Sexuelle Funktionsstörungen Flashcards

1
Q

Äthiologie Sexuelle Funtionsstörung

A

• Masters und Johnson (1966) bahnbrechende Arbeiten zum Thema, in jedes Modell integriert
• Kognitions- und lerntheoretische Modelle: prädisponierende (Sexualängste, sexuelle Gehemmtheit, mangelnde partnerschaftliche Kommunikation, negative sexuelle Vorerfahrungen), auslösende und
aufrechterhaltende Faktoren z.B. Verunsicherung des Partners, Vermeidung oder Duldung der Situation-> Störung kann Eigendynamik entwickeln und aufrechterhalten bleiben auch wenn Auslöser verschwinden- Erwartungsangst und Vermeidungsverhalten
–> durch das Erleben von Situationen die mit Enttäuschung, Frust und Selbstzweifeln verbunden sind, sinkt WSK, dass eine erotische Situation erneut aufgesucht bzw. geschaffen wird

  • Psychodynamisch-systemischer Ansatz: sieht Ursachen von sexuellen Funktionsstörungen in Faktoren wie Störungen der psychosexuellen Entwicklung einer Person in Kindheit und Jugend-> moderne Ansätze gehen aber auch davon aus, dass aktuelle Probleme ebenfalls ursächlich sein können
  • Biologisch-medizinische Krankheitsfaktoren:

–> Alter: bei Männern wird im Alter Nachlassen der Erektionsfähigkeit wahrscheinlicher;
bei Frauen Veränderungen im Hormonhaushalt durch Menopause relevant bzgl.
Lubrikationsstörungen, Nachlassen des sexuellen Verlangens für beide Geschlechter

• Angst und Leistungsdruck (Masters und Johnson; Kaplan): Angst zu versagen verhindert sexuelle
Erregung und hemmt autonomes Nervensystem sodass physiologische Erregung nicht möglich ist- umstritten! Alternativhypothese: liegt an dysfunktionalen Kognitionen und Selbstbeobachtung die wiederum negative Affekte auslösen

  • Depression: sexuelle Funktionsstörungen und depressive Symptome bei vielen Menschen gemeinsames Auftreten; viele antidepressive Medikamente negative Einflüsse auf sexuelle Funktion
  • sexueller Missbrauch: Menschen die in Kindheit missbraucht wurden entwickeln im Erwachsenenalter mit höherer WSK sexuelle Funktionsstörung
  • Körperbild: Negatives sexuelles Körperbild: negative Gedanken in Bezug auf den eigenen Körper beim Sex-> kann zu Schwierigkeiten führen; Besonders relevant: Zufriedenheit mit Brüsten/Vulva/Penis
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2
Q

Diagnostik Sexuelle Funktionsstörung

A

III Diagnostik
• Lebenslang versus erworben, generalisiert versus situativ

• Faktoren wie sexuelle, psychische und körperliche Probleme, Beziehungskonflikte, aktuelle Stressoren
und individuelle Vulnerabilitäten (wie Körperbild), kulturelle und religiöse Normen erfragen

  • Eventuell urologische bzw. gynäkologische Diagnostik anfordern
  • Sexualanamnese: konkrete Fragen und für offene, nichtwertende Gesprächsatmosphäre sorgen

• Abfragen: aktuelle Symptomatik, damit verbundene Gefühle, Bewertungen und Körperreaktionen und
Reaktionen des Sexualpartners; Erfassen des aktuellen Sexualverhaltens, Erleben von nichtsexuellem Körperkontakt und Zärtlichkeit, aktuelle Partnerschaftssituation, aktuelle Lebenssituation, evtl. sexuelle Lerngeschichte

  • Im MINI-DIPS Unterkapitel zu sex. Funktionsstörungen, oder umfangreicher: Strukturiertes Interview für sexuelle Funktionsstörungen nach DSM-5 (SISEX, Hoyer et al.)
  • Verschiedene Fragebögen für Diagnostik, z.B. „Anamnese-Fragebogen zur Sexualität und Partnerschaft“ (ASP, Zimmer, 1994)
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3
Q

Behandlung Sexuelle Funktionsstörung

A

• Störungsübergreifendes Vorgehen:
–> Sexualberatung kann schon hilfreich sein, da es sexuelle Schwierigkeiten normalisiert
und sexualmedizinisches Grundlagenwissen vermittelt
–> Behandlung im Paarsetting dann indiziert, wenn es deutlichen Zusammenhang der
Probleme mit Paarkonflikten, aber auch bei Einzeltherapie kann Partner*in einbezogen werden

• „Sensate Focus“ (Sensualitätstraining)
Paartherapie nach Masters und Johnson(1970) Koitusverbot für das Paar, bis 6. Stufe erreicht wird

• Geleitete Masturbation und Spiegelübungen (Einzelinterventionen)
Spiegelübung: eigenen Körper und speziell Genitalien betrachten und beschreiben,
später Körper mit Fingern erkunden, später mit Hilfsmitteln stimulieren

• Kognitive Interventionen
–> TypischeDenkfehlerundspezifischedysfunktionaleKognitionen
–> Individuelles Störungsmodell entwickeln, Verhaltensanalysen für typische
Problemsituationen, aufrechterhaltende Wirkung von leistungsbezogenen oder selbstabwertenden Kognitionen für sexuelle Probleme verdeutlichen

• Störungsspezifische Interventionen

• Erektionsstörungen
–> Pharmakotherapie: Sildenafil(Viagra)–unterliegt in Studien allerdings Sexualtherapie
–> Teasing-Technik (durchmanuelleStimulationwirdPenisimmerwiederzurErektion
gebracht)- Mann lernt, dass Erregung entstehen, abklingen und sich wieder einstellen
kann- Reduktion von Versagensängsten

• Frühzeitiger Samenerguss

  • Stop-Start-Technik(Stimulationwirdvor“pointofnoreturn”beendetunderstnach Pause wieder aufgenommen)
  • Squeeze

• Vaginismus

  • -> Verwendung von Hegarstiften (unterschiedlich dicke Stifte werden in die Vagina eingeführt: es soll erlebt werden, dass sich Scheide anpasst, wenn Frau entspannt und angstfrei ist)
  • -> Oft Kombiniert mit Sensualitätsübungen mit Partner

• Desensibilisierungsübungen bei Formen sexueller Aversion (z.B. Spermaähnliche Flüssigkeiten berühren und auf dem Körper verteilen, später mit echtem Ejakulat)

• Hamburger Modell der Paartherapie von sexuellen Störungen
–>Kombi von psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Behandlungselementen
–> Sensualitätsübungen, intrapsychische und partnerschaftliche Konflikte werden bearbeitet
–> Prinzip der Selbstverantwortung: nichts soll nur für Partner*in
ausgehalten/durchgeführt werden

• Systemische Sexualtherapie
–> Nicht das sexuelle Können sondern das kommunizierte sexuelle Begehren(„das Wollen“) im Fokus
–> Kreislauf aus Vorwürfen und Rückzug soll durchbrochen werden, sich mit sexuellen Differenzen konstruktiv auseinandersetzen und gemeinsame Sexualität neu verhandeln
–> Empirische Wirksamkeit noch nicht bestätigt
Voraussetzung für Paartherapie: Paar ist motiviert, Partnerschaft aufrechtzuerhalten, es bestehen keine sexuellen Nebenbeziehungen, keine rein organische Ursache der Beschwerden
Sexualforschung noch sehr auf relativ wohlhabende, weiße, heterosexuelle junge Paare spezialisiert- Forschung muss diverser werden!

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4
Q

Prävalenzen

voyeuristische Störung:
Exhibitionistische Störung
Frotteuristische Störung
Masochistische Handlungen:
sadistischer Störung
Pädophile Störung:
Fetischistische Störung
Transvestitische Störung:
A
  • voyeuristische Störung: nicht-klinische Stichprobe Lebenszeitprävalenz 12% bei Männern, 4% bei Frauen
  • Exhibitionistische Störung: spezifizieren: werden Genitalien vor Erwachsenen oder Kindern entblößt?, bei Männern Prävalenz 2-4%, bei Frauen deutlich geringer
  • Frotteuristische Störung: Prävalenz unklar, 10-14% der Männer in ambulanter Psychotherapie wegen paraphiler Störungen berichten solche Handlungen, häufig komorbid mit anderen paraphilen Störungen
  • Masochistische Handlungen: 2% Männer, 1% Frauen, Störungswert aber nur bei Leidensdruck oder wenn Partner*in zu Schaden kommt
  • Ebenso bei sexuell sadistischer Störung; lag bei 2-30% aller strafrechtlich untergebrachten Sexualstraftätern vor
  • Pädophile Störung: betroffene Person ist mind. 16 Jahre alt, intensives sexuelles Interesse bezieht sich auf Kinder die mind. 5 Jahre jünger sind; Codieren: Neigung ausschließlich auf präpubertäre Kinder; Sexuelles Interesse an Mädchen, Jungen oder beidem, Prävalenz: 4% deutschsprachiger Männer gaben sexuelle Fantasien mit Kindern an, 3% sexuellen Missbrauch von Kindern, 0,1% pädophile Sexualpräferenz; etwa 14% der Frauen und 6% der Männer in Euripa haben sexuellen Missbrauch in Kindheit erlebt
  • Fetischistische Störung: Prävalenz unbekannt, häufigster Fetisch: Körperteile wie Füße und damit im Zusammenhang stehende Objekte wie Socken oder Schuhe
  • Transvestitische Störung: vermerkt werden kann, ob sie mit Fetischismus für best. Objekte (z.B. Leder) einhergeht, Prävalenz: etwa 3% der Männer
  • Unerschöpfliche Vielfalt an Paraphilien: könen als andere näher bezeichnete paraphile Störungen oder nicht näher bezeichnete paraphile Störungen diagnostiziert werden
  • Differenzialdiagnostisch abgrenzen von Störungen des Sozialverhaltens, antisozialer Persönlichkeitsstörung und Substanzkonsumstörung
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5
Q

Diagnostik - Störung der sexualpräferenz

A

• Sexualanamnese! Paraphile Fantasien und Verhaltensweisen vom Kindes- bis Erwachsenenalter explorieren,

Häufigkeit und Intensität der Fantasien, Inhalt dieser und ob diese in Verhaltensweisen umgesetzt wurden,

allgemeine Aspekte des sexuellen Erlebens und Verhaltens, wie Partnersexualität, Selbstbefriedigung und Häufigkeit nichtparaphiler sexueller Fantasien und Verhaltensweisen,

strafrechtliche Aspekte wie frühere Verurteilungen,

Lebenssituation,

Diagnostik für andere psychische Störungen,

psychosexuelle Entwicklung des Patienten

  • strukturierte Diagnostik: z.B. Fragebogen zum sexuellen Erleben und Verhalten (FSEV), Skala zur Erfassung kognitiver Verzerrungen bei Missbrauchern, STATIC-99 (erhebt Rückfallwahrscheinlichkeit für Sexualstraftaten)
  • indirekte Messverfahren für Forschung: Penis-Plethysmographie (Ausmaß des Umfangs- bzw. Volumenzunahme des Penisses während der Präsentation sexueller Stimuli), Reaktionszeitbedingte Paradigmen, z.B. „Abel-Screen“ :Bilder von verschiedenen Frauen, Männern, Kinder) wird Proband*in gezeigt, soll Erregung auf Likertskala bewerten- relevant aber die Zeit, die Person das Bild betrachtet- unklar wie objektiv)
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6
Q

Ätiologie - Störung der Sexuellen Präferenz

A

Meiste Erklärungsansätze nicht ausreichend empirisch belegt!

• biologische Faktoren: Männer mit paraphilen Störungen Reihe von neuropsychologischen Auffälligkeiten: niedrigere Intelligenz, kognitive Einschränkungen, veränderte Neuroendokrinologie (nicht nur in Bezug auf Testosteron), veränderte Gehirnstrukturen
• lerntheoretische Annahmen: Modelllernen (z.B. durch eigene Voktimisierung oder Betrachtung paraphiler Verhaltensweisen anderer
• integrative Theorie der Sexualdelinquenz (Ward und Beech, 2006):
–> multiple prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Faktoren für
Sexualstraftaten
–> soziale Lernerfahrungen durch direktes Umfeld, Lebensumstände und gesellschaftlicher Rahmen, genetische Aspekte
–> ungünstige Lern- und Lebensbedingungen in der Kindheit (z.B.emotionale
Vernachlässigung, Missbrauch) & biologische Anlagen (niedrige Intelligenz) führen zu unzureichenden Fähigkeiten zur Handlungsauswahl und -steuerung
–> neuropsychologische Traitfaktoren werden dann in klinischem Phänomen sichtbar: Probleme der Emotionsregulation, Impulskontrollstörungen, Schwierigkeiten in der Gestaltung enger sozialer Beziehungen oder fehlende Empathiefähigkeit -> Zusammenwirken unterschiedlicher Zustandsfaktoren können zu Ausübung sexueller Straftat führen

  • kriminalitätsförderliches soziales Umfeld oder rationalsierende Kognitionen können WSK für erneute Straftat erhöhen
  • überdauernde paraphile Neigungen sind keine Voraussetzung für das Begehen von Sexualstraftaten!

–> Stigmatisierung von Sexualstraftätern erhöht psychische Belastung und geht mit niedrigerem sozialen Funktionsniveau bei den Betroffenen einher- möglicherweise erhöht dies WSK für Sexualstraftaten

• „Werbungsstörung“ nach Freund (1988): normales Werbungsverhalten gliedert sich in vier Phasen:

  1. Sichtung des potentiellen Partners,
  2. Prätaktile Interaktion wie Anlächeln oder Gespräche,
  3. Taktile Interaktion,
  4. Geschlechtsverkehr

-> Paraphilien können Störungen in einzelnen Phasen zugeordnet werden, Voyeurismus z.B. Störung von Phase 1, Frotteurismus der 3. Phase

• „Pfadmodell zur Erklärung des sexuellen Kindesmissbrauchs (Ward& Sorbello, 2003): Unsichere Bindungen führen zu Defiziten in den Bereichen Intimität und soziale Kompetenz, gelernte Gleichsetzung von Intimität und Sex führen zu verzerrten „sexual scripts“ bei denen nur durch Sex Nähe hergestellt werden kann, Schwierigkeiten negative Affekte und Frustrationen zu regulieren führen zu emotionaler Dysregulation-> Kontrollverlust-> Enthemmung, antisoziale Entwicklung führe zu kognitiven Verzerrungen- multipler Pfad mit verschiedenen relevanten Faktoren, die gemeinsam jedem sexuellen Missbrauch zugrunde liegen

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7
Q

Behandlung der Sexualpräferenz

A
  • bisher kein Goldstandard zur psychotherapeutischen Behandlung von paraphilen Störungen
  • Medikamentöse Behandlung:
  • Antidepressiva(v.a.SSRIs)helfen,sexuellenImpulsenzuwiderstehen
  • Testosteron senkende Medikamente senken sexuelles Verlangen,i nstarkenDosen eigentlich chemische Kastration

• Rückfallprophylaxe:

  • ähnlichwiebeiBehandlungsuchtmittelabhängigerPersonen
  • Erkennenvon Risiko-und Hochrisikosituationen
  • Notfallplan erstellen
  • Bewältigungsstrategien

• Das „Good-Lives-Modell“ (GLM nach Ward und Gannon, 2006)

  • Alternativer Therapieansatz zur Rückfallprophylaxe von Sexualstraftätern
  • Stärkere Orientierungan Lebenszielen und Fähigkeitsprofilen der Patienten
  • Gute Lebensführung bei Sexualstraftätern durch vier Probleme erschwert
  • Patienten sollen unterstützt werden, persönliche Stärken, Wünsche und Interessen zu nutzen um funktionale Strategien zu entwickeln, um Lebensziele zu verfolgen
  • Ziel: interne und externe Voraussetzungen zuv erbessern, damit Patienten Bedürfnisse auf angemessene Art und Weise befriedigen können

• Integrative Behandlungsansätze
- Marshall et al(2011)geht davon aus, dass paraphile sexuelle Neigungen modifiziert bzw. abgeschwächt werden können-> nichtparaphile Fantasie wird entwickelt und bei Masturbation „geübt“, nach der Selbstbefriedigung dann an die paraphile Fantasie denken, dies schwächt diese ab (Konditionierung)

  • Therapeutische Beziehung sehr wichtig
  • Zuerst soll Veränderungsmotivation der Straftäter gesteigert werden (z.B.durch motivierende Gesprächsführung)

• Primärprävention: Projekt Dunkelfeld

  • Präventivprogramm „KeinTäter werden“: Gruppentherapieprogramm für pädo-und hebephile Personen
  • Für Personen, die sexuelle Neigungen noch nicht in Tat umgesetzt haben bzw. Strafe abgesessen und Angst vor Rückfall haben
  • Stärkug der Selbstmotivation
  • Erste Publikationen zeigen: viele pädophile Männer werden erreicht, Reduktion missbrauchsförderlicher Einstellungen

• Rückfallprophylaxe alleine nicht genug, integrative Ansätze erfolgsversprechender

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8
Q
  1. Geschlechtsdysphorie

was heißt es

A
Diskrepanz zwischen dem wahrgenommenen psychosozialen Geschlecht („gender“) und dem
biologischen Zuweisungsgeschlecht („sex“)
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9
Q

Klassifikation Geschlechtsdysphorie

A

Transsexuell:
Transgender
Genderqueer
Geschlechtsdysphorie:

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10
Q

II Ätiologie

Geschlechtsdysphorie

A
  • liegt noch im Dunklen, Hinweise das frühes atypisches Geschlechtsrollenverhalten in Kindheit mit Entwicklung späterer Geschlechtsdysphorie assoziiert ist
  • Hinweise auf mindestens geringe erbliche Komponente

• Geschlechtsidentitätsstörungen manchmal auch Zwischenschritt in Entwicklung einer gesunden
homosexuellen Entwicklung, oft aber ebenfalls chronisch

• Erwachsene mit männlichem Zuweisungsgeschlecht: Geschlechtsdysphorie mit frühem bzw. spätem
Beginn, bei Beginn in Kindheit sexuell eher zu Männern hingezogen, bei Beginn in Jugend- bzw.
Erwachsenenalter häufiger zu Frauen

• Bei Betroffenen mit weiblichen Zuweisungsgeschlecht Manifestation meistens in ersten zehn
Lebensjahren, meist sexuelle Präferenz für Frauen, bei späterem Beginn identifizieren sich Betroffene
nach Übernahme einer männlichen Geschlechtsrolle häufig als homosexuelle Männer

• Aktuell Prävalenzzahlen auf etwa 0.001-0.003% geschätzt, könnten aber auch drei mal so hoch sein

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11
Q

Behandlung

Geschlechtsdysphorie

A
  • Geschlechtsidentitätsstörung selbst muss nicht behandelt werden, sondern Faktoren, die gesunde Entwicklung des Kindes behindern könnten (z.B. Aufklärung der Eltern, Etablierung eines guten Umgangs mit dem geschlechtsrollenuntypischen Verhalten des Kindes, Aufbau sozialer Kompetenzen)
  • Mögliche Ziele von Psychotherapie: Klärung der eigenen Geschlechtsidentität, Unterstützung beim sozialen Geschlechtsrollenwechsel, Behandlung komorbider Störungen
  • In Richtlinien zur Geschlechtsangleichung von 1997 wird noch 12 monatiger Alltagstest in der neuen Geschlechtsrolle gefordert, Kriterien mittlerweile gelockert
  • Individualisierte Behandlungsstrategie in interdisziplinärem Team nötig!- zwei Fachgutachten vor geschlechtsangleichenden Maßnahmen nötig, die bestätigen, dass Person in psychischer Verfassung ist, Entscheidung zu treffen
  • Effektivität von Psychotherapie bei Geschlechtsdysphorie noch nicht belegt
  • Gut belegt ist Wirksamkeit von geschlechtsangleichenden Maßnahmen

• Zufriedenheitsraten hoch und nur wenige transsexuelle Personen bereuen angleichende Maßnahmen
trotz drastischer Konsequenzen und etwaiger Nebenwirkungen

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