Die Rebe - Teil 1 (sehr wichtig) Flashcards

1
Q

Aus welchen Grundbestandteilen besteht jedes Ökosystem? Erkläre diese.

A

Biotop: ist der Lebensraum mit den Umweltbedingungen wie Licht-, Wärme-, Wasserhaushalt, Gehalt an Mineralstoffen, Luftzusammensetzung.

Biozönose: ist die Lebensgemeinschaft aller im Biotop lebenden Organismen wie Reben, Grünpflanzen, Krankheitserreger, Schädlinge, Nützlinge, Indifferente u. a.

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2
Q

Was sollte das Ziel aller Pflegemaßnahmen sein?

A

Den Rebstock in seiner Entwicklung zu fördern und dabei eine hohe Artenvielfalt zu schaffen, die die Stabilität durch zahlreiche Regulationsmechanismen unterstützt. Die Massnahmen sind methodisch so zu gestalten dass die schonend und unterstützend wirken und nachhaltig keine Störung des Ökosystems Weingarten darstellen.

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3
Q

Was ist die Aufgabe der Wurzel einer Rebe?

A

Die Wurzel dient zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen, zur Verankerung im Boden und zur Speicherung von Reservestoffen.

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4
Q

Durch die verwendete Unterlagsrebe von 30-35 cm Länge ensteht eine Wurzelstange, wie nennt man die Wurzeln am oberen und unteren Knoten?

A

Am oberen Knoten bilden sich Seitenwurzeln, am unteren Fusswurzeln.
Die Fusswurzeln werden am stärksten ausgebildet.

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5
Q

Wie nennt man die kleinsten Verzweigungen der Wurzeln?

A

Faserwurzeln

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6
Q

Was passiert wenn in einem Weingarten die Veredlungsstelle zu tief in den Boden kommt?

A

Es können sich an der Veredlungsstelle Wurzeln bilden (Edelreiswurzeln). Diese Wurzeln machen die Rebe reblausanfällig - ihre Bildung muss daher verhindert werden.

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7
Q

Wie tief dringen die Wurzeln einer Rebe vor und von was hängt dies ab?

A

Die meisten Wurzelspitzen liegen in einer Tiefe von 10-40 cm. Die tiefe hängt jedoch stark von der Bodenschicht ab. In gut drainierten Böden können Wurzeln bis in 5 Meter tiefe reichen, die dann aber wenig verzweigt sind. Jedoch eignen sich diese Wurzeln besonders gut, die Rebe in längeren Trockenphasen mit Wasser zu versorgen.

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8
Q

Allgemein besteht im Wurzelsystem ein stetiger Wechsel zwischen Neubildung und Absterben. Wie funktioniert das?

A

Die Wurzelneubildung setzt zum Rebblütebeginn (im Juni) ein, beginnt nahe an der Bodenoberfläche und setzt sich der Erwärmung des Bodens in tiefere Schichten fort. Viele Wurzeln (Faserwurzeln) sterben nach einiger Zeit wieder ab. Die überlebenden Faserwurzeln werden dann zu Seitenwurzeln, die ihrerseits wieder Faserwurzeln tragen.

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9
Q

Wie beeinflusst die Bepflanzungsdichte die Wurzelmasse?

A

In eng gepflanzten Anlagen kann sich die Wurzelmasse bei bestimmten Bodenverhältnissen etwas in tiefer Schichten verlagern. Insgesamt nimmt aber in engen Pflanzungen die Wurzelmasse ab, und damit sinkt auch die Möglichkeit, lange Trockenperioden gut zu überdauern.

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10
Q

Das Wurzelwachstum wird gefördert durch..? (11) Nenne 5.

A
  • zunehmenden Feinerdeanteil
  • höhere Bodenwärme
  • gute Humusversorgung
  • geringeren Steinanteil
  • gleichmässige Wasserversorgung
  • harmonische Nährstoffversorgung
  • gut durchlüfteten Boden
  • fachgerechte Bodenpflege
  • richtige Laubarbeit
  • ausreichend Pflanzenschutz
  • geringe Bepflanzungsdichte
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11
Q

Das Wurzelwachstum wird gehemmt durch..? (10) Nenne 4.

A
  • kalten Boden - stauende Nässe
  • geringen Humusgehalt
  • Bodenverdichtungen
  • zunehmenden Steinanteil
  • Trockenheit
  • Nährstoffmangel bzw. Nährstoffüberschuss
  • zu intensive und zu tiefe mechanische Bodenbearbeitung
  • zu starke Laubarbeit
  • übermässigem Ertrag
  • hohe Bepflanzungsdichte
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12
Q

Was sind die verholzten Teile des Rebstocks?

A
  • *Altes Holz** (Stamm, Schenkel, Kordon - ein Schenkel ist eine kurze und der Kordon eine längere Verzweigung des Stammes)
  • *Zweijähriges Holz**
  • *Einjähriges Holz**
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13
Q

Beschreibe den Begriff “altes Holz”.
Was hat ein Rebstock mit viel altem Holz für Vorteile?

A

Ist 3 Jahre oder älter. Das alte Holz ist einerseits Träger des zweijährigen und des darauf befindlichen fruchtbaren einjährigen Holzes, andererseits dient es zur Speicherung und Leitung von Nähr- und Reservestoffen.
Äusserlich zeigt das alte Holz dunkle Färbung.

Je mehr altes Holz (Reservestoffe) vorhanden ist, umso kräftiger werden sich alle Teile, die aus ihm entspringen, entwickeln und umso besser wird der Rebstock überwintern. Rebstöcke mit mehr Altholz zeigen in fast allen Jahren einen höheren Ertrag. Dieser höhere Ertrag kommt in erster Linie durch die vermehrte Zahl von Einzelblüten zustande.

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14
Q

Was ist Zweijähriges Holz?

A

Es bildet den Übergang vom alten Holz zum tragfähigen einjährigen Holz.
Die Rinde ist silbrig grau gefärbt.

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15
Q

Was ist Einjähriges Holz?

A

Es befindet sich auf einem zweijährigen Trieb oder dem alten Holz (= Wasserschoss).
Sortentypische Braunfärbung mit deutlich sichtbaren Knospen.
Aus den Knospen entwickeln sich im Frühjahr grüne Sommertriebe.
Das einjährige Holz wird in Nodien und Internodien unterteilt.
An einjährigem Holz lassen sich auch Symptome von Pilzinfektionen wie z. B. Botrytis erkennen.

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16
Q

Was sind Nodien und Internodien?

A

Nodien = Knoten
Verdickungen in regelmässigen Abständen am einjährigen Trieb. Auf diesen Nodien sind die Knospen (Augen), Ranken und Geiztriebe angeordnet. Im Sommer tragen die Nodien Blätter und Trauben.

Internodien = Zwischenknotenstücke
Zwischenstücke von Knoten zu Knoten. Die einzelnen Rebsorten weisen unterschiedliche Internodienlängen auf, welche auch von den Wachstumsbedingungen und vom Gesundheitszustand beeinflusst werden. Verkürzte Internodien sind auch symptomatisch für viele Rebenerkrankungen.

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17
Q

Beschreibe die Bestandteile des Rebstocks.

A
  1. Einjähriges Holz
  2. Stamm (altes Holz)
  3. Wasserschoss (einj. Holz)
  4. Zweijähriges Holz
  5. Kordon (altes Holz)
  6. Veredlungsstelle
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18
Q

Was für eine Auswirkung hat die Witterung auf die Augenfruchtbarkeit?

A

Feuchtwarme Witterung im Juni und Juli verbessert die Augenfruchtbarkeit - mehr und grössere Gescheine.

Kühle Witterung und Trockenstress im Juni und Juli vermindert die Augenfruchtbarkeit - weniger und kleinere Gescheine.

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19
Q

Was bedeutet Austrieb?

A

Ein jährlich wiederkehrendes Wachstumsstadium, bei dem im Frühjahr die jungen Sprossen aus den Knospen hervorbrechen. Damit beginnt die Wachstumsperiode.
Das erste Anzeichen dafür ist das Weinen oder Bluten (Saftaustritt) aus den Schnittstellen der Reben.

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20
Q

Was ist das erste Lebenszeichen der Rebe gegen Ende des Winters? Beschreibe diesen Vorgang genauer.

A

Das Weinen oder Bluten.

Aus unverkorkten Schnitt- oder Wundstellen tritt Phloem- und Xylemsaft aus.

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21
Q

Von was ist die Intensität des Blutens (Weinen) abhängig?

A

Das Bluten wird vorwiegend durch den Wurzeldruck verursacht. Für den Verlauf und die Intensität kommt der Temperatur im Wurzelbereich eine grosse Bedeutung zu. Die stärkste Blutungsintensität wird bei Bodentemperaturen um 10°C erreicht.

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22
Q

Längsschnitt durch ein Nodium mit einem Auge.

A
  1. Diaphragma (Holzbrücke)
  2. Obere Nebentriebanlage
  3. Knospenwolle
  4. Haupttriebanlage
  5. Blattnarbe
  6. Untere Nebentriebanlage
  7. Rinde
  8. Bast
  9. Kambium
  10. Holz
  11. Mark
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23
Q

Was ist das Diaphragma?

A

Auch Holzbrücke oder Brücke genannt. Im Nodium wird die Markröhre durch Holzzellen unterbrochen. Diese Zellen dienen der Reservestoffspeicherung. Je mehr Reservestoffe (Stärke) eingelagert werden (dick und breit), umso besser kann das Auge beim Austrieb versorgt werden.

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24
Q

Aus was besteht die Borke und was ist die Aufgabe?

A

Sie besteht aus den bereits abgestorbenen, bräunlich gefärbten Rindenzellschichten und schützt die innen liegenden Zellschichten.

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25
Q

Was ist die Aufgabe des Bast?

A

Dient der Saftleitung (Assimilate) nach unten und als Reservestoffspeicher.

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26
Q

Was ist das Kambium?

Was passiert bei Verletzungen des Holzes?

A

(Meristemgewebe oder Teilungsgewebe)

Das Kambium ist ein Teilungsgewebe zwischen Bast- und Holzteil. Von dieser Zellschicht geht das Dickenwachstum aus.

Bei Verletzungen des Holzes, insbesondere durch die Veredlung, bildet sich aus dem Kambium ein Kallusgewebe (Wundkallus), welches zum Wundverschluss oder zur Verwachsung der Veredlungspartner führt.

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27
Q

Was sind die Voraussetzungen für eine gute Kallusbildung bei der Rebe?

A

Temperaturen von 25 - 28°C und hohe Luftfeuchtigkeit.

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28
Q

Was ist die Aufgabe des Holz?

A

Der Holzkörper dient mit seinen Gefässen der Wasser- und Nährsalzleistung nach oben (aufsteigender Saftstrom) sowie der Festigung des Triebes und der Reservestoffspeicherung.

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29
Q

Querschnitt durch einen einjährigen Spross (schematisch).

A
  1. Rinde
  2. Hartbast
  3. Weichbast
  4. Holz
  5. Kambium
  6. Mark
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30
Q

Längsschnitt durch einen einjährigen Trieb.

A
  1. Internodium +
  2. (Zwischenknotenstück)
  3. Nodium (Knoten)
  4. Diaphragma (Holzbrücke)
  5. Mark
  6. Holz
  7. Bast, Rinde
  8. Knospe (Auge)
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31
Q

Beschreibe das Mark.

A

Das Mark ist der innerste, schwammige Teil des Rebtriebes. Vom Mark gehen Querverbindungen, sogenannte Markstrahlen, durch das Holz bis zum Bastteil aus. Sie teilen die Gefässbündel und dienen dem Quertransport von Nährstoffen. Die Rebe besitzt keine durchgehende Markröhre, da diese von Diaphragmen unterbrochen wird.

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32
Q

Reifes und gesundes einjähriges Rebholz beurteilt man nach äusseren oder inneren Merkmalen. Nenne je 3 Merkmale.

A

Nach äussere Merkmalen:

  • sortentypische Rindenfarbe (ohne Verletzung und frei von Krankheitsbefall)
  • Triebstärke 6-12 mm (Sortenabhängig)
  • Knisterndes Geräusch (Hartbast) beim Biegen
  • grosse, rundkugelig ausgebildete Knospen
  • eher rundlicher, leicht ovaler Querschnitt

Nach inneren Merkmalen:

  • günstiges Verhältnis zwischen Holz und Mark (Markanteil höchsten ein Drittel)
  • hellgrünliche bis grüne Färbung der Treibanlagen im Auge
  • Wassergehalt von ca. 50 %
  • ellipsoider Querschnitt
  • elastisch biegsam
33
Q

Was übt einen sehr grossen Einfluss auf die Holzreife aus?

A

Der Witterungsverlauf in den Monaten Juni, Juli und August.

34
Q

Woraus entwickelt sich der grüne Sommertrieb und wovon hängt die Wuchsstärke, die Anzahl der Gescheine und deren Grösse ab?

A

Aus einer Winterknospe oder aus einer schlafenden Knospe. Dies ist von der Ausbildung der Knospe und ihrer Stellung am Trieb abhängig.

35
Q

Wie verändert sich die Triebspitze während der Wachstumsperiode?

A

Während der Wachstumsperiode ist die Triebspitze geneigt und vollführt sehr langsame, kreisende Bewegungen (Nutation). Bei Wachstumsende (ca. Weichwerden der Beeren) streckt sie sich.

36
Q

Wann wird der Sommertrieb zum einjährigen Holz?

A

Am Ende der Vegetationsperiode (nach abgeschlossener Reservestoffeinlagerung).

37
Q

Veränderungen oder Zerstörungen der Blätter können durch was verursacht werden? (4)

A
  • Vertrocknen bei Wassermangel
  • mechanische Verletzungen durch Hagelschlag, Laubschneider usw.
  • Schädigung durch Frühfröste, Spätfröste, Blitz, Feuer, Dünger und Pflanzenschutzmittel
  • Verfärbungen bei Nährstoffmangel, Schädlings- und Krankheitsbefall
38
Q

Welche Aufgabe hat das Blatt? Erkläre den Vorgang.

A

Die wichtigste Aufgabe des Blattes ist die Bildung von Kohlenstoffverbindungen bei der Fotosynthese. Dabei wird mithilfe von Chlorophyll (Blattgrün) und der Energie des Sonnenlichts Wasser und Kohlendioxid in Glucose (Zucker) und Sauerstoff umgewandelt.

39
Q

Wie sieht die Gleichung der Fotosynthese aus? (ohne chemische Formel)

A

Kohlendioxid + Wasser + Lichtenergie = Glucose + Sauerstoff

40
Q

Nenne 5 Voraussetzungen für eine gute Fotosynthese? (7)

A
  • optimale Sonneneinstrahlung - die Sonneneinstrahlung ist jener Faktor, der die Fotosyntheseleistung der Rebe am deutlichsten beeinflusst (Menge und Qualität) - belichtete Blätter können sich bei Windstille um bis zu 10°C über die allgemeine Lufttemperatur erwärmen, was besonders in der Reifephase bei zu niedriger Temperatur von Bedeutung ist.
  • günstige Stellung und Verteilung der Blätter - Die Blätter sollen mit möglichst viel Sonnenlicht beschienen werden - Blätter auf der Schattenseite haben eine bis zu 40 % geringere Fotosyntheseleistung
  • Temperatur zwischen 25 und 30°C
  • gute Wasserversorgung - sinkt die Bodenwasserversorgung unter 60% nutzbare Wasserkapazität ab, dann erfährt die Fotosyntheseleistung eine mehr oder weniger starke Einschränkung
  • Luftfeuchtigkeit um 60-70% - bei starkem Bodenwassermangel ist auch eine Aufnahme von Wasserdampf direkt aus der Atmosphäre möglich
  • ausreichende Nährstoffverbindungen (Boden- und Blattdünung)
  • gesunde Ernährung bzw. ausreichender Schutz der Blattfläche
41
Q

Eine typische Rebenlaubwand repräsentiert viele Blattlagen, und normalerweise ist nur ein geringer Teil dieser Blätter dem Sonnenlicht direkt ausgesetzt. Was bedeutet das für die Blattlagen und die Fotosynthese?

A
  • Erste Blattlage liegt über der Lichtsättigung - Maximum der Fotosynthese
  • Zweite Blattlage liegt bei ⅓ der Lichtsättigung - ⅓ der Fotosynthese
  • Dritte Blattlage liegt am Lichtkompensationspunkt - Keine Netto-Fotosynthese
42
Q

Welche zwei Phänomene helfen, die Lichtgegebenheiten innerhalb der Laubwand zu verbessern?

A
  • Diffuses Licht - Licht, welches von den Wolken, der Bodenoberfläche bzw. Verunreinigungen der Luft oder anderen Objekten reflektiert wird.
  • Sonnenflecken - Licht, das direkt durch Öffnungen in der Laubwand bis in deren Inneres dringt. Reben können diese kurzen Perioden von Licht effektiv aufnehmen.
43
Q

Erkläre die Selbstbestäubung.

A

Die europäischen Edelsorten besitzen meist eine Zwitterblüte. Diese ist eine vollständige Blüte mit männlichen und weiblichen Blütenorganen. Beim Blühvorgang (meist im Juni) wird das grüne Käppchen nach oben abgeworfen. Dadurch können sich die Staubgefässe entfalten und ihren Pollen auf die Narbe abgeben.

44
Q

Was ist das Geschein?

A

Eine hohe Anzahl (150-500) Einzelblüten bildet auf einem Stielgerüst (Rispe) das Geschein (Infloreszenz).

45
Q

Erkläre den Ablauf der Rebblüte.

A

Die grünen Käppchen beginnen sich oben gelblich zu verfärben und werden nach oben abgeworfen. Mit dem Abwerfen der Käppchen erfolgt gleichzeitig die Bestäubung. Die sich streckenden Staubgefässe geben Pollen ab. Die Pollenkörner beginnen auf dem klebrigen Narbensekret zu keimen.

46
Q

Was bedeuten die Begriffe Vorblüte, Vollblüte und Nachblüte?

A

Vorblüte: 25% der Käppchen sind abgeworfen.

Vollblüte: 50% der Käppchen sind abgeworfen.

Nachblüte: 80% der Käppchen sind abgeworfen.

47
Q

Der Verlauf der Rebblüte wird in hohem Masse von was beeinflusst?

A

Von der Witterung. Warmes, trockenes Wetter (über 15°C) lässt den Blühvorgang am günstigsten ablaufen.

48
Q

Was passiert in Jahren in denen unmittelbar vor und während der Blüte längere Zeit kaltes Wetter herrscht?

A

Es verrieseln so viele Blüten, dass es zu spürbaren Ertragsverlusten kommt.

49
Q

Nenne 5 ungünstige Wirkungen auf den Blühverlauf (Verrieselungsursachen). (10)

A
  • kühles (unter 15°C, besonders unter 10°C) und nasses Wetter vor und während der Blütezeit
  • Nebel und andauernde Niederschläge
  • trockene heisse Luft und Wind lassen das Narbensekret vertrocknen
  • Bormangel* bzw. Borüberschuss* verursachen schlechte Pollenkeimung, wodurch die Blüte verrieselt
  • kräftiger Triebwuchs während der Blütezeit fördert das Verrieseln
  • Überdüngung mit Stickstoff fördert das Verrieseln
  • Chlorose
  • Zinkmangel bzw. Zinküberschuss
  • Krankheits- und Schädlingsbefall vor und während der Blütezeit
  • bestimmte Pflanzenschutzmittel

*Bor ist ein wichtiges Spurenelement

50
Q

Was bedeutet Verrieseln?

A

Klappt bei ungewöhnlich vielen Blüten die Befruchtung nicht, spricht man von Verrieseln.

51
Q

Anhand von welchen Kennzeichen kann man eine Rebsorte mithilfe der Beeren erkennen?

A
  • Form der Traube (walzenförmig, kegelförmig, trichterförmig)
  • Grösse (klein, mittelgross, gross)
  • Farbe (Gelb, Grün, Fuchsig, Hell- bis Dunkelrot, Blau bis Blauschwarz)
  • Form der Beeren (rund, oval, länglich)
  • Dicht bis lockerbeerig
52
Q

Längsschnitt durch eine Beere.

A
  1. Schale, Hülse oder Haut mit Wachsschicht (Duft)
  2. Butzen oder Beerenmark
  3. Narbenpunkt
  4. Fruchtfleisch (Saftgewebe)
  5. Samen oder Kerne
53
Q

Erkläre den Begriff Geiztrieb.

A

(Achseltriebe)

Sind Seitentriebe eines grünen Sommertriebes, die während der Vegetationszeit in den Blattachseln aus einer Sommerknospe hervorgehen. Wenn sich Geiztriebe frühzeitig entwickeln, ergibt sich eine zusätzliche, sehr leistungsfähige Blattfläche im späteren Vegetationsverlauf.

Es können sich auch sogenannte Geiztriebtrauben entwickeln, die nachträglich gelesen werden können.

54
Q

Was sind Perldrüsen und was ist ihre Aufgabe?

A

Perldrüsen sind glashelle, durchscheinende, etwa 1-2 mm grosse, kugelige Gebilde (Verwechslung mit Schädlingseiern möglich) zur Zeit des üppigen Triebwachstums auf Trieben, Blättern und Gescheinen. Perldrüsen dienen der Ausscheidung von überschüssigem Wasser.

55
Q

Was sind Ranken?

A

Befestigungsorgane der Rebe.

56
Q

Was zeigt dieses Bild?

A

Perldrüsen auf einem einjährigen Rebtrieb.

57
Q

Die Weinrebe gehört botanisch zur Ordnung der?

A

Kreuzdorngewächse (Rhamnales)

58
Q

Nennen Sie die für den Weinbau bedeutungsvollen Rebarten.

A
  • Europäische Kulturrebe ( Vitis vinifera sativa)
  • Amerikanische und Interspezifische Reben ( Vitis riparia, Vitis berlandieri, Vitis candicans, Vitis rupestris, Vitis cinerea, Vitis labrusca)
  • Asiatische Reben ( Vitis amurensis)
59
Q

Welche positiven und negativen Eigenschaften zeigen Sorten der Unterart Vitis vinifera sativa? (3)

A
  • *Positiv:**
  • gute Fruchtbarkeit
  • gute Qualität
  • gute Kalktoleranz
  • *Negativ:**
  • Reblausempfindlichkeit
  • Peronosporaempfindlichkeit *
  • Oidiumempfindlichkeit *2
  • *Falscher Mehltau*
  • 2Echter Mehltau*
60
Q

Welche positiven und negativen Eigenschaften zeigen Amerikanische Reben? (4)

A
  • *Positiv:**
  • Reblausfestigkeit
  • Peronosporafestigkeit
  • Oidiumfestigkeit
  • Nematodenfestigkeit
  • *Negativ:**
  • schlechte oder sehr unterschiedliche Fruchtbarkeit
  • ungenügende Qualität
  • sehr unterschiedliche Kalkverträglichkeit
  • unterschiedliche Veredlungs- und Bewurzelungsfähigkeit
61
Q

Was ist eine Kreuzung?

Nenne 2 bekannte Beispiele.

A

Eine neue Sorte, die aus zwei Elternpflanzen derselben Art (Spezies) entstanden ist. Der Begriff wird meist in Zusammenhang mit Vitis vinifera sativa gebraucht, es gibt aber auch Kreuzungen zwischen Amerikanerreben.
Es entsteht eine Sorte mit neuen genetischen Eigenschaften.

Müller- Thurgau ( Riesling x Madeleine Royale)
Pinotage ( Pinot Noir x Cinsault)

62
Q

Was sind Hybride?

A

Eine Rebe deren Elternpflanzen verschiedenen Rebenspezies angehören. Typischerweise ist ein Elternteil einer Hybride eine Amerikanerrebe.
Hybriden können in der Natur durch Fremdbefruchtung entstehen, häufiger jedoch wurden Hybridenreben künstlich von Menschen geschaffen.

63
Q

Welche Eigenschaft zeigt die asiatische Rebe Vitis amurensis?

A

Die nach dem Fluss Amur an der chinesischen-sibirischen Grenze benannte Art zeichnet sich durch grosse Frosthärte aus. Diese Rebe wird für Kreuzungen verwendet.

64
Q

Was sind PIWI- Sorten?

Nenne 3 bekannte Beispiele.

A

Pilzwiderstandsfähige Vitis vinifera-Sorten.

Dies sind neuere Kreuzungen verschiedener Rebarten, bei denen die günstigen Resistenzeigenschaften der Reben amerikanischer oder asiatischer Arten mit europäischen Reben durch Mehrfachkreuzungen kombiniert werden. Diese Kreuzungen haben zunehmende Bedeutung, weil sie einen geringen Aufwand an chemischen Pflanzenschutzmassnahmen erfordern und dennoch hohe Weinqualität aufweisen.
Sie müssen in der Regel veredelt werden.

Johanniter, Regent, Donauriesling

65
Q

Was versteht man unter Unterlagsreben?

A

Pflanze, welche das Wurzelsystem einer Rebe bildet und auf die eine Vitis vinifera sativa als Edelreis aufgepropft wird.

66
Q

Was bedeutet der Begriff Direktträger?

A

Keltertraubensorten, die wurzelecht und daher direkt ohne Veredlung gepflanzt werden. Sie können verschiedenen reblaustoleranten oder -resistenten Arten bzw. Unterarten angehören.

67
Q

Die Stämme der Pflanzen besitzen eine Umhüllung aus Leitgewebe, beschreibe dieses.

A

In der Mitte befindet sich das Kambium, auf der Aussenseite das Phloem mit der Rinde und auf der Innenseite das Xylem mit dem Holz.

In diesen Geweben steigt im Xylem Saft von den Wurzeln zum Laub auf und transportiert Wasser, Minerale und Nährstoffe, während im Phloem Saft in mehrere Richtungen strömt und aus dem Laub Zucker und dort aufbereitete Moleküle in die übrige Pflanze verteilt.

68
Q

Was ist das Xylem?

A

Das Wasser leitende Hauptgewebe von Gefässpflanzen.

69
Q

Was ist das Phloem?

A

Das hauptsächlich nahrungsleitende Gewebe von Gefässpflanzen.

70
Q

Was bedeutet Fruchtansatz?

A

Bezeichnet den Übergang von der Blüte zur Beere. Der Fruchtansatz findet unmittelbar nach der Blüte als Folge der die Samenanlage befruchtenden Bestäubung statt und führt zur Samenbildung.

71
Q

Was passiert in der Zeit zwischen dem Austrieb und der Blüte/Fruchtansatz?

A

Früher Trieb- und Blattwuchs

Die Triebe spriessen bis zum Zeitpunkt der Blüte rasant. Anfangs speist sich das Wachstum aus den Kohlenhydratreserven, die die Pflanze im Winter eingelagert hat, doch sobald sich die Blätter ausreichend entwickelt haben, unterstützen sie es durch Photosynthese. In dieser Zeit braucht die Rebe genügend Nährstoffe und reichlich Wasser.

72
Q

Was versteht man unter Millerandage?

Was kann dies für negative Folgen haben?

A

Kleinbeerigkeit

Eine Abnormalität des Fruchtansatzes der Rebe, die sich im gleichzeitigen Vorhandensein kleiner und grosser Beeren in derselben Traube zeigt.

Beträchtliche Ertragsminderung

73
Q

Was bedeutet Véraison?

Wie erkennt man diesen Vorgang?

A

Zeitpunkt der Fruchtreife
Bezeichnet das Entwicklungsstadium der Weinbeere, in dem der eigentliche Reifeprozess einsetzt.

Die bis dahin harten und grünen Beeren, die erst etwa die Hälfte ihrer endgültigen Grösse besitzen, in ihre weiche Form überzugehen und die endgültige Farbe anzunehmen beginnen. Gleichzeitig schwellen sie an, der Zuckergehalt steigt, und der Säuregehalt geht zurück.

74
Q

Wie verändert sich die Farbe der Beeren während der Véraison?

A

Vor der Véraison wird die Farbe vom grünen Chlorophyll bestimmt, während nun je nach Rebsorte schwarzrote bzw. gelbgrüne Farbstoffe in den Vordergrund treten.

75
Q

Was geschieht um etwa dieselbe Zeit wie die Véraison?

A

Triebreife oder auch Holzreife

Ein Vorgang in der Wachstumsperiode, bei dem der junge, grüne Trieb im Lauf des Ausreifens zunächst gelbe und dann braune Farbe annimmt.

76
Q

Was passiert zwischen Fruchtansatz und Véraison?

A

Nach dem Fruchansatz vergehen etwa 6-8 Wochen, in denen die Trauben zu wachsen beginnen. Sowohl dunkle als auch weisse Trauben sind in diesem Stadium grün und hart.

77
Q

Beschreibe den Rebenwachstumszyklus einfach und verständlich.

A

März/April (September/Oktober): Austrieb, mittlere Temp. ca. 10grad. Saftaustritt erstes Anzeichen. Triebspitzen aus Knospen. Junge Triebe wachsen langsam, beiderseits Blätter. Energie von gespeicherten Kohlenhydraten, später wenn Blätter gross genug von Fotosynthese.

März/Mai (September/November): Trieb- und Blattwuchs, Triebe wachsen schneller in Hauptwachstumsperiode.

Mai/Juni (November/Dezember): Blüte, Fruchtansatz
Temp. mittel 15-20 grad. An Jungtrieben treten Blütenstände hervor und vergrössern sich rasch bis Einzelbüte erkennbar. Anschliessend Fruchtansatz.

Juli/September (Januar/März): Véraison, Reifung der Beeren, Beeren wachsen zu halber Grösse, bleiben grün und hart. geringe Zuckerkonzentration, viel Säure. Reifebeginn (Véraison) durch Farbänderung der Beeren.
Beeren reichern Zucker an, werden weich.

September/Oktober (März/April): Lese
Zeitpunkt abhängig von gewünschter Reife und Wetterbedingungen. Wärmere Gebiete schneller Anstieg des Zuckergehalts und rascher Abbau der Säure. Kühlere Gebiete alles langsamer. Niederschlag Gefahr durch aufplatzen der Beeren oder Traubenfäule.

Danach Blattfall: sobald Kohlenhydratreserven voll, verlieren Blätter Farbe und werden Gelb. Bei erstem Frost fallen sie ab.

Dezember/März (Juli/September): Winterruhe
Nach Laubabwurf beginnt Winterruhe. Nach winterlichem Rebschnitt ist die Rebe für neuen Wachstumszyklus bereit.

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Q

Was ist Transpiration?

A

Der physiologische Vorgang, bei dem von den Wurzeln aufgenommenes Wasser in das Laub transportiert und dort verdunstet wird. Hat grosse Bedeutung weil dieser Vorgang die Überhitzung der Pflanze bei heissem, sonnigem Wetter verhindert.
Wasser und gelöste Mineralstoffe werden im verholzten Teil der Pflanze, dem sogenannten Xylem, befördert.