Liberalismus Flashcards

1
Q

Ideengeschichte Liberalismus

A
  • Aufklärung und liberale Theorien der Politik: Gesellschaftsvertrag
  • Rousseau: Konföderation kleiner Einheiten
  • Kant: Zum ewigen Frieden
  • Adam Smith, David Ricardo: Freihandelstheorie
  • Ernst-Otto Czempiel: Friedensstrategien
  • Bruce Russet: Demokratischer Friede
  • Andrew Moravscik: Neuer Liberalismus
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Demokratischer Frieden - zugrunde liegendes Werk

A

“Zum Ewigen Frieden” von Immanuel Kant (1795)

–> klassische liberale Erklärung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Kants Definitivartikel

A
  1. Bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch sein
  2. Völkerrechte gegründet auf Föderalismus freier Staaten
  3. Weltbürgerrecht auf Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Erster Definitivartikel Kants

A

“Bürgerliche Verfassung in jedem Staat soll republikanisch sein”

  • Bürger würden Lasten von Krieg auf sich bringen –> wollen die nicht, also sind sie natürlich friedfertiger
  • -> Demokratisierung führt zu mehr Frieden, da kein (Eliten-)Krieg
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Zweiter Definitivartikel Kants

A

Völkerrechte gegründet auf Föderalismus freier Staaten

Für Friede wär Völkerstaat auf der ganzen Erde wichtig -> wird es nicht geben, soll sich das negative Surrogat - Krieg abwehren - bilden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Dritter Definitivartikel

A
  1. Weltbürgerrecht auf Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt
  • Weltbürgerrecht als notwendige Ergänzung Staats- und Völkerrechts
  • beschränkt bleiben auf “das Recht eines Fremdlings, der wo anders nicht feindselig behandelt wird”
  • Kein Gastrechts, sondern Besuchsrecht
  • Transnationales Kennenlernen und Austausch von Gütern schaffst schon faktisches Verhältnis
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Friedensdreieck nach Kant

A

Frieden durch Demokratie, Ökonomische Interdependenzen, int. Organisationen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Demokratischer Frieden

- Empirischer Doppelbefund

A

der quantitativen Kriegs- und Konfliktforschung

  • Demokratien sind beinahe so häufig wie andere Herrschaftstypen in Kriege verwickelt
    • -> nicht inhärent friedlicher
  • Untereinander führen Demokratien beinahe keine Kriege

Noch keine zufriedenstellende liberale Erklärung des DF

(Melvin Small und David J. Singer - erster statistischer Nachweis und “Correlates of War Project” Singer)

  • empirisch-analytische und normative Zugänge zu DF
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Demokratischer Frieden Erklärungsvarianten

A

Monadische These:
Demokratien sind generell in ihrem Wesen friedfertiger als andere Staatsformen
–> Frieden wird erreicht, indem DIE Staaten demokratischer werden - Erklärung durch Herrschaftstyp (Rummel, Czempiel)

Dyadische These:
Demokratische Staatenpaare sind friedfertiger als andere Dyaden, nicht in ihre Wesen, sondern nur in demokratischer Gemeinschaft
–> Frieden wird erreicht, indem MEHR Staaten demokratischer werden (Doyle, Russett)

–> Nur dyadische These statistisch belegt!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Demokratischer Frieden - Theoretische Erklärungen

A

Traditionelle Erklärung:
Wechselseitige Transparenz: Demokratien wissen voneinander, dass die Bevölkerung über Institutionen und Normen die Regierung bremst

Signalspiel - Erklärung:
Können friedliebenden Intentionen und Bereitschaft zu Abschreckung besser signalisiseren

Erklärung über Abwahldrohung:
Demokratische Regierungen werden nach Niederlage eher abgewählt und müssen sich auch eher für öffentliche Güter einsetzen als Autokratien

Evolutionäre Erklärung:
Demokratische Normen setzen sich immer mehr durch, weil Demokratien leistungsfähiger sind als andere Staaten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Demokratischer Frieden: Theoretische Erklärungen: Argumente/ kausale Mechanismen (eher monadisch)

A
  1. Rationales Kalkül
  2. Institutionelles Argument
  3. Normativ - kulturelles Argument:

(Erklärung auf einzelnen Folien)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Demokratischer Frieden: Theoretische Erklärungen: Argument (eher dyadisch)

A
  1. Wahrnehmung und Interaktionen (Risse-Kappen 1995; Owen 1997)
    Interne Gewalttätigkeit der Herrschaftsstrukturen beeinflusst Außenpolitik und wird von dieser beeinflusst
  • In-Group: Demokratien nehmen andere Demokratien als friedlicher wahr (wegen interner gewaltarmer Konfliktlösungsmodi)
  • -> Sicherheitsdilemma aufgehoben
  • Out-Group: Demokratien nehmen autoritäre Systeme wegen spezifischer Herrschaftsstruktur als potentiell bedrohlich wahr
  • -> Sicherheitsdilemma bleibt bestehen!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Demokratischer Frieden: Kritik

A
  1. Ergebnis eines statistischen Zufalls (wegen methodischer Fehler) - Demokratien in Geschichte nicht in Lage Kriege zu führen, da geschichtlich eher selten
  2. Ergebnis von Macht und Interessen: Bipolares System verantwortlich (als hegemonialer Friede)
  3. Ergebnis willkürlicher Wahl von Definitionen: Krieg= mindestens 1.000 getötete Kombattanten pro Jahr
    - Schwerfälligkeit/ Komplexität = kein Alleinstellungsmerkmal von Demokratien
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Antinomie (auch Gültigkeit, obwohl entgegengesetzt) des Demokratischer Frieden

A

Zwar emp. Evidenz aber trotzdem Widersprüchlichkeit und Anomalien

  • Grundannahmen akzeptiert aber :
  • Dyadisch besagt, dass auch Demokratien Kriege führen (–> “humanitäre Intervention”)
  • Kernthese: nicht demokratischer Frieden sondern demokratische Kriege sind erklärungsbedürftig
  • Was unterscheidet diese von anderen Kriegen

a) “Revolution in Military Affairs”: Durch neue Rüstungstechnologien geringere Opferzahlen (Grundargument erntkräftigt)
b) Abgrenzungslogik: Demokratien neigen in Selbstwahrnehmung zu Überlegenheitsgefühlen -> kann sich auch in Aggressionen zeigen
c) Mehr Demokratien = mehr Frieden?: Demokratieexporte (militärische Mittel oder nicht) als friedensfördernd - problematisch

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Demokratien: Bellizismus = politische Haltung, die den Einsatz militärischer Mittel zur Durchsetzung von Zielen befürwortet

A
  • Sind auch abseits von Kriegen nicht gewaltavers
  • Humanitäre Interventionen und Friedenseinsätze = gewaltsame Einsätze, als Instrument int. Politik
  • Universelle Gültigkeit von Menschenrechten als Legitimationsgrundlage
  • Verregelung oder Einhegung Gewalt
  • R”P Norm zur Begrenzung Gewalt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

DF Kausal Mechanismus:

1. Rationales Kalkül:

A

Krieg schadet ökonomischen Interessen der Bürger und gefährdet ihre Sicherheit –> Prozess der rationalen Kostenabwägung –> Selektion des Gegners und Art der Kriegsführung (Am ehesten Kant; Problem: Demokratien führen Krieg!)

17
Q

DF Kausal Mechanismus:

2. Institutionelles Argument

A

Demokratische Entscheidungsstrukturen und Gewaltenteilung/ Vetospieler sind komplex/ fragmentiert –> Beschränkter Handlungsspielraum –> Verrechtlichung der Entscheidungsprozesse
(Problem: Demokratien führen Krieg!)

18
Q

DF Kausal Mechanismus:

3. Normativ - kulturelles Argument:

A

Interne Verhaltensnormen - wollen friedliche Konfliktregelung (Toleranz, Respektierung Minderheiten…) erreichen und sind in politischer Kultur verankert –> nach außen tragen/ Externalisierung interner Verhaltensnormen –> Attribution von Konfliktverhalten und Bildung von Wir-Gruppen

(Problem: Demokratien führen Krieg!)

19
Q

Demokratischer Frieden in der neuen Forschung

A

Mequita: Demokratische Politiker auf Rückhalt Wähler angewiesen –> öffentliche Güter und Sicherheit bereitstellen, lassen sich nur auf Krieg ein, wenn sie ihn garantiert gewinnen

Hasenclever: In internationalen Institutionen überdurchschnittliche viele
Demokratien vertreten –> fördern Kooperation
und verhindern Polarisierung und gewaltsame Eskalationen

Owen: Demokratien führen nur dann keinen Krieg untereinander, wenn
sie sich gegenseitig als Demokratien anerkennen

20
Q

.

A

.