Öffentlichkeit Flashcards
Öffentlichkeit Definition (3 + 5)
- Öffentlichkeit umfasst eine bestimmte Anzahl Personen
- Öffentlichkeit ist situationsabhängig
a) Staatsbürger:innen/Einwohner:innen eines Landes
b) Angehörige einer Kultur/Teilkultur
c) Leserschaft einer Tageszeitung
d) Personen mit Interesse an bestimmtem Thema
e) alle Studierenden, etc. - es gibt also nicht “die” Öffentlichkeit, sondern unterschiedliche Perspektiven darauf
3 Ebenen der Öffentlichkeit (Pyramidenform, vom spitzesten oben zum breitesten unten) Breite?
1) Medienöffentlichkeit
2) Themenöffentlichkeit
3) Encounter
Breite zeigt Themenvielfalt.
3 Ebenen der Öffentlichkeit - Medienöffentlichkeit (oben, darunter, Beschreibung)
Leitmedien (ganz oben)
Folgemedien (darunter)
Differenzierung und Akteurs- und Publikumsrolle stark ausgeprägt.
3 Ebenen der Öffentlichkeit - Themenöffentlichkeit (oben, darunter, Beschreibung)
Organisationsöffentlichkeit (oben)
Spontanöffentlichkeit (darunter)
Zentrierte Interaktions- und Handlungssysteme, zum Teil spontan.
3 Ebenen der Öffentlichkeit - Encounter (oben, darunter, Beschreibung)
Quartiers- und Betriebsöffentlichkeit (oben)
Spontanöffentlichkeit (darunter)
Entsteht spontan, Rolle von Sendern und Empfänger nicht klar getrennt.
Themen- vs. Medienöffentlichkeit (Definition, 3 + 1)
Themenöffentlichkeit:
- zentriertere Interaktionssysteme
- mehr Raum für Spontanität
- zwei Personen kommen auf einer Veranstaltung zu Thema ins Reden
Medienöffentlichkeit:
- Medien geben Akteuren die Möglichkeit, öffentlich zu kommunizieren
Normative Ansprüche an Öffentlichkeit - Öffentlichkeit als Kommunikationssystem (3 Phasen)
1) Input: Sammeln und einbringen von Meinungen
2) Throughput: verarbeiten, diskutieren von Meinungen
3) Output: Weitergeben von Meinungen an die Umwelt
Normative Ansprüche an Öffentlichkeit - Normative Ansprüche an den KommunikationsPROZESS (3 Funktionen)
1) Transparenzfunktion (Öffentlichkeit soll offen für alle gesellschaftlichen Gruppen, Themen und Meinungen kollektiver Bedeutung sein)
2) Validierungsfunktion (Öffentlichkeitsakteure sollen mit Themen und Meinungen anderer diskursiv umgehen und eigene Ansichten revidieren, wenn andere Argumente gut sind)
3) Orientierungsfunktion (das Publikum kann die „öffentliche Meinung“ als überzeugend wahrnehmen und akzeptieren, oder nicht)
Öffentlichkeit - repräsentativ-liberales Modell (“Spiegelmodell”) (5)
- Normativ relativ „anspruchslos“, normative Forderung ist Erfüllung der Transparenzfunktion (Repräsentation aller Interessen)
- Öffentlichkeit dient der Selbstbeobachtung und Fremdbeobachtung
- Beobachter sieht diskutierte Themen, sich, sowie andere Akteure mit anderen Bestrebungen und Meinungen
- keine Gruppe/Meinung wird der Öffentlichkeit ausgeschlossen, alles und alle repräsentiert
- besonders Akteure, die auf ein breites Publikum angewiesen sind, müssen die Öffentlichkeit beobachten (Politik, Wirtschaft, Organisationen)
Öffentlichkeit - Deliberative Ansätze (4)
- Geprägt von Aufklärung
- erlaubt freien Zugang zur Öffentlichkeit, unabhängig des sozialen Status (Habermas: Theorie des Kommunikativen Handelns)
- offen für alle Themen und Meinungen mit dem Ziel, sie diskursiv zu validieren
- geht über Transparenzfunktion hinaus, Prozesse der argumentativen Konsensfindung sollen vernünftige Lösungen zeigen
–> Validierungsfunktion
–> Orientierungsfunktion
Öffentlichkeit - Sozial-psychologischer Ansatz
Sozial-psychologische Ansätze beziehen sich auf die Frage, was unter welchen Umständen öffentlich/offenbart wird.
repräsentative und deliberative Öffentlichkeitsansätze beziehen sich beide worauf?
… auf die Auswirkung von Öffentlichkeit auf die Gesellschaft.
sozial-psychologische Ansätze - Schweigespirale von Noelle-Neumann (Definition 2)
- individuelle Mitteilungsbereitschaft bei kontroversen Themen nur dann, wenn die eigene Meinungen mit der wahrgenommenen öffentlichen Meinung übereinstimmt
- neue Funktion von Massenmedien: –> Integrationsfunktion
sozial-psychologische Ansätze - Schweigespirale von Noelle-Neumann (7 Schlüsse daraus)
- Medienkonsum und öffentliche Meinung hängen zusammen
- Menschen sind soziale Wesen und haben Angst vor Isolation
- Menschen streben nach Zustimmung ihrer Meinung
- abweichende Meinungen werden von der Gesellschaft bestraft und führen zur Isolation
- öffentliche Meinung ist unsere “soziale Haut”
- Menschen beobachten ihre Umwelt und welche Meinung massenmedial stärker/schwächer vermittelt wird konstant
sozial-psychologische Ansätze - Schweigespirale von Noelle-Neumann (Folgen allgemein und historisch) (2)
- Täuschung der wirklichen Mehrheitsverhältnisse
- Beispiel NS-Zeit: einseitige nationalistische Berichterstattung führt zu Verzerrung der öffentlichen Meinung, Gegenstimmen verblassen