Kompetenzbereich Practice (4.5.4 Ablauf und Termine) - Teil 2 Flashcards

Script Level D Teil 2

1
Q

Projektphasen

A

Eine Projektphase ist:

  • ein zeitlicher Abschnitt eines Projekts
  • eine sachliche Abgrenzung gegenüber anderen Abschnitten
  • eine Abgrenzung zu den Projektmanagement-Phasen

Hierbei ist zu beachten:
- Projektmanagementphasen sind für alle Projekte identisch
- Projektphasen sind projektspezifisch

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2
Q

Ziele der Phasen- und Meilensteinplanung?

A

Ziele der Phasen- und Meilensteinplanung sind: (Timinger, 2017)

  • Erst Grobstrukturierung des Projekts durch Einteilung in sequenzielle und / oder
    parallele Phasen

-Überblick über den Projektverlauf zu verschaffen, indem Aufgaben und Ressourcen
den Phasen zugeordnet werden.

  • Erste Schätzung von Kosten und Terminen
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3
Q

Eigenschaften eines Meilensteins sind:

A
  • Definiertes Ereignis mit besonderer Bedeutung
  • Dient dem Phasenübergang
  • Zeitpunktbezogener Status
  • Hat immer die Dauer 0
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4
Q

Wie ist ein Phasenplan aufgebaut?

Wie sind die Bestandteile benannt?

A

Ein Phasenplan besteht aus benannten Phasen und Meilensteinen, die beschrieben sind. Jedes
Projekt beginnt und endet mit einem Meilenstein. Die Projektmanagementphasen gehören nicht
zum Phasenplan, sondern PSP.
Ein Phasenplan mit vier Phasen könnte z. B. wie folgt aussehen:

Meilensteine = Raute
Phasen = Rechtecke

MS0: Projektstart
MS1: Vorbereitung abgeschlossen
MS2: Planung abgeschlossen
MS3: Durchführung abgeschlossen
MS4: Projektabschluss

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5
Q

Beschreibe den Ablaufplan.

A

Der Ablaufplan legt die sachlogische Reihenfolge der Aufgaben im Projekt fest. Der Terminplan
ergänzt den Ablaufplan, durch die Berücksichtigung realistischer Durchlauf- und Wartezeiten, um
konkrete Termine (Timinger, 2017).

Ein wichtiger Vertreter der Ablauf- und Terminplanung ist der vernetzte Balkenplan, auch bekannt als Gantt-Diagramm. Henry Gantt hat diesen bereits 1917 erfunden.

Beim Ablaufplan sind die die Arbeitspakete (AP 1, etc.) mit Pfeilen miteinander verbunden.

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6
Q

Welche andere Methode gibt es, Abläufe darzustellen?

A

Netzpläne sind die „grafische oder tabellarische Darstellung einer Ablaufstruktur, die aus Vorgängen bzw. Ereignissen und
Anordnungsbeziehungen besteht“. Dabei werden die Vorgänge und ihre inhaltlichen Abhängigkeiten
sowie die Dauer der einzelnen Vorgänge aufgeführt.
Davon ausgehend können früheste und
späteste End- und Anfangszeitpunkte sowie der Gesamtpuffer und der freie Puffer berechnet
werden. Außerdem kann der kritische Pfad identifiziert werden.

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7
Q

Welche Anordnungsbeziehungen gibt es für Arbeitspakete?

A

Normalfolge (NF) oder Ende-Anfang-Beziehung (EA)
Der Nachfolger beginnt, wenn der Vorgänger beendet ist → Ende - Anfang (EA)
Bsp.
Vorgang 1: Essen kochen
Vorgang 2: Essen servieren

Anfangsfolge (AA)
Zwei Vorgänge beginnen gleichzeitig
bsp.:
Vorgang 1: Säge an
Vorgang 2: Absaugung an

Endfolge (EE)
Zwei Vorgänge enden zur gleichen Zeit.
Vorgang 1: Paket 1 versandfertig
Vorgang 2: Paket 2 versandfertig

Sprungfolge (SF) oder (AE)
Eine weniger verwendete Beziehung, da es einer Rückwärtsplanung entspricht.
Der Nachfolger endet zum Zeitpunkt des Beginns des Vorgängers.
Vorgang 1: Abriss Brücke
Vorgang 2: Bau Ersatzbrücke

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8
Q

Welche Infos enthält ein Vorgangsknoten?

A

Jeder Knoten erhält, neben seiner Nummer, seiner Dauer und seinem Vorgangsnamen, noch
zusätzliche Informationen:
FAZ: Frühester Angangszeitpunkt (aus Vorwärtsrechnung)
FEZ: Frühester Endzeitpunkt (aus Vorwärtsrechnung und Dauer)
SEZ: Spätester Endzeitpunkt (aus Rückwärtsrechnung)
SAZ: Spätester Anfangszeitpunkt (aus Rückwärtsrechnung und Dauer)
GP: Gesamtpuffer: Gibt an, um wie viel ein Vorgang nach hinten verschoben werden kann,
ohne dass sich der Endtermin des Projekts verschiebt.
FP: freier Puffer: Gibt an, um wie viel ein Vorgang nach hinten verschoben werden kann,
ohne dass sich der nachfolgende Vorgang nach hinten verschiebt.

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9
Q

Welche Rechnungen werden bei Netzplänen durchgeführt?

A

Für die Netzpläne wird zunächst eine Vorwärtsrechnung durchgeführt. Es werden damit die
frühesten Anfangs- und Endzeitpunkte berechnet (FEZ = FAZ + Dauer). Der FEZ ist der FAZ des
Nachfolgers (bei Normalfolge).
Anschließend erfolgt die Rückwärtsrechnung. Damit werden die spätesten Anfangs- und
Endzeitpunkte berechnet (SAZ = SEZ – Dauer), wobei der SEZ sich aus dem SAZ des Nachfolgers ergibt
(bei Normalfolge).

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10
Q

Beschreibe Gesamtpuffer:

A

Zeitspanne zwischen frühester und spätester Lage eines Vorgangs

Zeitspanne, um die ein Vorgang aus seiner früheren Lage verschoben werden kann,
ohne dass das Ende des Gesamtprojekts verschoben werden muss

GP = SEZ – FEZ = SAZ – FAZ

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11
Q

Beschreibe Freier Puffer

A

Zeitspanne, um die ein Vorgang aus seiner frühesten Lage verschoben werden kann,
ohne nachfolgende Vorgänge aus ihrer frühesten Lage zu verschieben

FP = FAZ Nachfolger – FEZ (bei Normalfolgen)

FP = FAZ Nachfolger – FAZ (bei Anfangsfolgen)

FP = FEZ Nachfolger – FEZ (bei Endfolgen)

FP = FEZ Nachfolger – FAZ (bei Sprungfolgen)

Grundsätzlich gilt: GP >= FP

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12
Q

Beschreibe Kritischer Pfad

A

Es ist der Pfad im Netzplan, bei dem der Gesamtpuffer Null ist. Eine Verspätung eines Vorgangs auf diesem Pfad führt zu einer Verspätung des gesamten Projekts. Im Gantt-Diagramm und im
Netzplan werden hierfür die Verbindungspfeile in Rot dargestellt.

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13
Q

Beschreibe Projektsteckbrief

A

Der Projektsteckbrief ist ein Dokument für das Top-Management und gibt einen schnellen Überblick
über die wesentlichen Punkte des Projekts. Er gibt Antworten auf die Fragen warum, was, wer,wieviel
wie und wann.

Mögliche Inhalte können sein:
Projekttitel
Kurzbeschreibung
Auftraggeber
Projektleiter
Projektziele
Termine
Budget
Risiken

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14
Q

Was für Aufwandschätzungen gibt es?

A

Expertenbefragung:
Einzelbefragung
Delphi-Methode
Breitband-Delphi-Methode
Schätzklausur
Planning Poker
Dreipunktschätzung (PERT-Schätzung)

Vergleichsmethoden:
Analogiemethode

Algorithmische Schätzung (Parametrische Schätzung):
COCOMO II
Funktionspunktverfahren
Object Points

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15
Q

Beschreibe die Delphi-Methode

A

Die Delphi-Methode ist eine Methode der Expertenschätzung und kommt, wie gesagt, bei der
Aufwandschätzung zum Einsatz.

  • Der Moderator erklärt die zu schätzenden Aufgaben.
  • Jeder Experte schätzt selbstständig und anonym.
  • Der Moderator wertet die Schätzwerte aus und teilt den Experten das Ergebnis mit.
  • Bei deutlichen Abweichungen wird die Schätzrunde wiederholt.
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16
Q

Beschreibe Schätzklausur.

A

Eine weitere Variante ist die Schätzklausur. Sie entspricht wiederum der Breitband-Delphi-Methode,
wobei die Schätzung nicht anonym, sondern gemeinsam im Rahmen einer Diskussion erfolgt.

17
Q

Beschreibe Planning Poker

A

vorwiegend in Scrum eingesetzt

Jeder Teilnehmer erhält einen Satz von Karten, die mit Zahlenwerten bedruckt sind,
die für die Komplexität oder den Zeitbedarf stehen.
(Die Zahlenwerte entsprechen normalerweise den Fibonacci-Zahlen + je 1 Karte mit „?“ für Klärungsbedarf und „Kaffeetasse“ für Pausenbedarf.)

Ablauf ähnlich wie bei der Delphi-Methode, allerdings unter Benutzung der ausgeteilten
Karten.

18
Q

Beschreibe die Dreipunktschätzung.

A

Für die Dreipunktschätzung, auch PERT-Schätzung genannt, wird neben dem wahrscheinlichsten
Wert zusätzlich eine Schätzung für einen optimistischen Wert und einen pessimistischen Wert
abgegeben. Zur Berechnung des Schätzwertes wird der wahrscheinlichste Wert gewichtet (Faktor 4):

In Ergänzung kann eine Standardabweichung der Schätzung berechnet werden. Der Wert E + 2σ wird
mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% nicht überschritten.

19
Q

Beschreibe Analogiemethode:

A

Bei der Analogiemethode werden die Aufgaben durch vorliegende Ergebnisse früherer,
vergleichbarer Aufgaben / Projekte geschätzt.
Voraussetzung hier ist, dass die Angaben zu Aufwänden und Aufgaben früherer Projekte
verfügbar und die anstehenden Aufgaben mit früheren vergleichbar sein müssen.