Nikotinabhängigkeit Flashcards

1
Q

ICD10

A

ICD: Spricht von „Tabakabhängigkeit“, mit dem Argument, dass eine Abhängigkeit von Nikotin ohne Tabakkonsum nicht auftritt

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2
Q

Entzugssymptome beim Rauchstopp

A
Erhöhter Appetit, Hungergefühl
Gewichtszunahme
Starkes Verlangen nach einer Zigarette
Depressive Verstimmung, Depression
Reizbarkeit, Aggressivität
Nervosität
Konzentrationsschwierigkeiten
Angstzustände
Schlafstörungen
Verdauungsstörungen
Kreislaufbeschwerden
Schweißausbrüche
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3
Q

Epidemiologie:

A
  • In Deutschland haben ca. 39% aller Männer und 51% aller Frauen im Alter von 18-64 Jahren noch nie in ihrem Leben geraucht (Pabst, Kraus&Müller,2010)
  • Die Lebenszeitprävalenz einer Nikotinabhängigkeit (DSM-IV) wird in der Allgemeinbevölkerung auf 17-21% geschätzt (Jacobi et al., 2001)
  • Unter den aktuellen Rauchern wird mindestens jeder zweiter als nikotinabhängig diagnostiziert
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4
Q

Ätiologie:

A

NeuroPsychologische Ansätze
Psychologische Ansätze
Sozialwissenschaftliche Ansätze

Wie bei anderen psychischen Krankheiten können die Gründe für eine Abhängigkeit sehr interindividuell und verschieden sein. Es gibt keinen einzelnen Risikofaktor, der erklären kann, ob eine Person eine Nikotinabhängigkeit entwickelt oder nicht. Es gibt aber verschiedene Ansätze, die nun folgen

Neurophysiologische Ansätze:
Das große Suchtpotenzial von Nikotin wird neben der direkten Wirkung auf die nikotinergen Azetylcholinrezeptoren vor allem der Beeinflussung des mesolimbisch-mesokoritkalen Dopaminsystems zugeschrieben.

Nikotin bindet an diese dopaminergen Rezeptoren des Belohnungssystems und erhöht deren Aktivität, d.h. es kommt zu einer Dopaminausschüttung und damit zu einer belohnenden Wirkung

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5
Q

Psychologische Konzepte für die abhängigkeit

A

ES spielen Lernprozesse eine entscheidende Rolle

–> Der erste Probierkonsum lässt sich durch die soziale Lerntheorie von Bandura erklären –> der Mensch ist biologisch besonders gut darauf vorbereitet sich durch den kognitiven Lernprozess des Nachahmens anderer Individuen neue Verhaltensweisen anzueignen

–> Beispiel: Schüler beobachtet, wie angesehene Clique von älteren Schülern auf dem Schulhof raucht und sich sichtlich amüsiert. Der S. wird durch die Modellbeobachtung „Zigarettenrauchen“ kognitiv mit dem positiven Attributen „Gruppenzugehörigkeit“ und „Entspannung“ assoziieren und ebenfalls das Rauchen beginnen

Der Lernmechanismus des operanten, bzw. instrumentellen Konditionierens erklärt, dass ein Verhalten (z.B. Tabakkonsum) in der Zukunft mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten wird, wenn es zu befriedigenden Konsequenzen (Wohlbefinden, Entspannung) führt.

Klassische Konditionierung
Für die Aufrechterhaltung des Tabakrauchens spielt das klassische Konditionieren eine wichtige Rolle
–> Hierbei kommt es im Gehirn zu einer Verknüpfung eines neutralen Reizes mit einem bedeutungsvollen Reiz. Bereits der Geruch des Tabaks kann zum konditionierten Auslöser für Zigarettenkonsum werden
Die konditionierte Reaktion verschwindet allmählich, wenn der konditionierte Reiz längere Zeit ohne den unkonditionierten Reiz dargeboten wird

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6
Q

Sozialwissenschaftliche Erklärungsmodelle:

A

Das Risiko, eine Abhängigkeitserkrankung zu entwickeln wird u.a. auch in der Kindheit durch familiäre Faktoren geprägt. Dabei kann die Familie sowohl als Schutzfaktor, als auch als Risikofaktor fungieren
Risikofaktoren:

  • Sind negative Entwicklungsereignisse (Trennung, Tod eines Elternteils, Traumata, konfliktreiche Lebensumstände)
  • ungünstiger elterlicher Erziehungsstil (sehr zulassend, autonomieorientiert, zurückweisend, überprotektiv
  • elterlicher Substanzkonsum und psychische Störungen der Eltern
  • gesellschaftliche Faktoren (kultureller Umgang mit Tabakkonsum, Regeln, Tabakpolitik)
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7
Q

Spontanverlauf und Rückfall:

A

Anteil an Jugendlichen und jungen Erwachsenen (18-25 Jahren), die im Leben mindestens einmal geraucht haben, liegt derzeit bei 71% (BZgA, 2011)
Durchschnittsalter für erste Zigarette liegt bei 14 Jahren
72% aller Raucher haben bereits ein oder mehrmals in ihrem Leben versucht das Rauchen zu beenden

Gründe für Aufhörversuche:

  • Soziale und gesellschaftliche Auslöser (sozialer Druck, Ratschlag vom Arzt, Kosten)
  • Körperliche Gründe (akute Erkrankungen, Gesundheitsschäden)
  • Gefühl der Abhängigkeit verbunden mit Gefühl von Ekel
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8
Q

Behandlungsmoethode

A

Behandlung
3 Phasen der kognitiv-behavioralen Therapie

  1. Vorbereitung des Rauchstopps
  2. Beendigung des Rauchens
  3. Stabilisierung des Nichtrauchens
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9
Q

Vorbereitungsphase

A
  • Ziel ist die klare, ausgewogene Entscheidungen des Rauchers für die Abstinenz

Die Phase umfasst:

  • Diagnostik (Analyse des Rauchverhaltens, Schwere der Nikotinabhängigkeit)
  • ->Grundlage ist die Selbstbeobachtung (Raucher protokolliert sein Rauchverhalten, indem er wöchentliche Anzahl an Z. zählt, und Versuchungssituationen notiert)
  • Analyse der Veränderungsbereitschaft (Motivationsanalyse)
  • Auflistung von Vor-und Nachteilen des Rauchens in eine Pro/Contra Liste

Zusammen mit dem Raucher wird ein Störungsmodell erarbeitet. Dabei soll ein Verständnis entwickelt werden, warum er raucht (Modell der negativen Verstärkung) und dass der vermeintliche Vorteil oder Gewinn des Rauchens relativiert werden muss

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10
Q

Beendigungsphase

A

Beendigungsphase
Ziel dieser Phase ist die Erlangung der Abstinenz
Vorbereitung des Aufhörens beinhaltet zwei Methoden:

  • Schluss-Punkt-Methode – Tag wird festgelegt an dem nicht mehr geraucht wird
  • Punkt-Schluss- Methode- Tag wird festgelegt an dem nicht mehr geraucht wird – vor diesem Tag soll das Rauchverhalten nicht geändert werden
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