Ist 3 Jahre oder älter. Das alte Holz ist einerseits Träger des zweijährigen und des darauf befindlichen fruchtbaren einjährigen Holzes, andererseits dient es zur Speicherung und Leitung von Nähr- und Reservestoffen.
Äusserlich zeigt das alte Holz dunkle Färbung.
Je mehr altes Holz (Reservestoffe) vorhanden ist, umso kräftiger werden sich alle Teile, die aus ihm entspringen, entwickeln und umso besser wird der Rebstock überwintern. Rebstöcke mit mehr Altholz zeigen in fast allen Jahren einen höheren Ertrag. Dieser höhere Ertrag kommt in erster Linie durch die vermehrte Zahl von Einzelblüten zustande.
Was ist Zweijähriges Holz?
Es bildet den Übergang vom alten Holz zum tragfähigen einjährigen Holz.
Die Rinde ist silbrig grau gefärbt.
Was ist Einjähriges Holz?
Es befindet sich auf einem zweijährigen Trieb oder dem alten Holz (= Wasserschoss).
Sortentypische Braunfärbung mit deutlich sichtbaren Knospen.
Aus den Knospen entwickeln sich im Frühjahr grüne Sommertriebe.
Das einjährige Holz wird in Nodien und Internodien unterteilt.
An einjährigem Holz lassen sich auch Symptome von Pilzinfektionen wie z. B. Botrytis erkennen.
Was sind Nodien und Internodien?
Nodien = Knoten
Verdickungen in regelmässigen Abständen am einjährigen Trieb. Auf diesen Nodien sind die Knospen (Augen), Ranken und Geiztriebe angeordnet. Im Sommer tragen die Nodien Blätter und Trauben.
Internodien = Zwischenknotenstücke
Zwischenstücke von Knoten zu Knoten. Die einzelnen Rebsorten weisen unterschiedliche Internodienlängen auf, welche auch von den Wachstumsbedingungen und vom Gesundheitszustand beeinflusst werden. Verkürzte Internodien sind auch symptomatisch für viele Rebenerkrankungen.
Beschreibe die Bestandteile des Rebstocks.
- Einjähriges Holz
- Stamm (altes Holz)
- Wasserschoss (einj. Holz)
- Zweijähriges Holz
- Kordon (altes Holz)
- Veredlungsstelle
Was für eine Auswirkung hat die Witterung auf die Augenfruchtbarkeit?
Feuchtwarme Witterung im Juni und Juli verbessert die Augenfruchtbarkeit - mehr und grössere Gescheine.
Kühle Witterung und Trockenstress im Juni und Juli vermindert die Augenfruchtbarkeit - weniger und kleinere Gescheine.
Was bedeutet Austrieb?
Ein jährlich wiederkehrendes Wachstumsstadium, bei dem im Frühjahr die jungen Sprossen aus den Knospen hervorbrechen. Damit beginnt die Wachstumsperiode.
Das erste Anzeichen dafür ist das Weinen oder Bluten (Saftaustritt) aus den Schnittstellen der Reben.
Was ist das erste Lebenszeichen der Rebe gegen Ende des Winters? Beschreibe diesen Vorgang genauer.
Das Weinen oder Bluten.
Aus unverkorkten Schnitt- oder Wundstellen tritt Phloem- und Xylemsaft aus.
Von was ist die Intensität des Blutens (Weinen) abhängig?
Das Bluten wird vorwiegend durch den Wurzeldruck verursacht. Für den Verlauf und die Intensität kommt der Temperatur im Wurzelbereich eine grosse Bedeutung zu. Die stärkste Blutungsintensität wird bei Bodentemperaturen um 10°C erreicht.
Längsschnitt durch ein Nodium mit einem Auge.
- Diaphragma (Holzbrücke)
- Obere Nebentriebanlage
- Knospenwolle
- Haupttriebanlage
- Blattnarbe
- Untere Nebentriebanlage
- Rinde
- Bast
- Kambium
- Holz
- Mark
Was ist das Diaphragma?
Auch Holzbrücke oder Brücke genannt. Im Nodium wird die Markröhre durch Holzzellen unterbrochen. Diese Zellen dienen der Reservestoffspeicherung. Je mehr Reservestoffe (Stärke) eingelagert werden (dick und breit), umso besser kann das Auge beim Austrieb versorgt werden.
Aus was besteht die Borke und was ist die Aufgabe?
Sie besteht aus den bereits abgestorbenen, bräunlich gefärbten Rindenzellschichten und schützt die innen liegenden Zellschichten.
Was ist die Aufgabe des Bast?
Dient der Saftleitung (Assimilate) nach unten und als Reservestoffspeicher.
Was ist das Kambium?
Was passiert bei Verletzungen des Holzes?
(Meristemgewebe oder Teilungsgewebe)
Das Kambium ist ein Teilungsgewebe zwischen Bast- und Holzteil. Von dieser Zellschicht geht das Dickenwachstum aus.
Bei Verletzungen des Holzes, insbesondere durch die Veredlung, bildet sich aus dem Kambium ein Kallusgewebe (Wundkallus), welches zum Wundverschluss oder zur Verwachsung der Veredlungspartner führt.
Was sind die Voraussetzungen für eine gute Kallusbildung bei der Rebe?
Temperaturen von 25 - 28°C und hohe Luftfeuchtigkeit.
Was ist die Aufgabe des Holz?
Der Holzkörper dient mit seinen Gefässen der Wasser- und Nährsalzleistung nach oben (aufsteigender Saftstrom) sowie der Festigung des Triebes und der Reservestoffspeicherung.
Querschnitt durch einen einjährigen Spross (schematisch).
- Rinde
- Hartbast
- Weichbast
- Holz
- Kambium
- Mark
Längsschnitt durch einen einjährigen Trieb.
- Internodium +
- (Zwischenknotenstück)
- Nodium (Knoten)
- Diaphragma (Holzbrücke)
- Mark
- Holz
- Bast, Rinde
- Knospe (Auge)
Beschreibe das Mark.
Das Mark ist der innerste, schwammige Teil des Rebtriebes. Vom Mark gehen Querverbindungen, sogenannte Markstrahlen, durch das Holz bis zum Bastteil aus. Sie teilen die Gefässbündel und dienen dem Quertransport von Nährstoffen. Die Rebe besitzt keine durchgehende Markröhre, da diese von Diaphragmen unterbrochen wird.