Endokrinologische Erkrankungen Flashcards

1
Q

Diabetes insipidus

A

Centralis: ADH-Mangel durch Tumor (Kraniopharyngeom), Schädelhirntrauma, Histiozytose, idiopathisch.

Renalis: ADH-Resistenz an den Rezeptoren.

ADH-Sekretion: durch Hyperosmolalität im Serum, Volumenmangel und Aldosteron. Norm Serum-Osmolalität 280-296 mosmol/kg, Urin 50-1.200 mosmol/kg.
Funktion ADH: Einbau von Aquaporinen am distalen Tubulus und Sammelrohr -> Rückresorption von freiem Wasser.

Klinik: Polyurie, Polydipsie, Asthenurie, Tagesmüdigkeit, Schlaflosigkeit.

Was zeigt das Labor? eine hypertone Dehydratation

Test: Durstversuch, dann Desmopressin-Test, dann Kochsalzinfusionstest (nach Carter-Robbins) DD psychogene Polydipsie, apparative Diagnostik -> Tumor?

Therapie: Diabetes insipidus centralis/neurohormonalis:
Desmopressin: Vasopressin-Analogon ohne vasokonstriktorische Wirkung
Applikation: Nasal, subkutan oder oral
Wichtige Nebenwirkung: Hyponatriämie (→ siehe auch SIADH)
Besserung nach Gabe hat auch diagnostischen Wert, Behandlung der Grunderkrankung

Diabetes insipidus renalis:
Versuch mit Thiaziddiuretika und NSAR
Behandlung der Grunderkrankung

DD: Glukosurie durch DM, renale Glukosurie (BZ normal), habituelle Polydipsie.

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2
Q

Wachstumshormonmangel

A

Wachstumshormon (syn. Growth Hormone (GH), Somatotropin, somatotropes Hormon (STH))

-> Direkte Wirkung: GH bindet an den gleichnamigen GH-Rezeptor (Tyrosinkinase-assoziierter Rezeptor),
Indirekte Wirkung: Bindung an hepatische GH-Rezeptoren führt zur Synthese von IGF in der Leber.

-> Körperwachstum↑, Stoffwechsel↑ (Lipolyse↑, Blutglucosespiegel↑, Proteinsynthese↑).

Klinik wenn Ausfall: hypophysärer Kleinwuchs (Verminderung der Hypophysengröße, Fehlbildung der Hypophyse, Probleme des Hypothalamus)
-> Kinder fallen nach dem 1. LJ aufgrund eines verminderten Wachstums auf (nur noch 2-3 cm/Jahr), proportioniert, puppenartig, Knochenalter retardiert; wenn STH komplett vermindert -> Hypoglykämien.

Diagnostik: Stimulationstest bsp. Insulinhypoglykämietest und Argininbelastung, Clonidintest, Glukagon-Propranololtest, körperliche Belastung -> STH-Stimulus.

Therapie: Synthethisch gewonnenes Wachstumshormon -> tägliche subkutane Injektion des Hormons abends (0,7-1,0 mg/m2 KOF).

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3
Q

Hypothyreose

A

primär - Störung der Schilddrüse,
sekundär - Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (TSH),
tertiär - Hypothalamusstörung (TRH).

Neugeborenenscreening!

Klinik: Icterus prolongatus, Trinkfaulheit, Bewegungsarmut, Makroglossie, struppiges Haar, ausladendes Abdomen (Obstipation), Wachstumsrückstand, Sprachstörungen, geistige Retardierung, bradykard, hypotherm, raue, heisere Stimme, Nabelhernie, weite Fontanelle und verspäteter Fontanellenschluss…

Therapie: Substitution von T4, gewichtsadaptiert, lebenslang.

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4
Q

Struma

A

Häufigster Grund: Jodmangelstruma,
häufigste Autoimmunerkrankung im Kindesalter -> Hashimoto-Thyreoiditis.
Weitere: M. Basedow, Struma neonatorum, Struma maligna.

Klassische Hashimoto-Thyreoiditis:
TPO-Antikörper,
Tg-Antikörper,
Hypothyreose (Schilddrüse echoarm mit inhomogener Gewebestruktur).
DD: Riedel-Thyreoiditis („eisenharte Struma“)
Definition: Seltene IgG4-positive Sonderform der Autoimmunthyreoiditis, die sich durch invasives Bindegewebswachstum mit Destruktion des Schilddrüsengewebes auszeichnet, keine AK.

Klassischer Morbus Basedow:
TSH-Rezeptor-Antikörpern, TPO-AK in 70% positiv!
Hyperthyreose,
endokriner Orbitopathie.

Stadien der Struma:
Grad 0: Vergrößerung der Schilddrüse weder sicht- noch tastbar; Feststellung nur sonographisch möglich,
Grad 1: Vergrößerung tastbar,
Grad 1a: Tastbar und auch bei Reklination des Kopfes nicht sichtbar,
Grad 1b: Tastbar und nur bei Reklination des Kopfes sichtbar,
Grad 2: Sichtbar auch ohne Reklination des Kopfes,
Grad 3: Bereits lokale Komplikationen (Behinderung von Atmung oder Blutzirkulation).

Therapie: Iodid-Monotherapie wenn euthyreote Struma (100-200µg/d), wenn nach 6-19 Mo keine Besserung dann inKombination mit L-Thyroxin. OP wenn Kompression etc.

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5
Q

Hypoparathyreoidismus

A

Was macht das Parathormon?
Stimulus: niedriges Calcium im Serum (extrazellulär).
Wirkung: stellt Calcium parat! Wie? Ausbau aus dem Knochen, Rückresorption aus der Niere. Über Vitamin D Aufnahme des Calciums aus dem Darm.
Was passiert mit dem Phosphat? Mobilisierung aud dem Knochen, Ausscheidung über die Niere -> Hypophosphatämie stimuliert die Hydroxylierung des Vitamin D. Vitamin D nimmt Phospat aus dem Darm wieder auf.

Primär: DiGeorge-Syndrom, unreife der Nebenschilddrüse, keine Anlage; sekundär durch OP etc.

Symptome:
Kribbelparästhesien an den Extremitäten, gesteigerte neuromuskuläre Erregung (Chvostek -> N. facialis, Trousseau -> Armbinde), hypokalzämische Tetanie, zerebrale Krampfanfälle, karpopedale Spasmen (Pfötchenstellung), ACHTUNG Stimmritzenkrampf.

Neugeborene: Zittrigkeit, Übererregbarkeit, zerebrale Krampfanfälle

Spätfolgen: spröde, trockene, rissige Haut, Brüchigkeit der Nägel und Haare, Linsentrübung, Retardierung.

Therapie: Calcium und Vitamin-D-Substitution.

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6
Q

Adrenogenitales Syndrom

A

Dysfunktion der Nebennierenrinde!
Was? Cortisol und Aldosteron (Salzverlust) werden nicht korrekt gebildet -> Hypertrophie durch vermehrte Ausscheidung von CRH und ACTH -> Vermehrte Androgenausscheidung -> Geschlechtsdifferenzierung!

Klinik:
Weibliches Geschlecht:
Pseudohermaphroditismus femininus: Weiblicher Genotyp (XX) bei männlichem Phänotyp -> Fusion der Labien bis hin zur Ausbildung eines Skrotums, in dem jedoch keine Hoden liegen.
Innere Genitalien: Regelrechte Anlage von Uterus und Ovar, Polyzystische Ovarien.
Frühzeitige Pubarche mit männlichem Behaarungstyp (Hirsutismus).
Pseudopubertas praecox (frühzeitige Pubertät ohne Erhöhung von GnRH), gestörte Menstruation.

Männliches Geschlecht:
Pseudopubertas praecox (frühzeitige Pubertät ohne Erhöhung von GnRH), äußere Genitalien
vergrößerter Penis, kleine Hoden, hyperpigmentiertes* Skrotum.

Mit Salzverlust: schwere Hypoaldosterinämie!
Natrium↓, Kalium↑, metabolische Azidose,
Exsikkose, Erbrechen, Gewichtsverlust, Apathie. DD Hypertrophe Pylorusstenose (meist 3. LW -> aber Alkalose)

Diagnostik: Neugeborerenscreening, meist 21-Hydroxylase (ca. 85–90%), 11β-Hydroxylase (ca. 10%), 3β-Dehydrogenase, 20,22-Desmolase, 17-Hydroxylase.
Blut/Urin: 17-Hydroxyprogesteron↑, Cortisol↓, ACTH↑, ggf. Hypoglykämie.

Therapie: Substitution von Hydrokortison (15-20mg/m2 KOF) in drei Gaben am Tag und Mineralcorticoid.

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7
Q

Pubertätsentwicklung

A

normal
Mädchen: Thelarche, Pubarche, Wachstumsschub, Menarche; frühestens 8 Jahre, spätestens 13,5 Jahre. Beendigung nach 5 Jahren etwa.

Jungen: Zunahme des Hodenvolumens, Pubarche, Längenwachstum. Beginn etwa 9 Jahre, spätestens 14,5 Jahre. Zwischen dem 16. und 20. LJ volle Geschlechtsreife.

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8
Q

Pubertas praecox

A

zentrale Pubertas Praecox (vera): vorzeitige Aktivierung der GnRH-Neurone.

periphere Pubertas Praecox (pseudo): vorzeitige Pubertätsentwicklung dzrcg periphere Hormone (Ovarial-, Hodentumor, AGS).

isosexuelle Pubertas Praecox: gleiches gonadales geschlecht.

heterosexuelle Pubertas Praecox: Maskulinisierung des gonadal weiblichen Geschlechts, wie beim AGS.

prämature Thelarche, Menarche etc möglich! Kein Krankheitswert!

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