Verwaltungsprivatrecht Flashcards

1
Q

Begriff

A

Regeln, die das privatrechtsförmige Handeln der Verwaltung bestimmen
(engere Begriffsbestimmung durch den Zusatz: …, soweit sie öffentliche Aufgaben wahrnimmt)

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2
Q

Kongruenz & Differenz von „staatlich“ und „öffentlichrechtlich“

A
  • öffentlich-rechtlich ≠ staatlich: Rundfunkanstalten und Religionsgemeinschaften als KÖR
  • privatrechtlich ≠ privat: Verwaltungsprivatrecht, fiskalisches Handeln
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3
Q

Wofür das Rechtsregime (ÖR – PrivR) grds. KEINE Rolle spielt

A

(1) Grundrechtsverpflichtung, Art. 1 III GG
(2) Grundrechtsberechtigung, vgl. Art. 19 III GG
(3) Demokratische Legitimation, Art. 20 II 1 GG
(4) Kompetenzordnung zwischen Bund & Ländern, Art. 30, 70 ff., 83 ff. (92 ff., 104a ff.) GG
(5) Abgrenzung Staatsverwaltung und kommunale Selbstverwaltung, Art. 28 II GG
(6) Einwirkungen des EU-Rechts

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4
Q

Formenwahlfreiheit

A
  • Grundsatz: Wahlfreiheit hins. des Rechtsregimes
  • Beschränkungen/Rahmungen der Wahlfreiheit:
    -> aus der Verfassung:
    • Anforderungen an demokratische Legitimation der Staatsgewalt müssen erfüllt sein (→ Demokratie)
    • kein Unterlaufen der Grundrechts- (→ Rechtsstaat) und Kompetenzbindung (→ Bundesstaat)
    -> aus Unionsrecht
    • insb.: mitgliedstaatliche Interventionspflichten (zur Sicherstellung der effektiven und äquivalenten Umsetzung des Unionsrechts) müssen auch in Privatrechtsform effektiv wahrgenommen werden können
    -> Gesetzesrecht, etwa Gemeindeordnungen:
    • Subsidiarität der Privatrechtsform (etwa Wahl einer AG nur, wenn öffent-licher Zweck nicht ebenso gut in anderer Rechtsform erfüllt werden kann);
    • vgl. für kommunale Eigengesellschaften: §§ 102 ff., bes. §§ 103-104 GemO
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5
Q

Wahloptionen

A
  • Option für Privatrechtsform
    -> nur unter der Bedingung, dass den rechtsformunabhängigen Bindungen der Staatsgewalt Genüge getan werden kann (insbes. Grundrechte, Demokratie, Bundesstaat, Unionsrecht)
  • bei Option für die Privatrechtsform:
    -> Grundsatz: kein Rückgriff auf verwaltungsrechtliche (in diesem Sinne: öffent-lichrechtliche) Befugnisse/Handlungsformen (z.B. VA, Verwaltungsvoll-streckung)
    -> private Organisationsform determiniert grds. private Handlungsform (aber nicht umgekehrt!)
    -> Ausnahme: Beliehener in privatrechtlicher Organisationsform
  • bei Option nur für privatrechtliche Handlungsformen:
  • > „Nebeneinander“ von Verwaltungsrecht (hins. Organisation, Personal, Verfahren) und Privatrecht („Handlungsrecht“, d.h. materielle und Verfahrensvorschriften)
  • > Sonderkonstellation: Betrieb kommunaler Einrichtungen durch kommunale Eigengesellschaf
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6
Q

Öffentliche Unternehmen

A

(1) verselbständigte Organisationseinheit von gewisser Festigkeit
• nicht zwingend: Verselbständigung iSv. Rechtsfähigkeit
• aber: Regiebetrieb oder nichtrechtsfähige Anstalt genügt grds. nicht

(2) Verfolgung wirtschaftlicher Tätigkeit
• Entgeltlichkeit der Leistung auf einem Markt
• nicht zwingend: Gewinnerzielungsabsicht
• unterschiedliche Regelungstechnik in den Ländern:
- Positivbestimmung: kann die Leistung auch von einem Privaten in Gewinnerzielungsabsicht erbracht werden? Ausschluss u.a. typischer Daseinsvorsorgeleistungen
- Negativbestimmung (so u.a. B-W): Weiter Begriff des „Wirtschaftlichen“, aber Ausgrenzungstatbestände, z.B. § 102 IV 1 GemO

(3) (alleiniger/beherrschender)Träger des Unternehmens: öffentliche Hand
• bei gemischtwirtschaftlichen Unternehmen: alleiniges Abstellen auf Beteiligungsverhältnisse nicht ausreichend

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