Frühgeburtliche Schädigung Flashcards

1
Q

Intrauterine Entwicklung

A

Blastogenese: 1. bis 3. Woche post conceptionem. ALLES ODER NICHTS REGEL!

4.-8. Woche post conceptionem: Embryonalzeit, Organogenese. HOHES TERATOGENES RISIKO!

Ab 9. Woche post conceptionem: Fetalzeit. Gehirn und ableitende Harnwege werden noch differenziert.

Besonders aggressiv:
Toxoplasmose,
Röteln,
Cytomegalievirus,
Herpes simplex,
Lues,
Listeriose,
Parvovirus B19.

ToRCHeLL + P

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2
Q

Intrauterine Infektionen - welche Diagnostik?

A

Suspekt:
Small for gestational age,
Mikrozephalie, HSM, Lymphknotenschwellung, Hydrocephalus, Krampfanfälle, Hautdefekte, Thrombozytopenie, jegliche Augenbeteiligung.

Diagnostik:
IgM (kann ab der 20. SSW produziert werden): Werte über >20 mg/dl suspekt.
Entscheidend ist der serologische Nachweis des Erregers.
Erregernachweis im Liquor, Urin. Sonografie von Schädel und Abdomen, Augenhintergrunduntersuchung.

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3
Q

Rötelnembryopathie

A

Je früher die Erstinfektion der Mutter in der Schwangerschaft, desto höher das Risiko einer Infektion für das Kind. 60-25-10%.

1941 Gregg: Gregg-Trias-> Katarakt, Innenohrschwerhörigkeit, Herzfehler (v.a. Pulmonalstenose, PDA, VSD).

Akutes Rötelnsyndrom = Rötelnembryofetopathie, bei der auch viszerale Organe betroffen sein können.

Wenn in Fetalzeit dann meist nur viszerale Symptome.

Möglich: Exanthem, Anämie, HSM, Myokarditis, Enzephalitis, interstitielle Pneumonie.

Prognose des akuten Rötelnsyndroms sehr schlecht! Letalität im ersten Lebensjahr 35%!

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4
Q

Zytomegalie-Virus-Infektion

A

Häufigste angeborene Virusinfektion.

Neugeborene mit Infektion:
Frühgeburtlichkeit + viszerale Symptome:
Hepatitis mit prolongiertem Ikterus, HSM, Thrombozytopenie.
Chorioretinitis + ZNS: Mikrozephalie, Krampfanfälle, Innenohrschwerhörigkeit, mentale Retardierung, periventrikiläre Verkalkung, Hydrocephalus.

PCR im Urin und Liquor!

Prognose abhängig von viszeraler und zerebraler Beteiligung! Getrübt durch psychomotorische Retardierug, Innenohrschwerhörigkeit und Krampfanfälle.

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5
Q

Konnatale Toxoplasmose

A

Ähnlich den Symptomen der konnatalen CMV-Infektion! Nur die Erstinfektion während der Schwangerschaft ist fruchtschädigend! Wenn Frau infiziert: Pyrimethamin, Sulfadiazin, Spiramycin.

Je früher die Fetusinfektion, desto schwerer der Verlauf! Dennoch, 15-45-60%.

Trias: Hydrocephalus + Chorioretinitis + intrakranielle Verkalkung.

Häufiger jedoch subklinische Verläufe mit leichter HSM, Icterus prolongatus, Trinkschwäche und Untergewicht. Später dann postenzephalitische Symptome wie zerebrale Anfallsleiden, Intelligenzdefekte oder Chorioretinitiden. Können zur Erblindung führen!

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6
Q

Konnatale Listeriose

A

Listeria monocytogenes = Granulomatosis infantiseptica.

Es befinden sich Granulome in allen Organen, besonders in Leber, Milz, Darm, Lunge und Tonsillen. An der Haut: helle Knötchen mit rotem Hof.

Über 50% der NG sind FG: blau-livides Hautkolorit + hämorrhagische Bronchitis und HSM.

Übertragung durch Rohmilchkäse, Inkubationszeit 21d-2 Monate.

Therapie: Wenn unbehandelt letal! Daher schnell Ampicillin mit Aminoglykosid.

CAVE: Late-onset-Form -> Meningitis, Meningoenzephalitis (1-2 Wochen).
CAVE: Peripartal -> Neugeborenensepsis, Meningitis, Hydrozephalus, Epilepsie.

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7
Q

Konnataler Lues

A

Konnatale Syphilis ist eine Fetopathie, also erst ab 5. Fetalmonat gefährlich!

Serodiagnostik:
Suchtest:
TPHA (Treponema Pallidum Hämagglutinationstest),
TPPA (Treponema Pallidum Partikel Agglutinationstest).

Bestätigungstest:
FTA-abs: Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest.

Aktivität der Erkrankung:
VRDL-Test: Cardiolipin-Reaktion.

Frische Infektion:
IgM-FTA-ABS-Test.

Kinder:
Meist sterben die Kinder bereits pränatal. Wenn doch geboren:
Frühsymptome -> Sattelnase, blutiger Schnupfen, luetisches Pemphigoid (eitrige Blasen an Handtellern und Fußsohlen).

Wochen später -> makulopapulöses Syphilid. Viszerallues -> interstitielle Pneumonie, HSM, Herdnephritis; Skelett -> Osteochondritis, Osteomyelitis.

Lues connata tarda:
Nach jahrelanger Latenz! Entspricht dem Tertiärstadium der erworbenen Lues.
Hutchinson-Trias:
Keratitis parenchymatosa +
Innenohrschwerhörigkeit +
tonnenförmige Deformation der oberen Schneidezähne.

Penicillintherapie!

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8
Q

Diabetische Fetopathie

A

Probleme entstehen durch:
Mutter:
Blutzuckereinstellung vor und während der SS, Stoffwechsellage + diabetische Folgeschäden wie Angiopathien die auf die Morbidität des Kindes übergehen.

Kind:
Polyhydramnion (fetale Polyurie), Plazentainsuffizienz, geburtsmechanische Probleme durch Makrosomie. postpartale Stoffwechselstörung und Atemnotsyndrom (da verminderte Surfactantsynthese).
Frühgeburtenrate steigt!

Diabetische Fetopathie:
Makrosom, adipös, cushinoides Gesicht, pastöses Erscheinungsbild.
Kinder sind funktionell retardiert, HSM, Atemnotsyndrom.

Probleme nach der Geburt:
Hypogylkämie, Hypokalzämie, metabolische Alkalose, Hyperbilirubinämie.

Pathophysiologie:
Wechselnde Hyperglykämien der Mutter führen zu wechselnden Hyperglykämien des Fetus:
Hypertrophie der Pancreaszellen mit Hyperinsulinismus.
Nach der Geburt Hypoglykämiegefahr da geringe Glukosezufuhr und viel Insulin! Ebenso Adipositas und Makrosomie.
Unterentwicklung der NNR -> Cortisolmangel -> Surfactantmangelsyndrom.
Chronische Hypoxämie und Hyperinsulinismus -> Polyglobulie -> Hyperbilirubinämie.
ACHTUNG Nierenvenenthrombose.
Gesteigerter Glucoseabbau -> erhöhtes Bicarbonat und vermindertes CO2 -> metabolische und respiratorische Alkalose.
ACHTUNG ionisiertes Calcium sinkt auch! NG zeigen Hyperexzitabilität.

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9
Q

Alkoholembryopathie

A

Klassische Facies:
Ausgeprägte Mikrocephalie,
Lidspalten antimongoloid,
Ptosis, Epikanthus, schmales Lippenrot, leichte Mittelgesichtshypoplasie und verstichenes Philtrum.
Erwachsene: Eher große Nase mit betont gradem Nasenrücken.
+
Kleinwuchs, psychomotorische Retardierung, Hyperexzitabilität, muskuläre Hypotonie -> Trinkschwäche.

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10
Q

Nikotinabusus in der SS

A

ACHTUNG Fangfrage! Keine Fehlbildungen.

Kinder sind meist klein, frühgeburtlich mit den Problemen der Frühgeburtlichkeit. Häufig erhöhtes Risiko für Asthma z.B. und plötzlichen Kindstod.

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11
Q

Konnatale Varizellen-Infektion

A

Epidemiologie:
Selten, da Durchseuchung in der Bevölkerung ca. 95%!

Klinik:
Infektion während des 1. und 2. Trimenons:
Konnatales Varizellensyndrom möglich!

Hautveränderungen:
Einseitige, hypoplastische, paralytische Atrophie der Extremität!

Augen:
Chorioretinitis, Katarakt, Mikrophthalmus.

ZNS:
Kortikale Atrophie, Ventrikeldilatation, Kleinhirnhypoplasie.

Perinatal:
Mütterliches Exanthem bis 5 Tage vor der Geburt: Gute Prognose.
Mütterliches Exanthem ab 5 Tage vor bis 2 Tage nach der Geburt: Hohes Risiko der konnatalen Varizellen-Erkrankung mit oft schwerwiegendem Verlauf (ggf. hämorrhagisches Exanthem, Enzephalitis, Pneumonie).

Letalität von bis zu 30%!

Diagnostik:
Postexpositionell bei ungeimpften Schwangeren oder falls Immunstatus unbekannt:
VZV-IgG Bestimmung.

Therapie:
Passive Immunisierung mit IgG-Antikörpern (Varizella-Zoster-Immunglobulin) innerhalb 96 Stunden bei:
Mutter mit fehlender Immunität und Möglichkeit eines Varizellenkontaktes.
Neugeborenem, wenn die Mutter 5 Tage vor oder bis 2 Tage nach der Entbindung erkrankt.

Medikamentös:
Aciclovir, je nach Symptomatik und Erfahrung des Zentrums.

Prävention:
Immunität (Impfung oder durchgemachte Erkrankung).

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