AV-Block (Atrioventrikulärer Block) Flashcards

1
Q

Definition

A
  • AV-Block I°
  • PQ-Zeit ist auf >200 Millisekunden verlängert
  • Sinusknotenfrequenz = Herzfrequenz
  • Befund kann auch bei Gesunden auftreten (z.B. Sportler mit erhöhtem Vagotonus) und hat allein genommen keinen pathologischen Wert
  • AV-Block II°
  • Typ 1 “Wenckebach”(auch: Wenckebach-Periodik, = Mobitz l)
  1. PQ-Zeit nimmt mit jeder Herzaktion zu
  2. Zunahme der PQ-Zeit setzt sich bis zum vollständigen Fehlen einer Herzaktion nach einer regulären Vorhoferregung (normale P-Welle) fort
  3. Sinusknotenfrequenz > Herzfrequenz, meist rhythmisch mit plötzlicher Pause, dadurch häufig Reduktion der Herzfrequenz auf bradykarde Werte
  • Typ 2 “Mobitz”
    • Vereinzelter oder regelmäßiger Ausfall eines QRS-Komplexes nach vorangegangener P-Welle, die PQ-Zeit bleibt dabei konstant
      • 2:1-Überleitung: Regelmäßige AV-Blockierung, bei der jede zweite Vorhoferregung (P-Welle) auf die Kammer übergeleitet wird Herzfrequenz = ½ Sinusfrequenz
    • 3:1-Überleitung: Regelmäßige AV-Blockierung, bei der nur jede dritte Vorhoferregung auf die Kammer übergeleitet wird Herzfrequenz = ⅓ Sinusfrequenz
    • Die Paus e entspricht einem doppelten PP-Intervall
  • AV-Block III°
    • Bei einem AV-Block III° ist die Überleitung vom Vorhof zur Kammer komplett unterbrochen
    • P-Wellen und QRS-Komplexe kommen unabhängig voneinander aber regelmäßig im EKG vor (vollständige Entkopplung)
    • Bradykarde Kammerersatzrhythmen durch Erregungsbildungszentren meist im Bereich des AV-Knotens oder des His-Bündels
    • Sekundärer Ersatzrhythmus (AV-Knoten): ca. 40 - 50/min
    • Tertiärer Ersatzr hythmus (HIS-Bündel oder Tawara-Schenkel): ca. 20 - 30/min
    • Je periphere r das Autonomiezentrum:
  1. Desto langsamer der Ersatzrhythmus
  2. Desto deformierter (verbreiterter) der QRS-Komplex
  3. Desto schlechter die Prognose
  • Ein akut a uftretender AV-Block III° kann aufgrund einer langen präautomatischen Pause zu einem Adams-Stokes-Anfall führen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Ätiologie

A
  • Idiopathisch
  • Kardiale Grunderkrankung (z.B. KHK, Myokarditis)
  • Medikamentös-Toxisch (z.B. Digitalis)
  • Hyperkaliämie
  • Traumatisch
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Symptome/Klinik

A
  • Symptomatik abhängig von
    • Länge der Pause
  1. Übelkeit, Schwindel, Synkopen
  2. Adams-Stokes-Anfall
  3. Kardiogener Schock
  • Geschwindigkeit des Ersatzrhythmus

Evtl. Bradykardie (< 40/min) mit zerebraler Minderversorgung:

  1. leichte Ermüdbarkeit,
  2. Reizbarkeit,
  3. Apathie,
  4. Schwindel,
  5. kognitive Störungen),
  6. Herzinsuffizienz,
  7. Dyspnoe
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Differentialdiagnosen

A
  • Linksposteriorer Hemiblock
  • Linksanteriorer Hemiblock
  • Linksschenkelblock
  • Rechtsschenkelblock
  • Sinuatrialer Block
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Therapie

A
  • AV-Block I°
    • In der Regel keine Therapie notwendig
    • Ggf. kausale Therapie:
  1. Behandlung der Grunderkrankung
  2. Elektrolytausgleich
  3. Absetzen auslösender Medikamente
  • AV-Block II°
    • Typ 1 “Wenckebach”
  1. Wie AV-Block I°
  2. Bei symptomatischem AV-Block oder Hinweisen auf intra-/infrahisären AV-Block : Ggf. Implantation eines Herzschrittmachers erwägen
  • Typ 2 “Mobitz”
    1. Implantation eines Herzschrittmachers (meist DDD)
  • AV-Block III°
    • Akut bei kardiogenem Schock
  1. Reanimation
  2. Primär: Atropin 0.5-1,0mg i.v.
  3. Sekundär: Adrenalin 0,02 - 0,1 mg (entspricht einer Verdünnung von 1 ml:50 ml) nach Wirkung
  • Subakut nach Stabilisierung
    1. Anlage eines temporären Herzschrittmachers auf der Intensivstation
  • Nach erfolgreicher Stabilisierung
    1. Permanente Herzschrittmacherversorgung (meist DDD)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly