02.03 Informationsverarbeitungsparadigma Flashcards
1
Q
Menschenbild
A
- Menschliches Erleben und Verhalten beruht auf der Informationsübertragung im Nervensystem (Prozesse in gefüllter Black Box)
- Analogie zu sequentieller Verarbeitung im Computer
- Externe und interne Reize -> Umwandlung in Information -> bewusstes Erleben und motorische Aktivität als Reaktion auf Umwelt (Prozess der Informationsverarbeitung unbewusst: Wie wird es bewusst?)
- Arten der Informationsverarbeitung:
Zwei große Kategorien der Informationsverarbeitung:
Bauch- vs. Kopfmensch
- Emotional vs. Rational
- Impulsiv vs. Reflektiv
-> Laufen parallel, nutzen unterschiedliche Hirnstrukturen - Zwei Informationsverarbeitungssysteme:
Reflektives und Impulsives System (Strack & Deutsch):
- Modell -
• Impulsives System: Immer aktiv, automatisch, auch unbewusst
• Reflektives System: Willentlich, gelegentlich aktiv, dazugeschaltet
• Propositionale Kategorisierung: Wahrnehmungen sortiert
Beide Systeme beeinflussen Verhalten -> evtl. Konflikte
- Arten der Verhaltenssteuerung:
• Spontan (Impulsives System)
• Automatisiert (Übertragung an impulsives System)
• Willentlich (Reflektives System)
2
Q
Persönlichkeitsbild
A
3 Ansätze, warum Persönlichkeitsunterschiede entstehen:
- Architektur der Informationsverarbeitung:
- Grundlegende Architektur bei jedem gleich, aber Unterschiede in Feinstruktur (Neuroplastizität) - Parameter von Informationsverarbeitung: Unterschiede
- Allgemeine Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
- Zugriff auf Kurzzeit-, Langzeit und Arbeitsgedächtnis
- Schwelle für Wahrnehmung, Einspeichern, Erinnern
- Schwelle für Aktivierung physiologischer Erregungs-/Hemmungsprozesse
- Sollwerte für Regulation von Bedürfnissen - Wissen:
- Stabiles Wissen (LZG): Grundlage für Persönlichkeitsunterschiede
- Unterscheidung:
• Deklaratives vs. Prozedurales Wissen
• Explizites vs. Implizites Wissen
3
Q
Methodik
A
- Erfassung der Verarbeitungsgeschwindigkeit:
- Mental Speed Tests: Verarbeitungsgeschwindigkeit
- Perceptual Speed Tests: Wahrnehmungsgeschwindigkeit
- Zugriff auf KZG: Schnelligkeit des Zugriffs (Sternberg-Paradigma)
- Zugriff auf verbales LZG: Schnelligkeit des Zugriffs (NI-PI-Paradigma) - Erfassung der Fähigkeit zum komplexen Problemlösen
- Komplexes Problem hinsichtlich vieler Kriterien lösen
- > Maß der komplexen Problemlösefähigkeit - Erfassung expliziten Wissens:
- Fragebögen, Interviews, usw. - Erfassung impliziten Wissens:
Rekonstruktion des Wissens auf Verhalten bei Bearbeitung von Aufgaben
- Affektives und semantisches Priming (Tendenzen in großen Gruppen)
- Impliziter Assoziationstest (Implizite Einstellung von einzelnen)
-> Explizit und implizit hängt mehr zusammen wenn nicht sehr sozial erwünscht - Bewährung der Methoden:
Oft unzureichende Stabilität von Parametern (schlechte Reliabilität)
- Komplexes Problemlösen: .50
- Priming: < .50
- IAT: Interne Konsistenz .80, Retestreliabilität .65
4
Q
Bewertung des Informationsverarbeitungsparadigmas:
A
Positiv:
- Eigenschaften in Informationsverarbeitungsmodell eingebettet
- Bsp.: Wie schnell man Reize wahrnimmt: Wichtig für Persönlichkeit
Negativ:
- Problem der Parameterstabilität
- Unverbindlichkeit der gegenwärtigen Informationsverarbeitung (nicht langfristig und abhängig von gegenwärtigen Situation)
- Statische Eigenschaften (keine Veränderungen, woher entwickelt?)