Journalist:innen als Gatekeeper:innen Flashcards

1
Q

Worauf sind Menschen bei der Wahrnehmung des Weltgeschehens angewiesen? In welcher Weise betrifft das Journalist:innen?

A

Menschen sind auf Medien angewiesen - die Wahrnehmung des Weltgeschehens ist eine Sekundärerfahrung.

Journalist:innen übersetzen das Weltgeschehen - können dabei aber nicht 1:1 die Welt “verkleinern”, journalistische Auswahlkriterien führen zu einer Verzerrung der Realität.

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2
Q

Warum versuchen strategische Kommunikator:innen, die Medienrealität zu beeinflussen?

A

Weil die wahrgenommene Medienrealität das Verhalten des Publikums beeinflusst.

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3
Q

Zwei Arten der Medienperspektive (zeigen das Verhältnis von Medien und Realität und dessen Wirkung)

A

a) ptolemäische Medienperspektive
b) kopernikanische Medienperspektive

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4
Q

Ptolemäische Medienperspektive (3)

A
  • Medien sind der Spiegel der Wirklichkeit
  • zeigen ein möglichst neutrales und exaktes Bild der Realität
  • unterschiedliche Medien können sich auf unterschiedliche Teile der Wirklichkeit fokussieren
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5
Q

Kopernikanische Medienperspektive (4)

A
  • Medien sind Teil der Wirklichkeit
  • außerdem Teil der Gesellschaft, daher Wechselwirkungen
  • Medien selektieren Informationen und versehen sie mit Sinn, die Gesellschaft interpretiert Realitäten
  • Jour ist ein Teil der Gesellschaft und kann Realitäten nicht unbeeinflusst schaffen
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6
Q

Wie wird aus einem Ereignis relevante Information für Berichterstattung?

A

Journalisten wählen anhand von Selektionsmerkmalen aus Informationsangebot mit Ereignismerkmalen Nachrichten aus
–> primäre Gatekeeper

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7
Q

Primäre Gatekeeper müssen zwei Arten von Faktoren bei der Nachrichtenauswahl berücksichtigen - welche?

A

a) individuelle
= Nachrichten, die subjektiv als trivial, fad, uninteressant, schlecht geschrieben, propagandistisch eingeschätzt werden, werden aussortiert.
b) institutionelle
= Redaktionssystem, darin unterschiedliche Befugnisse. Blattlinie, Chefredakteur, Herausgeber, verfügbare Agenturmeldungen.

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8
Q

Was ist sekundäres Gatekeeping? (Definition, 2, 2 Beispiele)

A

Selektion, Gewichtung und Produktion von Informationen durch unprofessionelle Gatekeeper auf Publikumsseite.

  • Wirksamkeit von Nachrichtenfaktoren gilt für alle, wird von allen Rezipient:innen angewandt
  • verfolgen eine selektive Nutzung und Verarbeitung von Informtationen

Beispiele: Teilen/Kommentieren auf Social Media, Ranking von Google-Suchmaschineneinträgen

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9
Q

Zwei-Komponenten-Modell (teil des primären und sekundären Gatekeepig-Modells)

A

Ereignismerkmal vs. Selektionsmerkmal

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10
Q

Was sind Ereignismerkmale? (Zwei-Komponenten-Modell)

A

Ereignismerkmale sind NachrichtenFAKTOREN, die einer Nachricht “anhaften”.

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11
Q

Was sind Selektionsmerkmale? (Zwei-Kompontenten-Modell)

A

Selektionsmerkmale sind NachrichtenWERTE, die den Wert der Information aus Sicht des Journalisten festlegen.

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12
Q

News Bias (Defintion 3, im engeren und weiteren Sinn)

A
  • Unausgewogenheit und Einseitigkeit der Nachrichtenwahl, tendenziell gefärbte Berichterstattung
  • teil des Journalistischen Gatekeeping
  • Nachrichten werden nach Nachrichtenfaktoren und danach zusätzlich basierend auf der Reaktion der Rezipienten hervorgehoben

im engeren Sinn: journalistisches Fehlverhalten
im weiteren Sinn: tendenziöse, parteiliche Berichterstattung

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13
Q

Nachrichtenfaktoren (= Ereignismerkmale) (3)

A
  • haften einer Nachricht an
  • interessant für Publikationen und Rezipienten
  • je mehr Nachrichtenfaktoren ein Ereignis oder Nachricht hat, desto wahrscheinlicher werden Medien sie publizieren
  • werden auch von strategischen Kommunikatoren beachtet, die ihre Aussendungen danach anpassen
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14
Q

Liste von allgemeinen Nachrichtenfaktoren (6)

A
  1. Zeit
  2. Nähe
  3. Status
  4. Dynamik
  5. Valenz
  6. Identifikation
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15
Q

Liste von genaueren Nachrichtenfaktoren (6 + 18)

A
  1. Zeit
    a) Dauer: punktuelle Ereignisse bedeutender als andauernde
    b) Thematisierung: etablierte Themen bedeutender als nicht etablierte
  2. Nähe
    a) räumlich
    b) politisch
    c) kulturell
    d) relevante Ereignisse (Grad der Betroffenheit) haben Vorrang
  3. Status
    a) regional zentral (politisch-ökonomisch)
    b) national zentral (wirtschaftlich, wissenschaftlich, militärisch)
    c) persönlicher Einfluss (politische Macht der Personen)
    d) Prominenz (bei unpolitischen Personen)
  4. Dynamik
    a) Überraschung (Erwartbarkeit, Verlauf und Resultat von Ereignis)
    b) Struktur (Komplexität/Überschaubarkeit)
  5. Valenz
    a) Konflikte
    b) Kriege
    c) Schaden
    d) Erfolge
  6. Identifikation
    a) Personalisierung (Grad des persönlichen Bezugs)
    b) Ethnozentrismus (Bezug zum Land in dem die Berichterstattung passiert)
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