Dosisanpassung mithilfe des TDM Flashcards
Variabilität der Arzneimittelwirkung
Dosisindividualisierung
Gabe einer maßgeschneiderten Dosierung an jeden einzelnen Patienten aufgrund einer messbaren Größe
mit Wirkungen in bekanntem Zusammenhang stehend
Strategien
- Empirische Dosierung (A)
- Adaptive Dosierung aufgrund patientenspezifischer Faktoren (B)
- Adaptive Dosierung mittels Feedback-Kontrolle (C)
Dosisindividualisierung
-Empirische Dosierung
Einfachste und im klinischen Alltag am häufigsten eingesetzte Methode
Empfehlungen, allgemeine und persönliche Erfahrungen des Arztes
Festlegung eines Dosierungsschemas, nach dem der Patient behandelt wird
Quelle: Arzneimittelfachinformationen, Dosierungstabellen
Größtenteils Ergebnisse klinischer Phase I-und –II-Studien der Arzneimittelentwicklung
Durchschnittswerte aus Untersuchungen an kleinerem, homogenem Kollektiv
Spätere Dosisänderungen
Pragmatisch: aufgrund des klinischen Bildes des Patienten
z.B. Dosiserhöhung/-reduktion bei nicht-eintretender erwünschter/Auftreten unerwünschter Wirkung
Individuell: mit Hilfe von Feedback-Kontrollen
Dosisindividualisierung
-Adaptive Dosierung aufgrund patientenspezifischer Faktoren
Anwendung bei bekannter Korrelation zwischen bestimmter Zielgröße und erwünschter/unerwünschter Wirkung
Berücksichtigung patientenspezifischer, Zielgröße beeinflussender Faktoren (z.B. Lebensalter)
Ablauf
- Festlegung eines gewünschten Werts für Zielgröße, bei dem sich bestimmte Wirkung einstellen soll
- Festlegung des patientenspezifischen Einflusses auf Zielgröße
Dosisindividualisierung
-Adaptive Dosierung mittels Feedback-Kontrolle
Anspruchvollste Dosierungsstrategie –> individuelle Dosierungsschemas
genetische Disposition z.T. mit großem Einfluss
Ablauf
Zielgrößen
Vorraussetzungen
Festlegung eines pharmakokinetischen Parameters als messbare Zielgröße
Dosisindividualisierung
-Adaptive Dosierung mittels Feedback-Kontrolle
*Ablauf
Erste Dosierung entweder empirisch oder adaptiv aufgrund patientenspezifischer Faktoren
Ermittelung des individuellen Werts für Zielgröße (tatsächlicher Wert) anhand festgelegten Probenentnahmeschemas
Anpassung des Dosierungsschemas bei Differenz tatsächlicher - erwünschter Wert
Fortsetzung des Regelkreises mit Rückkopplung bis erwünschter Wert für Zielgröße erreicht
Dosisindividualisierung
-Adaptive Dosierung mittels Feedback-Kontrolle
**Zielgrößen
**Voraussetzung
Zielgrößen
- pharmakodynamische Parameter z.B. Blutdruck
- pharmakokinetische Parameter z.B. Plasmakonzentrationen
Vorraussetzungen
- bekannte Beziehung zwischen Dosis und auftretender Wirkung
**Antidiabetika –> Blutglucosekonzentration
**Antihypertonika –> Blutdruck
**Antikoagulantien –> Quickwert, INR
- keine Latenzphase zwischen Eintritt der Wirkung und der Messgröße
- Zielgröße quantifizierbar und für Einsatz in der Praxis routinemäßig messbar
- Keine routinemäßig messbare pharmakodynamische Zielgröße vorhanden
- Beziehung zwischen Pharmakodynamik und Pharmakokinetik
- Steuerung des angestrebten therapeutischen Effekts über definierte pharmakokinetische Zielgröße als Surrogat (Ersatzgröße)
Dosisindividualisierung
-Adaptive Dosierung mittels Feedback-Kontrolle
Kenntnis über individuelle Einflüsse des Patienten
Kenntnis über quantitative Beziehung zwischen pharmakokinetischer Größe und Effekt
A- pharmakodynamische Variabilität nach Gabe einer Standarddosis
B- Herabsetzung der pharmakodynamischen Variabilität durch pharmakokinetische Dosisindividualisierung
Pharmakokinetische Parameter
Dosierungsschema
-Dosierungsintervall τ
** i.v. Bolus-Applikation unter Annahme eines Ein-Kompartiment-Modells
C1= minimal toxische Konzentration
C2= minimal effektive Konzentration
t = Zeit, in der therapeutische Bereich von oben nach unten durchschritten wird (maximales Dosierungsintervall τmax)
Dosierungsschema
-Dosierungsintervall τ
** e.v.-Applikation
e.v.-Applikation
Wahl eines praxisgerechten Dosierungsintervalls auf der Grundlage des berechneten maximalen Dosierungsintervalls
Tageszeit der Applikation soll sich nicht von Tag zu Tag ändern
Praxisgerecht sind vor allem Intervalle von 12 und 24 Stunden, aber auch 8, 6 und 4 Stunden
Dosierungsschema
-Dosierungsintervall τ
** intravenöse Dauerinfusion
Substanzen mit sehr kurzer Halbwertszeit (< 3 h) und enger therapeutischer Breite (t = 0)
R0= Infusionsgeschwindigkeit
Erhaltungsdosis (MD)
Dosis zur Aufrechterhaltung bestimmter Plasmakonzentration bzw. bestimmten Plasmakonzentrationsbereichs
Ersatz der während des Dosierungsintervalls eliminierten Arzneistoffmenge
primär von Gesamtclearance abhängig
e.v.-Applikation sekundär von systemisch verfügbarer Fraktion
Überprüfung der Erhaltungsdosis auf Praktikabilität
Tabletten, Kapseln und Suppositorien nicht/nur bedingt teilbar
Patienten-Compliance berücksichtigen
ggf. praxisgerechte Modifizierung
Initialdosis (LD)
In akuten Fällen mögl. sofortiger Wirkeintritt
AS-Konzentration sofort im therapeutischen Bereich
dafür benötigte Arzneistoffmenge à Initialdosis
Höhe abhängig vom scheinbaren Verteilungsvolumen
Dosierungsstrategien
Dosierung nach Körpergewicht und Körperoberfläche
Dosierung nach Organfunktion
Dosierung bei extrakorporaler Elimination
Dosierung nach Ziel-AUC
Dosierung mittels Therapeutischem Drug Monitoring (TDM)