artifizielle Störungen Flashcards

1
Q

was ist das

A
  • Erfundene oder auf unterschiedliche Weise selbst herbeigeführte Symptome oder Beschwerden
  • Sehr überzeugende Darstellung -> meist viele Untersuchungen und Interventionen
  • Nach „abgeschlossener“ Behandlung, meist schnell neue Beschwerden oder Wiederauftreten der bekannten Beschwerden

Umgangssprachlich „Münchhausen-Syndrom“  aber nur eine Untergruppe mit den Merkmalen

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2
Q

Darstellung der Störung

A

ICD-10 „Artifizielle Störungen“ & DSM-5 „Vorgetäuschte Störungen“

  • oft wird sich selbst Schaden zugefügt
  • keine plausiblen Motive
  • Motivation hinter dem Verhalten scheint lediglich der Wunsch der Betroffenen, sich in die Rolle eines Kranken einzufinden und behandeln zu lassen
  • Unterscheidung artifizielle körperliche Krankheiten & artifizielle psychische Störungen
  • Aus allen medizinischen Fachgebieten möglich
  • Am häufigsten psychotische Symptome, depressive Verstimmungen und Suizidimpulse als artifizielle psychische Störungen
  • Symptome oft durch Wirkungen, Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen von Medikamenten hervorgerufen
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3
Q

äthiologie und verlauf

A
  • Geringes ätiologisches Wissen
  • warscheinlich unterdiagnostiziert
  • unsichere prävalenzzahlen
  • Ein­Jahresprävalenz der artifiziellen psychischen Störungen 1,3-1,8%
  • Diagnose oft erst nach monate­ bis sogar jahrelangem Krankheitsverlauf
  • fraun eher betroffen
  • bei Münchhausen-Syndrom vor allem unverheiratete Männer mittleren Alters
  • “Münchhausen­Stellvertreter­Syndrom” insbesondere Mütter, die somatische oder psychische Symptome bei ihren Kindern induzieren
  • Frauen: zwischen 20. & 40. Lebensjahr
  • Männer: zwischen 30. & 50. Lebensjahr
  • Verlauf ist meist chronisch (ca. 80%)
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4
Q

Risikofaktoren aus Fallstudien

A
  • Frühe Trennungs- und Verlustereignisse in der Kindheit oder Jugend
  • Eine besondere Beziehung zu einem Behandler (z. B. Arzt)
  • Vergewaltigungs- oder Missbrauchserfahrungen in der Kindheit oder Jugend
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5
Q

kognitiv­verhaltenstherapeutischer (KVT­)Erklärungsansatz

A
  • kritische Vorerfahrungen führen zu negativen Grundannahmen
  • aus den Grundannahmen entwickeln sich dysfunktionale Kognitionen
  • durch kritische Ereignisse werden die Kognitionen ausgelöst und führen zum Vortäuschen der Symptome
  • durch die vorgetäuschten Symptome entstehen hauptsächlich positive Emotionen
  • diese lösen automatische Gedanken aus, die den Teufelskreis aufrechterhalten
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6
Q

Diagnostik

A

Im DSM-5 unter der Kategorie „somatische Belastungsstörung und verwandte Störungen“

  • Für die Diagnose muss festgestellt werden, dass es sich um das Vortäuschen oder Erzeugen von Symptomen handelt
  • Für die Diagnose muss festgestellt werden, dass es sich um das Vortäuschen oder Erzeugen von Symptomen handelt
  • vollständige Anamnese und Krankengeschichte des Patienten
  • Abklärung der Motivation für das selbstschädigende Verhalten
  • Differenzialdiagnostik
  • boarderline, somatische belastungsstörung, wahrnhafte störung mit körperbezogenen wahn
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7
Q

komorbidität

A

Komorbidität häufig mit Angststörungen, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen

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8
Q

Therapeutisches vorgehen

A
  • behutsamer Umgang mit der Krankheitsvortäuschung des Patienten  Mitarbeit des Pat. beibehalten
  • indirekte Konfrontation mit den Symptomen
  • direkte Konfrontation kann wieder automatische Gedanken auslösen  aversive Emotionen

konfrontation ers bei phase 3 (warten auf änderungsbereitschaft)

  1. Pat. hat noch kein Problembewusstsein und kann sich nicht für das Aufhören entscheiden
  2. Pat. hat gewisses Problembewusstsein, ist jedoch aus Angst oder Scham (noch) nicht bereit, das Vortäuschen zuzugeben
  3. Pat. ist bereit, sich auf die Therapie einzulassen und sich zu verändern
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