Nutzen der pharmazeutischen Betreuung Flashcards

1
Q

Nutzen der Pharmazeutischen Betreuung

A

für Patienten

  • Vermehrung des Wissens um seine Krankheit und deren Behandlung
  • Erhöhung von Compliance und Arzneimittelsicherheit
  • Verbesserung des Therapieergebnisses (Gesundheitszustand und Lebensqualität)

für Arzt

  • Weitergabe arzneimittelbezogener Fragen an Apotheker (Arbeitsökonomisierung)
  • Verbesserung der Therapieergebnisse
  • Steigerung der Patientenzufriedenheit

für Apotheker

  • Steigerung der Dienstleistungsqualität
  • Stärkung der Position als Heilberufler
  • Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Motivation
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2
Q

Arzneimittelsicherheit = Pharmakovigilanz

A

umfassende und kontinuierliche Überwachung der Sicherheit aller Arzneimittel und Medizinalprodukte

ständiges Zusammentragen von Daten und Informationen aus verschiedenen Quellen

Analyse und Interpretation im Hinblick auf die Sicherheit

Überprüfung der Nutzen-Risiko-Bewertung des Arzneimittels

kontinuierliches Sammeln von umfassenden Erkenntnissen vom Zeitpunkt der Synthese einer Substanz bis zum AM-Rückzug

Arzneimittelsicherheit

richtige Indikation

sichere Applikation

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3
Q

Unerwünschtes Ereignis UE

A

adverse event, adverse experience, AE

nicht unbedingt kausaler Zusammenhang mit Arzneimitteltherapie

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4
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

A

adverse drug reaction, ADR, adverse reaction

Schädliche und unbeabsichtigte durch ein Arzneimittel ausgelöste Reaktion

in üblichen Dosierungen zur Prophylaxe, Diagnose, Behandlung einer Erkrankung

vermuteter kausaler Zusammenhang zwischen Arzneimittel und unerwünschtem Ereignis

Schweregrad einer unerwünschten Reaktion (seriousness)

Stärke einer unerwünschten Reaktion (severity)

Unerwartetes unerwünschtes Ereignis

Häufigkeit einer Unerwünschten Arzneimittelwirkung

Pharmakologische Einteilung

Ursachen

Mechanismen –Typ A-Reaktionen

Mechanismen –Typ B-Reaktionen

Mechanismen – Genetische Faktoren

Risikofaktoren

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5
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Schweregrad einer unerwünschten Reaktion (seriousness)
A

Schwerwiegende Reaktion (gesetzlich meldepflichtig)

Tod

Lebensbedrohlichkeit

Bleibende und/oder signifikante Behinderung

Kongenitale Schädigung

Krankenhauseinweisung erforderlich oder verlängert

Medizinisch bedeutsame Reaktion

Nicht-schwerwiegende Reaktion

alle übrigen Reaktionen

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6
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Stärke einer unerwünschten Reaktion (severity)
A

Quantifizierung der unerwünschten Reaktion in Bezug auf Ausmaß der Beschwerden

Leicht Patient fühlt sich gestört

Moderat Patient fühlt sich beeinträchtigt

Stark Patient fühlt sich behindert

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7
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Stärke einer unerwünschten Reaktion (severity)
A

Quantifizierung der unerwünschten Reaktion in Bezug auf Ausmaß der Beschwerden

Leicht Patient fühlt sich gestört

Moderat Patient fühlt sich beeinträchtigt

Stark Patient fühlt sich behindert

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8
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Unerwartetes unerwünschtes Ereignis
A

in Produktbeschreibung nicht erwähnte unerwünschte Reaktionen bzw anderes Ausmaß und Schweregrad

für Hersteller meldepflichtig

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9
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

A

Häufigkeit einer Unerwünschten Arzneimittelwirkung

Sehr häufig > 10%

Häufig > 1% und ≤10%

Gelegentlich > 0,1% und ≤1%

Selten > 0,01% und ≤0,1%

Sehr selten ≤0,01%

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10
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Pharmakologische Einteilung
A

Typ A-Reaktionen (augmented/accentuated)

  • treten im Rahmen der pharmakologischen Wirkungsweise des Arzneistoffes auf
  • vorhersehbar und meist vor Markteinführung bekannt

Typ B-Reaktionen (bizarre)

  • treten im Rahmen einer Hypersensitivitätsreaktion (Allergie, Pseudoallergie, Idiosynkrasie) auf
  • nicht vorhersehbar und werden meist erst nach Markteinführung bekannt

Typ C-Reaktionen (chronic)

  • Unerwünschte Langzeitnebenwirkungen, Gewöhnung und Absetzphänomene

Typ D-Reaktionen (delayed)

  • kanzerogene, teratogene und unerwünschte fetale und neonatale Reaktionen
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11
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Ursachen
A

Qualitätsmängel des Produkts

Vermeidbare und unvermeidbare bekannte UAW

Medikationsfehler

Verbleibende Sicherheitsprobleme

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12
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Mechanismen –Typ A-Reaktionen
A

60 –80% aller UAW (je nach untersuchtem Patientenkollektiv)

verabreichte Dosis für einzelnen Patienten zu hoch

Zielorgan übermäßig empfindlich auf therapeutische Konzentration

pharmakodynamische Ursache

Eliminationsmechanismen beeinträchtigt

pharmakokinetische Ursache

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13
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkung UAW

  • Mechanismen –Typ B-Reaktionen
A

Auslöser Arzneistoffe und Hilfsstoffe

10 und 20%

Mechanismus meist unklar, immunologischer Zusammenhang oft vermutet

Pseudoallergische Reaktionen ahmen allergische Reaktionen nach

direkte Freisetzung von Mediatoren, Komplementaktivierung,

Interaktionen mit Arachidonsäurestoffwechsel und Immunmodulatoren

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14
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)

  • Mechanismen – Genetische Faktoren
A

Vererbte Stoffwechseldefekte

Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD)

hepatische Porphyrie

Methämoglobin-Reduktase-Mangel

maligne Hyperthermie

Arzneistoffmetabolismus

N-Acetyltransferase

Cytochrom P450-System

Thiopurin-Methyltransferase

Serum-Cholinersterase

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15
Q

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)

  • Risikofaktoren
A

Alter Inzidenz bei Patienten über 60 Jahre dreimal höher als bei Patienten unter 30 Jahre

Geschlecht Inzidenz bei Frauen höher als bei Männern (pharmakokinetische Faktoren)

Polymedikation direkter Zusammenhang zwischen Anzahl eingenommener Arzneimittel und UAW-Risiko

Ausscheidungsstörungen

bei Typ A-Reaktionen meist direkte Beziehung zwischen Dosis und UAW-Risiko

Allergien Atopien, Asthma, Nasenpolypen, bekannte Überempfindlichkeiten auf ASS

Genetische, ethnische und Umweltfaktoren

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16
Q

Systeme zur Überwachung der Pharmakovigilanz

A

Spontanerfassungssystem

Stärken der Spontanerfassungssysteme

Grenzen der Spontanerfassungssysteme

Benötigte Datenelemente

17
Q

Systeme zur Überwachung der Pharmakovigilanz

  • Spontanerfassungssystem
A

spontane, freiwillige Berichterstattung durch Angehörige der Heilberufe an zentrale, nationale Meldestelle

Wichtiger Pfeiler in Erfassungsstrategie von neuen, unbekannten, unerwarteten und seltenen UAW, Spätreaktionen, Interaktionen, Patientengruppen mit besonderen Arzneimittelrisiken

Keine Messsysteme für unerwünschte Ereignisse, sondern Detektionssysteme

Möglichkeiten

Spontanberichte

Verdachtsmeldungen

Ausschlussdiagnose

18
Q

Systeme zur Überwachung der Pharmakovigilanz

  • Stärken der Spontanerfassungssysteme
A

Decken volles Spektrum der medizinischen Behandlung im Krankenhaus und in ambulanter Praxis ab

Erfassung der gesamten Patientenpopulation ohne Einschränkung hinsichtlich Alter, Geschlecht, Herkunft, genetische Disposition, Grundkrankheit, Sekundärkrankheiten, Schweregrad der Krankheit, AM-Indikation, Komedikationen

Erfassung aller Arzneimittel bereits bei ihrer Einführung und während ihrer gesamten Lebensdauer

kontinuierliche Überwachung

kein Einfluss auf medizinischen Alltag bezüglich Verschreibungspraxis

Sehr kostengünstig, aus Sicht der Kosten/Nutzen-Rechnung effizienteste Systeme zur Erfassung neuer UAW

Starke Signalwirkung, Frühwarnfunktion

19
Q

Systeme zur Überwachung der Pharmakovigilanz

  • Grenzen der Spontanerfassungssysteme
A

Fehlen von Kontrollgruppen

Unsystematische Datenerfassung durch freiwillige und spontane Meldung

Nicht repräsentativ aufgrund systematischer Verzerrungen (bias) und zufälliger Störgrößen (confounder)

Keine Aussagen zur Häufigkeit oder zur Inzidenz

Under-Reporting

20
Q

Systeme zur Überwachung der Pharmakovigilanz

  • Benötigte Datenelemente
A
21
Q

Pharmakovigilanz

  • Kausalitätsbewertung
A

Fragenkomplex

  • Zeitliche Zusammenhänge
  • Ausschluss alternativer Ursachen
  • Pharmakologische Plausibilität

Verfahren der Kausalitätsbewertung

22
Q

Pharmakovigilanz

  • Kausalitätsbewertung

** Zeitliche Zusammenhänge

A

positive Beurteilung setzt voraus, dass zwischen Einnahme des Arzneimittels und Auftreten des unerwünschten Ereignisses ein adäquater und plausibler zeitlicher Zusammenhang besteht

Absetzversuch (Dechallenge)

Reexposition (Rechallenge)

23
Q

Pharmakovigilanz

  • Kausalitätsbewertung

** Ausschluss alternativer Ursachen

A

Zusammenhang unerwünschtes Ereignis - zu behandelnde Grunderkrankung

anderes Arzneimittel

Symptom einer (neuen) Sekundärerkrankung

zufälliger zeitlicher Zusammenhang mit Arzneimittelaufnahme

24
Q

Pharmakovigilanz

  • Kausalitätsbewertung

** Pharmakologische Plausibilität

A

UAW bereits beobachtet, umfassend und detailliert beschrieben

anekdotische Einzelfallberichte in Literatur

biologisch zu erwarten

bekannte ähnliche Reaktion mit analogen Arzneimitteln oder Hilfsstoffen

Passend zum pharmakologischen Wirkungsspektrum

ausreichende vermutete AS-Konzentration (Zeit/Ort des Auftretens)

25
Q

Pharmakovigilanz

  • Kausalitätsbewertung

** Verfahren der Kausalitätsbewertung

A

Stärke der Assoziation

Beziehung zwischen verabreichter Dosis und Auftreten einer UAW

Zeitliche Zusammenhänge / Chronologie / Reversibilität der UAW

Konsistenz / Qualität der Daten

Plausibilität

26
Q

Pharmakovigilanz der Zukunft

A

Harmonisierung und Umsetzung von sicherheitsrelevanten Entscheidungen

Informationswesen in Arzneimittelsicherheit

Ausbildung in Arzneimittelsicherheit

Arbeitsorganisation

Qualitätssicherung in der Arzneimitteltherapie

Arzneimittelinformationsstellen und Beratungsmöglichkeiten

Meldestellen über vermutete UAW