Morbus Parkinson I Flashcards
Parkinson Syndrome
Akinese: Bewegungsarmut
Rigor: Muskelstarre durch Koaktiveriung agonistischer und antagonistischer Muskeln Ruhetremor: Zittern, das durch unwillkürliche Kontraktion agonistischer und antagonistischer Muskeln entsteht
Posturale Instabilität: Störung der aufrechten Körperhaltung
Parkinsonsyndrome werden in 4 Gruppen unterteilt:
- Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS, Parkinson-Krankheit, ca. 75 % aller PS), hinsichtlich der klinischen Symptome in folgende Verlaufsformen eingeteilt:
– akinetisch-rigider Typ (Bewegungsstörung und Steifheit dominieren)
– Äquivalenz-Typ (Bewegungsstörung, Steifheit und Ruhezittern etwa gleich ausgeprägt)
– Tremordominanz-Typ (Ruhezittern dominiert)
– monosymptomatischer Ruhetremor (nur Ruhezittern, seltene Variante) - (Mono-)Genetische Formen des Parkinson-Syndroms
- Parkinson-Syndrome im Rahmen anderer neurodegenerativer Erkrankungen
(atypische Parkinson Syndrome). Z.B. bei Multisystematrophie, Lewy Körperchen Demenz - Symptomatische (sekundäre) Parkinson-Syndrome durch z.B. vaskuläre, medikamentöse (z.B. Neuroleptika), traumatische oder entzündliche Prozesse ausgelöst
Parkinson Syndrome Allgemein
- Prävalenz: 108-257 je 100.000 in Deutschland
- Damit eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen
- Charakterisiert durch einen progressiven Verlust dopaminerger Neurone in der Substantia nigra und Bildung von Lewy-Körperchen im ZNS und PNS
- Neurodegenerative Bewegungsstörung die den Basalganglienerkrankungen zugeordnet wird
- Neben den charakteristischen motorischen Symptomen sind in den letzten Jahren zunehmend auch nichtmotorische Symptome wie psychische, kognitive, vegetative und sensorische Störungen in den Vordergrund gerückt.
α-Synuclein
- α-Synuclein ist ein Protein das mit dem Aufbau von vesikulären Systemen in Verbindung steht
- Wie z.B. den Mitochondrien, Lysosomen, Endoplasmatischem Retikulum, synaptischen Vesikeln und deren Abbau und Verwertung
- Moduliert u.a. die Dopaminfreisetzung
- Bei Kumulation von α-Synuclein treten neurotoxische Effekte auf was zur Zelldegeneration führen kann
Lewy-Körperchen
- Die Gründe für die Zelldegeneration sind nicht geklärt
- Die Kumulation von α-Synuclein dominiert das Bild
- Es bildet runde Einschlüsse im Zytoplasma
- bestehen hauptsächlich aus α-Synuclein, aber auch aus Ubiquitin, Neurofilament und anderen Proteinablagerungen
- Bei Parkinson befinden sich die Lewy- Körperchen hauptsächlich in der Substantia nigra
- nur post mortem eindeutig nachzuweisen
- Welche genaue Rolle α-Synuclein und die Lewy-Körperchen in der Entstehung der Parkinson-Krankheit spielen und wie sie sich im Organismus bewegen wird derzeit diskutiert.
Lewy-Körperchen
- Die Gründe für die Zelldegeneration sind nicht geklärt
- Die Kumulation von α-Synuclein dominiert das Bild
- Es bildet runde Einschlüsse im Zytoplasma
- bestehen hauptsächlich aus α-Synuclein, aber auch aus Ubiquitin, Neurofilament und anderen Proteinablagerungen
- Bei Parkinson befinden sich die Lewy- Körperchen hauptsächlich in der Substantia nigra
- nur post mortem eindeutig nachzuweisen
- Welche genaue Rolle α-Synuclein und die Lewy-Körperchen in der Entstehung der Parkinson-Krankheit spielen und wie sie sich im Organismus bewegen wird derzeit diskutiert.
α-Synuclein & Lewy-Körperchen
- Welche genaue Rolle α-Synuclein und die Lewy-Körperchen in der Entstehung der Parksinson-Krankheit spielen und wie sie sich im Organismus bewegen wird derzeit diskutiert.
- U.a. Aufgrund der Auswirkungen intrazerebraler α-Synuclein Fibrillen Infusion in Versuchstieren gehen einige Autoren von einer prionen-ähnlichen Krankheit aus.
- Das α-Synuclein steigt laut dieser Annahme aus den peripheren Zellen über den Hirnstamm und das Mittelhirn zum Großhirn auf
- Das würde auch bedeuten, das Parkinson prinzipiell ansteckend wäre
- Andere Theorien gehen von einer weitgestreuten neuronalen Expression von α- Synuclein aus
- Diese reicht aus um simultan zahlreiche Neuronen zu schädigen
- Eine Dysfunktion wird erst ersichtlich, wenn wichtige Kerngebiete nicht mehr für den neuronalen Verlust kompensieren können
- Dies wird als „Threshold theory“ bezeichnet
Präsymptomatische & symptomatische Phasen
- Erste pathologische Veränderungen gehen der klinischen Manifestation um 5-20 Jahre voraus
- Es kann eine präsymptomatische Phase und eine symptomatische Phase unterschieden werden
Präsymptomatische & symptomatische Phasen 2
• Typische motorische Parkinsonsymptome treten auf wenn ca. 70% der dopaminergen Synapsen im Nucleus caudatus und Putamen verschwunden sind
(Engelender & Isarcson 2017)
• Nichtmotorische Symptome wie: Störungen des REM-Schlafs, Verstopfung oder Herzrhythmusstörungen, können bereits bei einem Verlust von 20-30% der dopaminergen Neurone im retikulären aufsteigenden Aktivierungssystem im Hirnstamm, der Peripherie, dem autonomen und enterischen Nervensystem auftreten (nicht parkinsonspezifisch)
Substantia nigra
- Lage. Im Mesencephalon (Mittelhirn) dorsal der Hirnschenkel (28)
- Die Substantia Nigra (29) gliedert sich in:
- Pars reticularis: niedrige Zelldichte, GABAerge Neurone die auf motorische Thalamuskerne projizieren
- Pars compacta: hohe Zelldichte, große dopaminerge Neurone die in das Striatum projizieren
- Die Wirkungen des Dopamins sind teils exzitatorisch, teils inhibitorisch
- Die Wirkung wird durch die Rezeptoren im Striatum bestimmt
- Typ-1-Rezeptoren (D1 und D5) wirken eher exzitatorisch,
- Typ-2-Rezeptoren (D2 bis D4) eher inhibitorisch
Dopaminerge Projektionsbahnen
Die Basalganglien
Die Basalganglien
Das motorische System: Exzitation und Inhibition
• Angenommen die Hirnstruktur A beeinflusst die Hirnstruktur B (A → B).
• Ist die Verbindung exzitatorisch führt eine höhere Aktivität in A zu einer
Erhöhung der Aktivität an B.
• Ist die Verbindung inhibitorisch führt eine höhere Aktivität in A zu einer niedrigeren Aktivität in B.
• Die Verbindungsschleifen die die Basalganglien untereinander und mit dem Thalamus verbinden bestehen aus exzitatorischen und inhibitorischen Bahnen die komplementär zusammenwirken.
Das motorische System: Funktion der Basalganglien
- Koordination und Programmierung von Handlungsabläufen
- Hemmung
- Erregung
- Koordination der eingesetzten Kraft (z.B. rohes Ei nicht zerdrücken)
- Integration komplexer Verhaltensmuster
- Teil des Belohnungssystems