WK1 L__A07 - Kerbschlagbiegeversuch Flashcards

1
Q

Was verlieren viele Stähle bei tiefen Temperaturen?

A

Ihre Duktilität, d.h. die Fähigkeit sich vor dem Bruch dauerhaft plastisch zu verformen. Sie brechen dann spröde, ohne Ankündigung durch plastische Verformung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Wozu dient der Kerbschlagebiegeversuch?

A

Zur Unterscheidung zwischen Sprödbruchverhalten und zähem Bruchverhalten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welcher Effekt hat eine Schlag- oder Stoßbeanspruchung auf viele Stähle?

A

Das Bruchverhalten verschiebt sich von zähem Bruchverhalten zu Sprödbruchverhalten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was kombiniert der Kerbschlagbiegeversuch?

A

Die versprödenden Einflüsse von <b>Kerbwirkung</b> und <b>Schlagbeanspruchung</b> belasten die Probe besonders stark.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie wird der Kerbschlagbiegeversuch durchgeführt?

A

”- Ein Pendelhammer schlägt auf die Rückseite einer gekerbten Probe und zerbricht diese bzw. zieht sie durch das Widerlager<div><div>- Die verbrauchte Schlagarbeit dient als qualitativer Messwert zur Beurteilung der Sprödbruchneigung<div><img></img><br></br></div></div></div>”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche Werkstoffe werden vorrangig mit dem Kerbschlagbiegeversuch getestet?

A

Ferritische Stähle, zu denen alle unlegierten und niedrig legierten Stähle in der Nähe der Raumtemperatur gehören

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was liefert der Kerbschlagebiegeversuch und was nicht?

A
  • Liefert keine Kennwerte zur Festigkeitsberehcnung<div>- Liefert qualitative Werkstoffvergleiche zur Beurteilung der Zähigkeit bei abgesenkten Temperaturen</div>
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Mit welcher Geschwindigkeit trifft der Hammer etwa auf die Probe?

A

ca. 5 bis 5,5 m/s

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Warum schlägt der Hammer auf die Rückseite, also auf die nicht-gekerbte Seite der Probe?

A

“Würde man auf die Seite mit der Kerbe schlagen, so könnte sich die Probe zusammen falten und bruchlos durch das Widerlage gezogen werden.<div>Durch die Lage der Kerbe auf der abgewandten Seite, also auf der durch Zug beanspruchten Seite, ist ein Bruch beinahe garantiert.<br></br><div><img></img><br></br></div></div>”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Welche Formen der Probe sind zulässig und welche hat sich heutzutage durchgesetzt?

A

“<div>Die Charpy V-Probe hat sich heutzutage durchgesetzt</div><img></img>”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie tief ist die Kerbe bei der Charpy-U und bei der Chary-V Probe?

A

”- Charpy-U: 5 mm<div>- Charpy-V: 2 mm</div><div><br></br></div><div>–> Bei 10 mm Gesamttiefe und 55 mm Breite (Normalprobe)</div><div><br></br></div><div>Ansonsten: 7,5 oder 5 mm Breite (Untermaßprobe)</div><div><br></br></div><div><img></img><br></br></div>”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was gilt als Prüfung unter Normalbedingungen?

A
  • Arbeitsvermögen des Pendelschlagwerks: 300 ± 10 J<div>- Verwendung einer Normalprobe</div>
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Wie wird die Kerbschlagarbeit einer Normalprobe notiert?

A
  • Mit dem Kurzzeichen KV (Probe mit V Kerbe)<div>- Beispiel: KV = 121 J</div><div> - Arbeitsvermögen: 300 J</div><div> - Normalprobe mit V-Kerb</div><div> - verbrauchte Schlagarbeit 121 J</div>
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Wie wird die Kerbschlagarbeit eines Versuches ohne Normalprobe notiert?

A
  • KV Arbeitsvermögen/Probenbreite = Schlagarbeit<div>- z.B. KV 150/7,5 = 83 J</div><div> - 150 Joule Arbeitsvermögen des Hammers</div><div> - 7,5 mm dicke Probe (Untermaßprobe)</div><div> - 83 Joule verbrauchte Schlagarbeit</div>
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist das Arbeitsvermögen im Kerbschlagbiegeversuch?

A

Die Arbeit, die der Hammer insgesamt verrichten kann.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist die Schlagarbeit im Kerbschlagbiegeversuch?

A

Die Energie, die zum zerbrechen der Probe verbraucht wird.

17
Q

Welche alternative Probenform ist in Deutschland außer der Charpy-Form noch genormt?

A

“Gefräste bzw. gebohrte/aufgesägte Proben nach dem DVM (Deutscher Verband für die Materialprüfungen der Technik)<br></br><div><img></img><br></br></div>”

18
Q

Was stellt man fest, wenn man die Temperatur der Probe beim Versuch verändert?

A

”- Metalle, die in hex oder krz kristallisieren, zeigen ab einem gewissen Temperaturbereicheinen dramatischen Sturz der Schlagarbeit<div>- kfz-Metalle sind unempfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen</div><div><img></img><br></br></div>”

19
Q

Wie stark ist der Abfall von hex- bzw. kfz-Metallen unterhalb der Übergangstemperatur?

A

Ein bis zwei Zehnerpotenzen

20
Q

Wie ist die Übergangstemperatur definiert?

A

“Verschiedene Definitionen möglich:<div>- Unterschreitung einer bestimmten Schlagarbeit z.B. 10 J oder 35 J</div><div>- Aussehen des Bruches</div><div>- Temperatur, bei der der Mittelwert zwischen Hoch- und Tieflage erreicht ist</div><div><img></img><br></br></div>”

21
Q

Welcher Unterschied ergibt sich zwischen den DVM und der Charpy-V Probe?

A

”- DVM Proben sind milder gekerbt und ergeben niedrigere Übergangstemperaturen<div><div>- Unterschied sind ca. 10 bis 20° C</div><div>- Übergang von Tief- zu Hochlage ist bei DVM-Proben ausgeschmierter als bei Charpy-V</div><div><br></br></div><div><img></img><br></br></div></div>”

22
Q

Wie sehen die unterschiedlichen Brucharten aus?

A

“<div>a: Körniger Sprödbruch (Tieflage)</div><div>b: Übergangsgebiet</div><div>c: Verformungsbruch mit sichtbarer plastischer Verformung</div><div><br></br></div><img></img>”

23
Q

Wie ist die atomistische Vorstellung eines zähen Bruches?

A

”- Es ist ein sog. <b>Gleitbruch</b>, also das Abgleiten der Kristalle an den dichtest besetzten Ebenen aufgrund von <b>Schubspannnungen</b> bis kein tragender Querschnitt mehr vorhanden ist<div>- Es sind lokale Einschnürungen sichtbar, typisch für Gleitbrüche<br></br><div><img></img><br></br></div></div>”

24
Q

Wie ist die atomistische Vorstellung eines spröden Bruches?

A

”- Ein sog. <b>Trennbruch</b>, die <b>Normalspannungen</b> überschreiten die Bindungskräfte senkrecht zur Bruchfläche<div>- Die Kristalle zersplittern dabei regelrecht<br></br><div><img></img><br></br></div></div>”

25
Q

Wie sind Gleit- und Trennbruch von der Temperatur abhängig und was ist die Erklärung für das unterschiedliche Auftreten dieser beiden Bruchformen?

A

”- Der Widerstand gegen Trennbruch WTist schwach von der Temperatur abhängig<div>- Der Widerstand gegen Gleitbruch WGist stärker von der Temperatur abhängig</div><div>- Je nach Temperatur ist entweder WToder WGkleiner, der niedrigere der beiden Bruchwiderstände bestimmt die Bruchart</div><div>- kfz-Metalle brechen also i.d.R. nach Gleitbruch, daher sind die unempfindlicher gegen Metall</div><div><img></img><br></br></div>”

26
Q

Welche Bruchart wird im Maschinenbau bevorzugt?

A

Der Gleitbruch, da sich dieser ankündigt und nicht plötzlich auftritt.

27
Q

Was passiert wenn die Kerbschärfe zunimmt?

A

Mit zunehmender Kerbschärfe steigt auch die Übergangstemperatur, der Trennbruch tritt also bereits bei höheren Temperaturen ein.

28
Q

Was wirkt sich ähnlich wie die zunehmde Kerbschärfe auf die Übergangstemperatur aus?

A
  • Höhere Schlaggeschwindigkeit<div>- Die Festigkeit steigernde Kaltverformungen auf Kosten der Dehnung</div><div><br></br></div><div>–> Erhöhen die Übergangstemperatur; Trennbruch tritt also bereits bei höheren Temperaturen ein</div>
29
Q

Was ist ein wirksames Mittel gegen die Kaltsprödigkeit von krz-Stählen?

A

”- Die Verfeinerung der Korngröße sorgt für eine Verschiebung des Spröd-Zäh-Überganges in Richtung tiefer Temperaturen<div>- Das untere Diagramm zeigt einen Stahl mit einer Korngröße von D = 95 μm, der Spröd-Zäh-Übergang liegt bei etwa -150° C</div><div>- Das obere Diagramm zeigt einen Stahl mit D= 20 μm, der Übergang liegt bei etwa 200° C bei gleichzeitig <b>erhöhter</b> Streckgrenze</div><div><div><img></img><br></br></div></div>”

30
Q

Was ist das besondere an der Kornverfeinerung bezüglich Festigkeit und Zähigkeit?

A
  • Normal: Erhöht man die Festigkeit, so sinkt die Zähigkeit<div>- Kornverfeinerung: Sowohl die Zähigkeit, als auch die Festigkeit des Werkstoffes erhöhen sich</div>
31
Q

Was für ein Werkstoff hat sich für Einsätze bei Temperaturen deutlich unter Raumtemperatur durchgesetzt?

A

Kaltzähe Feinkornstähle aufgrund der höheren Festigkeit und Zähigkeit

32
Q

Was muss man bei der Werkstoffauswahl beachten?

A

Selbst die tiefste Temperatur im Einsatzfall darf nicht unter der Übergangstemperatur liegen