Hauterkrankungen Flashcards
Psoriasis vulgaris
Polygene Vererbung!
Im Kindesalter ist der häufigste Triggerfaktor eine Infektion mit b-hämolysierende Streptokokken!
1-3 Wochen nach Erkrankung Effluoreszenzen, heilen i.d.R. nach 1-2 Monaten ab.
Häufigste Form Psoriasis guttata, ein Großteil der Kinder entwickelt innerhalb von 5 Jahren eine klassische Plaque-Psoriasis.
Diagnostik:
Scharf begrenzte schuppende Areale auf gerötetem Grund.
Kerzentropf-Phänomen: Schuppen lassen sich leicht abscharben.
Letztes Häutchen: wächserne Oberfläche (verdickte Basalmembran).
Auspitz Zeichen: Punktuelle Blutung bei leichtem Kratzen (Gefäßplexus).
Stellen:
Ellenbogen, Knie, Genitalbereich (Windelpsoriasis), behaarter Haaransatz und Ohrmuscheln.
Nagelveränderungen, Köbner-Phänomen (nach Kratzen neue Effluoreszenzen).
Therapie: Infektsanierung, Keratolyse (salicylathaltige Cremes oder Tinktur), topische Steroide (antientzündlich), Vitamin-D-3 Analoga (antiproliferativ).
Muttermale
Pigmentzellnävi:
Wenn angeboren:
Entartungsrisiko vorhanden, abhängig von der Größe! I.d.R. abwartendes Verhalten, nach Pubertät Exzision.
Im Leben erworbene Nävi:
ABCD Regel: Asymmetrie, Begrenzung, Colour, Durchmesser (> 5mm).
Hämangiome (Blutschwamm), benigner Gefäßtumor:
Ab der 3.-4. Woche rasches Wachstum,
ab 4.-5. Monat Abnahme des Wachstums,
ab 6.-8. Monat Stillstand und Regression,
i.d.R. bis zur Einschulung, spätestens 11. L.J. Rückbildung des Hämangioms.
Behandlung nur, wenn:
Obstruktion von Körperöffnungen,
kosmetische Beeinträchtigung,
anogenitale Hämangiome (Ulzeraration, Blutung, Infekt, Schmerzen),
große, flächenhafte, segmentale Hämangiome.
Was macht man?
Kältebehandlung oder Lasertherapie.
Propranolol oral.
Naevus flammeus:
Grund: Ausfall neurogener Rezeptoren! Was passiert?
Gefäßweitstellung -> vaskuläre Gefäßmalformation.
Therapie: Laserbehandlung.
DD: Naevus flammeus am Trigeminusast:
Sturge-Weber-Syndrom:
AD Gefäßfehlbildungssyndrom mit Glaukom und Angiektasie des gleichseitigen Auges. Epilepsie kommt vor.
DD: Von-Hippel-Lindau-Syndrom:
Hämangiome an der Retina, SAB, Nieren- und Pancreaszysten.
DD: Klippel-Trenaunay-Syndrom:
Naevus flammeus an den Extremitäten, Venen- und Lymphektasie.
Phakomatosen
Embryonal bedingte neuroektodermale Entwicklungsstörungen mit
Fehlbildungstumoren an der Haut,
dem Nervensystem und
den Blutgefäßen.
Berühmteste Phakomatose:
Morbus von Recklinghausen:
Cafe-au-Lait-Flecken +
Neurofibrome +
Lisch-Knötchen (bräunlich pigmentierte Makula).
Peripherer Typ vrs. zentraler Typ (+ bilaterales Akustikusneurinom, Krampfanfälle, Skelettanomalien).
Morbus Bourneville-Pringle (Tuberöse Sklerose):
Adenoma sebaceum +
periunguale Fibrome (Koenen-Tumore) +
hypomelanotische Makulae.
Tuberöse Hirnsklerose: Epilepsie, Intelligenzminderung. Rhabdomyome, Nierenzysten.
Atopische Dermatitis
Formenkreis der Atopie:
Atopische Dermatitis, allergisches Asthma bronchiale und Rhinitis allergica.
Charakteristika:
Chronisch-rezidivierender Verlauf, meist Säuglinge und Kleinkinder betroffen.
Beginn nie vor der 6. LW, auch i.d.R. nicht vor dem 3. LM!
In den ersten Lebensjahren Gesicht, Stamm und Streckseiten der Extremitäten. Beim Säugling auch am behaarten Kopf und an den seitlichen Gesichtspartien.
Ab dem zweiten Lebensjahr:
Typische Beugeekzeme, trockene Haut, Pruritus.
Atopie-Stigmata:
Dennie-Morgan-Infraorbitalfalte (gedoppelte Lidfalte),
Herthoge-Zeichen: Ausdünnung der seitlichen Augenbrauen,
weißer Dermografismus: vasomotorisches Nachröten bleibt aus.
Atopic-Winter-feet.
Therapie:
Ölhaltige Bäder, rückfettende Basiscreme.
Feuchte Umschläge mit schwarzem Tee.
Bei akutem Schub: Hydrophile Cremes, fett-feucht Verbände, Dexpanthenol, Zinkoxid…
Wenn sehr stark entzündet:
Lokal mit Glokokortikoiden, neue Immunsuppressiva lokal, systemisch mit Antihistaminika.
DD: Seborrhoische Dermatitis:
Erstmanifestation früher, kein Juckreiz, behaarter Kopf, Intertrigines, Windelbereich.
-> Lokalkortikoide -> Spontanheilung.
Impetigo contagiosa
Nichtbullöse Form:
B-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A: Rötliche Papel, honiggelbe Kruste.
Topische Therapie.
Bullöse Form:
Staphylococcus aureus: Epidermolytisches Toxin.
Hier auch systemisch mit Flucloxacillin.
Windeldermatitis
Starke Rötung der Haut und erythematöse Papeln.
V.a. an den Leistenbeugen und perianal: Juckreiz und Schmerzen.
Therapie:
Häufigere Windelwechsel u/o Windelpause,
Reinigung der Windelregion z.B. Olivenöl,
Vorsichtiges Abtupfen, Abföhnen, Zinkpaste zur Regeneration.
Wenn Superinfektion mit Candida albicans:
Miconazol, Nystatin, Clotrimazol.
Tinea capitis
Dermatophyten der Gattung Trichophyton und Microsporium.
Mehlstaubartige Schuppung, haarlose Herde mit abgebrochenem Haar.
Therapie: Topische Antimykotika (Ciclopiroxamin), wenn progredient, dann systemische Antimykotika (Griseofulvin).
Parasitäre Hauterkrankung
Skabies:
Milbengänge,
Pyodermien durch Kratzartefakte,
generalisiertest Ekzem durch Skabies-Protein.
Milbennachweis gelingt nur selten!
Therapie:
Permethrin, zur Not nach einer Woche noch einmal.
Waschen der Bettwäsche und Kleidung.
Kopfläuse (Pediculi capitis):
Permethrin- und dimeticonhaltige Haarspülungen, Lauskämme. Wiederholung nach 9 Tagen.
Flohstiche:
Quaddel mit zentral-hämorrhagischen Fleck. Überall am Körper möglich.
Therapie:
Antihistaminika topisch und Entwesung der Kleidung.