Cultural Studies Flashcards
Was sind die Cultural Studies? (2 Definitionen, Keywords, Autoren)
- keine Schule, eher intellektuelles Projekt
- Medien/Journalismus werden in kultureller Praxis und kulturellem Diskurs eingebettet angesehen
- Keywords: Kultur, Identität, Macht, Medien, Diskurs, aktives Publikum, Lesearten, Lebenswelten
- Autor:innen: Hepp, Winter, Göttlich, Fisk, Hall
Kernthemen der Cultural Studies (3)
- Prozesse der (Re-)produktion von Bedeutung
- Alltagsleben als kulturelle Praxis
- Selbstreflexivität - Selbstermächtigung - going to action
3 Ansätze der Cultural Studies
a) Individualistische Ansätze (journalistische Akteur:in)
b) holistische Ansätze (soziale Ordnung, Wie?)
c) Praxistheorien (“doing journalism”, Funktion und Bedeutung des Jour als mehr als Informationsvermittlung)
Grundlagen der Cultural Studies (5 + 3)
- soziale Wirklichkeit und daraus entstehendes Geschehen ist Teil der sozialen Praxis
- Handlungsdruck und Involviertheit prägen
a) Notwendigkeit, Engagement und Dinglichkeit sind zentral
b) Zwecke und Zwänge bedingen die Praxis zeitlich, sozial und sachlich
c) dadurch eine implizite praktische Logik - Cartesianischer Dualismus wird aufgelöst (getrenntes Substanzen von Geist/Körper die wechselwirken)
- Bedeutungen sind fluider und entstehen im Praxiszusammenhang
- objektive Welt wird als gegeben erachtet, dabei wird überwiegend kommunikativ konstruiert
Kommunikationswissenschaften im deutschen vs. englischen Raum (3)
- im englischen Raum wird die Gesamtheit der “Text”-Produktion Journalismus genannt
- im deutschen Raum wird er eher als Einzelleistung/Kunstwerk angesehen
- im deutschen Raum größere Bedeutung von Kategorisierungen wie gut/schlecht, seriös/Boulevard
Journalistische Zeichensysteme & narrative Muster (3)
- gesellschaftlich relevante Deutungsmuster
- “Bestandteil von Popkultur”
- Alltagsleben und kulturelle Praxis gehen ineinander über
Blick auf Kultur/Cultural Flow (3)
- erfinden, reflektieren, erinnern, diskutieren und experimentieren
- Bündelung von Sinneszusammenhängen
- Medien sind kommunikative Gefäße/Agenturen des gesellschaftlich kursierenden Sinns
Cultural Citizenship (7, 2 Beispiele)
- Cultural Citizenship ist die Teilhabe an den symbolischen Ressourcen der Gesellschaft
- „Staatsbürgerschaft“ in der Mediengesellschaft
- umfasst alle kulturellen Praktiken, die eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen
- Massenmedien sind dabei Motor und Akteur gleichzeitig
- wer vom Diskurs aus- oder eingeschlossen ist, wird zur Machtfrage
- Kulturelle Zugehörigkeit und Identität werden beeinflusst
- Bürger:in-Werden versus „kulturelle Staatenlosigkeit“
aktuelle Beispiele: Medienkonsum von Migrant:innen, Fremdsprachenbeherrschung
3 Lesearten nach Stuart Hall (1 Definition, 3)
- Texte werden zwar mit einer bestimmten Intention geschrieben, wie der Leser sie dann aber liest, kann nicht beeinflusst werden
a) dominant-hegemonial (gewünschte, offizielle Lesart)
b) ausgehandelt (Zwischenstufe)
c) oppositionell (widerständig)
Ecoding-Decoding-Modell inkl. 3 Lesearten nach Stuart Hall (4)
- In der Mitte findet sich der Text, dieser kann auf 3 verschiedene Lesearten verstanden werden
- gleichzeitig wird darüber ein “sinntragender” Diskurs geführt.
- dazu müssen die Diskursteilnehmer den Text Kodieren und wieder Dekodieren
- beeinflusst von Wissensrahmen, Produktionsverhältnissen und technischer Infrastruktur
Kreislauf der Kulturen (Johnson und Hepp) (5 +2)
- Texte werden unter bestimmten Bedingungen produziert
a) öffentliche Repräsentation
b) privates Leben - Texte haben unterschiedliche Formen
- Texte können auf verschiedene Lesearten wahrgenommen werden
- Leseart hängt von den Bedingungen der Leser ab (high/low culture)
- die daraus entstehende Alltagskultur kann wieder die Produktion beeinflussen
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Populärer Journalismus – Mediasphere nach Hartley & Fiske (3 + 3)
- Wechselwirkung zwischen Text und Leserschaft - Sinnproduktion
- dieser Kreislauf –> Mediashpere
- Studie „Reading Television“ 1978 und Analyse von Nachrichtendiskursen
a) Journalistische Medien sind diskursive Instanz
b) Soziale intertextuelle Beziehung von Boulevardmedien und TV
c) „narrative“ Produkte und „bardische“ Funktion
d) Nützlichkeit und Attraktivität
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“Selbstboulevardisierung der Printmedien” (Renger) (5 Kennzeichen)
- Informationswert wird zur Ware
- kulturelle Mythen und Stereotypen
- Wir-Gefühl des kleinen Mannes
- “preferred readings” & “preferred meaning”
- Kontraste (Gut/Böse, West/Ost)
Journalismus als kulturelles Paradoxon (3 Meinungen)
1) Lüneborg: Selbstbild der journalistischen Aufklärungsmaschine, daran geknüpfte Erwartungshaltungen
2) Ekström: zu wenig Erklärungen, dadurch fehlender Sinn für Bedeutung, daher hohe Anziehung des Populären
3) Dahlgren: Medien konstruieren Realität, Konsumiertes wird als Realität akzeptiert.
Vermittlungsmodus von Information nach Fiske/Lüneborg (4 + 3)
- laut Fiske geht das Publikum aktiv und kritisch mit Medien um
- oppositionelle Lesensarten sind möglich, werden aber nicht immer gewählt
- Cultural Studies sind populärstes System zur diskursiven Verhandlung von Relevanz und Bedeutung
- journalistische Formate können in 3 Kategorien eingeordnet werden:
a) objektiv/subjektiv
b) neutral/suggestiv
c) faktisch/fiktional
[Grafik]