Nervensystem – Grundlagen: Anatomie und Physiologie Flashcards

1
Q

Zentrales Nervensystem (ZNS):

A

Das ZNS umfasst das Gehirn und das Rückenmark und steuert die meisten Funktionen des Körpers und Geistes.

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2
Q

Peripheres Nervensystem (PNS):

A

Das PNS besteht aus den Nerven außerhalb des ZNS, die Signale zwischen dem ZNS und dem Rest des Körpers übertragen.

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3
Q

Cerebral/zerebral:

A

Bezieht sich auf das Endhirn.

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4
Q

Cephal/zephal/kephal:

A

Bezieht sich auf den Kopf.

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5
Q

Zervikal/cervikal:

A

Bezieht sich auf den Hals oder den Nackenbereich.

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6
Q

Kranial:

A

Bezieht sich auf den Schädel oder kopfwärts gelegen.

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7
Q

Kaudal:

A

Bezieht sich auf das untere Ende des Körpers oder steißwärts gelegen.

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8
Q

Synapse:

A

Der Ort, an dem Nervenzellen miteinander oder mit anderen Zellen kommunizieren, indem sie Signale weiterleiten.

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9
Q

Transmitter:

A

Chemische Substanzen, die Signale an Synapsen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen.

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10
Q

Aktionspotential:

A

Ein elektrischer Impuls, der entlang einer Nervenzelle verläuft und zur Weiterleitung von Signalen führt.

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11
Q

Motorisch:

A

Bezieht sich auf die Steuerung von Bewegungen durch das Nervensystem.

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12
Q

Sensibel:

A

Bezieht sich auf die Empfindungsfähigkeit, insbesondere auf das Fühlen von Reizen.

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13
Q

Sensorisch:

A

Bezieht sich auf die Verarbeitung von Reizen aus den Sinnesorganen.

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14
Q

Somatisch:

A

Bezieht sich auf den Körper, insbesondere auf die Steuerung und Wahrnehmung der willkürlichen Muskulatur.

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15
Q

Viszeral:

A

Bezieht sich auf die inneren Organe, insbesondere die Eingeweide.

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16
Q

Somatomotorisch:

A

Bezieht sich auf die Steuerung der willkürlichen (Skelett-) Muskulatur durch das Nervensystem.

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17
Q

Somatosensorisch:

A

Bezieht sich auf die Wahrnehmung von Reizen, die den Körper betreffen.

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18
Q

Somatosensibel:

A

Empfindungsfähig für bewusste Körperempfindungen wie Berührung, Schmerz und Temperatur.

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19
Q

Viszeromotorisch:

A

Bezieht sich auf die Steuerung der unwillkürlichen Muskulatur der Eingeweide.

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20
Q

Viszerosensibel:

A

Empfindungsfähig für unbewusste Körperempfindungen, die von den inneren Organen kommen.

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21
Q

Neuron

A

Eine Nervenzelle, die elektrische und chemische Signale im Nervensystem weiterleitet.

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22
Q

Nerval:

A

Bezieht sich auf die Nerven oder das Nervensystem.

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23
Q

Ganglion/Ganglien

A

Ein Nervenknoten, der eine Ansammlung von Nervenzellkörpern im peripheren Nervensystem darstellt.

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24
Q

Afferent/Afferenz:

A

Bezieht sich auf Nervenbahnen, die Signale von den Sinnesorganen zum zentralen Nervensystem leiten.

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25
Q

Efferent/Efferenz:

A

Bezieht sich auf Nervenbahnen, die Signale vom zentralen Nervensystem zu den Muskeln oder Drüsen leiten.

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26
Q

Anatomie des Nervensystems - Topographische Gliederung

A

Zentrales Nervensystem
▪ im Schädel (Gehirn) und Wirbelkanal (Rückenmark)
▪ knöcherne Hülle
▪ umgeben von einer Hülle von Hirn-/Rückenmarkshäuten

Peripheres Nervensystem
▪ außerhalb der Hirn- und Rückenmarkshäute
▪ besteht aus peripheren Nerven inklusive ihrer Ganglien (Ansammlung von
Nervenzellkörpern)

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27
Q

Anatomie des Nervensystems - Funktionelle Gliederung

A

somatisches Nervensystem
▪ reguliert Auseinandersetzung mit Außenwelt

vegetatives Nervensystem (autonom)
▪ steuert Vorgänge in den Organen

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28
Q

Anatomie des Nervensystems - Zellen

A

Neurone
▪ hochspezialisierte „Funktionszellen“
▪ Verarbeitung und Weiterleitung von Reizen
▪ größte Zellen des Körpers: Zellkörper relativ
klein, riesige Fortsätze, zahlreiche kleine
Dendriten und ein langes Axon (bis zu 1m
lang), viele Axone sind myelinisiert
(Fettschichtumwicklung zur Erhöhung der
Leitungsgeschwindigkeit um das 100fache)
▪ viele Verbindungen zu anderen Nervenzellen
(Synapsen), hier entstehen die
Informationen (Aktionspotentiale), welche
sich entlang des Axons fortleiten und am
Ende auf andere Neurone übertragen
werden
▪ Informationsübertragung an den Synapsen
über Transmitter (Botenstoffe)

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29
Q

Anatomie des
Nervensystems
-
Zellen

A

Neurone
▪ Dendriten
▪Zellkörper (Perikaryon)
▪ Axon mit Myelinscheide
▪ Endaufzweigung zur Informationsübertragung auf Gewebe

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30
Q

Nervensystem - Synapse

A

„Intelligenz/Wissen ist nicht abhängig
von der Anzahl der Neurone, sondern
von der Anzahl der Synapsen“
▪ Synapse: Kontaktstruktur zur
Übertragung eines chemischen oder
elektrischen Signals von einer
Nervenzelle auf eine andere Zelle
▪ 3 Elemente:
▪ Präsynapse oder präsynaptischer Teil:
Teil, von dem das Signal ausgeht
▪ Postsynapse oder postsynaptischer
Teil: Teil, der das Signal empfängt
▪ Synaptischer Spalt: Raum, der zwischen
beiden Strukturen liegt

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31
Q

Nervensystem - Aktionspotential

A

Aktionspotential:
▪ kurz anhaltende Änderung des
Membranpotentials über der
Zellmembran
▪ dient der Reizweiterleitung
über Axone an weitere
erregbare Zellen

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32
Q

Anatomie des Nervensystems - Zellen - Gliazellen

A

Gliazellen (Neuroglia)
▪ Stützfunktion (eine Art
„Bindegewebe im ZNS“)
▪ Keine Beteiligung an Erregungsleitung
▪ Aufgaben: Bildung der
Myelinscheiden, Ernährung der
Neurone
▪ verschiedene Zelltypen (z.B.
Oligodendroglia bildet
Myelinscheiden, Astrozyten haben
Ernährungsfunktion, Microglia wie Immunzellen)
▪ Narbenbildung bei untergegangenen
Nervenzellen (z.B. Multiple Sklerose)

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33
Q

Rückenmark und
peripheres
Nervensystem Anatomie

A

Anatomie
▪ 7 Halswirbel, 8 cervikale Nerven
▪ 12 Brustwirbel, 12 thorakale Nerven
▪ 5 Lendenwirbel, 5 lumbale Nerven
▪ Kreuzbein, 5 sakrale Nerven
▪ Steißbein, 1 kokzygealer Nerv

Rückenmark endet bei L1/L2
Die Nerven verlaufen im Rückenmarkskanal als
Cauda equina bis zur ihrer Austrittshöhe

Klinische Relevanz:
Lumbalpunktion

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34
Q

Rückenmark und
peripheres
Nervensystem Funktionen

A

Zuordnung der Funktionen zu
Rückenmarkssegmenten
▪ Motorik
▪ vegetative Funktionen

Klinische Relevanz:
Sehnenreflexe/ Muskelreflexe/
Muskeldehnungsreflexe

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35
Q

Rückenmark und
peripheres Nervensystem
- Dermatome

A

Zuordnung der Funktionen zu
Rückenmarkssegmenten
▪ Sensibilität

Klinische Relevanz: durch
Kenntnis der Dermatome
können bei Sensibilitätsstörungen die Ausfälle einem
bestimmten Rückenmarkssegment zugeordnet werden

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36
Q

Nervensystem – Head´sche Zonen

A

Head-Zonen:
▪ Hautareale des sogenannten
„übertragenen Schmerzes“
▪ Übertragener Schmerz: wird an
einer anderen Stelle wahrgenommen als der auslösende Stimulus
▪ entsteht durch Konvergenz
viszeraler und somatosensorischer
Afferenzen im Rückenmark
▪ Hautabschnitte, die eine nervale
Beziehung zu bestimmten inneren
Organen besitzen
▪ Erkrankung des betreffenden
Organs führt zu Schmerzen im
korrespondierenden Hautgebiet

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37
Q

Anatomie: Rückenmark und peripheres Nervensystem

A

Anatomie
▪ langer, kleinfingerdicker Strang
▪ setzt das Gehirn nach kaudal fort
▪ Rückenmark ist oval
▪ außen liegt die weiße Substanz (myelinisierte
Neurone, ziehen im Rückenmark auf und ab)
▪ innen die graue Substanz (Zellkörper von
Neuronen), Vorderhörner (motorische Zellkerne),
Hinterhörner (somatosensorische Neurone)
▪ Zellkerne der sensiblen Nerven liegen in den
Spinalganglien
▪ Nerven treten aus den Wirbellöchern aus

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38
Q

Anatomie: Rückenmark und peripheres Nervensystem

A

Häute
▪ Dura mater (harte Hirnhaut)
▪ Arachnoidea (Spinnenhaut)
▪ Pia mater (weiche Hirnhaut)

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39
Q

Anatomie: Rückenmark und peripheres Nervensystem - Bandscheiben

A

Bandscheiben
▪ Aufbau und Funktion:
▪ Fester Knorpelring (Anulus fibrosus)
▪ gallertiger Kern (Nucleus pulposus) sorgt für
Beweglichkeit und wirkt als Stoßdämpfer

Bandscheibenvorfall:
▪ Knorpel der Bandscheibe wird weich, reißt ein
▪ der Nucleus pulposus quillt nach außen und
drückt auf die Nerven

Hexenschuss= muskuläre Blockade, nichts mit Wirbelsäule zu tun

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40
Q

Rückenmark – Muskelreflexe I

A

Muskeleigenreflex:
▪ durch Dehnung des Muskels wird
dessen Kontraktion ausgelöst (Schutz
vor Überdehnung)

Muskelfremdreflex:
▪ Schmerzreiz löst Kontraktion des
Muskels aus, der die betroffene
Körperstelle wegzieht (Fluchtreflex)

Klinische Relevanz:
▪ Nervenschäden: sind die
Muskelreflexe nicht mehr auslösbar
▪ Rückenmarksverletzung:
Muskelreflexe sind auch unterhalb der
Schädigung weiter vorhanden

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41
Q

Rückenmark – Muskelreflexe II

A

Muskeleigenreflex:
▪ durch Dehnung des Muskels wird
dessen Kontraktion ausgelöst (Schutz
vor Überdehnung)

Muskelfremdreflex:
▪ Schmerzreiz löst Kontraktion des
Muskels aus, der die betroffene
Körperstelle wegzieht (Fluchtreflex)

Klinische Relevanz:
▪ Nervenschäden: sind die
Muskelreflexe nicht mehr auslösbar
▪ Rückenmarksverletzung:
Muskelreflexe sind auch unterhalb der
Schädigung weiter vorhanden

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42
Q

Muskelaufbau

A

▪ Muskeln: kontraktile Organe des menschlichen
Körpers
▪ können sich nur aktiv - unter Energieaufwand -
zusammenziehen (kontrahieren) und passiv
entspannen (relaxieren)
▪ Kontraktion und Relaxation werden durch
Nerven bzw. weitergeleitete elektrische
Impulse (Aktionspotentiale) ausgelöst

Einteilung nach mikroskopischen Aspekt:
▪ quergestreifte Muskulatur: Bewegungsmuskulatur,
für die Motorik des Körpers verantwortlich,
meistens willkürlich steuerbar, > 600
Skelettmuskeln im menschlichen Körper
▪ glatte Muskulatur: keine Querstreifung, nicht der
bewussten Kontrolle unterworfen, wird vom
vegetativen Nervensystem innerviert und gesteuert
(z.B. Darm- und Gefäßmuskulatur)

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43
Q

Muskelphysiologie

A

Funktionsweise der Querbrücken:
A: Modellvorstellung zur Entstehung der
Bewegung: Myosinfilamente mit
Querbrücken an den benachbarten
Aktinfilamenten (oben: vor, unten: nach
den „Ruderschlägen“ der Brücken)
B: Modell für Kraftentstehung in einer
Querbrücke (links: vor, rechts: nach
„Ruderschlag“ einer Brücke)

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44
Q

Muskelphysiologie - Motorische Endplatte

A

Motorische Endplatte:
▪ spezialisierte chemische
Synapse
▪ Übertragung der Erregung
von der Nervenfaser auf die
Muskelfaser

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45
Q

Erkrankungen des peripheren Nervensystems

A

Erkrankungen peripherer Nerven
▪ Polyneuropathien (Nervenzellfortsatz, der Sensibilität, Hautberührung wahrnimmt und weiterleitet gestört –>keine Empfindung mehr)
▪ Trauma (alles was Verletzungen angeht)
▪ Tumoren
▪ Neurome (reaktive Hyperplasie des Nervengewebes, keine Neoplasie) →Phantomschmerzen
▪ Neuralgien (Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven, Ursache: Druck oder Dehnung des Nervs)

Symptome
▪ Sensibilitätsstörungen im Versorgungsgebiet des Nerven
▪ Parästhesien (Missempfindungen)
▪ Schmerzen
▪ Schlaffe Lähmungen in den versorgten Muskeln

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46
Q

Erkrankung des peripheren Nervensystems:
Polyneuropathien

A

Definition:
▪ (systemische) Schädigung mehrerer peripherer
Nerven (sensibel oder motorisch)
▪ entzündliche Schädigung: Polyneuritis
▪ entweder Myelinschichtschaden oder Axon befallen
▪ symmetrisch
▪ zu Beginn distal betonte Paresen
▪ Schmerzen, sensible Ausfälle
▪ gelegentlich motorische Einschränkungen
(Muskeleigenreflexe abgeschwächt)
▪ im Verlauf Muskelatrophie

Therapie:
▪ Behandlung der Grunderkrankung
▪ individuelle Schmerztherapie

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47
Q

Erkrankung des peripheren Nervensystems:
Polyneuropathien - Symptome und Ursachen

A

Hauptursache Diabetes –>zu viel Blutzucker–> Zucker in den Blutgefäßen schädigt die Versorgung meiner Nervenzelle, Nervenzelle wird nicht gut ernährt und stirbt allmählich ab

48
Q

Erkrankungen des Rückenmarks

A

Trauma
▪ Halbseitige oder totale (afferente und efferente Leitungsbahnen) Querschnittslähmung

Poliomyelitis (Kinderlähmung, Polio)
▪ Virale (Poliovirus) Entzündung der motorischen Vorderhörner (→ Impfung!)

Amyotrophe Lateralsklerose
▪ chronisch-degenerative Erkrankung des ZNS, Ursache unklar (familiäre Häufung)
▪ Untergang von motorischen Vorderhornzellen, Degeneration der Vorderhornstränge
▪ zunehmende Lähmungen und Muskelatrophie
▪ Beginn Hand/ Fuß, später auch Hirnstamm mit Sprach- und Schluckstörungen,
Atemmuskulaturlähmung
▪ Epidemiologie: Inzidenz: 1 - 2 Fällen/100.000 Personen (m>w, Häufigkeitsgipfel um das
7. Lebensjahrzehnt)

49
Q

Neuromuskuläre Erkrankung – Myasthenia gravis

A

Definition:
▪ Autoimmunerkrankung, Autoantikörper gegen Acetylcholin-Rezeptoren (Blockierung),
neuromuskuläre Übertragungsstörung an der motorischen Endplatte, (80 % der
Betroffenen weisen eine Thymusveränderung auf, z.B. Thymushyperplasie, Thymom)

Epidemiologie:
▪ Prävalenz: in Deutschland 4 – 10/100.000
Einwohner, Inzidenz: 1 /100.000 Einwohner
Haupterkrankungsalter: 30 - 40 Jahren

Symptome:
▪ Erst Auge, dann Paresen, betroffen:
Gesichtsmuskeln, Kopfhalteapparates,
Schluck- und Sprechschwierigkeiten

Therapie:
▪ Thymektomie (kausaler Ansatz)
▪ Immunsuppression
▪ Plasmapherese, Immunadsorption oder
hochdosierte Immunglobulingabe

50
Q

Hirnnerven

A

12 Hirnnerven:
▪ Nerven, die nicht aus den Spinalnerven, sondern
aus dem Gehirn hervorgehen
▪ Entstehung größtenteils direkt aus spezialisierten
Nervenzellansammlungen (Hirnnervenkernen)
des Hirnstamms
▪ Hirnnerven besitzen immer mindestens eine
Durchtrittstelle innerhalb der knöchernen
Struktur des Schädels

Motorische Nerven: rot
Sensorische Nerven: blau
Parasympathische Nerven: grün

51
Q

Hirnnerven

A
52
Q

Schädel

A
53
Q

Gehirn – Hirnhäute

A

▪ Knochenhaut (Periost)
→ Epiduralraum
▪ Harte Hirnhaut (Abbildung: gelb, Dura
mater encephali)
→ Subduralraum
▪ Weiche Hirnhaut (Abbildung: grün, Pia
mater encephali)
→ Subarachnoidalraum
▪ Pia mater encephali (direkt dem Gehirn
aufliegende Bindegewebsschicht)
Klinische Relevanz:
▪ Blutungen (s. Abbildung)

54
Q

Gehirn - Liquor

A

Liquor cerebrospinalis = Gehirnwasser =
Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
▪ eine im zentralen Nervensystem
(Gehirn und Rückenmark)
vorkommende Körperflüssigkeit
▪ Gebildet im Plexus choroidei
▪ wasserklare, protein- und zellarme
Flüssigkeit
▪ zirkuliert in einem System aus
kommunizierenden Hohlräumen =
Liquorraum

Funktion:
▪ Stoffwechsel der Nervenzellen
▪ Schutz für das Gehirn („Wasserkissen“)
▪ Gewichtsreduktion des Gehirns durch
statischen Auftrieb
▪ Bewegungsmedium für Immunzellen

Klinische Relevanz: Liquordiagnostik

55
Q

Gehirn - Einteilung

A

Endhirn (Telencephalon)
▪ Frontallappen
▪ Temporallappen
▪ Parietallappen
▪ Occipitallappen
▪ Basalganglien und limbisches System

Zwischenhirn (Diencephalon) mit
Thalamus, Hypothalamus

Kleinhirn (Cerebellum)

Stammhirn/Hirnstamm
▪ Medulla oblongata (verlängertes Mark)
▪ Brücke (Pons)
▪ Mittelhirn (Mesencephalon)

56
Q

Gehirn – Einteilung und Aufbau - MRT

A
57
Q

Gehirn – klinische Relevanz: MRT-Schnitte

A
58
Q

Gehirn - Entwicklung

A
59
Q

Gehirn - Endhirn (Telencephalon)

A

Allgemeines
▪ Synonym: Großhirn, Endhirn, Telencephalon, Cerebrum
▪ bildet mit ungefähr 80% den größten Teil des menschlichen Gehirns
▪ differenziertester Teil des Zentralnervensystems
▪ Unterschiedliche Regionen haben unterschiedliche Funktionen
▪ Funktion: viele Denk- und Handlungsprozesse

Aufbau:
▪ Oberfläche gefurcht: Gyri cerebri/ Hirnwindungen (s. nächste Folie)
▪ Verschiedene Lappen (Frontal-, Parietal-, Temporal-, Occipitallappen)

Gliederung:
▪ Graue Substanz/Hirnrinde/Cortex cerebri (Zellkörpern
von Neuronen = dünne Schicht grauer Substanz )
▪ Weiße Substanz/Hirnmark (Ansammlungen von
Fasern/Nervenbahnen = von Zellkörpern ausgehende
Bahnen/Dendriten/Axone)

60
Q

Gehirn – Medianschnitt durch das Gehirn

A

Gyrus cerebri
(Gyri cerebri, Gyri oder
Hirnwindungen)
▪ zwischen den Hirnfurchen
(Sulci cerebri) gelegenen
Vorwölbungen der
Großhirnrinde
▪ Bildet das typisches
Oberflächenrelief
→ Oberflächenvergrößerung

61
Q

Gehirn – Einteilung – Endhirn: Lappen

A

Linke Großhirnhälfte von außen
betrachtet.
Die Lappen des Großhirns sind
durch verschiedene Farben
gekennzeichnet:
▪ Stirn (Frontal-)lappen: lila,
▪ Scheitel (Parietal)lappen: blau,
▪ Schläfen (Temporal-)lappen:
gelb,
▪ Hinterhaupt (Occipital-)
lappen: grün

62
Q

Gehirn – Einteilung – Endhirn: Lappen - schematisch

A
63
Q

Gehirn – Endhirn: Strukturen

A

Querschnitt durch Endhirn und
Zwischenhirn
▪ Balken: Verbindung von
rechter und linker
Hemisphäre
▪ Basalganglien (Kerne des
Endhirns): Putamen, Pallidum
und Nucleus caudatus

Zwischenhirn:
▪ Thalamus, Hypothalamus und
Hypophyse

64
Q

Gehirn - Endhirn (Telencephalon): Kerngebiete

A

Diverse Kerngebiete/ subkortikale Kerne
▪ Neben der Großhirnrinde befindet sich graue
Substanz auch eingelagert in der weißen
Substanz
▪ wichtige subkortikale Kerngebiete:

  1. Basalganglien:
    ▪ Besteht aus: Striatum (Nucleus caudatus +
    Putamen), Globus pallidus („Pallidum“)
    ▪ Funktionen: Auswahl von angemessenen
    Bewegungsmustern, Kontrolle des
    Bewegungsausmaßes, Regulation der
    Motorik, auch kognitive Funktionen
  2. Amygdala (Corpus amygdaloideum,
    Mandelkern):
    ▪ Verbindet neue Informationen mit
    Emotionen
    ▪ bei Schädigung: Gedächtnisstörungen
    ▪ gehört zum limbischen System, s. dort
65
Q

Gehirn – Limbisches System

A

▪ Setzt sich aus mehreren Strukturen zusammensetzt (anatomisch teilweise weit voneinander
entfernt): Corpora mamillaria, Fornix cerebri, Gyrus cinguli, Gyrus parahippocampalis, Hippocampus,
Corpus amygdaloideum, Teile des Thalamus
▪ Leistungen wie die Steuerung der Funktionen von Antrieb, Motivation, Lernen, Gedächtnis,
Emotionen sowie vegetative Regulation der Nahrungsaufnahme, Verdauung und Fortpflanzung

66
Q

Gehirn – Endhirn – Funktionen (Auswahl)

A

Kortikale Zentren
▪ Hirnlappen enthalten jeweils funktionell übergeordnete Rindenzentren
▪ Unterscheidung zwischen den primären Kernfeldern, sekundären Rindenfeldern, Assoziationsfeldern

▪ Lobus frontalis: primär motorisches Rindenfeld (für willkürliche Steuerung der Skelettmuskulatur
zuständig), benachbarte sekundäre motorische Rindenfelder dienen der Planung und Initiierung von
Bewegungsabläufen
▪ Zudem: im Lobus frontalis befindet sich das motorische Sprachzentrum (Broca-Areal)

▪ Lobus parietalis: primär somatosensorisches Rindenfeld
(Verarbeitung von Reizen der Haut (Berührung,
Temperatur, Schmerz) und Tiefensensibilität

▪ Lobus occipitalis: primär visuelles Rindenfeld
(Verarbeitung visueller Reize aus der Retina)

▪ Lobus temporalis: primär auditorisches Rindenfeld
(Verarbeitung akustischer Reize aus der Cochlea)

67
Q

Gehirn – Endhirn – Funktionen des Kortex (Auswahl)

A
68
Q

Gehirn – Endhirn: Funktionen des Kortex

A

Präzise Zuordnung der Körperregionen zu sensorischen und motorischen Rindenfeldern

Homunculus:
Modell, welches
die neuronale
Beziehung
zwischen
kortikalen
Bereichen und
▪ Skelettmuskeln
(Bild rechts)
▪ sensorischen
Feldern (Bild li.)
andererseits
darstellt

69
Q

Nervensystem –
Brodmann-Areale

A

Brodmann-Areale sind eine
Einteilung der Großhirnrinde in
Felder, die sich aufgrund ihrer
unterschiedlichen Funktionen in
Aufbau und Zytoarchitektur ihrer
Schichten unterscheiden.

70
Q

Gehirn - Gehirn – Einteilung: Zwischenhirn
Einteilung

A

Zwischenhirn (Diencephalon)
▪ Übergang von Hirnstamm zum Endhirn
▪ Thalamus, Epithalamus (Zirbeldrüse),
Subthalamus, Hypothalamus

Größte Struktur: Thalamus, verschiedene
Kerngebiete mit verschiedensten Funktionen

Funktionen
▪ Thalamus: wichtigste Schaltstation für die zum Cortex aufsteigenden sensorischen
Bahnen, Reizinformationen werden integriert, koordiniert und in motorische
Kontrollsysteme einbezogen
▪ Hypothalamus: zentrale Steuerzentrum für vegetative Funktionen, Steuerung der
Fortpflanzung/ Sexualverhalten, Steuerung des endokrinen Systems, Hormonproduktion

71
Q

Zwischenhirn

A

▪ Hypothalamus
▪ verschiedene Kerngebiete
▪ oberstes Regulationszentrum für alle vegetativen und endokrinen Vorgänge (Steuerung von
u.a. Atmung, Kreislauf, Körpertemperatur, Sexualverhalten, Flüssigkeits-/ Nahrungsaufnahme
▪ gehört zum limbischen System, wichtige Rolle für Emotion und Motivation
▪ Hormonproduktion (Releasing Hormone)
▪ Hypophyse
▪ Vorderlappen: (Hormonproduktion, z.B. ACTH, TSH), Ausschüttung gesteuert durch CRH und
TRH aus dem Hypothalamus
▪ Hinterlappen: schüttet ADH und Oxytocin aus, werden in Hypothalamus produziert

72
Q

Gehirn – Einteilung: Kleinhirn

A

Kleinhirn (Cerebellum):
2 Hemisphären
▪ Funktionen:
▪ Koordination von Bewegungen
und Gleichgewicht

▪ Klinische Relevanz:
Ausfall des Kleinhirns kann
folgende Symptome verursachen:
▪ Ataxie
▪ Asynergie
▪ Dysdiadochokinese (schnelles umschalten)
▪ Rebound-Phänomen
▪ Blickstabilisierungsstörungen mit
Nystagmus und sakkadierter Blickfolge
▪ Abschwächung des Muskeltonus
▪ Intentionstremor

73
Q

Gehirn – Einteilung: Hirnstamm - Medulla oblongata

A

Medulla oblongata
(verlängertes Mark)
▪ Ähnlicher Aufbau wie
Rückenmark
▪ Zahlreiche Kerne
▪ Austritt einiger Hirnnerven

Funktionen:
▪ Steuerzentrale vieler
Vitalfunktionen und Reflexe
(Kreislauf-, Atemzentrum)
▪ Kerngebiete von Hirnnerven
▪ Formatio reticularis:
Regulation der
Aufmerksamkeit
▪ Raphe Kerne: Regulation
(Hemmung) der
Schmerzempfindung

74
Q

Hirnstamm - Brücke und Mittelhirn

A

Brücke (Pons)
▪ Funktion:
▪ Erhält sensorische Informationen vom
inneren Gehörgang und vom Gesicht
und leitet diese an das Kleinhirn
(Cerebellum) weiter

Mittelhirn (Mesencephalon)
▪ Substantia nigra (durch Melanin- und
Eisengehalt dunkel gefärbt):
▪ Regulation der Motorik (funktioneller
Bestandteil der Basalganglien)
▪ Dopaminerge Neurone ins Endhirn:
▪ Euphorisierung, Lustgefühle

im gesamten Hirnstamm:
▪ Kerne der Hirnnerven

75
Q

Was umfasst das Zentrale und Periphere Nervensystem?

A

Zentrales Nervensystem (ZNS): Gehirn und Rückenmark, im Schädel und Wirbelkanal gelegen, geschützt durch knöcherne Hülle und Hirn-/Rückenmarkshäute.
Peripheres Nervensystem (PNS): Nerven außerhalb der Hirn- und Rückenmarkshäute, inklusive peripherer Nerven und Ganglien.

76
Q

Definiere folgende Begriffe: Cerebral, Zervikal, Kaudal, Synapse.

A

Cerebral/zerebral: das Gehirn betreffend.
Zervikal/cervikal: den Halsbereich betreffend.
Kaudal: in Richtung des unteren Körperendes (Schwanzbereich).
Synapse: Kontaktstelle zur Übertragung eines Signals von einer Nervenzelle auf eine andere Zelle.

77
Q

Was ist der Unterschied zwischen dem somatischen und dem vegetativen Nervensystem?

A

Somatisches Nervensystem: Regelt die Auseinandersetzung mit der Außenwelt, steuert willkürliche Bewegungen.
Vegetatives Nervensystem: Steuert unbewusste Vorgänge in den Organen, wie Herzschlag und Verdauung.

78
Q

Welche Teile gehören zu einem Neuron und welche Funktion haben sie?

A

Dendriten: Empfang von Signalen.
Zellkörper (Perikaryon): Steuerung der Zellaktivitäten.
Axon: Weiterleitung von Signalen, oft mit Myelinscheide zur Beschleunigung.
Synapse: Übertragung der Signale auf andere Zellen.

79
Q

Was ist ein Aktionspotential und wofür ist es wichtig?

A

Aktionspotential: Eine kurzzeitige Änderung des Membranpotentials, die zur Reizweiterleitung entlang eines Axons dient.

80
Q

Welche Funktionen haben Gliazellen im Nervensystem?

A

Gliazellen: Stützen das Nervensystem (eine Art Bindegewebe im ZNS), bilden Myelinscheiden, ernähren Neuronen, sind nicht an der Erregungsleitung beteiligt.

81
Q

Beschreibe die anatomische Struktur des Rückenmarks.

A

Rückenmark: Ovaler Strang, mit weißer Substanz (myelinisierte Neurone) außen und grauer Substanz (Zellkörper von Neuronen) innen. Enthält Vorderhörner (motorische Zellkerne) und Hinterhörner (somatosensorische Neurone).

82
Q

Welche Funktionen können den Segmenten des Rückenmarks zugeordnet werden?

A

Motorik: Kontrolle der Bewegung.
Vegetative Funktionen: Steuerung unbewusster Körperfunktionen.
Sensibilität: Empfindung, insbesondere durch Dermatome bei Sensibilitätsstörungen

83
Q

Was sind Head-Zonen und wie entstehen sie?

A

Head-Zonen: Hautareale, in denen Schmerzen auftreten, die durch Erkrankungen innerer Organe ausgelöst werden. Entstehen durch die Konvergenz viszeraler und somatosensorischer Afferenzen im Rückenmark

84
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Muskeleigen- und einem Muskelfremdreflex?

A

Muskeleigenreflex: Durch Dehnung des Muskels ausgelöste Kontraktion (Schutz vor Überdehnung).
Muskelfremdreflex: Schmerzreiz löst Kontraktion eines anderen Muskels aus, der die betroffene Körperstelle wegzieht (Fluchtreflex)

85
Q

Was ist die motorische Endplatte und welche Funktion hat sie?

A

Motorische Endplatte: Spezialisierte chemische Synapse zur Übertragung der Erregung von der Nervenfaser auf die Muskelfaser.

86
Q

Was sind Polyneuropathien und welche Symptome treten auf?

A

Polyneuropathien: Systemische Schädigung mehrerer peripherer Nerven. Symptome: Schmerzen, sensible Ausfälle, gelegentlich motorische Einschränkungen und Muskelatrophie.

87
Q

Was ist Myasthenia gravis und wie äußert sie sich klinisch?

A

Myasthenia gravis: Autoimmunerkrankung, bei der Autoantikörper die neuromuskuläre Übertragung blockieren. Symptome: Muskelschwäche, beginnend oft im Gesicht, mit Schluck- und Sprechstörungen.

88
Q

Was sind Hirnnerven und wie viele gibt es?

A

Hirnnerven: Nerven, die nicht aus den Spinalnerven, sondern aus dem Gehirn hervorgehen. Es gibt 12 Hirnnerven, die aus spezialisierten Nervenzellansammlungen (Hirnnervenkernen) des Hirnstamms entstehen.

89
Q

Was ist der Liquor cerebrospinalis und welche Funktionen hat er?

A

Liquor cerebrospinalis (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit): Klarer, protein- und zellarmer Flüssigkeit, die den Stoffwechsel der Nervenzellen unterstützt, das Gehirn schützt, und Immunzellen bewegt.

90
Q

Was sind die Hauptfunktionen des Endhirns (Telencephalon)?

A

Endhirn: Größter Teil des Gehirns, verantwortlich für Denk- und Handlungsprozesse. Besteht aus verschiedenen Lappen (Frontal-, Parietal-, Temporal-, Occipitallappen) mit spezifischen Funktionen wie Motorik, Sensorik und höhere kognitive Fähigkeiten.

91
Q

Welche Funktionen übernimmt das limbische System?

A

Limbisches System: Steuert Antrieb, Motivation, Lernen, Gedächtnis, Emotionen und vegetative Regulation (z.B. Nahrungsaufnahme, Verdauung, Fortpflanzung).

92
Q

Welche Funktionen hat das Kleinhirn und welche klinischen Symptome treten bei einem Ausfall auf?

A

Kleinhirn (Cerebellum): Verantwortlich für die Koordination von Bewegungen und Gleichgewicht. Ausfall kann Symptome wie Ataxie, Asynergie, Dysdiadochokinese und Intentionstremor verursachen.

93
Q

Was sind die Hauptfunktionen der Medulla oblongata?

A

Medulla oblongata: Steuerzentrale vieler Vitalfunktionen und Reflexe (z.B. Kreislauf-, Atemzentrum). Enthält Kerne von Hirnnerven und die Formatio reticularis (Regulation der Aufmerksamkeit).

94
Q

Was stellt der Homunculus im Gehirn dar?

A

Homunculus: Ein Modell, das die neuronale Beziehung zwischen kortikalen Bereichen und Körperregionen darstellt, für sensorische und motorische Rindenfelder.

95
Q

Was sind Brodmann-Areale und warum sind sie bedeutend?

A

Brodmann-Areale: Eine Einteilung der Großhirnrinde in Felder, die sich durch ihre Funktion sowie die Zytoarchitektur (Aufbau der Schichten) unterscheiden. Sie sind bedeutend, weil verschiedene Areale spezifische kognitive und sensorische Funktionen erfüllen.

96
Q

Welche Funktionen erfüllt der Thalamus im Gehirn?

A

Thalamus: Zentrale Schaltstation für sensorische Signale, die zum Kortex aufsteigen. Integriert Reizinformationen und koordiniert diese mit motorischen Kontrollsystemen.

97
Q

Welche zentralen Aufgaben hat der Hypothalamus?

A

Hypothalamus: Oberstes Steuerzentrum für vegetative Funktionen (z.B. Körpertemperatur, Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme), Hormonproduktion, und Regulation von Sexualverhalten. Spielt eine Schlüsselrolle im limbischen System für Emotion und Motivation.

98
Q

Welche Funktionen hat die Medulla oblongata und warum ist sie klinisch relevant?

A

Medulla oblongata: Reguliert lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf, Reflexe und enthält Kerne für mehrere Hirnnerven. Klinisch relevant durch ihre Rolle bei lebensbedrohlichen Zuständen wie Atemstillstand.

99
Q

Welche Funktionen erfüllt das Kleinhirn (Cerebellum) und wie ist es aufgebaut?

A

Funktion: Koordiniert Bewegungen und Gleichgewicht, unterstützt motorisches Lernen.
Aufbau: Besteht aus zwei Hemisphären, die mit verschiedenen Teilen des Zentralnervensystems verbunden sind.

100
Q

Welche Funktionen hat das Mittelhirn (Mesencephalon) und was ist die Substantia nigra?

A

Funktion: Das Mittelhirn steuert Augenbewegungen und visuelle sowie auditive Reflexe. Die Substantia nigra, eine dunkle Region im Mittelhirn, ist für die Regulation der Motorik verantwortlich und spielt eine Rolle bei Erkrankungen wie Morbus Parkinson.

101
Q

Welche Funktionen haben die Basalganglien im Gehirn?

A

Basalganglien: Verantwortlich für die Auswahl von Bewegungsmustern, die Kontrolle des Bewegungsausmaßes und die Regulation der Motorik. Sie haben auch kognitive Funktionen, insbesondere in der Planung und Ausführung von Bewegungen.

102
Q

Welche Rolle spielt die Amygdala im Gehirn und was passiert bei einer Schädigung?

A

Amygdala: Verbindet emotionale Reaktionen mit sensorischen Informationen und ist entscheidend für die Verarbeitung von Angst und anderen Emotionen. Eine Schädigung kann zu Gedächtnisstörungen und einer beeinträchtigten emotionalen Verarbeitung führen.

103
Q

Welche Hauptkomponenten gehören zum limbischen System und welche Funktionen erfüllen sie?

A

Hauptkomponenten: Hippocampus, Amygdala, Thalamus, Hypothalamus, Gyrus cinguli, und Fornix.
Funktionen: Steuerung von Emotionen, Gedächtnis, Antrieb, Motivation und vegetativen Funktionen wie Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung.

104
Q

Welche Funktionen hat die Brücke (Pons) im Hirnstamm?

A

Brücke (Pons): Verbindet verschiedene Teile des Gehirns, insbesondere leitet sie sensorische Informationen vom Gesicht und inneren Gehörgang an das Kleinhirn weiter. Sie spielt eine Rolle in der Steuerung der Atmung und des Schlafes.

105
Q

Was sind Myelinscheiden und welche Funktion erfüllen sie?

A

Myelinscheiden: Fettschichtumwicklungen um Axone, die die Leitungsgeschwindigkeit von Nervenimpulsen um das 100-fache erhöhen. Sie isolieren Axone und ermöglichen schnelle und effiziente Signalübertragung.

106
Q

Was sind die funktionellen Unterschiede zwischen dem somatischen und dem vegetativen Nervensystem?

A

Somatisches Nervensystem: Steuert willkürliche Bewegungen und sensorische Wahrnehmungen, reguliert die Auseinandersetzung mit der Außenwelt.
Vegetatives Nervensystem: Steuert unwillkürliche Körperfunktionen wie Herzschlag, Verdauung und Atmung, reguliert das innere Milieu des Körpers.

107
Q

Erkläre den Unterschied zwischen einem Muskeleigenreflex und einem Muskelfremdreflex.

A

Muskeleigenreflex: Wird durch Dehnung eines Muskels ausgelöst, führt zu einer Kontraktion desselben Muskels (z.B. Patellarsehnenreflex).
Muskelfremdreflex: Wird durch einen äußeren Reiz (z.B. Schmerz) ausgelöst, führt zur Kontraktion eines anderen Muskels, der den Körperteil wegzieht (z.B. Fluchtreflex).

108
Q

Wie sind Bandscheiben aufgebaut und welche Funktion haben sie?

A

Aufbau: Bandscheiben bestehen aus einem festen Knorpelring (Anulus fibrosus) und einem gallertartigen Kern (Nucleus pulposus).
Funktion: Sie ermöglichen die Beweglichkeit der Wirbelsäule und wirken als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln.

109
Q

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall und welche Symptome können auftreten?

A

Bandscheibenvorfall: Der Knorpelring der Bandscheibe reißt ein, wodurch der gallertige Kern nach außen quillt und auf die Nerven drückt. Symptome können Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und Lähmungen sein.

110
Q

Welche Hirnhäute gibt es und welche Funktionen erfüllen sie?

A

Hirnhäute: Drei Schichten - Dura mater (harte Hirnhaut), Arachnoidea (Spinnenhaut), Pia mater (weiche Hirnhaut).
Funktion: Schutz des Gehirns und des Rückenmarks, Einhaltung des Hirndrucks, und Unterstützung der Zirkulation des Liquors.

111
Q

Wo wird der Liquor cerebrospinalis produziert und welche Aufgaben erfüllt er?

A

Produktion: Im Plexus choroideus des Gehirns.
Funktion: Stoffwechsel der Nervenzellen, Schutz des Gehirns durch „Wasserkissen“, Gewichtsreduktion des Gehirns durch Auftrieb und Bewegung von Immunzellen.

112
Q

Welche Bedeutung hat die MRT (Magnetresonanztomographie) in der Neurologie?

A

MRT: Ermöglicht detaillierte Bilder des Gehirns und des Rückenmarks, wichtig für die Diagnose von neurologischen Erkrankungen wie Tumoren, Schlaganfällen oder Multiple Sklerose.

113
Q

Was repräsentiert der sensorische und motorische Homunculus?

A

Sensorischer Homunculus: Darstellung der Körperregionen, die in den sensorischen Rindenfeldern repräsentiert sind.
Motorischer Homunculus: Darstellung der Körperregionen, die in den motorischen Rindenfeldern repräsentiert sind.

114
Q

Was ist eine Polyneuropathie und welche Symptome sind typisch?

A

Polyneuropathie: Schädigung mehrerer peripherer Nerven, typischerweise mit Schmerzen, Sensibilitätsstörungen, und motorischen Einschränkungen, häufig symmetrisch in den Extremitäten.

115
Q

Der Sulcus centralis trennt:
A) Frontal- von Temporallappen
B) Frontal- von Parietallappen
C) Parietal- von Scheitellappen
D) Temporal- von Okzipitallappen
E) Hinterhaupt- von Temporallappen

A

B) Frontal vom Parietallappen

116
Q

Das Borca-Sprachzentrum liegt:
A) im rostralen primär-motorischen Kortex
B) im basalen Frontallappen
C) im Temporallappen
D) im frontalen Parietallappen
E) im okzipitalen Parietallappen

A

B) im basalen Frontallappen

117
Q

Welche Struktur wird nicht zum limbischen System gerechnet?
A) Amygdala
B) Orbitofrontalhirn
C) Hippocampus
D) frontorbitaler Kortex
E) präfrontaler Kortex

A

E) präfrontaler Kortex