9.) Grundlagen d. Lebenslangen Lernens (LLL) Interessentheorie Situiertes Lernen (gemäßigter Konstruktivismus) Flashcards
❔ Wiederholungsfragen ❔
🔁 Peers
❔ Welche Anteil haben die Peers an der kognitiven und moralischen Entwicklung des Kindes und warum?
❔ Welche positiven Effekte können dem „Wechselseitigen Lehren und Lernen (WELL)“ zugerechnet werden?
❔ Wie können Sie die Effekte des WELL theoretisch begründen?
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🔁 wechselseitiges Lehren und Lernen - WELL
- Aneignung eines Expertenstatus
—> Abb. - Vermittlung des Expertenwissens
—> Abb. - Wiederholung und Vertiefung
—> Abb.
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➡️ Interessentheorie
➡️ situiertes Lernen (gemäßigter Konstruktivismus)
➡️ Grundlagen des Lebenslangen Lernens
↪️ Visionen des Lebenslangen Lernens
❔
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➡️ Systematik der Pädagogischen Psychologie
individuelles Lernen: lebenslanges Lernen
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📋 Advanced Organizer
📋 Interessentheorie (Krapp)
📋 situiertes Lernen (gemäßigter Konstruktivismus)
📋 Grundlagen des Lernens im Alter
📋 Neurodegeneration vs. Neurogenese
📋 Visionen des Lebenslangen Lernens
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🎯 Lernziele
🎯 lerntheoretische Kompetenzen erweitern (Interessentheorie, Situiertes Lernen)
🎯 Denkprozesse im Alter verstehen
🎯 neurophysiologische Grundlagen d. Alterns
🎯 Konsequenzen fürs Lernen im Alter, insb aus Blickwinkel d. situierten Lernens
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🔺 Interessentheorie (Krapp)
▪️ zur Einordnung: Entstehung aktueller „Motivation“
1.) Erwartungs*Wert-Ansätze
↪️ kogn Ansätze
2.) Bedürfniserfüllung (Selbstbestimmungstheorie)
↪️ dynamische Persönlichkeitstheorien
3.) Aktualisierung von Dispositionen (Interessentheorie)
↪️ dynamische Persönlichkeitstheorien
👴🏻 (Krapp 2002)
🔺 Interesse
▫️ “ist eine bes Beziehung einer Person zu einem Gegenstand“
🔵 emotional
💙 pos emotionales Erleben
🟣 wertbezogen
💜 subj Wertschätzung
⛳️ Ziel: Wissenserweiterung
🔵 individuelles Interesse als Disposition 🔁 🟣 situationales Interesse
—> Abb.: Zwei Stufen der Interessengenese
SITUATIONALES INTERESSE (SI)
- neu geweckte SI (Catch)
- > Schritt 1: Internalisierung
- stabilisiertes SI (Hold)
- > Schritt 2: Identifikation, Integration
- langfristig wirksames INDIVIDUELLES INTERESSE
⁉️ Wie verändern sich Interessen + intrinsische Motivation ü d. Schulzeit (sowie über d. Lebenspanne? Und warum?
📱Flinga
( Bitte ergänzen Sie das Mindap -> https://mm.tt/1509768399?t=FcvoW1jcmT )
☝️ sehr deutl empirische Befunde
↪️ dass die fachspezif intrinsische Motivation + Interesse während Grundschulzeit + weiterführenden Schule im Mittel sinkt
(vgl. z.B. Frenzel et al., 2010, 2012; Gottfried, Fleming + Gottfried, 2001))
↪️ bes stark in Mathematik
↪️ bes starker Rückgang zu Beginn d. Sekundarstufe
—> Abb. Grafik 💹: Mittelwerte fachspezif intrinsicher Motivation
(nach Gottfried, Fleming + Gottfried, 2001)
▫️↪️
👴🏻 (Frenzel et al., 2012; Krapp, 2000)
🤷♀️ mögl Erklärungen
🌳 umweltbedingt
▫️ ungünstige schulische Lernumgebungen
👶 entwicklungsbedingt:
▫️ zunächst: breites Interesse, die Welt zu entdecken
▫️ Ausdifferenzierung der Interessen, v.a. zu Beginn d. Pubertät
♻️ Das Konstrukt verändert sich
▫️ für jüngere Kinder stärker emotional, d.h. pos Erleben steht im Vordergrund 👶♥️
▫️ für ältere Kinder stärker kognitiv, d.h. Wissensdurst + autonome Aufgabenwahl 👧🧠
➡️ solche Befunde müssen in der Forschung zur Förderung von Motivation + Interesse berücksichtigt werden!
📖 Literatur + Suchbegriffe 🔍
🔺 Interesse
📖 grundlegende Literatur
▫️ Krapp, A. (1992). Interesse, Lernen und Leistung. Neue Forschungsansätze in der Pädagogischen Psychologie. Zeitschrift für Pädagogik, 38(5), 747-770.
👨🔬 wichtige Forscher
▫️ Andreas Krapp
🔎 Suchworte: interest, Interesse
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🔺 Situiertes Lernen (gemäßigter Konstruktivismus
▪️ Prozessmerkmale des situierten Lernens
▫️ aktiv ▫️ selbstgesteuert ▫️ konstruktiv ▫️ situativ ▫️ emotional ▫️ sozial
▫️ aktiv: Lernen als aktiver Prozess
➡️ Wissen kann nur ü eine selbstständige + eigenaktive Beteiligung d. Lernenden am Lernprozess erworben werden
▫️ selbstgesteuert: Lernen als selbstgesteuerter Prozess
➡️ bei jedem Lernen ünimmt d. Lernende Steuerungs- u. Kontrollprozesse
↪️ obwohl Ausmaß eigener Steuerung + Kontrolle je nach Lernsituation variiert
↪️ so ist doch kein Lernen ohne jegliche Selbststeuerung denkbar
▫️ konstruktiv: Lernen als konstruktiver Prozess
➡️ Wissen kann nur erworben + genutzt werden
↪️ wenn’s in bereits vorhandenen Wissensstrukturen eingebaut
↪️ + auf Basis individueller Erfahrungen interpretiert werden kann
▫️ situativ: Lernen als situativer Prozess
➡️ Wissen weist stets situative + kontextuelle Bezüge auf
↪️ Erwerb von Wissen ist an spezif Kontext/an eine Situation gebunden
↪️ so findet Lernen immer im Rahmen einer best Lernumgebung statt
↪️ die für Erwerb zentraler Kompetenzen ausschlaggebend ist
▫️ emotional: Lernen ist ein emotionaler Prozess
➡️ für Wissenserwerb ist zentral
↪️ dass die Lernenden während d. Lernprozesses pos Emotionen wie Freude empfinden
↪️ v.a. Angst + Stress erweisen sich fürs Lernen als hinderlich
▫️ sozial: Lernen als sozialer Prozess
➡️ Lernen schließt immer auch soziale Komponenten ein
↪️ Lernender + all seine Aktivitäten sind stets soziokulturellen Einflüssen ausgesetzt
↪️ jedes Lernen aber auch ein interaktives Geschehen
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👵🏻 Grundlagen des Lernens im Alter 🤓
▪️ Steigerung d. Lebenserwartung in Deutschland
—> Abb.
🔺 Lebensspannentheorien kognitiven Alterns
—> Abb. (Baltes et al.(1998, 1999))
▪️ querschnittl Altersgradienten kogn Leistungen 🧠🤓
➡️ Multidimensionalität + Multidirektionalität d. Entwicklung kogn Fähigkeiten
—> Abb. 💹 (Li, Lindenberger, Hommel, Aschersleben, Prinz + Baltes (2004))
🔴 Verbal Knowledge
🗯 knowledge-based crystallized pragmatics
🟤 Verbal Fluency
🔵 Reasoning
🟣 Perceptual Speed
🟢 Memory
🗯 biology-based fluid mechanics 🧰
▪️ Hypothetische Verläufe nach Ackerman
—> Abb. 💹
▪️ Alterskorrelationen von domänenspezif Wissen
—> Abb. Tabelle (Ackerman (1996))
Alter:21-61 Jahre
▪️ Der 🔺Scottish Mental Survey von 1932
▫️ im Jahr 1932 wurden alle 11-jährigen Kinder in Schottland mit einer
umfangreichen Intelligenztestbatterie getestet
▫️ davon konnten 101 im Alter von 77 Jahren nochmals mit den gleichen Tests untersucht werden
▫️die (korrigierte) Stabilitätskorrelation betrug .73
↪️ d.h. ungefähr die Hälfte d. Varianz individueller Unterschiede in kogn Leistungen im hohen Alter
↪️ lässt sich prinzipiell mit Leistungen im Kindesalter vorhersagen
➡️ die andere Hälfte nicht
📺 ZDF Film Lebenslanges Lernen - Ausschnitt
📺 https://bit.ly/lilole
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🔺 Neurodegeneration
🧠⚡️ 1.000.000.000.000 Nervenzellen
▫️ das menschliche Gehirn besteht aus schätzungsweise 1 Billion NZ
▫️ nahezu alle Zellen d. Nervensystems können sich nicht teilen (sind 🔺postmitotisch)
▫️ alternde + abgestorbene NZ können nicht ersetzt werden
⁉️ Warum ist das so?
↪️ ❗️sie bilden Synapsen❗️
▫️ während d. ges Lebens verknüpfen sich die einzelnen NZn
▫️ im Rahmen von Lernprozessen mitein
➡️ 🔺Neuronale Plastizität❗️
▫️ diese synaptischen Verbindungen sind nicht ersetzbar
➡️ denn diese sind Folge ❗️individueller Lernprozesse❗️
↪️ die im Leben durchlaufen werden
👵🏻 Was geschieht, wenn wir älter werden?
▫️ ein gewisser Verlust von Nervenzellen im Laufe d. Lebens
↪️ ist normal
↪️ + wird kompensiert
▫️ Nervenzellen lagern im Laufe ihres langen Lebens Stoffwechselprodukte ein
▫️ das Einlagern pathologischer, nicht löslicher Eiweißstoffe
↪️ führt zu einem Funktionsverlust d. betroffenen Nervenzelle
▫️ im weiteren Verlauf stirbt die Nervenzelle ab
➡️ 🔺Neurodegeneration ❗️
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🔺Neurogenese
—> Abb.: Neural plasticity across the lifespan
▪️ Erfahrungsabhängige kortikale Plastizität
—> Abb.
▫️ Erweiterung der Fingerrepräsentation im somatosensorischen Kortex
▫️ + teilw „Übernahme“ von visuell- sensorischen Arealen
↪️ bei Blinden, die Braille-Schrift lernen
🔺 Adulte Neurogenese
▫️ im Hippocampus können neue Gehirnzellen gebildet werden 🦛🧠⚡️
↪️ auch im Erwachsenenalter 👩
🤷♀️ Potential der Adulten Neurogenese ist noch nicht klar
(http://dx.doi.org/10.1016/j.conb.2016.12.001)
➡️ ❔Neurodegeneration vs. Neurogenese❔
📖 Literatur + Suchbegriffe 🔍
🔺 Adulte Neurogenese
📖 aktuelle Literatur
Sailor, K. A., Schinder, A. F., & Lledo, P. M. (2017). Adult neurogenesis beyond the niche: its potential for driving brain plasticity. Current Opinion in Neurobiology, 42, 111-117.
👨🔬 wichtige Forscher: Fred H. Gage
🔎 Suchworte: Adult neurogenesis
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Visionen des Lebenslangen Lernens
👴🏻 Heinz Mandl
Wdh.
▪️ Prozessmerkmale des situierten Lernens
▫️ aktiv ▫️ selbstgesteuert ▫️ konstruktiv ▫️ situativ ▫️ emotional ▫️ sozial
⁉️ Wie ist die gesellschaftliche Situation heute? 🗞
🌟 Wissensgesellschaft als Vision 🌟
▫️ Wissen als wirtschaftlicher Standortfaktor
▫️ Wissen als Lebensgrundlage
▫️ Neue Informations- u. Kommunikations-Technologien
🎯 Ziel: verantwortungsbewusste und sozial verträgliche Wissensnutzung
⁉️ Was fordert die Wissensgesellschaft von der Bildung? 🤓
▪️ Wisssensgesellschaft
▫️ braucht
↪️ gut informierte Bürger
▪️ Bildung
▫️ Notwendigkeit zum lebenslangen Lernen
↪️ gut informierte Bürger
▫️ fördert • Technische Kompetenz • Kompetenz zum Wissensmanagement • Soziale Kompetenz • Kompetenz zur pers. Entscheidungsfindung • Demokratische Kompetenz
📱 Flinga
⁉️ Welches Wissen und welche Kompetenzen braucht die Gesellschaft zur Bewältigung der Corona-Krise?
🌍 https://flinga.fi/s/FK4PN7M
🕰 [Zeitvorgabe: 2 Minuten]
⁉️ Wie sieht die praktische Umsetzung aus?
◾️ KONSTRUKTION
🔺 Lernen als
▫️ aktiver ▫️ selbstgesteuerter ▫️ konstruktiver ▫️ situativer ▫️ sozialer Prozess
▫️ Wechsel zw
↪️ vorrangig aktiver
↪️ + zeitw rezeptiver Position des Lernenden 🤓
↕️
Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen
↕️
◾️ INSTRUKTION
🔺 Unterrichten i.S.v.
▫️ anregen
▫️ unterstützen
▫️ + beraten
sowie
▫️ anleiten
▫️ darbieten
▫️ + erklären
▫️ situativer Wechsel zw
↪️ reaktiver
↪️ + aktiver Position des Lehrenden 👩🏫
🎨 Gestaltungsprinzipien von Lernumgebungen 🤓🌳
- Authentitzität + Anwendungsbezug
- multiple Kontexte + Perspektiven
- soziale Lernarrangements.
- instruktionale Anleitung und Unterstützung.
▪️Authentitzität + Anwendungsbezug
▫️ Lernende 🤓 werden mit authentischen Aufgaben konfrontiert 📝
↪️ die den Erwerb von anwendungsbezogenem Wissen fördern 🧑🔬↗️
▪️ multiple Kontexte + Perspektiven
▫️ Lernumgebung🤓🌳 soll so gestaltet werden
↪️ dass spezif Inhalte in untersch Situationen
↪️ + aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden können
—> Abb. (http://www.mlbk.de)
▪️ soziale Lernarrangements
▫️ Lernumgebung soll soziale Lernarrangements anbieten
↪️ um kooperatives Lernen + Problemlösen
↪️ sowie Prozesse zu fördern
➡️ die die Entwicklung von Lern- u. Praxisgemeinschaften vorantreiben
➡️ sog 🔺Learning Communities
(https://bit.ly/copractice)
▪️ instruktionale Anleitung + Unterstützung
▫️ in problemorientierten Lernumgebungen veralngt Lernen nach
↪️ instruktionaler Anleitung + Unterstützung
▫️ da sie zugleich
↪️ der selbst gesteuerte + soziale Umgang mit komplexen Aufgaben
↪️ + vielfältigen Infoangeboten
↪️ sowie die Berücksichtigung versch Perspektiven Wege + Ziele d. Lernens sind
📖 Literatur + Suchbegriffe 🔍
🔺 Lebenslanges Lernen
📖 einführende Literatur
📖 Mandl, H., & Kopp, B. (2006). Lehren in der Weiterbildung aus pädagogisch- psychologischer Sicht. Sechs Leitprinzipien didaktischen Handelns. In E. Nuissl (Hrsg.)
📖 Vom Lernen zum Lehren. Lern- und Lehrforschung für die Weiterbildung. (S. 117 - 128). Bielefeld: Bertelsmann. (-> Trainex)
👨🔬 wichtige Forscher: Heinz Mandl, Paul B. Baltes
🔎 Suchworte: life-long learning
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🎯 lerntheoretische Kompetenzen erweitern (Interessentheorie, Situiertes Lernen)
—> beim Lernen ausfüllen !!
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🎯 Denkprozesse im Alter verstehen
—> beim Lernen ausfüllen !!
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🎯 neurophysiologische Grundlagen d. Alterns
—> beim Lernen ausfüllen !!
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