Übungsfragen Flashcards

1
Q

Griechische Gelehrte nahmen einen Zusammenhang zwischen der Struktur und der Funktion von Körperteilen an, z.B.: Hände und Füße sehen unterschiedlich aus und haben unterschiedliche Funktionen (Greifen vs. Laufen). Welche Funktionen nahmen sie aufgrund welcher Merkmale für den Kopf an?

A

Griechische Gelehrte im 4 JH v. Chr. nahmen einen Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion an
Bsp. Hände und Füße sehen unterschiedlich aus und unterscheiden sich in ihrer Funktion
Bearbeiten von Objekten vs. Laufen
->Am Kopf befinden sich zahlreiche Sinnesorgane (z.B. Augen, Ohren Nase)
-Selbst bei grober Sektion lassen sich die Nerven von den Sinnesorganen bis ins Gehirn verfolgen
-Das Gehirn scheint also das Organ der Sinneswahrnehmung und Verarbeitung zu sein

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2
Q

Im 17. Jahrhundert beobachteten die Wissenschaftler, dass sich die Furchen (Sulci) und Windungen (Gyri) über verschiedene Individuen hinweg ähneln. Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für eine wichtige Annahme. Sie stellt gleichzeitig den Beginn einer ganzen Ära dar. Welche Ära was das?

A
  • Eine wichtige Erkenntnis war, dass bei jedem Individuum in etwa das gleiche Muster von Windungen und Furchen auf der Hirnoberfläche vorkommt
  • Dies trifft maßgeblich auf die primär motorischen und sensorischen Bereiche zu
  • Dies bildete die Grundlage zur Annahme das verschiedenen Windungen verschiedene Funktionen zugeordnet werden können
  • Beginn der Ära der Lokalisation von Hirnfunktionen
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3
Q

Tatsächlich gibt es Hirnbereiche die mehr Variabilität und andere, die weniger Variabilität zwischen Individuen aufweisen. Wissen sie um welche Bereiche es sich handelt?

A
  • Mehr Variabilität: Präfrontaler Kortex (Hochassoziationsareale) (temporaler und parietaler Kortex auch unterschiedlicher)
  • Weniger Variabilität: primär motorische und sensorische Bereiche („Basics”)
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4
Q

In der systematisch-experimentellen Forschung kann man verschiedene Ebenen der Analyse unterscheiden. Nennen Sie diese Ebenen und die entsprechenden Teilbereiche, die auf den jeweiligen Ebenen untersucht werden.

A
  • Molekulare Neurowissenschaft: Funktion von bestimmten Molekülen im Nervensystem (zB. Neurotransmitter (Noradrenalin), Neuropeptide (Corticotropin Releasing Hormone)))
  • Zelluläre Neurowissenschaft: Anzahl, Eigenschaften und Interaktionen von spezifischen Neuronen (zB. Typ 1 Golgie Zellen)
  • Systemische Neurowissenschaft: Informationsverarbeitung in neuralen Systemen (zB. visuelles Netzwerk, Default Mode Netzwerk)
  • Verhaltensorientierte Neurowissenschaft: Auswirkung neuraler Systeme auf das Verhalten (zb. Durst -> Trinken)
  • Kognitive Neurowissenschaft: Neurale Grundlagen höherer Ebenen geistiger Leistungen (zb. volitionales Kontrolle, Emotionsregulation, Bewusstsein)

= Reduktionistischer Ansatz: zur Verringerung der Komplexität. Für die systematisch- exprimentelle Forschung.
–> aber die Analyseebenen können auch wieder zusammengeführt werden

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5
Q

Im ZNS finden sich verschiedene Arten von Gliazellen wie Astrozyten, Mikrogliazellen und Oligodendrozyten. Welche Aufgaben werden ihnen jeweils zugeschrieben?

A
  • Astrozyten: auch Makroglia genannt, nur im ZNS, häufigste Gliazellen im Gehirn
    1. versorgen Nervenzellen des ZNS mit Sauerstoff und Glukose
    2. Konstanthalten des inneren Millieus im ZNS
    3. Beteiligung am Aufbau der Blut Hirn Schranke
    4. Steuern den Blutfluss und das Blutvolumen über die Freisetzung vasodilatorischer oder vasokonstruktiver Substanzen
    5. Phagozytose von angestrobenen Synapsen
    6. Narbenbildung (zB. nach Hirninfarkt, nach Multiple Sklerose…)
    7. Besitzen Bindungsstellen für neurotransmitter und regulieren die Nährstoffversorgung der Nevenzellen je nach deren Aktivität
    8. Können auch selbst Botenstoffe freisetzen, die die Neurone beeinflussen
  • Mikrogliazellen: nur im ZNS, Hausmeister im ZNS, scannt das Gewebe, lokalisiert, repariert und verhindert Gewebeschäden (aktiviert bei Schädigungen, viralen oder bakteriellen Infektionen)= Phagozytose und Antigenverarbeitung (Makrophagen des Gehirns) (sezernieren Zytokine und Wachstumsfaktoren). Verändern ihre Form bei starken Schädigungen oder Infektionen zB. nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder bei Alkoholabhängigkeit
  • Oligodendrozyten:
    1. Bildung der Myelinscheide der Axone im ZNS, die Myelinscheiden bilden eine effektive elektrische Isolierung, ermöglichen die schnelle Weiterleitung elektrischer Signale weil saltatorisch (je dicker die Myelinscheide desto besser die Signalweiterleitung)
    2. Versorgen die Axone mit Glukose bzw. Milchsäure
    (können im Gegensatz zu der Myeliniserung der Axone im PNS durch die Schwannzellen mehrere Axone gleichzeitig vollständig ummanteln)
  • Ependymzellen: nur im ZNS , kleiden Hohlräume des ZNS aus
  • Zellen des Plexus Choroideus: sezernieren Liqor cerebospinalis, nur im ZNS
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6
Q

Die Zelltypen die die Nervenfasern mit ihren Myelinscheiden umhüllen unterscheiden sich zwischen ZNS und PNS. Wie heißen sie und welche Unterschiede kennen Sie?

A
  • ZNS: Oligodenrozyten –> können mehrere Nervenfasern umhüllen –> myelinisiert –> schnelle Impulsweiterleitung
  • PNS: Schwann-Zelle –> können nur ein Axon umhüllen –> myelisiert (schnelle Impulsweiterleitung, z.B. Reflexe) oder unmyelisiert (langsame Impulsweiterleitung, eher Stabilität statt Funktion, z.B. innere Schmerzen) je nach Funktion
    (Satellitenzellen (nur PNS) auch Mantelzelle genannt. Modifizierte Schwann-Zellen. Umhüllen das Soma/den Zellleib (!) von Neuronen in Ganglien des PNS)
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7
Q

Oft bilden Axone im ZNS Faserbündel die als Bahnen bezeichnet werden. Die Bezeichnung der Fasern richtet sich danach welche Hirnbereiche miteinander verbunden werden. Welche Bereiche verbinden Projektionsfasern, Assoziationsfasern und Kommissurenfasern?

A
  • Projektionsfasern: Hirnrinde mit subkortikalen Zentren (auf- oder absteigend)
  • Assoziationsfasern: verschiedene Rindenbezirke innerhalb einer Hirnhälfte
  • Kommissurenfasern: gleichartige Rindenbezirke beider Hemisphären

–> Fornix= spezielle Projektionsbahn des limbischen Systems

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8
Q

Was ist die Graue Substanz und was ist die Weiße Substanz warum bzw. wann erscheinen sie grau bzw. weiß.

A
  • GS: vorwiegend Nervenzellkörper, erscheint aufgrund hoher Dichte grau, vor allem im Kortex
  • WS: myelinisierte Leitungsbahnen des ZNS, aufgrund des hohen Fettanteils weiß
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9
Q

Nachfolgend sehen Sie mein Gehirn in verschiedenen Schnittebenen. Wie werden die Schnittebenen bezeichnet?

A

1: sagittal
2: koronar
3: horizontal/ axial

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10
Q

Aufgrund empirischer Befunde wurden 4 Kriterien festgelegt die bestimmen ab wann eine Substanz als Neurotransmitter bezeichnet werden kann. Welche Kriterien sind das?

A
  • Wird im präsynaptischen Neuron synthetisiert
  • Wird im präsynaptischen Neuron gespeichert, freigesetzt und führt zu einer spezifischen Reaktion am postsynaptischen Neuron oder Effektorgan
  • Löst bei exogener Anwendung im Experiment die gleiche Reaktion am postsynaptischen Neuron aus, die bei der natürlichen, endogenen Freisetzung erfolgt
  • Es existiert ein spezifischer Mechanismus, der die Substanz aus dem synaptischen Spalt entfernt
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11
Q

Die Hirnnerven sind von 1-12 nummeriert. Wonach richtet sich diese Nummerierung und warum stellte es ein Problem dar als ein weiterer Hirnnerv entdeckt wurde?

A

1-12 benannt nach Eintritt in den Hirnstamm und nach Funktion.
Der weitere Hirnnerv tritt über dem 1. in den Hirnstamm ein —> Nullter Hirnnerv (Nervus Terminalis)
Hirnnerven: Periphere Nerven, die von ausserhalb des Hirn kommen und PNS-Zellen aufweisen.

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12
Q

Zwei der Hirnnerven sind im engeren Sinne gar keine Hirnerven. Wie heißen sie und warum sind es keine echten Hirnnerven?

A

A) Bulbus Olfaktorius: dient der Geruchswahrnehmung. vorgestülpter Teil des Großhirns, verlässt es aber nicht und enthält nur ZNS spezifische Zellen (Faserbahnen des Gehirns eigentlich) –> keine Schwannzellen

B) Nervus Opticus: das Auge und der Nervus opticus sind ebenfalls ein vorgestülpter teil des Gehirns (genauer Zwischenhirns) Leitungsbahnen des ZNS, die mit Meningen umhüllt sind und nur ZNS-spezifische Zellen enthalten (Oligodendriten und Mikroglia), verlassen niemals das Gehirn (Faserbahnen des Gehirns eigentlich, aus Zwischenhirn vorgestülpt) –> keine Schwannzellen (am Augenhintergrund lassen sich auch Erkrankungen des Gehirns erkennen, creepy)

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13
Q

Die aufsteigenden Bahnen, die afferente Informationen aus der Peripherie ins ZNS leiten durchlaufen eine bestimmte Struktur, welche?

A

Thalamus
Info (ALLE aufsteigenden Bahnen ziehen durch den Thalamus, die absteigenden Bahnen aus dem Hirn in die Peripherie ziehen im allgemeinen NICHT durch den Thalamus)

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13
Q

Die aufsteigenden Bahnen, die afferente Informationen aus der Peripherie ins ZNS leiten durchlaufen eine bestimmte Struktur, welche?

A

Thalamus
Info (ALLE aufsteigenden Bahnen ziehen durch den Thalamus, die absteigenden Bahnen aus dem Hirn in die Peripherie ziehen im allgemeinen NICHT durch den Thalamus)

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14
Q

Die Seh- und die Hörbahn ziehen zu einem spezifischen Teil des Thalamus und werden dort verschaltet. Wie heißt dieser Teil und in welche Kortexregionen projizieren dessen Afferenzen?

A
  • Dorsale Kerngruppe wird durch Pulvinar (Polster) gebildet

- Assoziationsgebiete der Parietal-, Temporal und Okzipitallappen

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15
Q

Der Thalamus ist eine Ansammlung zahlreicher Kerngebiete in denen auf engstem Raum unzählige Informationen verarbeitet werden. Eine Schädigung der Thalamuskerne hat daher immer weitreichende Konsequenzen. Welche Folgen würden Sie bei einer Schädigung der hypothalamischen Kerne annehmen? Nennen Sie zwei Beispiele.

A
  • Regulation des Wasserhaushalts: Diabetes insipidus, fehlende Durstantwort
  • Regulation Nahrungsaufnahme: Übergewicht, Appetitlosigkeit und Abmagerung
  • Körpertemperatur (Hypo oder Hyperthermie)
  • weil: Hippothalamus: Endokrineprozesse, Körpertemperatur, Nierenfunktion
16
Q

Nennen Sie zwei Hirnregionen die in den Hypothalamus projizieren (Afferenzen) und zwei Hirnregionen in die der Hypothalamus projiziert (Efferenzen).

A
  1. Afferenzen:
    a) aus dem Hippocampus über die Fornix zum Hypothalamus
    b) von den olfaktorischen Arealen über das mediale Vorderhirnbündel zum Hypothalamus
    c) von der Amygdala über die Stria terminalis zum Hypothalamus
    d) viszerale Afferenzen über den pedunculus corporis mammilaris zum Hypothalamus
  2. Efferenzen:
    a) in parasympathische Kerngebiete über die Fasciculus longitudinalis dorsalis
    b) vegetative Infos zur Formatio Reticularis über Traktus mammilotegemntalis
    c) in den nucleus anterior Thalami über den Fasciculus mammilothalamicus
    d) zur Hypophyse über den Tractus supraopticohypophysalis und den Tractus tuberohypophysalis
17
Q

Wo befinden sich die Habenulae und die Epiphyse und welche Funktionen werden den Strukturen zugewiesen?

A

= Teil des Epithalamus (über dem Thalamus)
- Habenulae: Informationsverarbeitung, in Verhaltensregulation eigebunden durch Einfluss auf neuromodulatorische Systeme (insbesondere dopaminerge und serotonerge), hauptsächlich Unterdrückung motorischer Komponenten (bei Hell-Dunkel-Zyklus, bei Bestrafung von Fehlern, bei Schmerz/Stress)

  • Epiphyse: Regulation Tag und Nachtrhythmus, Freisetzung Melatonin (“Schlafhormon”), Kalkablagerungen (im Alter hemmt das die Freisetzung –> Einschlafprobleme)
18
Q

Pro Tag werden ca. 400-500 ml Liquor produziert. Welche Strukturen sind für die Produktion verantwortlich, wohin bewegt sich der Liquor und welche Funktion hat er?

A
  • Plexus choroidei sezernieren Liquor befinden sich in den Ventrikeln
  • Zirkuliert um das Gehirn und Rückenmark
  • innerer Liquorraum= in den Ventrikeln (20%)
  • äußerer Liquorraum: im Subarachnoidalraum (80%)
  • -> beide Räume kommunizieren miteinander im Bereich des 4. Ventrikels
  • Im Subarachnoidalraum des Gehirns und des Rückenmarks resorbiert
  • Wenig Zellen, wenig Eiweiß, Versorgungsfunktion unwahrscheinlich - Lässt Gehirn „aufschwimmen” –> Reduktion des eigenen Gewichts, Schutz vor Stößen

(Nebeninfo: Subarachnoidalraum= zwischen der Arachnoidea und der Pia mater (= Meningen/Hirnhäute (umgeben das gesamte ZNS auch das Rückenmark: 1. am Schädelknochen: Dura Mater, 2. Subduralraum, 3. Arachnoida, 4. Subarachnoidalraum, 5. Pia mater))

19
Q

Die Insula ist ein komplexes Assoziationsgebiet das funktionell in verschiedene Bereiche eingeteilt werden kann. Welche Funktionen kommen dem anterioren Teil und dem posterioren Teil zu?

A
  • Anteriorer Teil: Zuweisung von Salienz

- Posteriorer Teil: Integration von emotionalen und somatischen Informationen (Bewusstmachen von Reizen)

20
Q

Welche prominente Struktur bzw. Formation ist im zentralen Teil des Bildes zu erkennen?

A

Hippocampus (Koronaransicht)

  • Cornu ammoni
  • Subirulum
  • Gyrus Dentatus
21
Q

Die Frage „Was ist ein Hirnareal?“ ist schwieriger zu beantworten als es zunächst scheint. Bis heute gibt es keine allgemein anerkannte Definition wodurch sich ein Areal auszeichnet. Die meisten Konzepte gehen von 3 Eigenschaften aus, durch die sich ein Areal auszeichnet. Welche Eigenschaften sind das?

A
  • Regionale Unterschiede in der kortikalen anatomischen Struktur ( –>Menge an Myelin, Dichte der Nervenzellkörper)
  • Spezifisches Konnektivitätsmuster
  • Funktionelle Spezialisierung
22
Q

Mathew Glasser und Kollegen publizierten 2016 einen neuen Hirnatlas der aus den Daten des Human Connectome Project entstanden ist. Was ist das Besondere an diesem Atlas?

A

Es wurden mehrere Kriterien einbezogen:

  • basiert auf funktionelle Aktivierungs- und Konnektivitätsdaten sowie auf strukturellen Daten (Myelingehalt)
  • Messung im resting-state Modus und Messung bei Ausführung von Aufmerksamkeits-/ Denkaufgaben