Struktureller Realismus nach Waltz Flashcards
zentrale Ausgangsfrage
Warum gibt es ähnliche Außenpolitik, wenn die innerstaatlichen Systeme und deren Bestandteile unterschiedlich sind?
Entstehungskontext
- Ost-West-Konflikt, bipolare Ordnung, nukleare Abschreckung
- Kritik an reduktionistischen Theorien (klassischer Realismus)
Kerngedanke
Nicht das Verhalten der einzelnen Staatsmänner, sondern die Struktur des internationalen Systems bestimmt das Verhalten von Staaten.
Analysefokus/Image
3rd image
-> die Struktur ist determinierend
das Wesen der internationalen Beziehungen
- Anarchie: Abwesenheit einer übergeordneten Normsetzungs- und Sanktionsinstanz im internationalen System
- keine Institutionalisierung
- Sicherheitsdilemma durch fehlende Erwartungssicherheit
- zyklisches Auf und Ab der Großmächte
- ständige Dynamik der Macht- und Gegenmachtbildung (“balancing” & “bandwagoning”) -> unterschiedliche Polaritätskonfigurationen
Polaritätskonfigurationen des internationalen Systems
- unipolar
- ein Hegemon - bipolar
- 2 gleichstarke Kräfte - multipolar
- viele Kräfte
zentrale Akteure
- Souveräne Staaten als betrachtete Einheiten des internationalen Systems
- Staaten als black box
- units - nicht funktional differenziert -> jeder Verteidigung
- gleichartig, aber nicht gleichwertig
- Position im System hängt von Machtressourcenverteilung ab
Ziele der Akteure
- Überleben
defensiver Neorealismus (Walzt)
- Sicherheitsmaximierung
- > absolute??? Gewinne -> keine Gewinne? Anstreben von Machtgleichgewicht
offensiver Realismus (Mearsheimer)
- Machtmaximierung
- > relative Gewinne
Handlungslogik der Akteure
- Logik der Konsequenzialität
- > rationale Präferenzverfolgung nach Kriterium der Zweck-Mittel-Rationalität
- Selbsthilfe-System
- Balancing
- Bandwagoning
Balancing
Gegenmachtbildung zu Hegemon
- intern: Aufrüstung
- extern: Allianzbildung
Bandwagoning
Anschluss an Hegemon
Grundannahmen
- Welt als internationales Staatensystem
- Anarchiebedingung
- Einheiten sind souveräne Nationalstaaten
- Aus Anarchie ergibt sich Handlungsimperativ für Staaten: Selbsthilfeprinzip
- Einheiten sind nicht funktional differenziert
- Staaten unterschiedliche Ausstattung mit Machtressourcen (capabilities) (+ Sicherheitsbestreben -führt zu-> unterschiedlichen Polaritätskonfigurationen)
weitere wichtige Thesen
- Bipolarität als stabilste Ordnung
- Militärallianzen nur so lange wie es Bedrohung gibt
- langfristige Kooperation ist unmöglich
- Frieden nur durch balance of power
Rolle der internationalen Institutionen
Instrumente des Hegemons um eigene Interessen durchzusetzen
- > Relative Machtakkumulation gegenüber Gegnern
- > Rolle bei militärischer Allianzbildung (“externes Balancing”)
Die Bildung von Systemen kollektiver Verteidigung ist möglich, solange ein mächtiger Gegner vorhanden ist.
Kausalpfad
UV: Struktur/Logik des internationalen Systems
AV: Staatenverhalten