8. Prosoziales Verhalten Flashcards

1
Q

Welche drei Dimensionen enthält das Klassifikationssystem von Pearce und Amato (1980), welches eine Einordnung von Verhalten erlaubt, das generell unter den Begriff “Helfen” fällt?

A

[1] Planungsgrad
- ist das Verhalten spontan oder geplant?

[2] Schweregrad
- geht es um ein kleines Problem oder um eine Notsituation?

[3] Art des Kontakts
- erfolgt die Hilfe durch direkten Kontakt oder indirekt/vermittelnt?

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2
Q

Was ist der Unterschied zwischen altruistischer und egoistischer Hilfe?

A

[1] altruistisch

  • Wohlergehen der empfangenden Person steht im Vordergrund
  • soziale Anerkennung von der erbrachten Hilfe ist lediglich Nebenprodukt

[2] egoistisch

  • Wohlergehen der hilfeleistenden Person steht im Vordergrund
  • soziale Anerkennung ist erwünscht und befriedigt das eigene Bedürfnis nach Anerkennung
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3
Q

Was beschreibt das Prinzip der Verwandtenselektion? Gibt es empirische Belege?

A
  • Verwandtenselektion beschreibt die Förderung von prosozialen Verhaltensweisen gegenüber genetisch verwandten Artmitgliedern, um die indirekten Reproduktionserfolge des helfenden Individuums zu erhöhen (Hamilton 1964)
  • empirische Belege zeigen, dass die Hilfsbereitschaft linear mit dem Grad der genetischen Verwandschaft steigt
  • der Linearzusammenhang ist aber nur dann zu beobachten, wenn es sich um lebensbedrohliche Situation handel
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4
Q

Wie erklärt die Theorie des reziproken Altruismus helfendes Verhalten im Sinne einer evolutionspsychologischen Rahmung (Trivers, 1971)?

A
  • Hilfe (für nichtverwandte Personen) ist ein evolutionäres Investment von Fittneskosten, das mit der Erwartungshaltung von “Rückerstattung” verbunden ist
  • helfendes Verhalten tritt vor allem da auf, wo der zu einem späteren Zeitpunkt eintretende Fittnesvorteil die ursprünglich investierten Fittneskosten übersteigt
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5
Q

In welche vier Dimensionen der Kosten- und Nutzenfaktoren lassen sich prosoziale Verhaltensweisen nach der Kosten-Nutzen-Analyse einteilen?

A

[1] Materielle Konsequenzen
[2] Körperliche Konsequenzen
[3] Soziale Konsequenzen
[4] Psychische Konsequenzen

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6
Q

Was ist die Norm der sozialen Verantwortung (Berkowitz & Daniels, 1964)? Welche Rolle spielt sie für die Kosten-Nutzen-Analyse?

A
  • in vielen Gesellschaften existiert eine soziale Erwartung, die besagt, dass man hilfsbedürftigen Personen in Not auch helfen sollte
  • Vernachlässigung der Norm kann zur sozialen Sanktionierung führen
  • die Angst vor sozialer Sanktionierung wird im Falle einer Kosten-Nutzen-Analyse mitbedacht
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7
Q

Was besagt das Negative-State-Relief-Modell (Cialdini, Kenrick & Baumann, 1982)?

A
  • andere Personen in einer Notlage zu sehen, ruft in Menschen Gefühle von Stress hervor
  • helfendes Verhalten dient dem Abbau von negativen Gefühlszuständen
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8
Q

Was besagt die Empathie-Altruismus-Hypothese (Batson, 1991)?

A
  • das Empfinden von Empathie begünstigt altruistisches Verhalten gegenüber einer notleidenden Person
  • Grundlage für Empathie ist die Fähigkeit zur Perspektivübernahme
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9
Q

Wie funktioniert das “Elaine”-Experiment? Was sagt das Experiment über Empathie aus?

A

Aufbau:

  • VPNs beobachten, wie Elaine (Schauspielerin) an einem Lernexperiment teilnimmt, bei dem Elektroschocks verabreicht werden
  • die VPNs werden gefragt, ob sie den Platz von Elaine einnehmen würden, weil diese angeblich durch die Schocks an Traumata erinnert wird

Beobachtung

  • bei hoher Empathie waren VPNs grundsätzlich dazu bereit, zu helfen
  • bei niedriger Empathie waren VPNs nur dann bereit zu helfen, wenn hohe Kosten des Nicht-Helfens angedroht wurden
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10
Q

Was ist eine Prosoziale Persönlichkeit?

A
  • setzt sich aus zeitstabilen Persönlichkeitsmerkmalen zusammen, die Menschen dazu dispositionieren, anderen Menschen in verschiedensten Situationen zu helfen
  • ist durch zwei Merkmalsdimensionen charakterisiert:

[1] Empathische Veranlagung
- gefühlte Verantwortlichkeit für das Wohlergehen anderer Persone

[2] Dispositionale Hilfsbereitschaft

  • Selbsteinschätzung der Hilfsbereitschaft
  • wahrgenommene Kompetenz, Hilfe zu leisten
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11
Q

Welche Auswirkung hat das Geschlecht auf prosoziales Verhalten (Eagly & Crowly, 1986)? Wie lassen sich Unterschiede erklären?

A
  • Männer greifen eher in schwerwiegende Notsituationen ein
  • Frauen greifen eher in Situationen ein, die Pflege und Hingabe erfordern

-> Unterschiede spiegeln Verhaltenserwartungen wider (Männer = mutig, Frauen = führsorglich, …)

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12
Q

Wie können Personen in einer Notlage die Chance erhöhen, Hilfe zu bekommen?

A
  • durch deutliche Zeichen oder Rufe auf sich aufmerksam machen
  • deutliche Angaben darüber, in welcher Lage man sich befindet
  • Personen direkt anhand von Namen/Merkmalen ansprechen
  • konkrete Hilfsmethoden vorschlagen
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