Richard Wagner (1813-1883) Flashcards
Richard wagner war ein…
Opernreformator
Wagners operschaffen
- Wagners Opernschaffen schließt an den romantischen Operntyp (Weber, Marschner) an
- kopiert im Rienzi die französische Oper
- löst sich aber mit der Oper Der fliegende Holländer von seinen Vorbildern
- entwickelt seit dem Lohengrin (keine Nummerneinteilung mehr) die Oper zum Musikdrama, für das er theoretisch in seiner Schrift Oper und Drama ( 1851) den Grund legt.
Damit wird Wagner zum großen Opernreformer nach Gluck und Vollender der musikdramatischen Linie, die um 1600 mit dem Dramma per musica von Monteverdi ihren Ausgang nahm.
Grundlegende Kennzeichen seines Schaffen
- schreibt Texte zu seinen Werken selbst, Inhalt ist der alten deutschen Sage und Geschichte entnommen.
- Der Erlösungsgedanke, der vom Holländer an Wagners Werk durchzieht, entspringt dem romantischen Weltbild und steigert sich im Tristan bis zur Lebensverneinung.
- musikalische Einheit des Werkes wird hergestellt durch Leitmotive, kurze Tonsymbole für Personen, ihre Gedanken und Gefühlszustände oder für bestimmte Situationen.
- Verknüpfung der Leitmotive im sinfonischen Orchester führt zu ständigem Fließen der Musik und in Verbindung mit der Umwandlung von gesungener Melodie und Rezitativ zum Sprachgesang zur so genannten unendlichen Melodie.
- Wagner strebt das Gesamtkunstwerk an, bei dem - unter der Vorherrschaft der (psychologisierenden) Musik - Handlung, Text, Kostüme, Bühnenbild, Regie und Technik von Anbeginn an mitgeplant werden.
Die musikdramatischen Werke Wagners
Opern:
- „Der fliegende Holländer“ (1841/ Dresden 1843)
- „Tannhäuser“ (1845/Dresden 1845)
- „Lohengrin“ ( 1848/ Weimar 1850)
- „Die Feen“
- „Rienzi“
Musikdramen:
- „Tristan und Isolde“ ( 1859/ München 1865)
- „Die Meistersinger von Nürnberg“ ( 1867/ München 1868)
- „Das Rheingold“ (1854/ München 1869)
- „Die Walküre“ ( 1856/ München 1870)
- „Siegfried” ( 1871 /Bayreuth 1876)
- ,, Götterdämmerung” ( 1872 / Bayreuth 1876)
— persifal
Die vier letztgenannten Werke bilden zusammen den „Ring des Nibelungen “. ,,Parsifal” (1882 / Bayreuth 1882).
Textvorlage im Musikdrama
Für Wagner war die Erneuerung der antiken Tragödie das Leitbild.
Deshalb erhält auch der Text eine besondere Bedeutung.
Wagner sah seine selbst geschaffenen Operntexte als „Dichtungen”.
(Die Musikdramatik in der Nachfolge Wagners ging noch einen Schritt weiter: sie legte ihren Werken fertige Dramen zu Grunde. Diese Tendenz zur möglichst unveränderten Übertragung des Dramas ins Musikdrama führte im 20. Jahrhundert zum Begriff der „Literaturoper”, z.B. »Elektra« von R. Strauss/ Hofmannsthal.)
Musikalische Form
Musikdrama zielt auf eine individuelle, der jeweiligen dramatischen Situation entsprechenden musikalischen Gestaltung ab, der Text wird „durchkomponiert”.
Daher ist im Musikdrama die klassische Periodik weitgehend aufgehoben; Formschemata gibt es nicht.
Abkehr von der traditionellen Periodik zeigt sich in den Melodiephrasen der Gesangsstimmen, die vorwiegend unregelmäßig gegliedert sind.
Sinfonische Elemente im Musikdrama
Wagner stellte sich das Musikdrama als eine Art „gesteigerte Sinfonie” vor geprägt durch ein „Gewebe von Hauptthemen”.
Motive und Themen haben im Musikdrama nicht nur leitmotivische Funktion, sondern sollen auch Einheit und Zusammenhang herstellen.
Deshalb werden bestimmte Motive oft während ganzer Szenen beibehalten.