Atemwegserkrankungen Flashcards
Dyspnoe
Dyspnoe ist der medizinische Begriff für Atemnot oder das Gefühl von erschwerter Atmung. Es kann durch verschiedene Ursachen wie Herz- oder Lungenerkrankungen hervorgerufen werden
Apnoe
Apnoe bezeichnet das zeitweilige Aussetzen der Atmung. Ein bekanntes Beispiel ist die Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs zu Atemaussetzern kommt.
Bronchien
Bronchien sind die größeren Atemwege, die von der Luftröhre (Trachea) in die beiden Lungenflügel abzweigen und Luft zu den Bronchiolen transportieren.
Bronchiolen
Bronchiolen sind die kleineren Verzweigungen der Bronchien, die weiter in die Lunge hineinführen und letztlich die Luft zu den Alveolen transportieren.
Alveolen
Alveolen sind winzige Lungenbläschen, in denen der Gasaustausch zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut stattfindet. Sie sind die funktionellen Einheiten der Lunge.
Obstruktion
Obstruktion bezeichnet eine Verengung oder Blockierung der Atemwege, die den Luftfluss behindert.
Vasal
Vasal bezieht sich auf die Blutgefäße oder den Blutfluss durch die Gefäße.
Perfusion
Perfusion bezeichnet die Durchblutung eines Organs oder Gewebes mit Blut, insbesondere in Bezug auf die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung.
Exazerbation
Exazerbation ist die Verschlimmerung oder das akute Aufflammen einer bestehenden chronischen Erkrankung, wie zum Beispiel bei Asthma oder COPD.
Tumor
Tumor ist eine abnorme Gewebewucherung, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann.
Benigne
Benigne bedeutet gutartig und bezieht sich auf Tumoren, die nicht in das umliegende Gewebe eindringen oder metastasieren.
Maligne
Maligne bedeutet bösartig und bezieht sich auf Tumoren, die in das umliegende Gewebe eindringen und Metastasen bilden können.
Karzinom
Karzinom ist ein bösartiger Tumor, der aus Epithelgewebe hervorgeht, wie z. B. Haut, Schleimhäuten oder Drüsen.
Malignom
Malignom ist ein allgemeiner Begriff für eine bösartige Tumorerkrankung, die in der Lage ist, in benachbarte Gewebe einzudringen und Metastasen zu bilden.
Neoplasie
Neoplasie bezeichnet das unkontrollierte, anormale Wachstum von Zellen, das zur Bildung eines Tumors führt, entweder gutartig oder bösartig.
Metastase
Metastase ist die Ausbreitung von Krebszellen von einem Primärtumor zu entfernten Körperstellen, wo sie neue Tumore bilden.
Rezidiv
Rezidiv bezeichnet das Wiederauftreten einer Erkrankung, insbesondere nach einer Phase der Besserung oder Remission.
Remission
Remission ist das Nachlassen oder Verschwinden von Symptomen einer Erkrankung, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Krankheit vollständig geheilt ist.
Palliativ
Palliativ bezieht sich auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität bei unheilbaren Krankheiten, anstatt eine Heilung anzustreben.
Mukosa
Mukosa ist die Schleimhaut, die die innere Oberfläche von Organen und Körperhöhlen auskleidet und eine Schutzbarriere bildet.
Pleura
Pleura ist eine Doppelmembran, die die Lungen (Pleura visceralis) und die Innenseite des Brustkorbs (Pleura parietalis) auskleidet. Sie ermöglicht die reibungslose Bewegung der Lungen beim Atmen.
Akut
Akut bezeichnet einen plötzlichen Beginn und oft eine kurze Dauer einer Krankheit oder eines Symptoms.
Chronisch
Chronisch bezeichnet eine Krankheit oder ein Symptom, das über einen langen Zeitraum andauert oder ständig wiederkehrt.
Atmungssystem Sörungen
Perfusion (Lungendurchblutung): Lungenembolie, Lungenkarzinom
Ventilation (Luftweg bis in die Alveolen): Fremdkörperaspiration, Asthma bronchiale/COPD, Schlaf Apnoesyndrom
Diffusion (Gasaustausch zwischen Alveole und Kapillare):
Lungenödem, Lungenfibrose, Lungenentzündung
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Synonym & Def
Synonym: Lungenthrombembolie, Lungenarterienembolie, LAE, Pulmonalarterienthrombembolie
Definition: Partielle oder vollständige Verlegung der Lungenarterien durch eingeschwemmte Blutgerinnsel (Thromben) aus der peripheren venösen Strombahn (selten Fett-, Luft-, Fruchtwasserembolie).
Zu unterscheiden sind:
- Thrombus = Blutgerinnsel an der Gefäßwand
- Embolus = abgerissener und mit dem Blutstrom verschleppter Thrombus
Häufige Erkankungen des Atemwegssystems
- Lungenembolie (Erkrankung des Herzkreislaufsystems und des Atemsystems)
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen: Asthma bronchiale/COPD
- Lungenentzündung (Pneumonie)
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Epidemiologie
- 40.000 –100.000 Todesfälle/Jahr
- Einer der Haupttodesursachen hospitalisierter Patient*innen
- Bei 1-2% aller Krankenhauspatient*innen
- Hohe Frühmortalität (90%) innerhalb von 1-2 Stunden
- Nur 1/3 der Lungenembolien werden vor dem Tod diagnostiziert
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Herkunft der Thromben
Häufig (80-90%): Unterschenkelvenen, Knie- und Oberschenkelvenen, Beckenvenen
Selten: rechtes Herz, Vena cava, Darmvenen
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Risikofaktoren
Allgemeine Risikofaktoren für venöse Thrombosen:
- Immobilität (Bettlägerigkeit, „Gips“, Ruhigstellung von Extremitäten)
- höheres Lebensalter
- Adipositas
- frühere Thrombosen
- Schwangerschaft, Kontrazeptiva
- langes Sitzen (Langstreckenflüge)
- Rauchen
Internistische Erkrankungen:
- Herzinfarkt, Apoplex
- Malignome (Krebserkrankungen)
- Gerinnungsstörungen
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Symptome
- Plötzliche Dyspnoe (85%)
- Atemabhängige thorakale Schmerzen (85%)
- Tachypnoe, Tachykardie
- Zyanose („Blausucht“ = bläuliche Verfärbung der Haut)
- Angst, Schweißausbruch, Beklemmungsgefühl (60%)
- Husten (50%), Bluthusten
- Schwindel, Synkope, Schock (15%)
Erkrankungen des Atemwegssystems
Perfusionsstörung der Lunge – Lungenembolie - Therapie
- Antikoagulation:
o in der Regel mit Heparin: Verhinderung der Ausdehnung Thrombus und Embolus
o überlappende Umstellung auf orale Antikoagulantien - Fibrinolyse/Lyse des Embolus (systemisch oder lokal):
o Auflösung mit Fribrinolytika - Embolektomie
o Operative Entfernung des Embolus
o Entfernung des Thrombus als auslösende Quelle
Bronchialkarzinom Syn & Def
Synonym: Lungenkrebs, Lungenkarzinom
Definition: bösartige Neubildung (maligne Neoplasie bzw. “Krebs”), die von Zellen der unteren Luftwege (Bronchien) ausgeht
Bronchialkarzinom Epidemiologie
- Inzidenz: ca. 60 pro 100.000 Personen im Jahr
- Männer rund drei Mal häufiger betroffen
- rund 25 % aller Karzinome sind Bronchialkarzinome (also vor Mammakarzinom, Kolonkarzinom und Prostatakarzinom)
- Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodesursache in Deutschland:
- 2018: erkrankten 21.900 Frauen und 35.300 Männer (16.514 Frauen und 28.365 Männer verstarben daran)
Grundsätzliche Aspekte von Krebserkrankungen: Krebsentstehung und Definition
Allgemein:
- Es finden laufend genetische Schädigungen der Körperzellen statt, körpereigene „Reparaturmechanismen“ verhindern eine Entartung
- wenn diese Reparaturmechanismen nicht mehr funktionieren oder überlastet sind, entstehen Zellen, die unkontrolliert wachsen, sich teilen und vermehren
Def Gutartige/benigne Tumore
langsam wachsende Zellen, wachsen aber nur lokal, überschreiten Organgrenzen nicht
Def Bösartige/maligne Tumore, Krebs, Karzinome, Malignom, Neoplasie
schnell, unkontrolliert wachsende Zellen, dringen in umliegendes Gewebe ein, „invasiv“
Krebsentstehung
Bronchialkarzinom Risikofaktoren
- 85% der Lungenkarzinome durch Rauchen
- 5% durch berufliche Karzinogene (davon 90% Asbest)
- genetische Disposition: 2- 3-fach erhöhtes Risiko, wenn ein Elternteil an Lungenkarzinom erkrankt ist
Bronchialkarzinom - Risikofaktor Rauchen
Rauchen als Hauptursache bei Lungenkrebserkrankungen bei: 9 von 10 Männern, 6 von 10 Frauen
Bronchialkarzinom - Risikofaktor Rauchen Veränderungen bei Rauchstopp
Warum hören dann nicht alle auf zu Rauch? Psychologie: kognitive Dissonanz
Top Todesursachen weltweit
Bronchialkarzinom - Inzidenz und Mortalität
- Inzidenz steigt kontinuierlich insbesondere bei Frauen weiter an
- Reduktion der Mortalität in den letzten Jahren (Verbesserung von Diagnostik und Therapie, Reduktion Risikofaktor Rauchen)
Bronchialkarzinom - Einteilung
Man unterscheidet:
- kleinzelliges Bronchialkarzinom (rund 15 % der Fälle)
- nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (rund 85 % der Fälle)
o Plattenepithelkarzinom (ca. 40 %)
o Adenokarzinom (ca. 35 %)
o Großzelliges Karzinom (ca. 10 %)
Bronchialkarzinom - Symptome
Symptome (unspezifisch, daher oft späte Diagnose):
- chronischen Husten
- Brustschmerzen
- Dyspnoe
- Stridor (durch Verengung der Atemwege)
- blutig tingierter Auswurf
- Heiserkeit
- B-Symptome (unspezifisch): Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust (> 10% des KG in 6 Monaten), Schwäche
Bronchialkarzinom - Diagnostik zur Bestätigung der Diagnose und Lokalisation
- Röntgen-Thorax
- CT, PET-CT, MRT
- Bronchoskopie mit Biopsie oder transthorakale Punktion
- zum Ausschluss von Metastasen (Sonographie/CT Abdomen, CT-Schädel, Knochenszintigraphie)
Bronchialkarzinom - Therapie
- Operation, Bestrahlung, Chemotherapie
- Palliativtherapie (Schmerztherapie, ggf. Chemo- oder Strahlentherapie
Bronchialkarzinom - Prognose
Schlechte Prognose
- 5-Jahresüberlebensrate: 15%
- 2/3 der Fälle sind bereits bei Diagnosestellung inoperable
- von restl. 1/3 erweist sich intraoperativ ein Teil als inoperable
- 5-Jahres-Überlebensrate beträgt:
o bei T1N0M0: ca. 60%
o bei T2N0M0: ca. 40%
o bei T1N1M0 (Lymphknotenmetastasen): nur noch 20%
- 30% aller Krebserkrankungen und mehrere Mio. Todesfälle jährlich werden durch Rauchen verursacht
- mit dem Rückgang des Rauchens geht auch die Inzidenz des Lungenkarzinoms zurück