Sozialintegrative Ansätze der Journalistik Flashcards

1
Q

sozialintegrativ Definition

A

Zentrale Frage nach der Möglichkeit der Mitwirkung aller Beteiligten/Akteure.

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2
Q

Akteurskonstellation nach Schimank (Schlüsselbegriffe, 2)

A
  • Schlüsselbegriffe: Aktuere, Konstellationen, Handlungsoptionen, Handlungsantrieb, Deutungs- und Erwartungsstrukturen
  • verbindet Mikro-, Makro- und Mesoebene
  • Akteurstheorien = Rational Choice Theorien
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3
Q

Feldtheorie nach Bourdieu (Schlüsselbegriffe, 2)

A
  • Schlüsselbegriffe: Akteur/Habitus, Kapital (4 Arten), Milieu, Lebensstil
  • Verortung, Struktur & Logik
  • Verbindet Praxis und Struktur
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4
Q

Akteurstheorien (3 + 2)

A
  • Akteurstheorien blenden das konkrete Interesse des Akteurs am Handeln aus
  • dadurch vereinfachte Darstellung der sozialen Situation der Akteurskonstellation zum Zeitpunkt der Handlung
  • Akteure interpretieren Situationen als Ausprägung einer speziellen Handlungslogik und handeln danach, reproduzieren also Fiktionen
    a) Kontingenzbewältigung (Reduktion der Handlungsmöglichkeiten)
    b) Interdependenzbewältigung (wechselseitig unterstellbare Sinngrundlage)
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5
Q

Akteurskonstellationen im Journalismus (4 + je 2-3)

A

1) Akteurskonstellationen
- Intentionen von mind. 2 Akteuren treffen aufeinander
- wirken zusammen - Kooperation oder Konflikt
2) Strukturen
- “relativ dauerhafte Bewältigungsmuster”
- Deutungs-, Erwartungs- und Konstellationsstrukturen
3) Handeln & Strukturen
- setzen einander voraus
- Handeln reproduziert Strukturen
- Strukturen prägen zukünftiges Handeln
4) Transintentionale Struktureffekte
- Ergebnis/Struktur entspricht nicht den Absichten
- je inkompatibler die Intentionen, desto weniger können Ziele erreicht werden

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6
Q

Strukturdynamiken - 3 Strukturbereiche

A

1) Deutungsstrukturen (Wollen)
- Orientierungshorzionte
- Strukturen sind auf Ziele und kongnitiv auf Mittel zum Erreichen dieser ausgelegt
2) Erwartungsstrukturen (Sollen)
- institutionelle Ordnung
3) Konstellationsstrukturen (Können)
- Akteurskonstellation

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7
Q

4 Akteursmodelle nach Handlungsantrieb und Strukturprägung des Antriebs

A

1) Homo öconomicus (rational kalkulierend, egoistisch, Nutzenmaxmierer)
2) Homo sociologicus (normengeleitet)
3) Emotional man (von Gefühlen gelenkt)
4) Identitätsbehaupter (Selbstbild im Zentrum)

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8
Q

Akteurs-Struktur-Dynamiken (2)

A
  • Akteure in Strukturen einzubetten ist schwierig
  • Handlungssituationen sind geprägt von Wollens- und Sollens-Vorgaben sowie Könnens-Kalkülen

[Grafik]

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9
Q

Deutungsstrukturen (Wollen) (3, je mind. 2)

A

1) funktionale Differenzierung in der Gesellschaft
- Journalismus als Beobachter und Synchronisator der Gesellschaft
- Wichtig: Aktualität, zeitliche und soziale Relevanz
2) Erzeugung/Verarbeitung von Irritationen
- Journalismus “hält Gesellschaft wach”
- Nachrichtenfaktoren für Auswahlentscheidungen
- Voraussetzungen: Wachheit, Neugier, Flexibilität
3) universelles Themenspektrum
- anschlussfähig an gesellschaftliche/kulturelle Richtungen
- Politik –> Öffentlichkeit, Aktuere in Leistungs- und Publikumsrolle –> Gemeinwohlerwägung

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10
Q

Erwartungsstrukturen (Sollen) (3)

A

1) Redaktion als Arbeitsorganisation
- unterschiedliche Rollen
- Entscheidungen über Darstellung, Ordnung, Selektion, Sammlung, Prüfung der Infos
- Fokus auf Produktion

2) Berufsorganisation
- Berufsrollen
a) neutraler Berichterstatter
b) Kritiker an Missständen
c) Anwalt der Benachteiligten
- Berufsnormen (Vielfalt, Trennung von Nachricht und Meinung)
- Berufliche Strukturen werden aus ökonomischen Grünen im Arbeitskontext adaptiert

3) Handlungslogiken mehrerer Teilsysteme möglich

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11
Q

Konstellationsstrukturen (Können) (3)

A

1) Vermittlungsakteuere
- Journalisten als Akteure in längerer Einflusskette

2) Merkmale
- 3 basale Merkmale
a) Interessen
b) Einflusspotenzial
c) Handlungsstrategie
- plus 4 Akteurmodelle

3) Handlungsantrieb
a) Motivation (intrinsisch/extrinsisch)
b) Selbstbild (Fokus der Tätigkeit)
c) Monetär, “Aufmerksamkeit als Währung”, Werte und Ideale

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12
Q

Sind Spannungen zwischen Deutungs- & Erwartungsstrukturen (Wollen/Sollen) sowie den Konstellationsstrukturen (Können) möglich?

A

Ja, zum Beispiel durch Ökonomisierung: Quellen (Werbeerlöse), Publikum (Bereitschaft für Qualität zu zahlen), Kostenwettbewerb vs. „öffentliches Gut“ (Erfahrungs- & Vertrauensgut).

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13
Q

Feldtheorie nach Bourdieu (2)

A
  • Fokus eher am sozialen oder kulturellen Kapital, wie schneidet man im Vergleich zu anderen ab?
  • Wo und wie ist der Akteur in der Lebenswelt verankert und wie handelt er?
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14
Q

Feldtheorie - 4 Formen des Kapitals (des Journalismus)

A

1) ökonomisches Kapital (Ressourcen, durch Aufträge/Gehalt oder symbolisches Kapital)
2) soziales Kapital (Zugehörigkeit, Netzwerk, Beziehungen, Recherche, Information)
3) kulturelles Kapital (3 Arten, Wissen/Bücher/Abschlüsse)
4) symbolisches Kapital (Prestige, in Community gehandelter Wert von kulturellem Kapital)

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15
Q

Feldtheorie - 3 Formen des Kapitals - kulturelles Kapital (3 Unterarten)

A

a) inkorporiertes Kapital (Bildung, Wissen im weitesten Sinn)
b) objektiviertes (Bücher, Kunst)
c) institutionalisiertes (anerkannte Abschlüsse)

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16
Q

Feldtheorie - Was ist ein soziales Feld? (4)

A
  • Akteure sind Datenpunkte auf der gesellschaftlichen Landkarte
  • Gesellschaften entwickeln diverse Felder (“soziale Universen”)
  • dort herrschen feldspezifische Gesetze (“Nomos” - eigene Kriterien wie zB Nachrichtenfaktoren)
  • Umwelteinflüsse führen zu Umstrukturierungen im Feld
17
Q

Feldtheorie - 2 Grunddimensionen des sozialen Felds

A

a) vertikal - Gesamtvolumen des akkumulierten Kapitals
b) horizontal - Struktur des Kapitals mit relativer Gewichtung (ökonomisch, kulturell…soziales Kapital weniger bedeutend)

18
Q

Feldtheorie - Journalismus im Feld (3)

A
  • Feld der kulturellen Produktion
  • unsicherer Ort, erst zu gestalten
  • gemeinsames Feld der Massenproduktion, letztlich im Feld der Macht

[Grafik]

19
Q

Feldtheorie - Nomos des journalistischen Felds (3 + 5)

A
  • traditionell westlich-demokratisch geprägte Kultur
  • Elemente des Journalismus (Objektivität, Distanz, Unabhängigkeit, Aktualität, Handeln nach öffentlichem Interesse)
  • Durchsetzung unterschiedlich stark ausgeprägt

[Grafik]

20
Q

das journalistische Millieu (3)

A
  • soziale Felder als Orte der Kräfteverhältnisse
  • Kampf um Deutungshoheit - über Identität und gesellschaftliche Funktion
  • historische Dynamik: jeder neue Eintritt verändert die Dynamik und ihre Grenzen
21
Q

Milieu Definition (4)

A
  • Akteure haben gleiches berufliches Rollenverständnis
  • übergreifend über Redaktionsgrenzen, Länder und politische Orientierung
  • unterschiedliche Milieus im Wettstreit um zentrale Feldposition
  • Artikulation als Differenz zu anderen Milieus
22
Q

4 globale (Jour-) Milieus

A

1) distanzierter Kontrolleur
2) publikumsorientierter Vermittler
3) kritische Weltveränderer
4) opportunistische Unterstützer

23
Q

4 globale Milieus - distanzierter Kontrolleur (4)

A
  • westliche Demokratien

Selbstverständnis/Fokus auf:
- unabhängige Beobachter
- gesellschaftliche Kontrollfunktion
- Vermittlung politischer Inhalte

24
Q

4 globale Milieus - publikumsorientierte Vermittler (4)

A

eher rechts und kommerziell

Selbstverständnis/Fokus auf:
- starker Publikumsfokus
- Beobachterneutralität
- geringer Wert der Kontrollfunktion

25
Q

4 globale Milieus - kritische Weltveränderer

A

kritische Haltung trotz widriger Umstände

Selbstverständnis/Fokus auf:
- gesellschaftskritisch
- aktive Teilnahme am Wandel
- Motivation des Publikums zur politischen Partizipation

26
Q

4 globale Milieus - opportunistische Unterstützter (3)

A

autoritärer Kontext, Entwicklungs- und Transformationsländer

Selbstverständnis/Fokus auf:
- konstruktive Partner der Regierung
- kaum Einfluss von Eigenschaften der anderen Milieus

27
Q

der Habitus (4)

A
  • Bindeglied zischen Praxis/Struktur, Kapitalbesitz/Lebensstil, Vergangenheit/Gegenwart/vorweggenommene Zukunft
  • ermöglicht aktive Präsenz früherer Erfahrungen (Wahrnehmung, Denk- und Handlungsschemata)
  • Produkt von Einprägung und Ausprägungsarbeit
  • stilistische Einheitlichkeit der Lebensführung macht einen Unterschied
28
Q

2 Komponenten des Habitus und Doxa Defintion

A

a) modus operandi: Wie und Warum des Handelns
b) modus operatum: zweite Natur - Lebensgeschichte, persönliche Merkmale, Eigenschaften, individuelle und berufliche Sozialisierung…

Doxa: Bauchgefühl, Erfahrung aus verschiedensten sozialen Feldern