VL6 Emotion II - Emotionstheorien Flashcards
Welche Fragen stellen evolutionsbiologische Ansätze zur Emotion?
Welche Aspekte von Emotionen gehören zum biologischen Erbe des Menschen?
Welchen Wert haben Emotionen für das individuelle Überleben und das Überleben einer Art?
Warum erhöhen Emotionen die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Spezies?
Emotionen ermöglichen die Mitteilung des emotionalen Zustands an die soziale Umwelt.
Der Ausdruck von Emotionen hat eine verhaltensvorbereitende Funktion
Welche Beispiele für evolutionsbiologische Emotionen gibt es?
Mimischer Ausdruck von Ekel (ehemals sinnvoll zur Vermeidung schädlicher Substanzen).
Positive Emotionen begleiten selbst- und arterhaltende Verhaltensweisen.
Welche Basisemotionen wurden von Ekman und Plutchik identifiziert?
Ekman (1971): Freude, Überraschung, Ärger, Ekel, Furcht, Trauer.
Plutchik: + Akzeptanz und Neugier.
Was zeigte die Studie von Ekman & Friesen (1971) zur Universalität von Emotionen?
Gesichtsausdrücke wurden von Einwohnern Neuguineas genauso gut erkannt wie von Menschen westlicher Kulturen.
Hinweis auf universale Basisemotionen.
Was ist “Biological Preparedness” im Kontext der Angstkonditionierung?
Manche Reize (z. B. Schlangen, Spinnen) lassen sich leichter mit Angst konditionieren als andere (z. B. Blumen).
Evolutionär relevante Reize werden bevorzugt verarbeitet.
Was ist die James-Lange-Theorie der Emotion?
Physiologische Reaktionen wie Zittern sind die Ursache, nicht die Folge von Gefühlen.
Emotionen sind die bewusste Wahrnehmung körperlicher Veränderungen.
Welche Kritikpunkte gibt es an der James-Lange-Theorie?
Gleiche viszerale Reaktionen treten bei unterschiedlichen Emotionen und nichtemotionalen Zuständen auf.
Viszerale Veränderungen sind zu langsam, um Emotionen zu verursachen.
Was zeigte die Studie von Strack et al. (1988) zur Facial-Feedback-Hypothese?
Probanden mit einem Stift zwischen den Zähnen (Lächeln) fanden Cartoons lustiger als mit einem Stift zwischen den Lippen (neutraler Ausdruck).
Was ist die Cannon-Bard-Theorie der Emotion?
Emotionen und physiologische Reaktionen treten gleichzeitig auf und sind unabhängig voneinander.
Kritisiert die Annahme, dass viszerale Veränderungen die Ursache von Emotionen sind.
Welche kognitive Bewertungstheorie entwickelte Lazarus (1966)?
Emotionen entstehen durch:
Primäre Einschätzung (positive/negative Bedeutung für das Wohlergehen).
Sekundäre Einschätzung (Bewältigungsfähigkeit der Situation).
Was zeigte die Studie von Schachter und Singer (1962)?
Physiologische Erregung wurde von Probanden interpretiert, wenn keine klare Erklärung vorlag (z. B. Übertragung der Emotion anderer Personen).
Was zeigte das Experiment mit der Hängebrücke?
Männer auf einer unsicheren Brücke schrieben Geschichten mit mehr sexuellen Inhalten und kontaktierten die Interviewerin häufiger.
Physiologische Erregung wurde als Anziehung interpretiert.
Welche Erkenntnisse lieferte die Studie von Speisman et al. (1964) zur Bewertung von Ereignissen?
Bedrohlichkeit eines Ritualfilms wurde durch unterschiedliche Kommentare (intellektualisierend, verharmlosend) beeinflusst.
Wie beschreibt LeDoux (2001) das Zusammenspiel von bewussten und automatischen Bewertungsprozessen?
Thalamus verarbeitet eingehende Informationen schnell und grob.
Amygdala steuert hormonelle und vegetative Reaktionen.
Großhirn ermöglicht präzise Verarbeitung.
Welche Gehirnregionen sind mit spezifischen Emotionen assoziiert?
Insula: Ekel.
Amygdala: Angst/Furcht.
PFC und ACC: Relevanz für alle Emotionen.
Was besagt die Zwei-Prozess-Theorie der Angst (Mowrer, 1960)?
Angst entsteht durch:
Klassische Konditionierung (Erlernen einer Angstreaktion).
Operante Konditionierung (Verstärkung der Vermeidung durch Angstreduktion).
Was ist der Unterschied zwischen Primärer und Sekundärer Einschätzung in der kognitiven Bewertung?
Primär: Bewertung der Bedeutung eines Ereignisses für das eigene Wohlergehen.
Sekundär: Bewertung der Fähigkeit, die Anforderungen zu bewältigen.
Welche Hemisphärenaktivität ist valenzspezifisch?
Linkshemisphärisch: Positive Emotionen.
Rechtshemisphärisch: Negative Emotionen.
Wie werden Emotionen laut Schachter (1962) gebildet?
Emotionen entstehen durch:
Physiologische Erregung.
Kognitive Interpretation der Erregung.
Was zeigte die Studie von Galati et al. (1997) zur Mimik bei blind geborenen Kindern?
Die Mimik von blind geborenen Kindern bei Emotionen wie Freude, Trauer, Angst und Wut entspricht den Gesichtsausdrücken sehender Kinder, was die Universalität der Emotionen unterstützt.
Was besagt die Universalitätshypothese von Ekman?
Emotionen und ihre Gesichtsausdrücke sind kulturübergreifend identisch und werden überall auf der Welt korrekt erkannt.
Was ist die Grundannahme behavioristisch-lerntheoretischer Ansätze zu Emotionen?
Emotionen entstehen durch klassische und operante Konditionierung.
Was zeigte das Experiment “Der kleine Albert” (Watson & Rayner, 1920)?
Albert zeigte keine Furchtreaktion gegenüber einer weißen Ratte.
Durch Paarung der Ratte mit einem lauten Geräusch entwickelte Albert eine konditionierte Furchtreaktion.
Was zeigte die Studie von Öhmann et al. (1978) zur Angstkonditionierung?
Furchtreaktionen lassen sich leichter konditionieren mit Bildern von Spinnen/Schlangen als mit Blumen.
Stützt die Theorie der “Biological Preparedness”.
Welche physiologischen Veränderungen sind typisch bei Angst?
Aktivierung der Amygdala.
Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks.
Aktivierung des Sympathikus
Welche Emotionstheorien stehen sich gegenüber?
James-Lange-Theorie: Physiologische Veränderungen verursachen Emotionen.
Cannon-Bard-Theorie: Emotionen und physiologische Veränderungen treten gleichzeitig auf.
Was besagt die Facial-Feedback-Hypothese?
Emotionen entstehen (teilweise) durch die sensorische Rückmeldung aus der Anspannung bestimmter Gesichtsmuskeln.
Welche Rolle spielt die Amygdala bei Emotionen?
Zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Angst und Furcht.
Vermittelt schnelle Reaktionen auf potenzielle Gefahren.
Welche Rolle spielt der Präfrontale Cortex (PFC) bei Emotionen?
Verantwortlich für die Regulation und Bewertung von Emotionen.
Unterstützt das rationale Abwägen emotionaler Reaktionen.