Schizophrenie Flashcards

1
Q

Diagnostische Kriterien nach DSM 5

A

Kapitel: Schizophrenie-Spektrum und andere psychotische Störungen
A. Zwei (oder mehr) der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil einer einmonatigen Zeitspanne (oder kürzer, wenn erfolgreich behandelt). Mindestens eines dieser Symptome muss (1), (2) oder (3) sein.
1. Wahn
2. Halluzinationen
3. Desorganisierte Sprechweise (z.B. häufiges Entgleisen oder Zerfahrenheit)
4. Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
5. Negativsymptome (z.B. verminderter emotionaler Ausdruck oder reduzierte Willenskraft [Avolition])
B. …Eingeschränktes Funktionsniveau
C. …Zeichen des Störungsbildes für min. 6 Monate anhaltend
D. …Ausschluss Schizoaffektiver, Bipolarer- oder Depressiver Störungen E. …nicht Substanzinduziert
F. …Bei Vorgeschichte mit Autismus-Spektrum-Störung oder Kommunikationsstörung m.B. im Kindesalter nur kodierbar wenn ausgeprägte Wahnphänomene oder Halluzinationen für min. einen Monat vorhanden sind.

Da Negativsymptome und kognitive Defizite sich häufig im Gegensatz zu Positivsymptomen als therapieresistent erwiesen haben, ist die Entwicklung neuer Medikamente zu ihrer Behandlung eine wichtige Aufgabe aktueller psychiatrischer Forschung (Gruber und Falkai, 2014).

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2
Q

Möglicher Verlauf der Schizophrenie

A
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3
Q

Rethinking Schizophrenia

A
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3
Q

Rethinking Schizophrenia

A
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4
Q

Schematische Darstellung neuronaler Entwicklungsschritte

A
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4
Q

Schematische Darstellung neuronaler Entwicklungsschritte

A
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5
Q

Risikofaktoren und Entwicklungsprozesse

A
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6
Q

Verlauf der Schizophrenie

A
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7
Q

Verlauf der Schizophrenie 2

A
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7
Q

Verlauf der Schizophrenie 2

A
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8
Q

Soziale Kognition

A
  • Zu den Funktionen der sozialen Kognitionen zählen:
  • Erkennen von Emotionen anderer Menschen und die Fähigkeit auf Gedanken, Wünsche, oder Absichten zurückzuschließen (Theory of Mind)
  • Schizophreniepatienten zeigen in diesen Funktionen markante Defizite
  • Auch bei erstgradigen gesunden Angehörigen zeigten sich diese Defizite ebenfalls was auf einen erheblichen Einfluss genetischer Faktoren schließen lässt
  • Neurale Korrelate der sozial-kognitiven Prozesse finden sich in medial Präfrontalen Strukturen, der temporoparietalen Übergangsregion und der Amygdala.
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9
Q

Strukturell-morphologische Befunde

A
  • Patienten mit Schizophreniediagnose zeigen Auffälligkeiten in der Grauen Substanz und der Weißen Substanz.
  • Das Gesamthirnvolumen ist vermindert und das Ventrikelvolumen erhöht.
  • Zu Beginn der Störung sind insbesondere die Hippocampi, Thalami, die linke Uncus/Amygdala-Region, die Insulae und die anterior zingulären Kortizes betroffen.
  • Bei der chronischen Schizophrenie sind Reduktionen im medialen und linken dorsolateralen PFC und dem linken Gyrus temporalis superior.
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10
Q

Anatomisch-morphologiche Auffälligkeiten bei Schizophrenie

A

Es liegen zahlreiche Studien vor die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen Gründe sind:

  • Vergleichsweise diskrete Natur der Veränderungen
  • Erhebliche interindividuelle Varianz innerhalb der Patientengruppe
  • Kleine Stichproben
  • Die Ergebnisse zeigten Vergrößerungen der Seitenventrikel und des 3. Ventrikels
  • Strukturen des medialen Temporallappens, Hippocampus, Gyrus parahippocampalis, Amygdala Gyrus temporalis superior zeigen Volumenminderungen
  • Subkortikale Strukturen wie Zerebellum, Basalganglien, Corpus Callosum und Thalamus weisen Veränderungen auf
  • Die Genese der Veränderung dieser Strukturen ist unklar
  • Einige Beispielstudien folgen…
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11
Q

Strukturell-morphologische Befunde (Macrocircuits)

A

• Alles in allem ist das Ausmaß dieser Veränderungen eher klein bis moderat.
• Reduktionen der Hippocampusformationen wurden in Verwandten ersten Grades von erkrankten Patienten gefunden, was für eine genetische Komponente spricht.
• Die Evidenz für eine genetische Ursache der anderen Hirnregionen ist eher gemischt.
• Eine Zunahme der Hirnsubstanz war während der ersten Episode auf die Putamina beschränkt und weitete sich bei Chronifizierung auf das dorsale Striatum aus.
• Diese Veränderungen können auf die antipsychotischen Medikation zurückgeführt
werden.

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12
Q

Microcircuits

A

Pyramidenzellen im PFC zeigen eine reduzierte Größe und eine höhere Dichte was eine Reduktion der Axonterminalen und der dendritischen Verbindungen indiziert.

Diese Veränderungen können auf ein übersteigertes synaptisches Pruning in der Adoleszenz zurückgehen

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13
Q

Synaptisches „Pruning“ und Apoptose

A

Diese Veränderungen können auf ein übersteigertes synaptisches Pruning oder erhöhte Apoptose in der Adoleszenz zurückgehen

Was ist das?
Beim Pruning handelt es sich um einen Prozess der normalen Hirnentwicklung
während der Adoleszenz bei dem schwache oder inaktive Synapsen eliminiert werden. Dieser Prozess resultiert in einer gesteigerten Effizienz der kortikalen Netzwerke.
In den gezielten Abbau der Synapsen sind die Mikrogliazellen maßgeblich eingebunden.
Die Apoptose bezeichnet hier ebenfalls einen normalen Entwicklungsprozess des programmierten Zelltodes von Zellen (z.B. Neuronen) die nicht länger gebraucht werden

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14
Q

Schematische Darstellung der wesentlichen Veränderungen im dlPFC

A

Reduktionen fanden sich zudem in Anzahl der:
• Cannabinoidrezeptoren
• thalamischen Axonterminalen
• Kortikalen Interneurone (inkl. Parvalbumin, reguliert den Zellzyklus)
• Letztere verweisen auf eine verminderte GABAerge Transmission
• dopaminergen Neurone

15
Q

Die Dopaminhypothese der Schizophrenie

A

Die Dopaminhypothese geht in ihrer ursprünglichen Form davon aus, dass ein Überangebot an Dopamin vorliegt „hyperdopaminergic sate“
Später wandelte sich diese Annahme in ein Übersensitivität dopaminerger Rezeptoren
Gründe für diese Annahme waren: 1) Die Wirksamkeit antipsychotischer Medikamente (D2-Antagosnisten), die postsynaptische Dopaminrezeptoren blockieren. 2) Das Dopaminagonisten (z.B. Amphetamine) psychotische Symptome auslösen können.
Neuroimaging Befunde konnten diese Annahme nur für striatale Bereiche bestätigen, wohingegen die kortikale Dopaminverfügbarkeit sogar verringert war.
Das nigrostriatale System und das mesokortikale System sind also in unterschiedlicher Weise betroffen.
Die frontale dopaminerge Hypoaktivität wird mit der Negativsymptomatik, die mesolimbische Hyperaktivität mit der Positivsymptomatik in Verbindung gebracht.
Warum es plötzlich zu diesen Änderungen in den dopaminergen Systemen kommt, ist weitgehen unklar. Stress könnte eine wichtige Rolle spielen.

16
Q

Risikofaktoren

A

Bestimmte Genvarianten: z.B.
Catechol-O-Methyltransferase (COMT): inaktiviert Catecholamine u.a. Dopamin
Neuregulin 1 (NRG1): eingebunden in z.B. „Leitung“ der Axone zu ihren Zielregionen; Zellwachstum und Ortsveränderung, Formung GABAerger Neurone und Myelinisierung
Disrupted in schizophrenia 1 (DISC): eingebunden z.B. in die Ausprägung, Differenzierung und Bewegung von Neuronen als auch in das Wachstum und die Verzweigung der Dendriten
Umweltfaktoren: z.B.:
• Traumatische Erfahrungen
• Pränataler Stress
• Aufwachsen in der Großstadt
• Migration
• Störungen der Emotionsregulation

17
Q

Modell neuronaler Veränderungen

A

Veränderungen im dopaminergen System scheinen von besonderer Bedeutung, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Funktion von Dopamin kann nur in Zusammenwirkung mit anderen Neurotransmittern erklärt werden.
Die Entdeckung, dass auch der glutamaterge Antagonist Phencyclidine (PCP) psychotische Symptome auslösen kann, führte zur Glutamathypothese der Schizophrenie.
PCP wirkt antagonistisch auf NMDA-Rezeptoren.

Die exzitatorische Aktivität kortikaler pyramidaler Neurone (hellblau) ist in der Schizophrenie reduziert. Vermutlich durch eine NMDA-Rezeptor Hypofunktion.
Durch Interaktion mit GABAergen Interneuronen (grün), könnte eine reduzierte Erregung an domapinergen Neuronen im Hirnstamm zu einer Erhöhung der Dopaminlevel im Striatum führen und gleichzeitig zu einer Verminderung der Dopaminlevel im präfrontalen Kortex.
Die Veränderung der glutamatergen Transmission könnte also Ursächlich für die Veränderungen im Dopaminergen System sein.

17
Q

Modell neuronaler Veränderungen

A

Veränderungen im dopaminergen System scheinen von besonderer Bedeutung, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Funktion von Dopamin kann nur in Zusammenwirkung mit anderen Neurotransmittern erklärt werden.
Die Entdeckung, dass auch der glutamaterge Antagonist Phencyclidine (PCP) psychotische Symptome auslösen kann, führte zur Glutamathypothese der Schizophrenie.
PCP wirkt antagonistisch auf NMDA-Rezeptoren.

Die exzitatorische Aktivität kortikaler pyramidaler Neurone (hellblau) ist in der Schizophrenie reduziert. Vermutlich durch eine NMDA-Rezeptor Hypofunktion.
Durch Interaktion mit GABAergen Interneuronen (grün), könnte eine reduzierte Erregung an domapinergen Neuronen im Hirnstamm zu einer Erhöhung der Dopaminlevel im Striatum führen und gleichzeitig zu einer Verminderung der Dopaminlevel im präfrontalen Kortex.
Die Veränderung der glutamatergen Transmission könnte also Ursächlich für die Veränderungen im Dopaminergen System sein.

für die Prüfung:

  • im präfrontalen Cortex (medial frontal Bereich) zu wenig Dopamin (weil DA Zelle wird zu wenig erregt) -> negativ Symptomatik
  • im Striatum zu viel Dopamin (weil DA Zelle wird hier nicht gehemmt) -> positiv Symptomatik
18
Q

Emotionale Verarbeitung

A

A) Verminderungen der Grauen Substanz in Patienten die ausgeprägte psychotische Symptome zeigen im Vergleich zu Patienten die Prodromalsymptome zeigen.
B) Funktionelle Korrelate von „unusual thought content“ prädizierten den Verlust der Grauen Substanz

18
Q

Emotionale Verarbeitung

A

A) Verminderungen der Grauen Substanz in Patienten die ausgeprägte psychotische Symptome zeigen im Vergleich zu Patienten die Prodromalsymptome zeigen.
B) Funktionelle Korrelate von „unusual thought content“ prädizierten den Verlust der Grauen Substanz

19
Q

Exkurs: Konventionelle vs Deformationsbasierte Morphometrie

A

Konventionelle Morphographie: Eine Region (z.B. Ventrikel) werden manuell oder semiautomatisch umfahren
Aus der der Anzahl und Größe der umfahrenen Voxel lässt sich die Fläche der Region bestimmen und mit Hilfe der Schichtanzahl das Volumen

Deformationsbasierte Morphographie: Die Durchgezogene Linie zeigt den schematischen Umriss eines Gehirns, dass lokal so gezerrt wird, das es dem Umriss eines anderen Gehirns entspricht (gepunktete Linie). Die dazu notwendigen Deformationen (mit Pfeilen dargestellt). Enthalten jetzt die Informationen über die vorher bestehenden Unterschiede zwischen beiden Gehirnen

19
Q

Exkurs: Konventionelle vs Deformationsbasierte Morphometrie

A

Konventionelle Morphographie: Eine Region (z.B. Ventrikel) werden manuell oder semiautomatisch umfahren
Aus der der Anzahl und Größe der umfahrenen Voxel lässt sich die Fläche der Region bestimmen und mit Hilfe der Schichtanzahl das Volumen

Deformationsbasierte Morphographie: Die Durchgezogene Linie zeigt den schematischen Umriss eines Gehirns, dass lokal so gezerrt wird, das es dem Umriss eines anderen Gehirns entspricht (gepunktete Linie). Die dazu notwendigen Deformationen (mit Pfeilen dargestellt). Enthalten jetzt die Informationen über die vorher bestehenden Unterschiede zwischen beiden Gehirnen

20
Q

Anatomisch-morphologiche Auffälligkeiten bei Schizophrenie

A
  • Die größten Effekte zeigten sich im Thalamus, der an die Seitenventrikel angrenzt
  • Könnte besondere Rolle in der Schizophrenie haben
  • Signifikante Ergebnisse fanden sich in Lamina Interna, den mediodorsalen nuclei und der pulvinaren nuclei
  • -> Kerngebiete die frontale und temporale Regionen verschalten

Fazit:
Die vergrößerten Ventrikelräume sind assoziiert mit regional spezifischen Reduktionen des der Grauen Substanz in paraventrikulären Regionen und deren Projektionsgebieten
Veränderungen im Putamen könnten durch die Schizophrenie selbst oder durch die Medikation bedingt sein. Letztere konnte mit einer Vergrößerung von Hirngewebe in Verbindung gebracht werden
Die Ergebnisse wiedersprechen der Annahme, dass die vergrößerten Ventrikel eine diffuse Hirnatrophie darstellen
Vielmehr ist es eine fokale Reduktion bestimmter Regionen die in die Pathophysiologie der Störung eingebunden sind und an die Ventrikel angrenzen

20
Q

Anatomisch-morphologiche Auffälligkeiten bei Schizophrenie

A
  • Die größten Effekte zeigten sich im Thalamus, der an die Seitenventrikel angrenzt
  • Könnte besondere Rolle in der Schizophrenie haben
  • Signifikante Ergebnisse fanden sich in Lamina Interna, den mediodorsalen nuclei und der pulvinaren nuclei
  • -> Kerngebiete die frontale und temporale Regionen verschalten

Fazit:
Die vergrößerten Ventrikelräume sind assoziiert mit regional spezifischen Reduktionen des der Grauen Substanz in paraventrikulären Regionen und deren Projektionsgebieten
Veränderungen im Putamen könnten durch die Schizophrenie selbst oder durch die Medikation bedingt sein. Letztere konnte mit einer Vergrößerung von Hirngewebe in Verbindung gebracht werden
Die Ergebnisse wiedersprechen der Annahme, dass die vergrößerten Ventrikel eine diffuse Hirnatrophie darstellen
Vielmehr ist es eine fokale Reduktion bestimmter Regionen die in die Pathophysiologie der Störung eingebunden sind und an die Ventrikel angrenzen

21
Q

Metaanalytische Befunde

A

Ziel der Metaanalyse: Identifizierung kontinuierlich berichteter Veränderungen der Grauen Substanz in Patienten mit Schizophrenie
Methode: Activation (anatomical) Likelihood Estimation, insg. 38 Studien Ergebnisse: die Studie zeigte einen Cluster mit konvergent
erhöhtem Volumen im linken Putamen.
Eher als einen Effekt der Medikation nehmen die Autoren einen patho-physiologischen Effekt der Störung an.
Schizophrenie ist u.a. durch Störungen der Handlungskontrolle gekennzeichnet. Die Vergrößerung des Putamen als Teil der Basalganglien könnte eine Folge dieser fehlerhaften Informationsprozessierung sein.

22
Q

Metaanalytische Befunde 2

A

Eine konsistente Reduzierung der Grauen Substanz zeigte sich in:
• der der linken periinsulären Region
• den Thalami
• der Linken medial-temporale Region, haupts. Amygdala
• des linken basalen Vorderhirns, haupts. Ventrales Striatum
Insg. Ist ein frontotemporothalamisches Netzwerk betroffen

22
Q

Metaanalytische Befunde 2

A

Eine konsistente Reduzierung der Grauen Substanz zeigte sich in:
• der der linken periinsulären Region
• den Thalami
• der Linken medial-temporale Region, haupts. Amygdala
• des linken basalen Vorderhirns, haupts. Ventrales Striatum
Insg. Ist ein frontotemporothalamisches Netzwerk betroffen

23
Q

Metaanalytische Befunde Fazit

A

Fazit:
Die Regionen reduzierter Grauer Substanz betreffen Areale
• die in die Wahrnehmung externer Stimuli eingebunden sind (-> Fehlinterpretation z.B. visueller oder auditiver Reize)
• die in das Sprachverständnis und Sprachproduktion eingebunden sind (-> Desorganisierte Sprache, auditive verbale Halluzinationen)
• Die in höhere kognitive Funktionen eingebunden sind (-> Störungen Kognitiver Kontrolle, Zerfahrenheit)
• Die in die Salienzzuweisung eingebunden sind.

24
Q

Veränderungen der Weißen Substanz

A

Ziel der Metaanalyse war die Identifikation konsistent berichteter Veränderungen der Weißen Substanz
Systematische Suche nach Studien die voxelbasierte Diffusionstensor Bildgebung (DTI) angewendet und die Fraktionelle Anisotropie (FA) berichtet haben
Methode: Activation Likelihood Estimation (ALE)
15 Studien wurden identifiziert und eingeschlossen; insg. 407 Patienten mit Schizophreniediagnose und 383 Kontrollprobanden
Insg. wurden 112 Koordinaten mit verminderter FA berichtet Erhöhte FA in Patienten wurde nicht berichtet

Ergebnisse:
Über alle Studien hinweg ergaben sich 2 Regionen im linken frontalen und temporalen Marklager die konsistent verminderte FA zeigten
Die verminderte FA ist vermutlich auf eine geringere Integrität der Fasern zurückzuführen
Sie sagt nichts über die Art der Veränderungen aus. Möglich sind z.B.:
• Reduktion der Fasern
• Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung der Fasern
• Unterschiede im Anteil von axonalen Oligodendrozyten und anderen Gliazellen

25
Q

Veränderungen der Weißen Substanz, Fiber Tracking

A

Fiber Tracking beispielhaft in einer Person
Saatpunkte waren die in der Metaanalyse identifizierten Regionen
Die Reduktion der FA im frontalen Bereich betrifft hauptsächlich Netzwerkverbindungen zwischen den beiden Frontallappen, zum Thalamus und zum zingulären Gyrus
Die Reduktion der FA im temporalen Bereich betrifft hauptsächlich Netzwerkverbindungen zwischen Frontallappen, Hippocampus, Amygdala und okzipitalen Kortex

25
Q

Veränderungen der Weißen Substanz, Fiber Tracking

A

Fiber Tracking beispielhaft in einer Person
Saatpunkte waren die in der Metaanalyse identifizierten Regionen
Die Reduktion der FA im frontalen Bereich betrifft hauptsächlich Netzwerkverbindungen zwischen den beiden Frontallappen, zum Thalamus und zum zingulären Gyrus
Die Reduktion der FA im temporalen Bereich betrifft hauptsächlich Netzwerkverbindungen zwischen Frontallappen, Hippocampus, Amygdala und okzipitalen Kortex

26
Q

Veränderungen der Weißen Substanz, FAZIT

A

Fazit:
Konsistent wurden zwei Regionen mit verminderter Fraktioneller Anisotropie berichtet
Durch die Veränderung sind wahrscheinlich anatomische Netzwerke beeinträchtigt die wiederum zu einer Diskonnektion der Kortexbereiche führen in die sie projizieren
Diese Diskonnektion kann zu kognitiven Defiziten und Symptomen der Schizophrenie beitragen.
Die betroffenen Faserbahnen konnten u.a. mit Prozessen wie der Handlungsüberwachung, dem Gedächtnisabruf und der soziale Kognition in Verbindung gebracht werden
Welche Prozesse zu den Veränderungen in der FA führen ist unklar
Künftige Studien müssen die betroffenen Faserstränge genauer untersuchen und feststellen ob es sich um eine Reduktion der Faserstränge handelt oder um eine während der Entwicklung entstandene Fehlleitung

27
Q

Resting State Functional Connectivity Ergebnisse 1

A

Ziel der Studie: Untersuchung potentieller Veränderungen in verschiedenen „Large Scale Brain Networks“ in Patienten mit Schizophrenie
Methode: Saatbasierte Resting-State Functional Connectivity (RSFC). Die Saatregionen lagen in Knotenpunkten des Default-Mode-Netzwerks (DMN), des dorsalen Aufmerksamkeitsnetzwerks (DAN), des zentral exekutivem Netzwerk (CEN) und des Salienznetzwerks (SN)
Stichprobe: 42 Patienten, 61 Kontrollen

Ergebnisse:
Signifikante Unterschiede in der Intranetzwerkkonnektivität des Dorsalen Aufmerksamkeitsnetztwerks (DAN) und des Zentralexekutiven Netzwerks (CEN)
Keine Unterscheide der Intranetzwerkkonnektivität im Salienz Netzwerk oder im Default Mode Netzwerk

28
Q

Resting State Functional Connectivity Ergebnisse 2

A

Ergebnisse:
Reduzierte funktionelle Trennung zwischen dem Default Mode Netzwerk (rot) und dem Zentral Exekutiven Netzwerk (grün), Saatregion: Posteriorer zignulärer Kortex (PCC).
Die blauen Cluster repräsentieren höhere Konnektivität der Patienten im Vergleich zu den Kontrollprobanden.
Sie weisen eine Überlappung mit den Bereichen des CEN in gesunden Kontrollen auf.
Nur noch der MTG zeigt eine klare Trennung zwischen CEN und DMN in Patienten mit Schizophrenie.

28
Q

Resting State Functional Connectivity Ergebnisse 2

A

Ergebnisse:
Reduzierte funktionelle Trennung zwischen dem Default Mode Netzwerk (rot) und dem Zentral Exekutiven Netzwerk (grün), Saatregion: Posteriorer zignulärer Kortex (PCC).
Die blauen Cluster repräsentieren höhere Konnektivität der Patienten im Vergleich zu den Kontrollprobanden.
Sie weisen eine Überlappung mit den Bereichen des CEN in gesunden Kontrollen auf.
Nur noch der MTG zeigt eine klare Trennung zwischen CEN und DMN in Patienten mit Schizophrenie.

29
Q

Resting State Funktional Connectivity FAZIT

A

Fazit:
Patienten zeigten funktionelle Verbindungen zwischen dem PCC (einem Hauptknotenpunkt des DMN) und frontalen Regionen, die normalerweise nicht Teil des DMN, sondern des CEN sind.
Die funktionelle Segregation zwischen den DMN und dem CEN ist bei den Schizophreniepatienten also reduziert.
Eventuell aufgrund entwicklungsbedingter Fehlleitungen der Axone.
In DAN und CEN war die Konnektivität reduziert.
Diese Befunde schließen an die vorhergehenden Ergebnisse an und können helfen einige der Schizopheniesymptome (z.B. Zerfahrenheit, Ich-Störungen, Störungen der kognitive Beeinträchtigungen) zu erklären.

30
Q

Übertragung auf das Netzwerkmodell

A

SN funktioniert nicht richtig -> Salienz Attribution wird nicht richtig zugewiesen (NW wird ständig überfordert)
-> nicht möglich adäuquat Salienz zu zuweisen
-> Ein- und Auskoppeln der CEN/DMN
kann dann nicht mehr richtig funktioniert

in der Schizophrenie sind diese Netzwerke nicht differenzierbar + Informationen unkontrolliert in Bereiche gelangen wo sie nicht hingehören