Nicht näher bezeichnete Esstörungen – Binge-Eating- Störung Flashcards

1
Q

wer kann das noch sein?

A

 Nicht näher bezeichnet: beispielsweise auch PatientInnen, die AN nicht vollständig (Kriterien) erfüllen (BMI höher als 17,5)

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2
Q
A

> Regelmäßig auftretende Essanfälle  Gefühl des subjektiven Kontrollverlusts im Vordergrund
Meist wenn Betroffene alleine sind
Gefolgt von Ekel/ Scham/ Hilflosigkeit
Keine Kompensationsmaßnahmen (Erbrechen, Fasten etc.)
Essverhalten ist unregelmäßig und chaotisch
Somatische Komplikationen (auf den BMI zurückzuführen)  Herz-Kreislauf-Erkrankung, Schlaf Apnoe

Besonderheiten von Essanfällen
>Essanfälle ausgelöst durch: Interpersonelle Stressoren, Stimmungsschwankungen, Verlangen nach Essen
>Essanfälle können sich über mehrere Stunden ziehen -> Zeitdauer und Nahrungsmittelmenge eines Essanfalls sind nicht immer klar abgrenzbar
>Essanfälle erschweren soziale/berufliche Verpflichtungen
>Essanfälle dienen häufig zur kurzfristigen >Stimmungsregulation/Spannungsreduktion

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3
Q

Epidemiologie und Komorbidität

A

> BES Esstörung mit der höchsten Prävalenz
Lebenszeitprävalenz: 1,9-3,6% (Frauen) und 0,3-2,5% (Männer) (Hudson et al., 2007)  in klinischen Stichproben deutlich höher mit 35%
Erstmanifestation zwischen 20 und 25 Jahren (Durchschnitt: 23 Jahre)
Zweithäufung der Erstmanifestation im Alter zwischen 45-55 Jahren (Gagne et al.2012)
Frauen sind 1,5-mal höufiger betroffen als Männer
BES kommt in unterschiedlichen Ethnizitäten ähnlich häufig vor
Störung in ländlichen Regionen häufiger als in städtischer Umgebung

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4
Q

Verlauf BES

A

Hohe Spontanremissionsrate
>nach 6-12 Monaten 30-50 %  zeigen teilweise Verbesserung
>ca.10 % vollständige Remission (Chachelin et al.1999)
>häufigste „crossover“ von BES zu BN oder auch von BN zu BES (ca. 20%)
>durchschnittliche Krankheitsdauer zw. 8 und 14,5 Jahren

Eine andauernde, deutliche Gewichtszunahme (39% haben nach 5 Jahren BMI von über 30)

Ersten Essanfälle treten unabhängig von Diäten oder restriktivem Essverhalten auf  mit 11-12 Jahren  vollen Kriterien werden mit 17-25 Jahren erfüllt

Remission
>nach 16 Wochen Behandlung erfüllen nur noch 4% die Diagnose
>Remissionsraten von 20-80 % (höher als bei AN und BN)
>Bei 30% BES chronisch

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5
Q

Komorbidität bei BES

A

–> 79% der PatientInnen mit einer Lebenszeitdiagnose erfüllen irgendwann zusätzlich eine weitere Störung
>42,2% Depression  bei klinischen Stichproben liegen vor allem affektiven Störungen bei 30-90%
>56,1% Angststörungen
>23,7% Substanzmissbrauch/-abhängigkeit
>29-41% Adipositas (BMI >30)  dadurch auch höhere somatische Erkrankungen und höhere Mortalitätsrate
>Ungenügende Impulskontrollfähigkeit (auch im Zusammenhang mit ADHS  Prädiktor für auffälliges Essverhalten)
>8,1% der ADHS PatientInnen zeigen BES-Prävalenz (Mattos et al., 2004)
>Persönlichkeitsstörungen (Borderline, vermeidende, zwanghafte)

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6
Q

Modelle zur Ätiologie

A

> Multifaktorielle Modelle (auch relevant für AN, BN und Adipositas)
Störung der Hunger-Sättigungsregulation und Impuls-und Emotionsregulation
Starke Fokussierung auf die Nahrungszufuhr und eine ausgeprägte Unzufriedenheit mit Figur/Gewicht
Risikofaktoren -> Diäten, Medienkonsum, Körperbildunzufriedenheit, gewichtsbezogene Hänseleien, Depressivität (Jacobi et al., 2011)

2 Hauptfaktorengruppen zur Entstehung:

  • Vulnerabilitätsfaktoren
  • übergewicht in der Kindheit (Hänseleien)
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7
Q

Familiäre Einflüsse bei der Entstehung essanfallartiger Symptome

A

> Geringes familiäres Funktionsniveau
Wenig emotionale Unterstützung
Unsicherer Bindungsstil
Kritische Kommentare zu Figur und Gewicht innerhalb der Familie
Vorkommen von Essstörung bei Müttern (17%)  bei Mütter mit „binge eating“ noch höher
Elterliches Übergewicht
Restriktive Ernährungspraktiken

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8
Q

Grundlagen des Behandlungskonzepts bei der BES

A
  • KVT und interpersonale Psychotherapie sind bei BES wirksam  gelten als Behandlung der Wahl
  • Ziel der Behandlung: Strategien vermitteln, die zur Reduktion der Häufigkeit und Schwere der Essanfälle führen

> Psychoedukation und Erarbeitung eines individuellen Störungsmodells,
Etablierung eines regelmäßigen Essverhaltens
Symptommanagement (Auslöser für Essanfälle erkennen; Auslöser- und Reaktionskontrolle)
Bewegungssteigerung
kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler Kognitionen und Grundannahmen bzgl. des eigenen Körpers und des Selbstbilds
Informationsvermittlung über die Prinzipien einer moderaten >Gewichtsreduktion
Rückfallprophylaxe

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