Verdauungssystem - Erkrankungen Flashcards
Gastroenterologie
Fachgebiet für Verdauungskrankheiten.
gastral
Den Magen betreffend.
Hepatologie
Lebererkrankungen betreffendes Fachgebiet.
hepatisch
Die Leber betreffend.
biliär
Die Galle betreffend.
intestinal
Den Darm betreffend.
Pankreas
Bauchspeicheldrüse.
Duodenum
Zwölffingerdarm, erster Teil des Dünndarms.
Ileum
Letzter Teil des Dünndarms.
Colon
Hauptteil des Dickdarms.
Rektum
Enddarm, letzter Abschnitt des Dickdarms
Obstipation
Verstopfung.
Diarrhoe
Durchfall.
abdominell
Den Bauch betreffend.
Abdomen
Bauchraum.
Stenose
Verengung eines Kanals.
Fistel
Abnormer Verbindungsgang.
Abszess
Eiteransammlung im Gewebe.
Sepsis
Lebensbedrohliche Infektionsreaktion.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
-Bösartige Erkrankungen:
▪ Kolorektale-Ca
▪ Pankreas-Ca
▪ Magen-Ca
▪ Ösophagus-Ca
▪ Leber-Ca/Gallen(gangs)-Ca
-Infektionskrankheiten:
▪ Hepatitis A, B, C, D, E
▪ Gastroenteritis
-Pankreatitis
-Chronisch entzündliche Darmerkrankungen:
▪ Colitis ulcerosa
▪ Morbus Crohn
-Reizdarmsyndrom
-Magen-/Duodenalgeschwüre (-Blutungen)
-Toxische Lebererkrankungen:
▪ Leberzirrhose, Fettleber
-Alkoholabusus/ -sucht
-Darmverschluss
-Gallenblasen-Erkrankungen (Steine, Entzündung)
Anteile der zehn wichtigsten
Krankheitsarten an den
Arbeitsunfähigkeitstagen in
Deutschland
Erkrankungen und Krankschreibungen
Todesursachen nach Krankheitsarten in Deutschland 2021
Die 10 häufigsten
Todesfälle durch
Krebs in Deutschland
2021
Pankreatitis - Bauspeicheldrüsenentzündung
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
2 Formen:
▪ Colitis ulcerosa (CU) (Dickdarm) und Morbus Crohn (MC) (ganzen MagenDarmTrakt)
Definition
▪ Schubweise verlaufende, chronische Entzündung der
Darmschleimhaut
▪ Chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen und
Durchfälle plus extraintestinale Symptome
Erstmanifestation: 15. –35. LJ
Verlauf:
▪ chronisch rezidivierend oder intermittierend (80-85% )
▪ chronisch-kontinuierlich (10%)
▪ akut fulminant (5%)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Befallsmuster
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Ursachen
Unklar, multifaktoriell, diskutiert werden/beteiligt sind:
▪ genetische Faktoren, genetischer Anteil: ca. MC 50%, CU 10%
▪ gestörte Barrierefunktion der Darmschleimhaut
▪ Infektionen, reduzierte antimikrobiellen Abwehr, Veränderung des Mikrobioms
▪ Entzündung, Autoimmunprozesse
▪ Psychosoziale Faktoren:
▪ Psychosoziale Stressoren und kritische Lebensereignisse haben einen deutlichen
Einfluss auf Auslösung, Verlauf und Krankheitssymptome bei der CED
▪ Psychosoziale Faktoren sind aber nicht Ursache der CEDs (Leitlinie der AWMF)!
(Vergleich zu früher: „holy seven“)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Epidemiologie
Prävalenz in der Bevölkerung:
▪ Colitis ulcerosa: 40-80/100.000 Einwohner
▪ Morbus Crohn: 250-500/100.000 Einwohner
Inzidenz (Neuerkrankungen)
▪ Colitis ulcerosa: 3-5/100.000 Einwohner/Jahr
▪ Morbus Crohn: 2-5/100.000 Einwohner/Jahr
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Symptome
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Komplikationen
Ileus=Darmverschluss
Perforation=Darm platzt, loch im darm
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Diagnostik
▪ Anamnese und Klinik
▪ Ileokoloskopie (Darmspiegelung inkl. Ende
des Dünndarms) mit Biopsie
▪ evtl. Videokapselendoskopie oder
Intestinoskopie
▪ Bildgebende Diagnostik: MRT,
Sonographie
▪ Labor: Entzündungsparameter, Blutbild,
Stuhl (Calprotektin)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Therapie I
Behandlungsziele
▪ Verbesserung der Symptome im akuten Schub, Vermeidung eines neuen
Krankheitsschubes
▪ Differenzierung: akuter Schub (Antibiotika, Glukokortikoide etc.) versus Langzeittherapie
Therapie
▪ Medikamente
▪ Operation
▪ Diät
▪ Endoskopische Verfahren
▪ Psychosomatische Therapie/Psychotherapie
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Therapie II
Medikamente
▪ Sulfasalazin/Mesalazin
▪ Kortikosteroide (lokal, systemisch)
▪ Immunsuppressiva: Azathioprin, Methotrexat, Ciclosporin A, Tacrolimus (Cave:
starke Nebenwirkungen)
▪ Biologicals: TNFα-Antikörper (Infliximab, Adalimumab), Integrin-Antagonisten
(Vedolizumab), more to come…….
Operation/endoskopische Verfahren
▪ MC: bei Fisteln, Stenosen, Entfernung von Darmabschnitten (Gefahr des
Kurzdarmsyndroms)
▪ CU: bei fulminantem Verlauf: Dickdarmentfernung (subtotal oder total), Heilung
und Krebsvorsorge nur durch Proktokolektomie mit Anus Praeter (oder IleumPouch)
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Psychosoziale Aspekte
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Psychosoziale Aspekte
Junge Patienten:innen: mögliche Folgen:
▪ Schamgefühle
▪ Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen
▪ körperliche Schwächung
▪ vermindertes Selbstbewusstsein
Probleme bei
▪ Abnabelung vom Elternhaus
▪ Partnerfindung
▪ Familiengründung
Prüfungssituationen lösen häufig Schübe aus
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Psychotherapie
ndikation
▪ Komorbide psychische Erkrankungen (Depression, Ängste)
▪ Geringe Lebensqualität
▪ Hoher Stresslevel
▪ Ungünstiger Krankheitsverlauf
Elemente der Psychotherapie
▪ Psychoedukation, Entspannungsverfahren
▪ Umgang mit Stress, Abbau von Vermeidungsverhalten
▪ Dosierte körperliche Aktivität
▪ Psychotherapeutische Gespräche während der Schübe, aber auch im
symptomfreien Intervall, helfen aktuelle psychosoziale Probleme zu klären
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Prognose
Allgemein
30% erleiden nach medikamentös induzierter Remission innerhalb des ersten
Jahres ein Rezidiv, 70% innerhalb 2 Jahren
Morbus Crohn
▪ chronische Erkrankung mit hoher Rezidivrate
▪ Komplikationen machen in ca. 90 % aller Fälle eine Operation erforderlich →
führt aber zu keiner Heilung, sondern behebt nur die Komplikation
▪ mit adäquater Therapie ist die Lebenserwartung kaum eingeschränkt
Colitis ulcerosa
▪ Ausschließlich Rektumbefall: keine Einschränkung der Lebenserwartung
▪ Pankolitis: 5-Jahres-Überlebensrate >80%
▪ Sterblichkeitsrisiko: um den Faktor 1,7 höher (als bei Gesunden)
▪ Risiko: Kolonkarzinom (nur bei totalem oder subtotalem Befall): ca. 6%
Reizdarmsyndrom
Reizdarmsyndrom = Colon irritable (IBS)
▪ häufiges, aber relativ unscharf definiertes, gastroenterologisches Krankheitsbild
▪ Zwei Formen: Reizdarmsyndrom mit oder ohne Diarrhoe
▪ wird eher den psychosomatischen Erkrankungen zugeordnet → somatoforme autonome
Funktionsstörung = funktionelle Darmstörung („Migräne im Bauch“)
▪ Diagnose “Reizdarmsyndrom” ist eine Ausschlussdiagnose (Ausschluss einer organischen
Diagnose)
▪ chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen, Wechsel von Diarrhoe/Obstipation, oft
kombiniert mit anderen Beschwerden (Migräne, Dysmenorrhö)
▪ Hohe Komorbidität mit Angststörungen und Depression
▪ 30 –70% der Bevölkerung leiden an funktionellen gastrointestinalen Symptomen,
Frauen > Männer (Verhältnis ca. 2:1)
▪ Psychische Faktoren haben über das vegetative Nervensystem Einfluss auf die
Darmfunktion
Reizdarmsyndrom - Ätiologie
mögliche Ursachen
▪ viszerale Hypersensitivität
▪ Motilitätsstörungen
▪ Fehlsteuerungen des autonomen Nervensystems
▪ psychosomatische Störungen
▪ Veränderte Anzahl der enterochromaffinen Zellen in der Darmschleimhaut
▪ …..Forschung liefert stetig neue Erkenntnisse…..
Reizdarmsyndrom - Diagnostik
Folgende Punkte müssen erfüllt sein:
▪ Nach Rom-IV-Kriterien:
▪ wiederholte Bauchschmerzen mit mindestens zwei der folgenden Kriterien assoziiert:
▪ Zusammenhang mit der Stuhlentleerung
▪ Änderung der Stuhlfrequenz
▪ Änderung der Stuhlkonsistenz
▪ Beginn der Beschwerden vor mehr als 6 Monaten
▪ Beschwerden an mindestens einem Tag pro Woche im letzten Monat
Weitere/frühere Kriterien:
▪ Bestehen von chronischen, länger als 3 Monate anhaltende Beschwerden (die vom
Patient:in auf den Darm bezogen werden und mit Stuhlveränderungen einhergehen)
▪ Die Beschwerden sollen begründen, dass die zu behandelnde Person deswegen Hilfe
sucht und/oder sich sorgt und so stark sein, dass die Lebensqualität hierdurch relevant
beeinträchtigt wird.
▪ Voraussetzung ist, dass keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen
Veränderungen, welche wahrscheinlich für diese Symptome verantwortlich sind.
Reizdarmsyndrom - Therapie
Therapie
▪ Diätetische Maßnahmen (ballastreiche Kost, Weglassen von unverträglichen
Nahrungsbestandteilen, Probiotika….)
▪ Symptomatische Therapie (Wärmeanwendung, Fencheltee, Kümmel, Sport….)
▪ Psychotherapie
▪ Medikamente (abhängig von Ursache und vom spezifischen Beschwerdebild)
▪ Spasmolytika (z.B. Mebeverin, Buscopan)
▪ Alosetron zur Verlangsamung der Darmmotilität
▪ ggf. Schmerzmittel
▪ ggf. Loperamid bei Diarrhoe
▪ ggf. Antidepressiva (z.B. Mirtazapin zur Anhebung der Schmerzschwelle, schlaffördernd,
angstlösend…)
Magen
-/ Duodenalgeschwür Def
Definition ▪ Ulkus = tiefer Defekt der Magen
-/
Duodenalschleimhaut, meist bis in tiefere
Schichten, oft weißlicher Fibrinbelag
Inzidenz ▪ Ulcus duodeni: 100
- 200/100.000 ( ca.: m : w
= 3 : 1) ▪ Ulcus ventriculi: 50/100.000 (m : w = 1 : 1)
Symptome ▪ Allgemein: Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen ▪ Ulcus duodeni: Nacht-, Nüchternschmerz,
Besserung nach dem Essen ▪ Ulcus Ventriculi: Sofortschmerz nach dem
Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz
Magen-/ Duodenalgeschwür
Ätiologie, Pathogenese
▪ chronische HP (Helicobacter pylori) - Gastritis (85% bei Ulcus duodeni, 75% bei
Ulcus ventriculi)
→ das Geschwür ist die Komplikation der HP-Gastritis
▪ Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika, Kortison)
▪ Stress
▪ genetische Prädisposition
Lokalisation
▪ meistens Antrum, kleine Kurvatur
▪ am Bulbus duodeni
Komplikationen
▪ Entartung (Krebs): 3%
▪ Perforation mit Peritonitis: 5%
▪ 20% Blutung (obere gastrointestinale Blutung, akut: kann lebensbedrohlich sein,
chronisch: Anämie)
Magen-/ Duodenalgeschwür - Entstehung
Magen-/ Duodenalgeschwür - Entstehung
Geschwürentstehung durch Helicobacter pylori
Magen-/ Duodenalgeschwür - Verlaufsformen
Magen-/ Duodenalgeschwür – Diagnose/Therapie
Diagnose
▪ Gastroduodenoskopie mit Biopsie
▪ Diagnostik auf Helicobacter pylori
Therapie
▪ medikamentös: Tripletherapie gegen HP (2
Antibiotika + Protonenpumpenblocker)
▪ Risikofaktoren reduzieren
▪ Operation (heute selten): bei Komplikation oder bei
Karzinom, Ulkusexzision, Umstechung der Blutung,
2/3-Magenresektion
Leberzirrhose - Definition und Folgen
Definition
▪ „Schrumpfleber“
▪ Zerstörung der Läppchen- und
Gefäßstruktur der Leber
▪ Entzündliche Fibrose:
bindegewebiger Ersatz des
zerstörten Gewebes
Folgen
▪ Leberinsuffizienz
▪ Portale Hypertension
(Bluthochdruck in Portalvenen
durch „Stau“ vor der Leber)
▪ Minderdurchblutung der Leber
Leberzirrhose - Inzidenz, Pathogenese
Inzidenz:
▪ 250/100.000 Einwohner = 200.000 Neuerkrankungen/Jahr in Deutschland
▪ m : w = 2 : 1
Prävalenz:
▪ ca. 1 Mio. in Deutschland (Schätzungen)
Ätiologie
▪ Alkoholabusus (ca. 60%)
▪ Virushepatitis B, C, D (ca. 30%)
▪ Andere Ursachen 10% (Autoimmunhepatitis, primäre biliäre Zirrhose,
nichtalkoholische Fettleber etc.)
10-Jahres-Mortalität
▪ 30 - 60 %
Leberzirrhose – Pathogenese - nichtalkoholische
Fettleber
Leberzirrhose - Symptome
Allgemeinsymptome
▪ Müdigkeit, Leistungsminderung 70%, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch,
Eiweißmangel, Übelkeit, Gewichtsabnahme
Leberhautzeichen
▪ Gefäßspinnen (Spider naevi), Palmar- und Plantarerythem, Lacklippen/-zunge,
Juckreiz, Weißnägel, Ikterus (Gelbsucht)
Leberzirrhose – Symptome/Diagnostik
Körperliche Untersuchung
▪ derbe, höckrige Leber unter dem rechten
Rippenbogen tastbar
▪ „Wasserbauch“ (=Aszites)
Hormonelle Störungen
▪ Verlust Sekundärbehaarung,
Potenzstörungen,
Menstruationsstörungen, Gynäkomastie
Dekompensationszeichen
▪ Ikterus (Gelbsucht), Blutungsneigung,
Kachexie („Auszehrung“),
Ösophagusvarizenblutung, Aszites
(„Bauchwassersucht“) und eine
hepatische Enzephalopathie
Leberzirrhose – Diagnostik und Prognose
Anamnese und Untersuchung
Laboruntersuchungen
▪ Gerinnungswerte reduziert
▪ Eiweißmangel (Hypalbuminämie)
▪ Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
▪ Leberenzyme GPT, GOT, γ-GT erhöht, Ammoniak
erhöht
Ultraschall (CT, MRT)
Schweregrad-Einteilung nach Child-Pugh-Kriterien
Stadium 1–Jahres–Überlebensrate
Child A ca. 100 %
Child B ca. 85 %
Child C ca. 35 %
Häufigste Todesursachen
▪ Leberzellkarzinom (Risiko deutlich erhöht
bei Leberzirrhose)
▪ Ösophagusvarizenblutung (Letalität: 30%)
▪ Leberversagen
Leberzirrhose – Therapie
Allgemeinmaßnahmen
▪ Alkoholverbot, Weglassen potentiell lebertoxischer Substanzen
Behandlung der Grundkrankheit
▪ antivirale Therapie bei Hepatitis
▪ Immunsuppression bei Autoimmunerkrankungen
Behandlung der Komplikationen
▪ Ausgleich der Mangelzustände (Thiamin, Folsäure, Vitamin D…)
▪ Prophylaxe einer hepatischen Enzephalopathie (mit Lactulose oder Antibiotika)
▪ Ligatur oder Sklerosierung von Ösophagusvarizen, Blutstillung bei akuter Blutung
▪ Shunt-Anlage (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt)
▪ Aszitesbehandlung (Diuretika, Parazentese)
Lebertransplantation
Alkoholkonsum
WHO
- Empfehlung
▪ Experten haben für Alkohol eine
risikoarme Schwellendosis definiert
▪ Die WHO empfiehlt: ▪ für Frauen max. 12g reinen Alkohol
pro Tag (125 ml Wein)
▪ für Männer 24g reinen Alkohol pro
Tag (250 ml Wein)
▪ an mind. 2 Tagen/ Woche kein
Alkoholkonsum
▪ Aber: Alkoholkonsum wird grundsätzlich
nicht empfohlen und ist nie
unbedenklich
Alkoholkonsum
Grenzwerte
Wie viel Alkohol ist schädlich?
Abhängig von
▪ Größe und Gewicht
▪ Körperfett
▪ Geschlecht
▪ Genetische Veranlagung
▪ Alter
▪ Mageninhalt
▪ Gesundheitszustand
▪ Gewöhnung
Alkoholkonsum
Alkoholwirkungen
▪ Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut
aufgenommen und verteilt sich auf diesem Wege im gesamten Körper.
▪ Er dringt auch ins Gehirn vor und beeinflusst hier die Informationsübertragung
zwischen den Nervenzellen.
▪ Bei Menschen, die wenig trinken, können bereits geringe Mengen Alkohol zu
spürbaren Symptomen führen
▪ Kurzfristige positive Wirkung: hebt die Stimmung, entspannt, wirkt anregend,
angstlösend
▪ Unmittelbare negative Wirkung: Wahrnehmungsstörungen,
Koordinationsstörungen, Gedächtnislücken, verlangsamte Reaktionen,
Aggressionen, Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Unfallgefahr,
Alkoholvergiftung, Herzrhythmusstörungen, Koma
Alkoholkonsum
Alkoholwirkungen
▪ Die Wirkung von Alkohol entfaltet sich auf den gesamten Körper. Wer regelmäßig
größere Mengen trinkt, schädigt die Zellen in praktisch allen Organen. Doch auch
schon geringe Mengen Alkohol können gesundheitliche Probleme verursachen.
▪ Chronische körperliche Alkohol-Folgen:
▪ Lebererkrankungen (Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs)
▪ Herz- und Kreislauferkrankungen (u.a. Bluthochdruck, Arteriosklerose,
Schlaganfall, Herzinfarkt)
▪ Nervenschäden
▪ Entzündung der Bauchspeicheldrüse
▪ Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt
▪ Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)
▪ Muskelschwund
▪ Krebserkrankungen (u.a. Leberkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs, Magen-,
Speiseröhrenkrebs)
Alkoholkonsum
Alkoholwirkungen
▪ Nachlassende geistige Fähigkeiten, Demenzerkrankungen,
Persönlichkeitsveränderungen, psychische Symptome und Erkrankungen
können die Folge sein
▪ Chronische psychische Alkohol-Folgen:
▪ Stimmungsschwankungen
▪ Angstzuständen
▪ Depressionen
▪ Suizidgedanken
▪ Alkoholsucht
▪ Soziale Alkohol-Folgen:
▪ Auswirkung auf Partnerschaft, Familie, Freunde, Job
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
Alkoholkonsum - gesellschaftliche Folgen
Alkoholabusus, Alkoholsucht, Alkoholabhängigkeit,
Alkoholismus
Definition
▪ schädlicher Gebrauch von Alkohol, der körperliche, psychische und soziale Schäden nach
sich zieht
▪ Sucht (vorliegend, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien):
▪ Craving (= „Suchtdruck“, Verlangen)
▪ Kontrollverlust
▪ Körperliches Entzugssyndrom nach Konsumunterbrechung
▪ Toleranzentwicklung
▪ Vernachlässigung anderer Interessen bis zur Verwahrlosung
▪ Fortführen des Konsums trotz klarer Hinweise auf negative körperliche, psychische
oder soziale Folgen
Epidemiologie:
▪ Prävalenz in Deutschland: ca. 3%, weitere 5% missbrauchen Alkohol (Alkoholabusus)
▪ Männer und Frauen: 3 zu 1
▪ Altersgipfel: 3. und 5. Lebensjahrzehnt
▪ Mortalität: 30 Männer und 10 Frauen pro 100.000 Einwohner pro Jahr
Alkoholabhängigkeit
Diagnostik
▪ Labor (Leberwerte, Gerinnungsfaktorenmangel, Vitaminmangel,
Thrombozytopenie, Anämie, Kohlenhydrat-defiziente Transferrin (CDT) als Marker)
Therapie:
▪ chronische Erkrankung, die nicht geheilt werden kann
▪ Ziel der Suchttherapie: lebenslangen Abstinenz
▪ Therapieverlauf:
▪ Kontakt- und Motivationsphase
▪ Entgiftungsphase
▪ Entwöhnungsphase
▪ Nachsorgephase
Prognose
▪ Ohne therapeutische Intervention: Lebenserwartung um ca. 15 Jahre vermindert
▪ Bei konsequenter Therapie: 70% der Alkoholabhängigen rehabilitiert werden
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Gallenblasen-Erkrankungen (Steine, Entzündung)
Infektionskrankheiten des Gastrointestinaltraktes
Hepatitis A, B, C, D, E
Gastroenteritis
Pankreatitis
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Colitis ulcerosa
Morbus Crohn
Reizdarmsyndrom
Magen- und Duodenalgeschwüre
Definition:
Ulkus = tiefer Defekt der Magen-/Duodenalschleimhaut
Symptome:
Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen
Ulcus duodeni: Nacht-, Nüchternschmerz, Besserung nach dem Essen
Ulcus ventriculi: Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz
Leberzirrhose
Definition:
Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber
Entzündliche Fibrose
Folgen:
Leberinsuffizienz
Portale Hypertension
Minderdurchblutung der Leber
Alkoholabusus und Alkoholabhängigkeit
Definition:
Schädlicher Gebrauch von Alkohol, der körperliche, psychische und soziale Schäden verursacht
Suchtmerkmale: Craving, Kontrollverlust, körperliches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen, Fortführen trotz negativer Folgen
Therapie:
Ziel: lebenslange Abstinenz
Phasen: Kontakt- und Motivationsphase, Entgiftungsphase, Entwöhnungsphase, Nachsorgephase
Reizdarmsyndrom (IBS)
Definition:
Chronisch-rezidivierende Abdominalschmerzen und wechselnde Diarrhoe/Obstipation
Unscharf definiertes Krankheitsbild, oft mit psychosomatischer Komponente
Pankreatitis
Formen:
Akut: heftige Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber
Chronisch: wiederholte Schmerzen, Fehlverdauung, Fettstuhl, Gewichtsabnahme
Ursachen:
Gallensteine, Alkoholmissbrauch, idiopathisch
Gallenblasen-Erkrankungen
Gallensteine (Cholelithiasis)
Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
Welche Erkrankungen werden als bösartige Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes klassifiziert?
Kolorektales Karzinom, Pankreaskarzinom, Magenkarzinom, Ösophaguskarzinom, Leberkarzinom und Gallen(gangs)-Karzinom.
Welche Formen von Hepatitis gibt es?
Hepatitis A, B, C, D und E.
Was sind die typischen Symptome einer akuten Pankreatitis?
Heftige Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Fieber.
Was ist ein Ulkus?
Ein Ulkus ist ein tiefer Defekt der Magen- oder Duodenalschleimhaut, der oft bis in tiefere Schichten reicht und meist mit einem weißlichen Fibrinbelag bedeckt ist.
Welche Symptome sind typisch für ein Magen- oder Duodenalgeschwür?
Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen, bei Ulcus duodeni zusätzlich Nacht- oder Nüchternschmerz, bei Ulcus ventriculi Sofortschmerz nach dem Essen oder nahrungsunabhängiger Schmerz.
Was ist Leberzirrhose und welche Folgen hat sie?
Leberzirrhose ist die Zerstörung der Läppchen- und Gefäßstruktur der Leber, die zu Leberinsuffizienz, portaler Hypertension und Minderdurchblutung der Leber führt.
Was sind die Hauptursachen für Leberzirrhose?
Die Hauptursachen für Leberzirrhose sind Alkoholabusus (ca. 60%), Virushepatitis B, C, D (ca. 30%) und andere Ursachen wie Autoimmunhepatitis und nichtalkoholische Fettleber (10%).
Welche Diagnosemethoden werden bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) angewendet?
Anamnese, Klinik, Ileokoloskopie mit Biopsie, eventuell Videokapselendoskopie oder Intestinoskopie, bildgebende Diagnostik (MRT, Sonographie), Laboruntersuchungen (Entzündungsparameter, Blutbild, Stuhl auf Calprotektin).
Welche psychosozialen Aspekte sind bei CED zu beachten?
Schamgefühle, Entwicklungsverzögerungen, Wachstumsstörungen, körperliche Schwächung, vermindertes Selbstbewusstsein, Probleme bei Abnabelung vom Elternhaus, Partnerfindung, Familiengründung, Einfluss von Stress auf Krankheitsschübe.
Was sind typische Komplikationen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa?
Morbus Crohn: Abszesse, Fisteln, Stenosen, Fehlverdauung, Mangelzustände, Anämie, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, erhöhtes Karzinom-Risiko, extraintestinale Manifestationen.
Colitis ulcerosa: toxisches Megakolon, Perforation, starke Darmblutung, erhöhtes Risiko für Kolonkarzinom, extraintestinale Manifestationen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
Medikamente (z.B. Sulfasalazin, Kortikosteroide, Immunsuppressiva, Biologicals), Operationen, Diät, endoskopische Verfahren, psychosomatische Therapie/Psychotherapie.
Wie beeinflusst Alkohol den Körper und welche Langzeitfolgen kann regelmäßiger Konsum haben?
Alkohol wird über die Schleimhaut des Verdauungstraktes ins Blut aufgenommen und verteilt sich im gesamten Körper. Langfristig kann Alkohol zu Lebererkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen, Nervenschäden, Pankreatitis, Krebserkrankungen, Demenz und psychischen Erkrankungen führen.
Welche Kriterien definieren eine Alkoholabhängigkeit?
Alkoholabhängigkeit liegt vor, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien erfüllt sind: Craving, Kontrollverlust, körperliches Entzugssyndrom, Toleranzentwicklung, Vernachlässigung anderer Interessen, Fortführen des Konsums trotz negativer Folgen.
Welche Symptome können bei Leberzirrhose auftreten?
Müdigkeit, Leistungsminderung, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, Eiweißmangel, Übelkeit, Gewichtsabnahme, Gefäßspinnen (Spider naevi), Palmar- und Plantarerythem, Lacklippen/-zunge, Juckreiz, Weißnägel, Ikterus (Gelbsucht).
Welche Risikofaktoren begünstigen die Entwicklung eines Magen- oder Duodenalgeschwürs?
Chronische Helicobacter pylori-Gastritis, Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika, Kortison), Stress und genetische Prädisposition.
Was ist ein toxisches Megakolon und bei welcher Erkrankung kann es auftreten?
Ein toxisches Megakolon ist eine akute Erweiterung des Dickdarms, die lebensbedrohlich sein kann. Es kann bei Colitis ulcerosa auftreten.
Welche Rolle spielen psychosoziale Faktoren bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
Psychosoziale Faktoren wie Stress und kritische Lebensereignisse können den Verlauf und die Symptome von CED beeinflussen, sind aber nicht die Ursache der Erkrankung.
Welche medikamentösen Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem akuten Schub von Morbus Crohn?
Bei einem akuten Schub von Morbus Crohn können Antibiotika, Glukokortikoide und Immunsuppressiva eingesetzt werden.
Hepatitis
A&E fäkal orale Übertragung –>A Impfung, E nicht, beide eher beim Reisen (unhygienisch)
B,C,D –> nur gegen B impfen, D gibt es nur als Co-Infektion mit Hepatitis B –> kann zu chronischem Leberschaden führen
Welche Aussage zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist FALSCH?
A) Fisteln und Abszesse sind typische Komplikationen der Colitis ulcerosa
B) CED kommen gehäuft in Familien vor, da sie eine erbliche Komponente haben
C) Morbus Crohn kann den gesamten Gastrointestinaltrakt befallen
D) Colitis ulcerosa befällt nur den Dickdarm bis zum After
E) insbesondere der Morbus Crohn erfordert häufig Operationen
A) Fisteln und Abszesse sind typische Komplikationen der Colitis ulcerosa