Patho OSCE - Spezielle Pathologie Flashcards
klarzelliges Nierenzellkarzinom (155/320)
Pathologische Kriterien
BEACHTE: schwieriges Präparat, erstmal normales Nierenparenchym mit Tubuli renales/Glomeruli suchen!
-
Große Zellen mit lipid-/glykogenreichem Zytoplasma (wird bei histologischer Aufarbeitung herausgewaschen, daher klarzellig)
- meist solides Wachstumsmuster
- Dichtes Netzwerk dünnwandiger Blutgefäße
- Bei geringer differenzierten NZK auch eosinophiles Zytoplasma bzw. sarkomatoide Entdifferenzierung (5%, progn. schlecht)
- Umkapselter Tumor (Pseudokapsel durch druckatrophes Nierenparenchym)
- peritumoröse Lymphozyten
- gerne auch mit Hämangiosis carcinomatosa
Wichtigste prognostische Parameter des NZKs
Tumorstadium
+ Grading (basophile Nucleoli gut, je eosinophiler + pleomorpher, in Kombi mit Tumorriesenzellen → schlecht = sarkomatoid)
Formen des NZKs
- klarzelliges NZK 80%
- papilläres NZK (Typ I/II) 11%
- chromophobes NZK 5%
Adenokarzinom der Prostata (243a und b)
Charakteristika Prostata
- verzweigte tubulo-alveoläre Drüsen (zweireihiges Epithel!) mit Ductuli prostatici als Ausführungsgänge
- hochprismatisches einschichtiges Epithel
- Myoepithelzellschicht um Drüsen
- BGWiges Stroma mit viel SM, aber OHNE diffuses Fettgewebe (DD zur Mamma - hier Fettgewebe außen = periprostatisches Fett)
- Fibromuskuläre Kapsel
- Corpora amylacea (stark eosinophile Körperchen in Drüsenlumen (eingedickten Sekret oder degenerierten Drüsenepithel))
Adenokarzinom der Prostata (243a und b)
Pathologische Kriterien
-
Meist drüsig wachsende Neoplasie (einreihiges Epithel!) und kribriformes WT mit verschmolzenen Drüsen (Butt-to-butt)
- Tumorzellen mit großen Zellkernen und prominenten Nukleoli (Makronukleoli)
- BEACHTE: sehr dichte Zellkomplexe mit kohäsiven Wachstum (weil epithelialer Tumor, wachst in Gruppen) ohne/kaum Drüsenlumina durch Gewebevermehrung
- dadurch auch nicht mehr läppchenförmig angeordnet
- DD: Prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN) nur in einzelnen Drüsen (= Proliferationen, die ins Lumen reichen, jedoch nicht Myoepithelschicht durchdringen)
- intratumoröse Lymphozyten
- Gerne perineurale/extrakapsuläre Infiltration
- Meist in peripherer Zone
Wie wird das Prostata-Ca gegraded?
nach dem Gleason-Score (Wachstumsmuster)
→ Entdifferenzierung zunehmend von 1 nach 5
- 3 → am Häufigsten - Drüsen noch abgrenzbar; große Nukleoli und Kernatypien
- 4 → Verschmelzung von Drüsen
Adenokarzinom der Prostata (243) Immunhistochemie
Welches immunhistochemische Verfahren wird bei der Prostata eingesetzt?
Was wird dargestellt bzw. angefärbt?
HMW-CK (high molecular weight Cytokeratine) = färbt Zytoplasma der Myoepithelzellen um das Drüsengewebe → gesundes und PIN-Gewebe braun (positiv)
BEACHTE: beim Prostata-Ca fehlt die Myoepithelschicht, also negativ
(auch positiv im Urothelkarzinom)
Seminom (194)
Charakteristika Hoden
- Lobuli testis
- Tubuli seminiferi mit Sertoli-und Keimzellen
- dazwischen Stroma mit Leydig-Zellen
- Ductuli efferentes (einschichtig isoprismatisches Epithel)
- Ductus epididymidis (2-reihig, Stereozilien) = in Nebenhoden
- Ductus deferens (sternförmiges Lumen, 3-Schichtung Muskel)
- Tunica albuginea
Seminom (194)
Pathologische Kriterien
-
Große Zellen mit hellem Zytoplasma (ausgewaschene Lipide/Glykogen)
- bilden solide Wucherungen
- dazwischen herdförmige Ansammlungen von Lymphozyten
- In der Umgebung häufig eine testikuläre intraepitheliale Neoplasie (TIN)/Germ Cell Neoplasia in situ (GCNIS)
- Atrophe Hodentubuli (fast leere, eosinophile speichenförmimge Formen) mit Leydigzell-Hyperplasie außenrum
- Hämangiosis Seminomatosa (Nachweis von Seminomzellverbänden in Gefäßen)
Seminom (194) Immunhistochemie
Welches immunhistochemische Verfahren kann zur Anfärbung beim Seminom verwendet werden?
Was wird dargestellt?
PLAP (= Placental Alkaline Phosphatase) = färbt entartete Spermatogonien beim Seminom braun
- Dimere, membrangebundene Phosphatase, v.a. in der Plazenta
- Dottersacktumor, embryonales Karzinom meist negativ
- 10-15% andere Karzinome auch positiv, daher Kombination mit anderen Färbemethoden
Papilläres Schilddrüsenkarzinom (321)
Charakteristika Schilddrüse
- Schilddrüsenepithel (isoprismatisch = inaktiv, hochprismatisch = aktive T3/4-Prod)
- C-Zellen in interfollikulärem BGW (Calcitonin)
- Kolloid in Follikel = Hormonspeicher
Differenziere zwischen SD-Tumoren, gib auch rel. Häufigkeiten an.
- Papilläres SD-Karzinom 60-80%
- Follikuläres SD-Karzinom 10-20%
- Medulläres Karzinom 5-10%
- Anaplastisches Karzinom <3%
- Weitere - selten: Plattenepithelkarzinome, Sarkome, Metastasen
PFMAW
Papilläres Schilddrüsenkarzinom (321)
Pathologische Kriterien
BEACHTE: schwieriges Präparat, unbedingt erst normales Gewebe rausfinden!
Unser Präparat: papilläres SD-Karzinom, daher
- Psammomkörperchen (insb. beim papillären = dunkle basophile, kleine zwiebelschalenartige Verkalkungen untergegangener Tumorzellen → Diagnose!
- Komplex verzweigende echte Papillen (mit gefäßführendem zentralen Bindegewebsstock), haben neoplastischer Epithelüberkleidung:
- ‚leere‘ Zellkerne/Milchglaskerne (Orphan Annie Eyes) (Artefakt der Paraffineinbettung, aufgrund Chromatinauflockerung)
- kaffeebohnenartige cytoplasmatische Kerninklusionen = Kernkerben (Einfältelungen der Kernmembran mit zytoplasmatischen Bestandteilen)
- Dachziegelartige Lagerung der Kerne der Tumorzellen nebeneinander
- Oft multizentrisch
Welche anderen Karzinomarten haben gelegentlich ebenfalls Psammomkörperchen?
seröses Ovarial-Ca, Meningeome u.a. Tumore
Medulläres kolorektales Adenokarzinom mit MSI (315)
Charakteristika Colon
- einschichtig hochprismatisches Epithel mit Mikrovilli und vielen Becherzellen
- Krypten
- Endokrine Zellen (v.a. EC-Zellen)
- Wandaufbau: Mukosa, Submukosa, Muskularis (Ring- und Längsmuskelschicht beides gleichmäßig), Serosa (intraperitoneal)/Adventitia (retroperitoneal)
Medulläres kolorektales Adenokarzinom mit MSI (315)
Pathologische Kriterien
bei uns medullär
- Invasiv drüsig wachsende Neoplasie (Adenokarzinom)
- 2 Wuchsmuster mit Zellatypien
- Klassisch: Gestörte Drüsenarchitektur (kribriform, solide, tubulär), oft „schmutzige“ Nekrosen in Drüsenlumen
- Medullär: solides/synzytiales Wachstum, insb. hier dichtes lymphozytäres Infiltrat aufgrund Mikrosatelliteninstabilität (MSI) (gestörte DNA-Reparatur → mehr Neo-AGs → aktives Immunsystem)
- Normale Mukosa neben Ca-Infiltration, z.T. Tumorulzeration (Neutrophile Granulozyten und Fibrinausschwitzungen)
Differenziere zwischen 2 Mechanismen der Tumorentstehung beim colorektalen Ca
90% über Adenom-Karzinom-Sequenz, 2 Mechanismen:
- 80-85%: chromosomale Instabilität mit Aneuploidie und Mutationen in APC, KRAS, TP53
- 15-20%: Mikrosatelliteninstabilität (MSI)
Welche Gene mutieren häufig bei einer Mikrosatelliteninstabilität, welche schließlich zur Enstehung eines Colon-Ca’s/Endometrium-Ca’s führt?
Erkläre.
- sporadisch über MLH1-Promotor-Hypermethylierung
- HNPCC-Syndrom (Mutation in MLH1, PMS2, MSH2, MSH6)
→ bei Ausfall einer dieser Gene defekter DNA-Mismatch-Repair und Entstehung eines (überwiegend rechtsseitigen) medullären Colon-Ca’s
Wie werden Colon-Ca’s gegraded?
Differenziere zwischen klassischen und medullären.
Grading (WHO):
- Grad I: >95% Drüsenbildung
- Grad II: 50-95% Drüsenbildung
- Grad III: 0-49% Drüsenbildung
BEACHTE: medulläre (unser Präparat) präsentieren sich meist als G3-Tumoren, haben jedoch eine Prognose wie low-grade Tumoren
Nenne noch ein paar Quickfacts zur Makroskopie von colorektalen Ca’s
- Häufiger im linken Hemicolon, nicht selten mit Stenose-Symptomatik
- Im rechten Hemicolon oft größere Tumoren ohne Symptomatik
- Wuchsmuster exophytisch, endophytisch, ulzerierend oder diffus
- Tumoren bei Lynch-Syndrom oft rechsseitig 75%) und größer
Medulläres kolorektales Adenokarzinom mit MSI (315) Immunhistochemie
Welches immunhistochemische Verfahren wird hier angewandt?
Was wird dargestellt?
MLH1 → Braunfärbung der gesunden Mucosa, Tumorzellen mit MLH1-Ausfall werden nicht dargestellt und erscheinen blass
diffuses/intestinales Karzinom des Magens (317, 148)
Charakteristika Magen
- Wandaufbau: Mukosa, Submukosa, Muskularis (Ring- und Längsmuskelschicht beides gleichmäßig), Serosa
- Tubulöse Magendrüsen (Nebenzellen, Hauptzellen, Parietal-(Beleg-) Zellen, endokrine Zellen)
- 1-schichtig zylindrisches Epithel
diffuses Karzinom des Magens (317)
Pathologische Kriterien + RF
intestinales Karzinom des Magens (148)
Pathologische Kriterien + RF
bissl fleckige/netzartige (kribriforme) Tumormorphologie
BEACHTE: teilweise auch geringe Schleimbildung (sieht fast aus wie Fett) in den Tumorfeldern
diffuses Karzinom des Magens (317) Immunhistochemie
Welches immunhistochemische Verfahren wird hier angewendet?
Was wird angefärbt und dargestellt?
E-Cadherin (Glycoprotein zur Zelladhäsion) = Anfärbung gesunder Schleimhaut, keine Anfärbung von diffusen Magen-Ca’s (hier E-Cadherin-Verlust)
- Mutationen bei Tumoren des Magens, der Mamma, des Ovars
- Funktionsverlust führt zur Invasion und Metastasierung