4. Institutionen 2 Flashcards

1
Q

Grundsätzliches Zu Institutionen

A

Institutionen aus der Perspektive der Belastung.

Institutionen bieten uns Regelung an. Wir können uns daran orientieren. (z.B. Organigramme, Regeln, STV, …). Dadurch halten Institutionen die Gesellschaft zusammen.

Institutionen bieten handlungsleitende Regeln, Sanktionen und die Objektivierung von Abläufen.

Organisationen definieren die persönliche Seite der Akteure (Organigramme).

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2
Q

Parsons:

Struktur-Funktionalismus in der Soziologie

A

Institutionen sind das, was die Gesellschaft im Innersten zusammenhält und zugleich sozialen Wandel ermöglicht.

Parsons: 1950er und 1960er in der USA sehr wichtig. Er entwickelte 4 Strukturen von Institutionen:
· operative Technologien (z.B. einer Schule, thematisiert mit Amman)
· Selbsterhaltung (Im Zentrum steht die Kommunikation)
· Integration (nach innen, interne Legitimation der Institutionen)
· Adaption (Anpassung an das äussere, z.B. Rahmenbedingungen, Gesellschaftliche Erwartungen, an andere Institutionen).

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3
Q

Gehlen: Institutionen in der Philosophischen Antropologie

A
  • Menschen als Mängelwesen. Kleine und grosse Entlastungen ermöglichen “Freiheit”.
  • Entstehen von “Superstrukturen”. DIese führen zu “Post-Horoire”.

Einen Schritt weiter zurück. A. Gehlen war ein deutscher Philosophe, publizierte 1940er – 1960er sehr viel. Gehler ist ein grosser Nahmen in der «Konservative Kulturkritik» (philosophisch-politische Idee).

Menschen sind Mängelwesen, weil uns der Instinkt fehle, worauf wir mit planenden Handlungen reagieren. (Die Reichweite ist begrenzt da wir nur einen Kopf, zwei Arme und Bein haben.)

  • Um unsere Reichweite zu erhöhen haben wir kleine und grosse Entlastungen.
    o Kleine Entlastungen (z.B. Routinen und Gewohnheiten im Alltag)
    o Grosse Entlastungen (Institutionen, Technokratische Strukturen, Strukturen von Institutionen, Systemlogiken, …)
  • Die Grossen Entlastungen (Institutionen) ermöglichen erst die Individualisierung und unsere Freiheit. Dadurch kann unser Mängelwesen überwunden werden.

Superstrukturen:

  • Herrschaft von Technokraten (Beherrschung der Produktions- und anderer Abläufe mithilfe der Technik und Verwaltung.)
  • Wenn die Institutionen zu gross werden, dann können sie zur Belastung werden. Wenn es immer grösser wird, dann kann das zur «Post – Histoire» führen, da sie ein Eigenleben entwickeln können.

*Technokratie: Unter Technokratie wird eine Form der Regierung oder Verwaltung verstanden, in der alle Entscheidungen auf vermeintlich sozial neutralem wissenschaftlichem und technischem Wissen Aufbauen. Technokraten gehen davon aus, dass es ideologie- und interessenfreie Wege für das Gemeinwohl und staatliche Stabilität gebe.

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4
Q

Goffman: Totale Institutionen

Kritik der Institutionen (2 fundamentale Forschungen)

A

Merkmale der Totalen Institution: allumfassend , formell, exakt, rational.

Goffman (Kanadier und Lehrte in der USA):
Geht in seiner Rollentheorie auf Selbstreflexion (I und ME), Rahmenanalyse (Frames), und Rahmen-Konstellationen ein.
Rahmen: Hörsaal, Universität, Zoom, soziales Umfeld, …

Im Kontext seiner Beschreibungen (1960er Jahren) von Institutionen hat er eine spezielle Institution (Asyle) dargestellt.
Sein Schwerpunkt war, was die Abläufe von diesen totalen Institutionen für Einfluss auf die Mitglieder hat.

Merkmale solcher Institutionen sind, dass sie allumfassend sind, also die gesamte Person formell, mit exakten, womöglich wissenschaftlich evaluierten Erkenntnissen und damit rationalen Methoden umfassen und steuern.

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5
Q

Goffman: Totale Institutionen

  • Gruppen
  • Mechanismen (aus Beobachtungen

Kritik der Institutionen (2 fundamentale Forschungen)

A

Gruppen: Heime, Psychiatrien, Gefängnisse, Kasernen/Internate, Klöster

Mechanismen: Reglementierungen, Demütigungen, Privilegien, Anpassungen, Cliquen, Immunisierungen.
Aber auch Ermöglichen moralischer Karrieren.

Heime, Psychiatrien, Gefängnisse, Kasernen, Internate und Klöster sind totale Institutionen. (Achtung nicht unsere modernen Institutionen). Alles Institutionen in den Problemfällen «behandelt werden.» Wir kennen diese Einrichtungen nicht.
Bei seinen Beobachtungen stellt Goffman spezielle Mechanismen fest.

  1. Reglementierung und Demütigung (z.B: Verlust der eigenen Kleidung, Nacktheit, Anstaltskleidung.)
  2. Privilegien (Privilegien werden verteilt, z.B. nicht bestraft werden)
  3. Cliquen (Soziale Zugehörigkeit, Anpassung, Immunisierung, moralische Karrieren)
    Gutes Beispiel für eine totale Institution: «one fley over the cuckoo’s nest»
    Film über eine Psychiatrische Klinik, ca. 1960er Jahren.
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6
Q

Foucalt (1926-82): Diszipliniergesellschaft im 17./18. Jhdt.

Grundidee

A

Dispositive der Macht mit feinsten Verästelungen schaffen das moderne Subjekt.

“Überwachen und Strafen”: Gefängnisse, Kasernen, Schule.

3 Strategien der Macht: Einschliessung, Parzellierung, Hierarchisierung.

Grundidee:
Es gibt keine Institutionen und soziale Beziehungen, in denen es keine Machtdiskurse gibt.
In frühere Zeit wurden Machtdiskursen öffentlich demonstriert. Meistens öffentliche Bestrafung, Materungen, Qualen, Hinrichtungen ….
Mit der zunehmenden Modernisierung wurde diese Machtausübung in fast unscheinbare Disziplinareinrichtungen verschoben. Auch wurde der Machtdiskurs aus der Sprache entfernt. (Z.B. Schüler*innen)

Biopolitik und Biomacht: Politik und Macht ziehen in den Körper der einzelnen ein. Das heisst der Körper ist ein wichtiges Werkzeug. Z.B. Medizin, Corona-Massnahmen, Pandemien, …

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7
Q

Foucalt (1926-82): Diszipliniergesellschaft im 17./18. Jhdt.

2 Beispiele: Schulklassen/das Panopticon

A

Foucault beschreibt seine Überlegungen und Erkenntnissen an der Entwicklung der Architektur eines Schulhauses und Klassenzimmer Einrichtung, Taktung der Zeit, Sitzordnung, exaktes Programm, Hierarchie durch das Organigramm ….
Die «Repression» ist dabei nicht einfach unterdrückend, sondern folgt zugleich dem Ziel der Entwicklung der Potentiale und der Produktivität.

3 Strategien scheinem ihm strukturell zentral: Die Einschliessung der Körper in Räume und Zeit, die Parzellierung (also die Aufteilung in Einzelne oder bestimmte Gruppen) und die Hierachische in Organigrammen.

Panopticon: Ein Gefängnisarchitektur. Kreisförmig. In der Mitte ist der Wärter im Überwachungsturm, aussen die Zellen mit den Sträflingen (partiell getrennt) und Wärter hat alle Zellen im Blick hat. Die dadurch jederzeit einsehbaren Verhaltensweisen passen sich der Androhung der dauerhaften Überwachung in ihrem Verhalten an. Das nennt man eine panoptische Gesellschaft. Wir leben heute in einer postpanoptischen Gesellschaft, in der Subjekte lustvoll und bewusst ihre Daten an Kontrollinstanzen abliefern.

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8
Q

Foucalt (1926-82): Diszipliniergesellschaft im 17./18. Jhdt.

Summa summarum

A

Summa summarum sollten die beiden Thesen nicht unterschätzt werden:

  1. Institutionen an sich denken nicht. Es denken nur die in Institutionen zugleich handelnden Individuen.
  2. Institutionen verändern dennoch alle beteiligten Individuen. Kein Individuum kommt unverändert aus einer Institution heraus. Die Macht gesellschaftlicher Einrichtungen ist gross.
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9
Q

Exkurs auf Popiz

A

Popiz analysiert in seinem Text Prozesse der Machrbildung. Er analysiert Machtbildungsporzesse auf einem Kreuzfahrtschifft, einem Gefangenelager und einer Erziehunganstalt. Ausgehend davon könnenn Prozesse und Konflikte in Organisationen wie Schueln oder Klassen analysiert werden.
Popitz zeigt, die Machtbildungsprozesse, die sich in begrenzten Gruppen unter den Bedingungen der Kasernierung (keiner kann ausweichen) und den gleichen Startbedingungen vollziehen.

Zentral ist, dass in allen Situationen eine «Widerstandbereitschaft als gelernte Reaktion” fehlt und zwar bei allen.

Privilegien, die einmal ergriffen werden, ergeben sich aus einer überlegenen Organisationsfähigkeit und müssen gegenüber den Nichtprivilegierten auch nicht mehr weiter begründet werden. Wichtig ist dabei, dass die Legitimität durch ein gegenseitiges Interesse an der Anerkennung der jeweiligen Gruppenzugehörigkeitn vorhanden ist.

Der situative Aufbau von Solidaritätskernen begrüntet eine produktive Überlegenheit.
Die Machtnahme gestaltet sich als Staffelungsprozess und organisiert unterschiedliche Funktionen innerhalb des Gesamtgefüges.

Zum dritten funktioniert die Reproduktion der einmal erlangten Macht durch ein geschicktes System von Verteilungen, Belohnungen und Sanktionen.

Schliesslich wird die Basislegitimität dadurch gefestigt, dass die zeitliche Dauer einmal erlangter Macht in deren Organisation Realitäts-Bewusstsein schafft und zu Anpassungseffekten führt, da eine Rebellion gegen die Machhaber als Investition für die Zukunft als unzumutbar erscheint. Dadurch wird die errichtete Ordnung zur Basis und somit legitim.

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