Adipositas Flashcards
Darstellung der Störung
> Chronische Krankheit eingeschränkte Lebensqualität
Adipositas wir anhand des BMIs errechnet -> BMI=Körpergewicht(kg)/ Größe(m)
BMI > 30 = adipös
Erhöhter BMI ist Risikofaktor für kardiovaskuläre Krankheiten
Klassifikation und Indikation
>Im DSM-5 nicht diagnostiziert
>Im ICD-10 als eine „Endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung (E66)“ -> Subkategorien erlauben zusätzliche Klassifikation
> Oft nicht vom Gesundheitsamt als Krankheit anerkannt keine psychische Störung
Problematik: Dysbalance von Energieaufnahme und Energieverbrauch
Wahl der Nahrung, Hunger- und Sättigungsregulation
Psychische und somatische Komorbidität
Psychische Komorbidität: >Binge-Eating-Störung >Depression (bidirektionaler Zusammenhang) >Erhöhtes Belastungsempfinden > ängstlichkeit
Epidemiologie
Erwachsene
>Weltweit 39% Übergewicht, 13% Adipositas
>Männer in Europa 20,5% (61% Übergewicht)
>Frauen in Europa 21% (48% Übergewicht)
>Deutschland 24% Männer, 21% Frauen
Verlauf
>Typischerweise chronischer Verlauf
>Spontanverlauf von Übergewicht ist schleichend
Modelle zur Ätiologie und Verlauf
- Biologische Prädisposition
> Evolutionsgenetisch -> Energiespeicherung notwendig; im Nahrungsüberfluss ist der „sparsame Genotyp“ nachteilig
Mütterliches Übergewicht
Übergewicht im Vorschulalter -> Prädiktive Rolle
Drei Typen der Adipositas
>Monogene Entwicklung der Adipositas auf ein Gen zurückgeführt
>Syndromale Prader-Willi-Syndrom, Bardet-Biedl-Syndrom
>Polygene MC4R-Gens, FTO-Gen von den 32 Genloci nur 1,5% der BMI Varianz -> begünstigt genetische Prädisposition (nicht aber als kausaler Faktor)
- Soziokulturelle Faktoren
- Psychologische Faktoren
> Einfluss der Stressreaktivität
> Einfluss von Lernprozessen
> Einfluss mangelnder sozialer Ressourcen
>Einfluss von Selbstregulation: Impulskontrolle und Emotionsregulation
>Essverhalten: Essen und Hunger und Disinhibition des Essverhaltens - Medizinische Faktoren
> Psychopharmaka (Antidepressiva, SSRI, Antpsychotika) können zu einer Gewichtszunahme beitragen
Diagnostik
Diagnostik
>Genaue Exploration der Gewichtsanamnese, der aktuellen Situation und den somatische/psychische Befindlichkeit Grundlage für subjektives Bedingungs- und Erklärungsmodell
>Bisherige Therapieversuche
>Aktuelle Motivation
>Bewegungs-, Ernährungs- und Essverhalten
>Erhebung von Depressivität, Impulsivität und Emotionsregulation
Behandlungslaufplan
–> Standardbehandlung verhaltenstherapeutische Verfahren Ziel: negative Energiebilanz
- Ernährungstherapie
- Bewegungstherapie
- Verhaltenstherapie
> Kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien
> Stimulus- und Reaktionskontrolle
> Psychoedukation
Kognitive-verhaltenstherapeutische Adipositasbehandlung in 5 Phasen aufgeteilt:
- Psychoedukation und Motivationsaufbau
- Strategien zur Verhaltensänderung im Bereich Ernährung, Essverhalten und Bewegung
- Planen des Umgangs mit Schwierigkeiten sowie mit Risikosituationen
- Aufrechterhalten von Verhaltensänderungen, Rückfallprophylaxe
- Einbezug anderer Behandlungsansätze