Blut, Immunologie, Allergien und Blut-Erkrankungen Flashcards
Plasma
Der flüssige Bestandteil des Blutes, der hauptsächlich aus Wasser und gelösten Substanzen wie Proteinen, Nährstoffen und Abfallstoffen besteht.
Erythrozyten
Rote Blutkörperchen, die Sauerstoff von den Lungen zu den Geweben transportieren.
Leukozyten
Weiße Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen und den Körper vor Infektionen schützen.
Thrombozyten
Blutplättchen, die bei der Blutgerinnung helfen und Blutungen stoppen.
Lymphome
Krebserkrankungen, die im lymphatischen System entstehen und Lymphozyten betreffen.
Leukämien
Krebserkrankungen, die das Knochenmark und das Blut betreffen, gekennzeichnet durch eine übermäßige Produktion abnormaler weißer Blutkörperchen.
Immunsuppression
Die Unterdrückung des Immunsystems, oft durch Medikamente, um eine Abstoßung von Transplantaten zu verhindern oder Autoimmunerkrankungen zu behandeln.
Stammzelle
Eine undifferenzierte Zelle, die sich in verschiedene Zelltypen des Körpers entwickeln kann.
pluripotent/omnipotent
Fähigkeit von Stammzellen, sich in nahezu alle Zelltypen des Körpers zu entwickeln.
Immunologie
Die Wissenschaft, die sich mit dem Immunsystem und dessen Funktionsweise beschäftigt.
Hämatologie
Die Lehre von den Blutkrankheiten und blutbildenden Organen
Onkologie
Das medizinische Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Krebs befasst.
Allergologie
Die Wissenschaft und Lehre von Allergien und deren Behandlung.
Prädisposition
Die genetische Veranlagung oder Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten oder Zustände.
…penie
Endung, die einen Mangel an bestimmten Zelltypen im Blut beschreibt, z. B. Thrombopenie (Mangel an Thrombozyten).
…zytose
Endung, die eine erhöhte Anzahl bestimmter Zellen im Blut beschreibt, z. B. Leukozytose (erhöhte Anzahl von Leukozyten).
Antikörper
Proteine, die vom Immunsystem produziert werden, um spezifische Antigene zu erkennen und zu neutralisieren.
Antigen
Jede Substanz, die eine Immunantwort auslöst, in der Regel ein Fremdstoff oder ein Krankheitserreger.
Epitop
Der spezifische Teil eines Antigens, der von einem Antikörper oder T-Zell-Rezeptor erkannt wird.
Atopie
Die genetische Veranlagung, überempfindlich auf bestimmte Allergene zu reagieren, oft mit allergischen Erkrankungen verbunden.
Allergie
Eine Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Substanzen, die zu Symptomen wie Juckreiz, Schwellungen und Atembeschwerden führen kann.
Blut Bestandteile
- Komplexe Flüssigkeit
- Ca. 5-6,5l (=8% des KG)
- Blutplasma und Zellen
- Blutkörperchenproduktion im Knochenmark
Blutplasma
90% Wasser
10% gelöste Substanzen:
- Elektrolyte (Na+, Cl-, K+, Ca2+, Mg2+, Bikarbonat, Phosphate)
- Plasmaproteine (s. nächste Folie: Albumine (die häufigsten), Lipoproteine, Immunglobuline, Fibrinogen)
- Nährstoffe (z.B. Glukose, Lipide)
- Organische Säuren (z.B. Laktat, Pyruvat, Citrat)
- Abbauprodukte der diversen Stoffwechselwege (Kreatinin, Kreatin, Harnsäure)
- Hormone
Plasmaproteine (=Bluteiweiße)
- ca. 7% des Plasmas
- Im Blutplasma kommen ca. 100 verschiedene Proteine
- Aufgaben: Stofftransport (Fette, Hormone), Blutgerinnung etc.
Blutzellen
- Erythrozyten + Thrombozyten: haben keinen Zellkern
- Synthese im Knochenmark
- sind dem Blutstrom passiv ausgeliefert
- bleiben unter physiologischen Bedingungen während des gesamten Lebenszyklus im Gefäßsystem
- Leukozyten besitzen Zellkern
- nutzen Blut für kurze Zeit als Transportmedium
- Migrieren aktiv ins Zielgewebe (z.B. vom Blut in den Lymphknoten, können dort dann Erkältung abwehren)
Blutbildung
Alle Blutzellen entstehen aus Stammzellen (Hämozytoblasten)
- Bildung im roten Knochenmark (bei Kindern auch in Röhrenknochen)
- bei Erwachsene nur in platten und würfelförmigen Knochen
- Ca. 1,4 kg rotes Knochenmark beim Erwachsenen
- Tägliche Produktion: 250 Mrd. Erythrozyten, 15 Mrd. Granulozyten (Vorläufer der Leukozyten), 500 Mrd. Thrombozyten
- Störung/Erkrankung im Knochenmark –>Problem der Blutbildung
Thrombozyten
- „Blutplättchen“
- Aufgabe: Blutstillung/-gerinnung
- Form: flach, rundlich, kernlos
- 1 bis 4 µm groß und 0,5 bis 0,75 µm dick
- Entstehung durch Abschnürung der Megakaryozyten im Knochenmark
- Lebensdauer: 5 - 12 Tage
- Abbau in Milz, Leber und Lunge
Thrombozyten Relevanz
- krankhafter Mangel an Thrombozyten: < 150.000/µl (Thrombozytopenie) → Blutungsneigung
- krankhafter Überschuss: < 500.000/µl (Thrombozytose ) → Thromboembolien
- klinische Relevanz: Medikamente zur Thrombozyten - aggregationshemmung („Blutverdünner“, „Gerinnungshemmer“)
Leukozyten
- Keine homogene Zellsorte
- Aufgabe: Immunabwehr (auf sehr unterschiedliche Weise)
- Granulozyten (unspezifische/angeborene Immunabwehr)
- Lymphozyten (spezifische/adaptive Immunabwehr, gezielten Abwehr von Fremdstoffen, Tumorzellen)
- Monozyten, Mastzellen, dendritische Zellen
Antikörper
- Grundstruktur eines Antikörpers = Immunglobulinmoleküls (IgG)
- Antikörper sind Proteine, die nach dem Schlüssel-SchlossPrinzip spezifisch binden (an Epitop eines Antigens)
- Gebildet von Plasmazellen
passive impfung (z.B. bei Schwangeren):
Erythrozyten
- Aufgabe: Erythrozyten (rote Blutkörperchen): transportieren Sauerstoff
- Hämatokrit = Volumenanteil der Erys im Blut
- Männer: 43 bis 49 %
- Frauen: 37 bis 45 %
- Form: bikonkave, kernlose Scheibe
- empfindlich bei Veränderung des osmotischen Drucks
- Lebensdauer: 120 Tage
- wichtigster Inhaltsstoff: Hämoglobin
- bindet Sauerstoff
- 4 Untereinheiten: mit jeweils 1 Eisenatom (max. 4 Moleküle Sauerstoff)
- 1 Erythrozyt enthält ca. 280 Millionen Hämoglobinmoleküle
Blutgruppen
- Erythrozyten tragen an der Oberfläche viele spezielle Moleküle (Glykokalix, Kohlenhydrate, Glykolipide) mit Antigen-Charakter
- gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden
- es besteht (wie bei anderen Körperzellen) Autoimmuntoleranz
- 30 verschiedene Blutgruppensysteme
- ABO-System und Rhesussystem am wichtigsten
Blutgruppen - das AB0 System
- Antigene sind Glykosphingolipide= Agglutinogene
- Molekularer Aufbau genetisch festgelegt und vererbbar
- 2 Agglutinogene = A und B; Kombination möglich = AB; wenn keine Agglutinogene = 0
- Antikörper gegen Agglutinogene (IgM) = Agglutinine
- Antikörperbildung beginnt einige Monate nach der Geburt durch Kontakt mit Darmbakterien
- es werden nur Agglutinine gegen nicht auf den Erythrozyten vorhandene Agglutinogene gebildet (Autoimmuntoleranz)
Blutgruppenserologie
- Werden Erythrozyten einer bestimmten Blutgruppe mit Blut zusammengebracht, das Agglutinine gegen diese Erys enthält, kommt es zur Agglutination (=Verklebung/ Verklumpung)
- Agglutination = Zusammenballung von Erythrozyten mit anschließender Hämolyse (Auflösung)
- Majorreaktion: Empfänger hat Agglutinine gegen Spendererythrozyten
- Minorreaktion: Spenderblut enthält Antikörper gegen Empfängererythrozyten (heute selten, da Erythrozyten ohne Plasma transfundiert werden)
Bluttransfusion
Blutgruppen -Erythrozyten werden mit Testseren in Kontakt gebracht
- es kommt zur Agglutination, wenn das Testserum Agglutinine gegen die Agglutinogene des Testblutes enthält
- z.B. Testserum Anti-A agglutiniert Blut der Gruppe A und AB, aber nicht der Gruppe B oder 0 oder Testerythrozyten der Gruppe A agglutinieren mit Blutplasma der Gruppe B oder 0 (enthält Anti-A)
Blutgruppen - Das Rhesus System - Def
Bei der Übertragung von Rhesusaffenblut auf Meerschweinchen bilden die Meerschweinchen Agglutinine gegen das Affenblut → daher der Name Rhesusfaktor
- 85% der Menschen haben diese Antigene/Agglutinogene = rhesuspositiv (Rh+, D)
- 15% sind negativ (Rh-, d)
Unterschied zu AB0-System: Agglutinie werden nicht durch Kontakt mit Bakterien induziert, sondern durch Blutkontakt mit Rh+
Blutgruppen - Rhesus Häufigkeit
Blutgruppen - das Rhesus System - Klinische Bedeutung Rhesus-Unverträglichkeit & Prophylaxe
Klinische Bedeutung: Rhesus-Unverträglichkeit
- Schwangerschaft einer Rh- Frau durch Rh+ Mann → Kind wird RH+
- während Schwangerschaft und vor allem während der Geburt treten immer Erythrozyten des Kindes in den Kreislauf der Mutter über
- dann bildet die Mutter Antikörper gegen Rh+
- bei der nächsten Schwangerschaft treten die Antikörper der Mutter über die Plazenta in den fetalen Kreislauf und es kommt zur Agglutination der kindlichen Erythrozyten mit Hämolyse, Billirubinanstieg und Anämie = Rhesus-Erythroblastose
- Folgen: Gehirnschäden, intrauteriner Tod
Prophylaxe:
- Mutter erhält in der 28. SSW anti-D-Immunglobulin (Zerstörung der kindl. Erythrozyten, die zur Mutter übergetreten sind, dadurch keine Antikörperbildung bei der Mutter)
Leukozyten
- Neutrophile Granulozyten (Zellen des unspezifischen Immunsystems)
- Eosinophile Granulozyten (Phagozytose von Antigen -Antikörper -Komplexen)
- Basophile Granulozyten (enthalten Histamin, beteiligt bei allerg. Reaktionen)
- Makrophagen = Monozyten (größte Leukozyten, wandern ins Gewebe, wichtige Rolle bei Immunabwehr)
- Lymphozyten
o B-Lymphozyten (spezifische humorale Abwehr, Antikörperproduktion)
o T -Lymphozyten (spezifische zelluläre Abwehr)
Blut Abwehrmechanismen