§4 Wettbewerb als Aufgabe Flashcards

1
Q

Auf welchen 3 Gebieten sorgt das Wirtschaftsrecht für Wettbewerb (+7)?

A
  • Konstituierung privater Wirtschaftstätigkeit
    • Privateigentum, inkl. IGR
    • VertragsF und Haftung (OR)
    • Währung
  • Abbau staatlicher Beschränkungen
    • international
    • national (inkl. WirtschaftsverfassungsR)
  • Vorkehrungen gegen Verfälschungen durch Private (nämlich durch Unternehmen)
    • Bestand des Wettbewerbs: KG & PüG
    • Qualität des Wettbewerbs: UWG
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2
Q

Welche internationalen Organisationen und Vertrgäe beschäftigen sich mit dem Abbau staatlicher Handelsbeschränkungen?

A
  • WTO
  • Bilaterale Verträge CH-EU
  • FZA
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3
Q

Welche 4 BG sorgen national für den Abbau von Handelsbeschränkungen und wie nennt sich das Set von Normen der BV, die sich damit beschäftigen?

A
  • Wirtschaftsverfassungsrecht (§2-3)
  • Binnenmarktgesetz
    Bsp.: TI wollte ein Gesetz über Handwerker verabschieden/nur noch Handwerker in TI hätten dürfen tätig sein, die in einem TI-Register eingetragen wären -> hätte gegen Binnenmarktgesetz verstossen
  • BG über die Freizügigkeit der Anwälte (BGFA)
  • Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB)
  • BG über die technischen Handelshemmnisse (THG)
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4
Q

Welche Regeln zur Wettbewerbsförderung stehen im Zentrum des WTO-Abkommens? Was ist gerade NICHT darin enthalten?

A
  • Meistbegünstigungsggrundsatz und Gebot der Inländerbehandlung
  • Anti-Subventions-Regeln
  • Antidumping-Regeln

NICHT systematische Regeln über Kartellrecht oder unlauteren Wettbewerb

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5
Q

Grundgedanke des TRIPs-Übereinkommens?

A

Anerkennung der fundamentalen Rolle des internationalen IGR-Schutzes

+ Berücksichtigung, dass Schutzrechte missbraucht werden können

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6
Q

Welche zwei völkerrechtlichen Konventionen sind für den IGR bes. wichtig?

A

Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums (PVÜ)

Revidierte Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst (RBÜ)
= Pendant zur Pariser Verbandsübereinkunft zum geistigen Eigentum in Literatur und Kunst

BEIDE ABKOMMEN SIND DIREKT ANWENDBAR

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7
Q

Welche internationalen Organisationen sind im Bereich des Kartellrechts sehr aktiv?

A
  • UNCTAD (UNO) & OECD
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8
Q

Existieren spezifisch kartellrechtliche, bindende Konventionen? Im Bereich der Lauterkeit?

A

Kartellrechtlich: Nein

Lauterkeit: s. PVÜ 10bis
-> Abs.3: Verwechslungsgefahr, Anschwärzung, Irreführung

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9
Q

Was versteht man unter Corporate Social Responsibility? 1 Bsp. einer internationalen Organisation?

A

= Auch Unternehmen sollen sich engagieren und Verantwortung übernehmen. Bedeutet:

Unternehmen akzeptieren heute immer mehr, nicht nur das rechtliche Minimum zu erfüllen, sondern darüber hinauszugehen und sich für den Umweltschutz etc. zu engagieren

z.B. UN Global Compact

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10
Q

Auf welchen 4 GrundF fusst die EU?

A
  1. Freier Warenverkehr
  2. Freier Personenverkehr
  3. 1 Arbeitnehmerfreizügigkeit
  4. 2 Niederlassungsfreiheit
  5. Freier DL-Verkehr
  6. Freier Kapitalverkehr/ Zahlungsverkehr
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11
Q

In welchen EU-Normen zum Kartellrecht? Ziel?

A

Vertrag über die Arbeisweise der EU (AEUV) = Primärrecht
-> 101; 102; 106
= Kartellrecht ist auf Verfassungsstufe geregelt?

Fusionskontrollverordnung (FKVO)

Ziel: Die 4 GrundF vor schädlichem privatem Verhalten schützen

-> Ansonsten: bspw. ein Händler aus Deutschland könnte in einem Mitgliedsstaaten einem Abnehmer das alleinige Weiterverkaufsrecht einräumen

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12
Q

Zu welchen Gebieten gibt es in der EU Regelungen?

A
  • Kartellrecht (AEUV)
  • > Verbot Missbrauch marktbeherrschender Stellung
  • > Kontrolle staatlicher Monopole
  • Beihilfenrecht (AEUV)
  • Fusionskontrolle (FKVO)
  • Lauterkeit (RL)
  • > Irreführende und vergleichende Werbung
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13
Q

Fazit:

  • Wettbewerb ist wichtig; er muss deshalb garantiert werden bzw. der Wettbewerb ist eine Aufgabe

o Auch in einem kapitalistischen System muss der Staat eingreifen, sonst kommt es nicht zu einem systemwirksamen Wettbewerb

o Man nennt das auch Ordnungspolitik und -Massnahmen

A

dito

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14
Q

Wichtigstes Urteil im Bereich des freien Warenverkehrs + SV und Argumentation der Behörden? Welche 2 Dinge hat der EuGH festgehalten?

A

Cassis-de-Dijon:

SV
DE-Detailhändler wollte Cassis-de-Dijon-Likör aus F importieren/DE-Zoll wollte das nicht erlauben, da DE-Recht vorsieht, dass Liköre mind. 25% Alkohol haben musste, Cassis hat aber nur 15-20%/

ARGUMENTE

  • DE argumentierte, dass Konsumenten nicht enttäuscht werden durften
  • v.a. aber sagte man, der tiefere Alkoholgehalt könne zu Mehrkonsum führen und damit die allgemeine Gesundheit gefährden -> was natürlich nicht gestützt wurde vom.

Der EuGH hat zweierlei Dinge festgehalten:
• 1) Ein Produkt, das in einem Mitgliedsstaat der EU zugelassen ist, muss in jedem anderen Mitgliedsstaat anerkannt werden -> Prinzip gegenseitige Anerkennung od. Herkunftslandsprinzip

• 2) Wenn eine Beschränkung des freien Warenverkehrs aus zwingenden Erfordernissen hervorgeht, dann ist sie zulässig, unter Vorbehalt einer Verhältnismässigkeitsprüfung

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15
Q

Ungarischer Augenlinsen-Fall: SV + Urteil?

A

Zum Verkauf von Augenlinsen war es nötig, dass nur bestimmte Berufsleute mit einer bestimmten Ausbildung Kontaktlinsen verkaufen konnten

  • > Im Prinzip stattgegeben, da Schutz der Gesundheit der Augen
  • > Aber ging zu weit, weil bei jedem Verkauf nur diese Leute verkaufen durften = Verbot des Direktimports aus dem Ausland -> nicht mehr verhältnismässig
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16
Q

DE-Bier-Fall: SV + Urteil?

A

Reinheitsgebot für Bier bis heute (nur 4 Sachen sind im Bier erlaubt) / z.B. Himbeerbier wie in B illegal

  • > Verbot wurde nicht gestützt vom EuGH, da nicht einleuchtete, inwiefern Himbeeren gesundheitsschädlich sind
  • > ABER: DE musste nicht das inländische Reinheitsgebot ändern, aber ausländische reinlassen = Inländerdiskriminierung = reverse discrimination
17
Q

Fazit der Rechtsprechung des EuGH zum freien Warenverkehr?

A

Freier Warenverkehr darf nicht beeinträchtigt werden, ausser aus zwingenden Erfordernissen (inkl. Verhältnismässigkeitsprüfung)

18
Q

Welche Abkommen hat die CH mit der EU?

A
  • Freihandelsabkommen FHA (1979)

- Bilaterale I (1999) und II (2004)

19
Q

Welche 7 “sektoriellen” Abkommen sind in den Bilateralen I geregelt?

A
  • FZA
  • Technische (nichttarifäre) Handelshemmnisse
  • Öff. Beschaffungswesen
  • Luftverkehr (wichtig für CH; hat Hoheitsrechte abgetreten - sehr weitgehender Vorgang)
  • Landverkehr
  • Landwirtschaft
  • Forschung
20
Q

Welche 9 “sektoriellen” Abkommen sind in den Bilateralen II?

A
  • Schengen/ Dublin
  • Zinsbesteuerung
  • Betrugsbekämpfung
  • Verarbeitete Landwirtschaftsprodukte
  • Umwelt (Europäische Umweltagentur)
  • Statistik
  • MEDIA (Filmförderungsprogramm)
  • Bildung, Berufsbildung, Jugedn
  • Ruhegehälter
21
Q

Welche zwei Funktionen hat das Abkommen CH-EU über die Zusammenarbeit bei der Anwendung ihres Wettbewerbsrechts? Wie war

A

FUNKTION I
= Koordination WEKO - EU-Kommission

  • > Kooperationsabkommen (d.h. weicher als Rechts- oder Amtshilfeabkommen; es geht um die Möglichkeit, einander zu helfen)
  • > zuvor: lediglich informelle Zusammenarbeit

FUNKTION II
= Abkommen der 2.
Generation: auch Austausch von Geschäftsgeheimnissen ohne Einwilligung der betroffenen Unternehmen

≠ allg. Pflicht zur Info-Übermittlung, namentlich nicht für Infos aus Kronzeugen- oder Vergleichsverfahren

-> zuvor: lediglich Austausch nichtvertraulicher und öffentlich zugänglicher Informationen

22
Q

Was ist das Prinzip der doppelten Strafbarkeit (double barrier) im Abkommen CH-EU über die Zusammenarbeit bei der Anwendung ihres Wettbewerbsrechts?

A

Double barrier =

  • Wettbewerbsbehörde darf nur Infos übermitteln, die sie selbst in ihren Verfahren verwenden dürfte
  • Zudem Einhaltung der von ihrer Rechtsordnung vorgesehenen Rechte und Schutzbestimmungen
23
Q

Rechtsschutz der Unternehmen gegen die Informationsübermittlung zwischen den Behörden?

A

Gibt es NICHT (vgl. KG 42b)

Einzig Recht zur Stellungnahme (KG 42b III)

(natürlich kann gegen Zwangsmassnahmen und Endentscheid selbst vorgegangen werden)

24
Q

Welche Massnahmen hat die hiesige Politik für das nationale Wirtschaftsrecht der CH nach EWR-Nein ergriffen?

A

Nach EWR-Nein 1992:

  • Aufnahme bilateraler Verhandlungen mit der EU
  • Aus Projekt “Eurolex” wurde nach dem Nein “Swisslex” = Programm zur Herstellung von Europakompatibilität des Schweizer (Wirtschafts-)Rechts (“autonomer Nachvollzug”)
  • Abbau des Freihandels in einzelnen Marktbereichen (z.B. Käse)
25
Q

Welches Gesetz wurden nach dem EWR-Nein totalrevidiert und welche 2 BG wurden neu erlassen?

A
  • Totalrevision KG (1995)
  • BGBM (1995)
    = hat Mauern zwischen den Kantonen niedergerissen
  • TGH (1995)
26
Q

Inwiefern ähnelt das BGBM (in Art. 2) dem Cassis-de-Dijon-Entscheidung?

A

BGBM übernimmt quasi das “Herkunftslandprinzip” aus Cassis-de-Dijon für die Schweiz (“Herkunftsortprinzip”)

-> z.B. TI darf nicht verlangen, dass Handwerker in kant. Register eingetragen sind

27
Q

Ziel des BGBM?

A

Alle CH-Marktbürger sollen auf dem gesamten CH-Gebiet freien und gleichberechtigten Zugang zum Markt haben

Seit Revision (2006) gilt das auch für gewerbliche Niederlassung

28
Q

Was hat die WEKO mit der Revision des BGBM (2006) erhalten?

A

WEKO kann rechtswidrige Verwaltungsentscheide anfechten

= institutioneller Mechanismus, der das Gesetz umsetzt

29
Q

Welche Gesetze wendet die WEKO an?

A
  • BGBM

- KG

30
Q

In welchem Gesetz hat die Schweiz das Cassis-de-Dijon-Prinzip übernommen?

A

THG 16a = autonome Einführung des Cassis de Dijon Prinzips

= einmalig