Struktureller Realismus nach Waltz Flashcards

1
Q

zentrale Ausgangsfrage

A

Warum gibt es ähnliche Außenpolitik, wenn die innerstaatlichen Systeme und deren Bestandteile unterschiedlich sind?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Entstehungskontext

A
  • Ost-West-Konflikt, bipolare Ordnung, nukleare Abschreckung

- Kritik an reduktionistischen Theorien (klassischer Realismus)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Kerngedanke

A

Nicht das Verhalten der einzelnen Staatsmänner, sondern die Struktur des internationalen Systems bestimmt das Verhalten von Staaten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Analysefokus/Image

A

3rd image

-> die Struktur ist determinierend

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

das Wesen der internationalen Beziehungen

A
  • Anarchie: Abwesenheit einer übergeordneten Normsetzungs- und Sanktionsinstanz im internationalen System
  • keine Institutionalisierung
  • Sicherheitsdilemma durch fehlende Erwartungssicherheit
  • zyklisches Auf und Ab der Großmächte
  • ständige Dynamik der Macht- und Gegenmachtbildung (“balancing” & “bandwagoning”) -> unterschiedliche Polaritätskonfigurationen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Polaritätskonfigurationen des internationalen Systems

A
  1. unipolar
    - ein Hegemon
  2. bipolar
    - 2 gleichstarke Kräfte
  3. multipolar
    - viele Kräfte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

zentrale Akteure

A
  • Souveräne Staaten als betrachtete Einheiten des internationalen Systems
  • Staaten als black box
  • units - nicht funktional differenziert -> jeder Verteidigung
  • gleichartig, aber nicht gleichwertig
  • Position im System hängt von Machtressourcenverteilung ab
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Ziele der Akteure

A
  • Überleben

defensiver Neorealismus (Walzt)

  • Sicherheitsmaximierung
  • > absolute??? Gewinne -> keine Gewinne? Anstreben von Machtgleichgewicht

offensiver Realismus (Mearsheimer)

  • Machtmaximierung
  • > relative Gewinne
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Handlungslogik der Akteure

A
  • Logik der Konsequenzialität
  • > rationale Präferenzverfolgung nach Kriterium der Zweck-Mittel-Rationalität
  • Selbsthilfe-System
  • Balancing
  • Bandwagoning
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Balancing

A

Gegenmachtbildung zu Hegemon

  • intern: Aufrüstung
  • extern: Allianzbildung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Bandwagoning

A

Anschluss an Hegemon

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Grundannahmen

A
  1. Welt als internationales Staatensystem
  2. Anarchiebedingung
  3. Einheiten sind souveräne Nationalstaaten
  4. Aus Anarchie ergibt sich Handlungsimperativ für Staaten: Selbsthilfeprinzip
  5. Einheiten sind nicht funktional differenziert
  6. Staaten unterschiedliche Ausstattung mit Machtressourcen (capabilities) (+ Sicherheitsbestreben -führt zu-> unterschiedlichen Polaritätskonfigurationen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

weitere wichtige Thesen

A
  • Bipolarität als stabilste Ordnung
  • Militärallianzen nur so lange wie es Bedrohung gibt
  • langfristige Kooperation ist unmöglich
  • Frieden nur durch balance of power
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Rolle der internationalen Institutionen

A

Instrumente des Hegemons um eigene Interessen durchzusetzen

  • > Relative Machtakkumulation gegenüber Gegnern
  • > Rolle bei militärischer Allianzbildung (“externes Balancing”)

Die Bildung von Systemen kollektiver Verteidigung ist möglich, solange ein mächtiger Gegner vorhanden ist.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Kausalpfad

A

UV: Struktur/Logik des internationalen Systems
AV: Staatenverhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Kritik negativ

A
  • Grundbedingung der Anarchie
  • struktureller Determinismus: Handlungsimperativ wirklich logisch aus der Anarchie?
  • keine Betrachtung von anderen Akteuren als Staaten
  • Staaten als black-box
  • Selbsthilfe wirklich alternativlos? Langfristige Kooperation wirklich unmöglich?
17
Q

Kritik positiv Neorealismus

A
  • schlanke Theorie mit wenigen Annahmen
  • > hohe Anwendbarkeit
  • logische und systematische Herleitung mit klarem Kausalpfad
  • Kann Herausbildung von Muster im internationalen System erkennen und erklären
  • Weiterentwicklung der realistischen Theorietradition
18
Q

2 Arten von Großmächten

A
  1. defensiv
    - alleine gegen jeden Staat
    - militärische Kraft (Bsp. Atomwaffen)
  2. offensiv
    - können im gesamten System militärischen Einfluss ausüben
    - globale Machtprojekte
    - gute militärische Infrastruktur

-> sind entscheidend für die Polaritätskonfiguration

19
Q

Wie kann man Frieden herstellen?

A

Durch ein Mächtegleichgewicht (balance of power)

20
Q

Was beinhaltet das Selbsthilfesystem?

A

Prozess der Macht- und Gegenmachtbildung

  • balancing
  • bandwagoning

Ziel: balance of power

21
Q

Kritik von Walzt an reduktionistischen Theorien

A
  • Sie beschäftigen sich eher mit Außenpolitik
  • > Staaten geben ihren Input in das internationale System
  • > keine wechselseitige Wirkung
  • > die Eigendynamik des internationalen Systems wird vernachlässigt
22
Q

Methoden der Erkenntnisgewinnung

A

szientistisch/deduktiv

23
Q

Bipolarität ist die stabilste Polaritätsform - warum?

A
  • Anzahl der potenzielle Konflikte ist geringer
  • Gegenmachtbildung vereinfacht
  • Gefahr von Fehlkalkulationen geringer
24
Q

Kooperation im Neorealismus

A
  • > unwahrscheinlich
  • eher jeder für sich
  • Problem der Gewinnverteilung
  • Sicherheitsdilemma verhindert

Unter spez. Bedingungen

  • Bildung von Allianzen im Rahmen einer Politik des Mächtegleichgewichts
  • Nullsummenspiel????
25
Q

Nuklearwaffen

A

-> garantieren die Übermacht jedes Staates über andere Staaten

In der Theorie:

  • Befürwortung
  • wollen Verbreitung
  • hilft bei der Herstellung einer balance of power (Zweitschlagskapazität & Nullsummenspiel)
  • > stabilisiert also das System
26
Q

Warum werden Allianzen geformt?

A

-> internat. Syst. strebt immer Richtung Bipolarität -Folge-> schwächere Staaten verbünden sich gegenüber potenzieller Hegemonialmacht

  • immer wenn…
    1. will Erhalt von Status Quo
    2. will Veränderung von S.Q.
  • Ordnungsstiftende Funktion von Hegemonialmächten in unipolaren Welt (Vgl. Kindleberger)
27
Q

Warum werden Allianzen beendet?

A

Allianzen brechen auseinander, wenn die äußere Bedrohung nachlässt.

Negativ-Bsp: NATO

28
Q

Streben nach relativen Gewinnen

A
  • > Staaten gucken immer auf die eigene Machtposition im Vgl. zu anderen Staaten (durch Überlebenskampf)
  • verhindert langfristige Zusammenarbeit