2. "Institutionelle Akteure" und die Narrative des Bildungswesen Flashcards

1
Q

Gedanken von Max Weber zum Erfolg unserer Gesellschaft

A

Der Erfolg unserer Gesellschaft fundiert auf der Rationalisierung. Probleme werden rationalisiert (in seine Einzelbestandteile aufgeteilt) und abgegrenzt von anderen Motiven (Emotionen, Glaube, Beziehungen,…) und so können die Probleme abgearbeitet werden. -> Bürokratie; als Gipfel der westlichen Rationalisierung.

Weber hatte zu Beginn der 1910er Jahre die These
aufgestellt, dass die „okzidentale Kultur“ gegenüber der „orientalen Kultur“ deshalb ökonomische Vorteile aufweise, weil in dieser das Prinzip der Rationalisierung aller Lebensbereiche, von der Lebensführung über die Justiz bis hin zur modernen Bürokratie sehr stark ausgeprägt sei und permanent weiterentwickelt werde. Diesem Gedanken schliesst sich Fend an und behauptet, dass „der okzidentale
Sonderweg der Vergesellschaftung von Lehren und Lernen“ auch im Bildungswesen Vorläufercharakter habe.

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2
Q

Was will Fend herausfinden?

A

Fend sprich vom Kellerzugang, da er von unten herausfinden will, wie das Bildungssystem aufgebaut ist. Methode: Historische Rekonstruktion.

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3
Q
  1. Sattelzeit nach Fend
A

“Bildung und Religion: das Christentum als prägende Macht und seine Rezeption der Antike”
LPs lösen die Priester ab
Übergang zum monotheistischen System –> ein Gott.
Dieser Person (Gott) wird eine allumfassende Macht zugesprochen. Dies ist schon eine erste Rationalisierung/Vereinfachung. Es gibt auch schon erste Systematisierungen.

Die christliche Religion hat im Kern die Erziehung / die Verbesserung: (christliche Gedanke verbreiten).

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4
Q
  1. Sattelzeit nach Fend
A

Der Beginn einer Bildungsgeschichte: Latein als Grundlage eines europäischen Kulturraumes” - Latein als Sprache, die über Landesgrenzen verstanden wird.
Latein als Grundsprache.
So kann die christliche Ideologie verbreitet werden, Kirchen entstehen.
In diesen Kirchen werden Missionare geschult, Latein wird gelernt, in anderen Regionen sollen sie dann Latein lernen und so kann die christliche Lehre gelernt werden. –> Entstehung der Didaktik (Pauken und Auswendiglernen), Gelernte bilden sich heraus.
So wurde in Europa Latein als die Sprache der gelernten, mit der sich die Gelehrten verständigen können.

So z. B. Gelehrte aus Rom nach Irland, gründeten dort Klöster, von wo aus wieder Gelehrte nach St. Gallen aufbrachen und wiederum Klöster gründeten.

Diese erste Form der Bildung ist nur einer kleinen Gruppe vorbehalten. Diese Gruppe verstand Latein, war Lese- und Schreibfähig und verbreitete dann ihre Interpretation des Wortes der Bibel. Dadurch kam aber der Prozess der Bildungsgeschichte in den Gang.

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5
Q
  1. Sattelzeit nach Fend
A

Säkularisierung der Bildung: Renaissance und die Entstehung eines Gelerntenstandes” - Erste Ansätze Machtgefüge der Kirchen wird angekratzt - Universitäten entstehen.
Es wird sich an dem Individuum orientiert. So gibt es eine Zentrierung auf einzelne Personen.
Es entsteht eine neue Kraft, in wessen Zentrum auch die Bildung steht.

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6
Q
  1. Sattelzeit nach Fend

Wichtige

A
  1. “Die Reformation und der Beginn der Alphabetisierung des Volkes” - Individualisierung des Glaubens, jeder kann die Bibel lesen (in eigener Sprache, nicht mehr nur Latein), Macht geht weg von der Kirche zum Volk. Erfindung des Buchdrucks (Erreichbarkeit der Schrift).
    Die Macht verschiebt sich. Auch da die Heilige Schrift nun mehr unters Volk gebracht wird, unter anderem durch Luthers Übersetzung der Bibel.
    Somit ist es auch eine Rebellion gegen die bestehende Kirche, die alleine das Wort Gottes verbreiten kann. Jetzt können sich die Menschen selbst informieren.

Dies schafft die Grundlagen für die Situation, die heute besteht. Fragen werden gestellt, wer nun zuerst an Bildung und Lesefähigkeit kommen kann.

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7
Q
  1. Sattelzeit nach Fend

Wichtig

A
  1. “Das Zeitalter der Aufklärung: Die grosse Aspiration” (Jürgen Oelkers) - Erziehungsoptimismus, dass Menschen besser werden können. Abgrenzung zur Kirche (Theologie feindlich). Der Mensch kann erst Mensch werden durch Bildung. Bildung ist auch die Voraussetzung für Individualität; was bedeutet, dass Bildung individuell ist. Der Mensch soll seine Anlagen zum Guten entwickeln.
    Gemäss Fend der Beginn eins modernen Bildungswesens.
    Kernpunkte: Empirismus (durch Experimente zu Erkenntnis), Mut zum Selbstdenken.
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8
Q
  1. Sattelzeit nach Fend

Wichtig

A
  1. “Institutionenbildung und Aufklärung: Die Entstehung der modernen Bildungssysteme” - Beginn 20. Jahrhunderts jeder geht zur Schule.

Die Sattelelzeiten 4, 5 und 6 waren der Übergang vom Primaten ther theologie zum Primaten der Wissenschaft.

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9
Q
  1. Sattelzeit nach Fend
A

Universalisierung, Systembildung, Expansion, Professionalisierung im 20. Jahrhundert

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10
Q

7 Sattelzeiten nach Fend

Kurz

A
  1. Bildung und Religion; das Christentum als prägende Macht und seine Rezeption der Antike.
  2. Der Beginn einer Bildugnsgeschichte; Latein als Grundlage eines europäischen Kulturraumes.
  3. Sekularisierung der Bildung, Renaissance und die Entstehung eines Gelerntenstande.
  4. Die Reformation und der Beginn der Alphabetisierung des Volkes.
  5. Das Zeitalter der Aufklärung: Die grosse Aspiration.
  6. Institutionen Bildung und Aufklärung: Die Entstehung der modernen Bildungssysteme.
  7. Universalisierung, Systembildung, Expansion, Professionalisierung im 20. Jahrhundert.
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11
Q

Die Entwicklung der Nationalstaaten / Nationen als kollektive Fiktionen (und Kampfmaschinen):

3 Voraussetzung

A

drei Voraussetzungen für Nationalstaaten:

  1. Staatsvolk,
  2. Kulturelle Elite / Träger und 3. Eroberungs- bzw. Verteidigungsfähigkeit (stehendes Heer).

Nationalstaaten sind “erfundene und imaginäre” Zusammenschlüsse. Darum müssen eine Nationalgefühl hergestellt werden (z.B. durch Nationalfeste, Militär usw.)

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12
Q

Die Entwicklung der Nationalstaaten / Nationen als kollektive Fiktionen (und Kampfmaschinen):

3 Integrationsformen

A
  1. Ökonomische Verklammerung (Währung, Zollfreiheit, Verkehrswege- und Systeme)
  2. Politische Programmatik (Schlüsselbegriff: Bedorung)
  3. Soziokulturelle Integration: Bildung und gemeinsame Sprache, Milität und Schule.

Militär und Schule entstand zu einer ähnlichen Zeit. Demokratie braucht Bildung. Das Volk kann nur abstimmen, wenn man den Inhalt versteht.

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13
Q

Gemeinsamkeiten von Tests für Rekruten und HarmoS/LP21

A

Tests für Rekruten (ähnlich wie Multichecks): Was können sie im Deutsch (und Math)? -> grosse Unterschiede: katholische Kleinkantone der CH sind wesentlich schlechter als reformierte Stadtkantone. Ranglisten werden erstellt.
1875 – 1890  protestantische industrialisierte Kantone sind am stärksten.
Proteste folgen.
Kantonale Unterschiede und Konflikte waren schon immer vorhanden, so wie die Konflikte auch mit HarmoS und dem LP21 vorhanden sind.

In der CH war das Wahlrecht an die Absolvierung der Rekrutenschule gekoppelt (daher Frauen kein Stimmrecht).

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14
Q

Kopplung Schule + Militär

A

Das Volk kann sich nur an der Demokratie beteiligen, wenn man den Inhalt versteht. Das Militär funktioniert als Grundbildung; Sprachkenntnis (Lesefähigkeit) und Fremdsprachen.

In der CH war das Wahlrecht an die Absolvierung der Rekrutenschule gekoppelt (daher Frauen kein Stimmrecht).

Kopplung: Schule + Militär = Stimmbürger. Darum haben Frauen auch erst so spät das Stimmrecht, da sie nicht ins Militär können.
Das Institutionelle Zusammenwirken von Akteuren führte zu Aufregungen, die bis heute anhalten

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