VL1 Einführung & Lernen I Flashcards

1
Q

Was ist Lernen?

A

Prozess, durch den sich das Verhaltenspotenzial ändert, aber nicht unmittelbar im Verhalten zeigt

Verursacht durch Erfahrung, nicht durch Reifung oder kurzfristige Zustände (z.B. Ermüdung)

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2
Q

Welche zentralen Merkmale hat Lernen?

A

Änderung einer Reiz-Reaktionsverbindung
Beschleunigung oder Verbesserung
Wiederholung/Übung wichtig
Trennung von Lernen (Prozess) & Verhalten (Konsequenz)
Lernintention nicht notwendig
Oft nicht offensichtlich

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3
Q

Wie lässt sich Lernen von Ermüdung und Reifung abgrenzen?

A

Ermüdung: Änderung durch körperliche Bedingungen (z.B. Spannkraftverlust)
Reifung: Angeboren, genetisch bedingt (z.B. Sprachentwicklung)

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4
Q

Was sind Reflexe?

A

Angeboren, haben spezifische Auslöser (z.B. Saugreflex)
Adaptiv (Überlebenszweck)
Kürzester sensomotorischer Schaltkreis
Beispiele: Patellarsehnen-, Lidschlag-, Pupillenreflex

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5
Q

Was ist Instinktverhalten?

A

Ähnlich wie Reflexe, aber komplexer
Ketten von Bewegungsabläufen, spezifisch für eine Spezies
Nicht auf Lernerfahrungen zurückzuführen
Wird durch Schlüsselreiz ausgelöst

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6
Q

Was ist Prägung?

A

Lernen in einer kritischen Phase mit dauerhaftem Einfluss
Unwiderruflich und artspezifisch
Beispiel: Graugänse binden sich an das erste bewegte Objekt nach dem Schlüpfen

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7
Q

Was sind Merkmale von Instinktmechanismen?

A

Ab Geburt vorhanden oder früh entwickelt
Nicht gelernt, sondern genetisch vorprogrammiert
Fixe Reihenfolge von Verhaltensweisen
Bei allen Mitgliedern einer Art präsent

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8
Q

Was besagt der Empirismus und Assoziationismus über das Lernen?

A

Lernen = Assoziation zwischen Ereignissen, Empfindungen oder Gedanken
Assoziationen entstehen durch Kontiguität, Ähnlichkeit und Kontrast

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9
Q

Was ist Habituation?

A

Reduktion der Reaktionsstärke oder Häufigkeit auf einen wiederholten Reiz
Einfache Form des Lernens, ermöglicht Anpassung an Umwelt
Reizspezifisch, nicht dasselbe wie sensorische Adaptation oder muskuläre Erschöpfung

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10
Q

Was ist Sensitivierung?

A

Verstärkung der Reaktion auf einen wiederholten Reiz
Gegenteil von Habituation
Abhängig von physiologischen Zuständen (z.B. Schlafmangel)

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11
Q

Was unterscheidet Habituation und Sensitivierung?

A

Habituation: Abgeschwächte Reaktion auf wiederholten Reiz
Sensitivierung: Verstärkte Reaktion auf wiederholten Reiz
Wiederholte Reize können zu beiden Phänomenen führen

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12
Q

Was sind die Merkmale von Instinktverhalten?

A

Teil des Verhaltensrepertoires der gesamten Spezies
Tritt auch bei isoliert aufgezogenen Exemplaren auf
Starre Reihenfolge von Verhaltensweisen
Wird durch einen spezifischen Reiz (Schlüsselreiz) ausgelöst

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13
Q

Was ist ein Beispiel für Instinktverhalten bei Tieren?

A

Küken der Heringsmöwe picken auf den roten Fleck am Schnabel der Eltern, um Futter zu erhalten
Der rote Fleck fungiert als Schlüsselreiz, der das Verhalten auslöst

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14
Q

Was ist das Kindchenschema und welche Reaktion löst es aus?

A

Merkmale: große Augen, Pausbacken, hohe Stirn, gestauchter Körper, überproportional großer Kopf
Reaktion: spontane positive Gefühle und liebevolle Zuwendung

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15
Q

Was ist Kontiguität im Kontext von Lernen?

A

Räumliche und zeitliche Nähe zwischen zwei Ereignissen
Wichtiger Faktor für die Bildung von Assoziationen

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16
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Assoziationsstärke?

A

Dauer der Koexistenz der Ereignisse
Lebhaftigkeit der Wahrnehmung
Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens
Zeit, die zwischen zwei Ereignissen vergangen ist
Mangel an starken Assoziationen mit anderen Reizen

17
Q

Was ist eine Orientierungsreaktion?

A

Reaktion auf neue und relevante Reize, die Aufmerksamkeit erregt
Beispiele: Babys starren länger auf neue Objekte
Messbar durch die Fixationsdauer

18
Q

Was ist Dishabituation?

A

Wiederherstellung der Reaktion auf einen habituieren Reiz
Kann durch längeres Aussetzen des Reizes oder einen neuen Reiz ausgelöst werden

19
Q

Wie zeigt sich Habituation bei verschiedenen Tierarten?

A

Funktioniert nach den gleichen Prinzipien bei allen Spezies
Beispiel: Seehase (Aplysia) zeigt Habituation bei wiederholter Stimulation der Atemrohre

20
Q

Was passiert im Gehirn bei Langzeithabituation?

A

Strukturelle Veränderungen der Nervenzellen und Synapsen
Reduktion der relevanten Synapsen, was neuronale Plastizität widerspiegelt

21
Q

Was ist der Unterschied zwischen sensorischer Adaptation und Habituation?

A

Sensorische Adaptation: Verringerte Empfindlichkeit der Sinnesorgane auf einen anhaltenden Reiz
Habituation: Abnahme der Reaktionsstärke aufgrund wiederholter Präsentation des gleichen Reizes

22
Q

Was ist die akustische Schreckreaktion (Startle Response)?

A

Abwehrreaktion auf ein unerwartetes, lautes Geräusch
Bei Ratten: schreckhaftes Aufspringen
Bei Menschen: Zusammenzucken
Messbar durch die Bewegungsstärke

23
Q

Was bedeutet Generalisierung bei der Habituation?

A

Habituation ist reizspezifisch
Habituation auf einen Reiz führt nicht zur Habituation auf völlig andere Reize
Je ähnlicher zwei Reize sind, desto wahrscheinlicher tritt eine Generalisierung der Reaktion auf

24
Q

Was unterscheidet Habituation von Sensitivierung?

A

Habituation: Wiederholte Reizung führt zu einer abgeschwächten Reaktion
Sensitivierung: Wiederholte Reizung oder ein intensiver Reiz führt zu einer verstärkten Reaktion

25
Q

Was ist Langzeithabituation?

A

Tritt auf, wenn eine Reizstimulation über mehrere Tage wiederholt wird
Die reduzierte Reaktionsstärke hält über längere Zeit an (Wochen oder länger)
Geht mit strukturellen Veränderungen an den Synapsen einher

26
Q

Was unterscheidet Reflexe von Instinkten?

A

Reflexe: Einfache, automatische Reaktionen auf spezifische Reize, angeboren
Instinkte: Komplexere Verhaltensmuster, die eine Abfolge von Bewegungen umfassen und spezifisch für eine Art sind

27
Q

Was ist ein Schlüsselreiz?

A

Spezifischer Reiz, der ein Instinktverhalten auslöst
Kann ein Detail oder eine bestimmte Eigenschaft sein, die das Verhalten aktiviert

28
Q

Wie unterscheidet sich Lernen durch Prägung von Lernen durch Erfahrung?

A

Prägung: Findet in einer kritischen Phase statt und ist unwiderruflich
Lernen durch Erfahrung: Flexibler, zeitlich unbegrenzt, abhängig von wiederholten Erfahrungen

29
Q

Was sind Beispiele für Prägung in der Tierwelt?

A

Graugänse: Binden sich an das erste bewegte Objekt nach dem Schlüpfen
Lerninhalte sind stark begrenzt und auf artspezifische Auslöser fokussiert

30
Q

Was ist eine Dishabituation?

A

Rückkehr einer Reaktion auf einen bereits habituieren Reiz
Kann durch einen neuen, intensiven Reiz oder durch eine längere Pause zwischen den Reizen ausgelöst werden

31
Q

Wie wird die Assoziationsstärke durch die Unbelastetheit der Ereignisse beeinflusst?

A

Zwei Ereignisse, die wenig Assoziation mit anderen Reizen haben, lassen sich leichter verknüpfen
Starke Assoziationen mit anderen Reizen können die Bildung neuer Assoziationen erschweren

32
Q

Reflexe von Neugeborenen

A