02.06 Molekulargenetisches Paradigma Flashcards

1
Q

Begriffe

A
  • Genom: Alle Gene eines Individuums
  • DNA: Träger der Erbinformationen
  • Gen: Lokaler Abschnitt eines Genoms
  • Allel: Variante eines Gens
  • Person-Umwelt-Kovarianz (passiv, aktiv, reaktiv)
  • Reaktionsnorm: Ausmaß phänotyoischer Schwankungen um genotypischen Schätzwert
  • Kanalisation: Verkauf phänotypischer Entwicklung erfolgt innerhalb “genotype landscape”
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Q

Allgemeines Menschenbild

A
  • Variation einzelner Gene als Grundlage der Variation innerhalb biologischer Arten
  • Individuelle Persönlichkeitsbesonderheiten zugeführt auf individualtypisches Allelmuster
  • > Menschen in Genen zu 99,9% identisch, unterscheiden sich in Allelen
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3
Q

Persönlichkeitsbild:

A
  1. QTL-Ansatz (Quantitative Trait Loci): Allgemeines Persönlichkeitsbild
  • Persönlichkeit auf individualtypisches Allelmuster zu beziehen
  • Frage: Gibt es einen Ort im Genom, der ein/mehrere Gene enthält, die an Ausprägung eines quantitativen Merkmals beteiligt sind (z.B. Linker Arm des Chromosoms für IQ verantwortlich -> Abschnitt auf Allel: Ablesereihenfolge evtl. individuell anders -> Persönlichkeitseigenschaft)?
  • Genetischer Einfluss auf bestimmte Persönlichkeitseigenschaften durch viele häufige Allele
  • Problem: Kein überzeugender Nachweis
  • Kritik: Widersprüchliche Befunde zu D4-Gen

-> Alternativ: Genomweite Assoziationsstudien (GWAS): Gene labeln und Datenbank machen

  1. Genetik:
    - Genom über Zeitspanne konstant, Einfluss des Genoms variiert aber
    - Genaktivität zeitlich variabel (Erklärung für Früh- und Spätentwickler)
    - Genetische Wirkungen altersabhängig
    - > Genom kein steuerndes Programm, sondern eher Text, aus dem im Lebenslauf versch. Abschnitte abgelesen werden (nur was gelesen wird, nicht wann)
    - Bsp.: Phenylketonurie
  2. Epigenetik:
    - Untersucht Bedingungen von Genaktivität, die nicht auf Genomveränderungen beruhen
    - Epigenetik: Aktivierte Gene im Genom
    - Epigenetische Informationen beruhen auf drei bislang biochemischen Codes, die Genaktivierung steuern
  3. Gen-Umwelt-Interaktionen:
    - Wirkung bestimmter Allele abhängig von jeweiligen Umweltbedingungen
    -> Je nach Umweltbedingung unterschiedliche genetische Wirkung
    - Beispiele:
    • MAOA-Enzym
    • Oxytocin-Rezeptoren
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4
Q

Bewertung

A
  • Ziel: Psychologische Diagnosen nicht durch genomanalytische Diagnosen ersetzen (keine Umwelt beachtet)
  • > Immer Gen und Umwelt zu beachten
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5
Q

Zusammenfassung

A
  • Genom zeitlebens konstant
  • Genetische Einflüsse altersabhängig
  • Umwelteinflüsse kann Wirkungen von Genen verändern
  • Epigenetik: Änderungen des Genoms die zu veränderten Wirkungen der Umwelt führen
  • Persönlichkeit: Resultat aus Wechselwirkungen der Gen-Aktivität und anderen Prozessebenen
  • > Nähe zum Dynamischen Interaktionismus
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