2. Fragenrunde Flashcards

1
Q

Arzneimittel haben bei verschiedenen Patienten unterschiedliche Wirkungen, was über eine andere Organfunktion zu erklären ist. Welche Funktion hat dabei die Niere?

A

Ausscheidungsfunktion für Endprodukte des Stoffwechsels (Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin).

Regelung des Elektrolythaushaltes (Isoionie, Isotonie, Isohydrie, S-B-Gleichgewicht),

Flüssigkeitsbilanz (Blutdruckregelung),

Medikamentenabbauprodukte werden aus dem Plasma filtriert, im Harn konzentriert und abtransportiert.

Außerdem werden unter hormoneller Steuerung physiologische Stoffe (Na, K, Cl) ausgeschieden oder zurückgehalten.

Anstieg der Serumphosphatkonzentration (ab GFR < 25 mL/min)

Anstieg der Serumkaliumkonzentration (ab GFR < 5 mL/min)

Verlust von Calciumionen –> sekundärer Hyperparathyreoididismus

Verminderung der renalen Säureausscheidung

Renale Osteopathie

Arterielle Hypertonie + Hyperlipidämie –> Atherosklerose + Gewebsverkalkung

Verminderte Produktion von Erythropoietin + renale Toxine –> renaleAnämie

Schwächegefühl, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, starke Müdigkeit bis hin zum Koma

Farbveränderungen der Haut (Milchkaffeefarbe) und Juckreiz

Flüssigkeitsansammlung in Lunge + Bluthochdruck durch Überwässerung –> Überlastung des Herzens

Verlust der Blutdruck-regulierenden Funktion –> Verstärkung bestehender Hypertonie

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2
Q

Wie ist die Symptomatik bei Nierenausfall?

A

Verschlechterung der Nierenfunktion, was bedeutet Veränderung des Urinvolumens, Azotemie (Vermehrung stickstoffhaltiger Endprodukte des Eiweißstoffwechsels im Blut) und Störung der Blutbildung. Der Blutdruck steigt an (Wasserausscheidung gesenkt: Ödeme). Proteinurie (Ausscheidung niedermolekularer Proteine, meist Albumine und Globuline), durch Verlust von Ca-Ionen: sekundärer Hyperparathyreodismus(gesteigerte Nebenschilddrüsenaktivität)

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3
Q

Was wird von Niere noch ausgeschieden (er meinte sichtbare Veränderungen)?

A

Harnsäure (akuter Gichtanfall; Bildung von Kristallen in Tubuli und Harnleiter), verändertes Hautkolorit (Milchkaffeefarbe).

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4
Q

Wie ist bestimmbar, wie gut die Niere funktioniert?

A

Prüfung der quantitativen wie qualitativen exkretorischen Leistung vor allem des Verdünnungsvolumens und Konzentrationsvermögens (Phenolrot-Clearence, Chromozytoskopie, Ausscheidungsurographie)

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5
Q

Es gibt da eine Formel zur Bestimmung der Kreatinin-Clearence, wie heißt sie und worauf basiert sie?

A

Formel nach Cockcroft und Gault

F (Männer) = 72

F (Frauen) = 84,7

In die Formel gehen Alter, Geschlecht und Körpergewicht ein. Diese Parameter gehen in die Gleichung ein, da die Creatinin Clearence in Abhängigkeit mit dem Alter abnimmt. Da im Alter die Muskelmasse abnimmt und dabei gebildetes Creatinin anfällt. (Kreatin ist ein in der Leber aus Arginin und Glycin gebildeter Stoff, es wird im Harn ausgeschieden und kann in Blut und Harn mit Pikrinsäurelösung als blutrote Färbung sichtbar gemacht werden).

Die Parameter Alter, Geschlecht und Gewicht gehen in die Gleichung ein, um das Ergebnis spezifischer und individueller zu machen.

Zur Berechnung der Kreatinin-Clearance werden folgende Parameter benötigt:

Die Kreatinin-Konzentration im Blutplasma (Bestimmung des Serumkreatinins)

Die Kreatinin-Konzentration im Urin, ermittelt aus 24-Stunden-Sammelurin

Das Volumen des Sammelurins zur Ermittlung des Harnzeitvolumens in ml/min

Der Korrekturfaktor F, bezogen auf 1,73m2 der Körperoberfläche, berechnet als
F = 1,73m2/Körperoberfläche.

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6
Q

Wie werden diese Faktoren (Harnstoffspiegel) beeinflusst und wodurch wird Muskelmasse an sich beeinflußt?

A

Erhöhte Harnstoffspiegel können auf ein akutes oder chronisches Nierenversagen hinweisen. Weitere Gründe können eine ungewöhnlich hohe Eiweißzufuhr; Zustände die den Eiweißkatabolismus ankurbeln, gastrointestinale Blutungen oder Ösophagusvarizen (Umwandlung des Blutes zu Harnstoff und Ammoniak durch Darmbakterien). Von Bedeutung ist weiterhin auch der Hydratationsstatus des Patienten, da das Blut aufkonzentriert wird, wenn zu wenig Wasser im Kreislauf ist.

Die Muskelmasse wird grundsätzlich über die Körpergröße vorgegeben. Durch die Bestimmung von Sammelurin kann die Methode noch genauer werden.

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7
Q

Ein Mann hat zu wenig Natrium in seinem Serum, was läuft falsch?

A

Natrium ist ein vorherrschendes Kation der extrazellulären Flüssigkeit.

Dem kann ein Fehler im Wasserhaushalt vorliegen. Alle Körperflüssigkeiten stehen im osmotischen Gleichgewicht. Veränderungen in der Serumnatriumkonzentration führen zu Wasserumlagerungen in die Zellen hinein oder aus den Zellen heraus (in diesen Fall hinein). Sinkt der Natriumspiegel, ist die Nierenfunktion eingeschränkt. Außerdem kann der Spiegel mit Ödemen, Erbrechen und Durchfällen einhergehen. Die Serumnatriumkonzentration ist niedrig, weil das Plasmavolumen erhöht ist im Vergleich zum Natrium (Knöchelödeme, Herzversagen; da das Blut durch den hohen Wasseranteil zu dünn ist). Therapie mit Salz- und Wasserrestriktion, Diuretika. Durch das nicht intakte osmotische Gleichgewicht ist außerdem die Leberfunktion eingeschränkt.

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8
Q

Wie kann unterschieden werden, ob Verlust der Nierenfunktion oder Insuffizienz?

A

Andere Elektrolyte müssen berücksichtigt werden. Bei echter Niereninsuffizienz sinkt zusätzlich der Calciumspiegel. Parathormon wird vermehrt ausgeschüttet, aber Calcium kann nicht mehr resorbiert werden, weswegen es aus dem Knochen abgebaut wird und zu einer Osteomalazie führen kann. Außerdem ist Calcium auch in den Zellen vorhanden und an der Herzkontraktion beteiligt (als second messenger).

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9
Q

Wer sorgt dafür, dass der Herzmuskel genug Calcium hat?

A

Die Niere. Bei chronischer Nierenerkrankung herrscht eine verminderte Produktion von 1,25-Dihydroxycholecaciferol (Vit. D). Vitamin D ist essentiell für die Resorption und Einlagerung von Calcium. Es wird in der Niere produziert, woraus folgt, dass eine verringerte Produktion auch eine verringerte Einlagerungsfähigkeit mit sich zieht. Parathormon aus der Nebenschilddrüse steuert die Calcium-Retention und fördert bei niedrigen Calciumspiegeln die Freisetzung aus dem Knochen.

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10
Q

Was ist eigentlich die Funktion der Niere?

A

Sie hat die Aufgabe der Konstanthaltung von Volumen und Zusammensetzung der extrazellulären Flüssigkeit.

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11
Q

Welche Veränderungen ergäben sich bei der Harnanalyse bei Niereninsuffizienz?

A

Makroskopisch eine Harntrübung in Folge einer Proteinurie, die typisch für eine Niereninsuffizienz ist. Weiterhin können Farbe und pH des Harns verändert sein. Außerdem ist die Kaliumkonzentration des Serums ein wichtiger Parameter für die Konzentrationsfähigkeit der Niere. Ursachen können eine vermehrte Kalium-Zufuhr, renale K-Retention oder K-Austritt aus den Zellen in das Interstitium sein.

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12
Q

Niereninsuffizienz ist oft erst eine Folgeerkrankung. Welche Arzneimittel können eine Niereninsuffizienz mit sich ziehen?

Wie machen die das?

A

Cisplatin und Aminoglykoside.

Aminoglykoside sind oto- und nephrotoxisch. Bei ihrem Abbau entstehendes Stickstoffmonoxid , sowie die Aktivierung von Caspasen (Proteasen, die den programmierten Zelltod der Apoptose einleiten) führen zum Untergang sensorischer Haarzellen und den Zellen des Tubulusepithels.

Cisplatin dessen Wirkform der elektrophile Aquo-Komplex ist vernetzt DNA-Stränge und hemmt so die Zellteilung. Seine Metabolite werden renal eliminiert, wobei sie nicht inaktiv sind und im Nierenepithel noch für eine Zellschädigung sorgen.

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13
Q

Wie wird Cisplatin appliziert?

A

i.v. und trifft über Nierenarterie und die Glumeruli in die Bowman-Kapsel. Darauf wird es im proximalen Tubulus aufgefangen, über die Henle-Schleife in den distalen Tubulus geleitet, wo eine Aufkonzentrierung des Harns und somit auch der darin gelösten Stoffe stattfindet. Dadurch wird das Tubulussystem geschädigt. Es kann zu tubulären Nekrosen kommen. Hierbei handelt es sich um eine akute, intrinsische (von innen her kommende) Nierenschädigung.

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14
Q

welche anderen Möglichkeiten der Nierenschädigung gibt es noch?

A

Nephritis (Entzündungsprozeß): Penicilline können einen immunologischen Effekt, eine akute, interstitielle Nephritis auslösen.

NSAID sind Tubulotoxisch und lösen akute interstitielle Nephritis aus.

Chemotherapeutika können infolge des hämolytisch-urämischen Syndroms Thrombosen verursachen (urämie: Juckreiz, der oft bei Dialysepatienten auftritt, da bei chronischer Niereninsuffizienz die Anzahl an Mastzellen in der Haut erhöht ist , die Histamin freisetzen, was als Juckreiz empfunden wird).

Ein obstruktives Nierenversagen (Verstopfen der Nierentubuli) kann durch das Virostatikum Aciclovir bedingt sein, da es in der Niere auskristallisieren kann.

Das nephrotische Syndrom: glomeruläre Erkrankung, die mit Proteinurie, Ödemen und Hyperlipoproteinämie einhergeht.

Eine akute Nephritis ist eine interstitielle Nephritis; Eindringen von Lymphozyten in Nierenrindenmark Grenze; Schwellung und Verfärbung infolge bakterieller Infektionen oder als allergische Reaktion auf Medikamente, wie z.B. Penicilline.

Kann auch durch eine Minderperfusion (zu geringe Durchblutung) zustande kommen, was zur Glomerulosklerose führen kann.

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15
Q

Was sind drei Entzündungsparameter?

A

Das C-Reaktive Protein (CrP): Entzündungsparameter, der immer in der akuten stimulus Phase ansteigt. Dient der Beurteilung des Schweregrades einer Entzündungsreaktion. Aussagekräftiger und rascher Marker für entzündliche und infektiöse Prozesse. Nicht beeinflussbar durch Schwangerschaft, Alter, Hyperglobulinämie und Anämie. Erhöhung durch bakterielle Infektionen. Verlauf und Ansprechen einer Antibiotikatherapie und Zeitpunkt zum Absetzen der Medikamente ersichtlich.

Die Leukozytenzahl: Leukozyten haben die Aufgabe der Phagozytose, der Markierung von Antigenen und die Bekämpfung körpereigener und fremder Zellen. Ihre Anzahl steigt bei Entzündung an.

Interleucin 6:bewirkt in der Leber die verstärkte Produktion von Akute Phase Proteinen. Es besitzt pro und antiinflammatorische Effekte.(am speziefischsten, da es prognostische Aussagen bezüglich des Krankheitsverlaufes zulässt)

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): Sedimentationsgeschwindigkeit der Erytrozyten, wird als beschreibungsparameter für Entzündunsschweregrad genutzt.

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16
Q

Was ist die Physiologische Funktion der Leber?

A

Abbau und Entgiftung von

  • geschädigten und alten Erythrozyten durch Kupffersche Zellen (leberspeziefische Makrophagen)
  • Bilirubin (Abbauprodukt des Hämoglobins)
  • Ammoniak zu Harnstoff (Ammoniak aus Purinstoffwechsel)
  • Hormonen
  • Medikamenten

Weiterhin ist sie beteiligt bei:

  • Glyconeogenese (Neubildung von Traubenzucker)
  • Ketonkörpersynthese (werden beim Fettsäureabbau gebildet; z.B. wirkt Cholesterol in der Leber; UAW entstehen, wenn es nicht in der Leber, sondern z.B. im Muskel wirkt)
  • Synthese von Cholesterol und daraus gebildeten Gallensäuren.
  • Synthese von Bluteiweißen wie

Albumin

Gerinnungsfaktoren (das Problem von Leuten mit Ösophagusvarizen bei einer Leberfunktionsstörung ist, das die entstehenden Blutungen aufgrund der Leberinsuffizienz und den wenigen Gerinnungsfaktoren unstillbare Blutungen entstehen können)

Akute-Phase-Proteine

  • Bildung der Galle
  • Regulierung des Vitamin- und Spurenelementstoffwechsels.
17
Q

Wie ist die Symptomatik einer Leberinsuffizienz?

A

Die Leberzirrhose als das Endstadium einer Leberschädigung ist gekennzeichnet durch:

verminderte hepatische Proteinsynthese (Albumin ind Gerinnungsfaktoren)

reduzierte Entgiftungfunktion (oxidativer Metabolismus gehemmt)

Entwicklung portosystischer Umgehungskreisläufe (Shunts), die den Kontakt zwischen Blut und hepatozyten einschränkt (portaler Hochdruck)

Aszites (Wasserbauch) und Blutungen aus Varizen in Ösophagus und Magen als Folge der portalen Hypertonie.

Entstehen einer hepatischen Encephalopatie (krankhafte Veränderungen des Gehirns, wobei das Gehirn als ganzes betroffen ist) als Folge der verminderten Entgiftungsfunktion der Leber (anfallender Ammoniak verschlechtert die Hirnleistung)

18
Q

Was sieht man den Leuten bei Leberinsuffizienz an?

A

Äußerlich Iketrus (gelbfärbung der Haut, Schleimhäuten und Lederhaut des Auges durch erhöhte Konzentration von Bilirubin)

19
Q

welche Aussage kann man zur Leberinsuffizienz treffen?

A

Anzahl der Transaminasen ist verändert, es gibt die AST (Aspartat-Aminotransferase), sie wird bei Verletzungen am Herzmuskel und bei hepatozellulären Verletzungen freigesetzt; ist allerdings nicht sehr aussagekräftig. Die ALT (Alanin-Aminotransferase) ist erhöht bei parenchymalen Lebererkrankungen. Sie ist leberspeziefischer, als die AST. Am speziefischsten für hepatobiliäre Krankheiten ist die GGT (Gamma-Glutamyltransferase). Sie ist erhöht bei Verschlussikterus und infiltrativen Lebererkrankungen mit Erhöhung der alkalischen Phosphatase. Enzyminduktion durch Arzneimittel (Phenytoin) und Alkohol.

20
Q

Wo kommen die Transaminasen vor?

A

Die AST und ALT sind in Herz und Leber stark vertreten; die GGT hautsächlich in Niere, Leber und Pankreas. Sie sind überall, wo energieabhängige Prozesse sind. Ihre Anzahl ist auch erhöht, wenn sich nekrotische Zellen am Herzmuskel befinden. Ihre Anzahl ist für diesen Befund jedoch nicht sehr spezifisch.

21
Q

Welche Aussage macht Bilirubin?

A

Es ist ein Abbauprodukt des Hämoglobins, das im retikuloendothelialen System gebildet wird. Ist fast vollständig an Serumalbumin gebunden. Es wird in Leberzellen aufgenommen und zum Bilirubinglukuronid (in Leber an aktivierte Glukuronsäure konjugiert und so über Esterbildung glukuronidiert) umgewandelt, welches dann über Galle in den Darm ausgeschieden wird.

22
Q

Warum ist Bilirubin ein Marker für die Leberfunktion?

A

Da das Glucuronid nur in der Leber gebildet wird und an seiner Menge die Leberbeeinträchtigung messbar ist.

ABER: da das Glucuronid direkt ausgeschieden wird ist viel mehr das Verhältnis zwischen Bilirubin und Bilirubinglucuronid aussagekräftig.

23
Q

Was ist INR?

A

International normalized ration; ein Gerinnungstest, er gibt Verhältnis der Thromboplastinzeit, das man erhalten würde, wenn das internationale Referenzplastin der WHO verwendet würde. Das Thromboplastin welches aus dem Kaninchenhirn stammt ist stark variabel. Er gibt die Zeit, die benötigt wird, um Gerinnungfaktoren zu aktivieren.

24
Q

Wodurch werden Gerinnungsfaktoren aktiviert und in welcher Einheit werden sie angegeben?

A

Die Gerinnungsaktivität der Faktoren II, V, VII, X werden getestet. Die Aktivierung der Gerinnungskaskade erfolgt nach Zusatz von Gewebsthromboplastin (Tissue Factor). Der erhaltene Wert wird in Sekunden angegeben. Er drückt das Verhältnis zum standartisierten Kontrollblut an das auch als QUICK-WERT bezeichnet wird und der Bestimmung der Aktivität oraler Antikoagulantien dient.

25
Q

Was ist eine Hyperchrome makrocytäre Anämie?

A

Hyperchrom bedeutet Anämie mit zu viel Eisen (der mittlere zelluläre Hämoglobingehalt MCH ist sehr hoch, was extrem selten ist)

Der Hämoglobingehalt ist in diesem Fall erhöht

Macrozytose: Vergrößerung der roten Blutkörperchen bei einem Mangel an VIT B12 oder Folsäure. Es kann definiert werden über das mittlere Erythrozytenvolumen das MCV bei niedrigen Werten handelt es sich um eine Mikrozytose (Eisenmangelanämie). Die Erhöhung ist eine typische Erkrankung bei chronischem Alkoholismus. Allerdings kann es auch wärend einer Schwangerschaft zum Folsäuremangel kommen.

Bei einer Anämie handelt es sich wenn die Sauerstofftransportkapazität des Blutes abnimmt. Es kann somit zu einer Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff kommen. Die Konzentration an Hämoglobin sinkt, der Hämatokrit sinkt (prozentualer Anteil zellulärer Elemente am Blutvolumen) und die Anzahl an Erythrozyten sinkt.

26
Q

Woran ist eine akute innere Blutung erkennbar?

A

Am Anteil der Erythrozyten am Gesamtblutvolumen.

Mit Nahrung zugeführtes Eisen wird in zweiwertiger Form aus dem Darm mittels Ferritin resorbiert. Im Serum an ß1-Globulin Transferrin gebunden (nicht vollständig mit Eisen gesättigt ). Die Untersuchung der TEBK (totale Eisenbindungskapazität) gibt Auskunft über Eisenstoffwechsel und Diagnose von Anämien.

Retikulozyten: junge, unreife Erythrozyten; Erhöhung durch stimulierenden Effekt mit erhöhter Freisetzung von Erythrozyten ins Blut .

27
Q

Welche genetischen Modifikationen gibt es? Was bewirken sie?

A

Genetische Polymorphismen –> CYP2D6 (Metoprolol, Carvedilol)

schnelle und langsame Metabolisierer

–> Enzymmangel führt zu Intoxikation

28
Q

Möglichkeiten genetische Veränderungen zu erfassen

A

Funktionsbestimmung (Phänotypbestimmung)

  1. Gabe einer geeigneten Substanz
  2. Urinsammlung
  3. Bestimmung von Ausgangssubstanz und

Metaboliten

Genotypbestimmung

  1. Isolieren von DNA
  2. Detektieren der Mutationen durch PCR-Verfahren

Reverse Transkription

Polymerase-Ketten-Reaktion

29
Q

Wechselwirkungen im Darm

A

Komplexierung –> Calcium (Milch) und Doxycyclin

Adsorption –> Aktivkohle und AM

prähepatische Elimination durch P-Glykoproteine im Darm

Substrate z.B. Beta-Blocker (Talinolol) od. Zytostatika (Paclitaxel)

Induktor Rifampicin

Grapefruitsaft hemmt Cyp3A4 im Darm und hemmt Abbau von AS –> Verstärkung von Wirkungen und unerwünschten Wirkungen

Schädigung der absorbierenden Schleimhaut –> zytostatikageschädigte Mukosa vermindert Bioverfügbarkeit zahlreicher AM

Veränderung der Darmflora z.B. Schädigung durch Antibiotika –> Bioverfügbarkeit von Pharmaka mit geringer Resorption im oberen GIT oder enterohepatischer Rezirkulation beeinträchtigt

30
Q

Wechselwirkungen in der Leber

A

CYP450-Induktion

CYP450-Inhibition

31
Q

Punkte, um Wechselwirkungen erkennen zu können

A

Verstärkung oder Ausbleiben von Wirkung oder unerwünschter Wirkung

Blutbildveränderungen: Valproinsäure

Blutungen: Antikoagulanzien

Herzrhytmusstörungen: ACE-Hemmer

32
Q

Wie kann man Wechselwirkungen vermeiden?

A

Fachkenntnis sich beeinflussender Stoffe od. Faktoren

zeitlich versetzte Einnahme

33
Q

Wechselwirkungen mit Grapefruitsaft

A

Grapefruitsaft ist ein starker Inhibitor des Enzyms CYP3A4 im Darm und hemmt so den präsystemischen Metabolismus pharmazeutischer Wirkstoffe. Es hat jedoch keinen Effekt auf den Metabolismus in der Leber (eventuell in hohen Dosen). Daraus ergeben sich zwei mögliche Konsequenzen. Erstens kann durch die Inhibition des Metabolismus mehr aktiver Wirkstoff in den Organismus gelangen, was die Bioverfügbarkeit erhöht und zu verstärkten pharmakologischen und toxischen Effekten führt. Ein Beispiel hierfür ist Felodipin, das im Darm von CYP3A4 in relevantem Ausmass inaktiviert wird

34
Q

Prärenales akutes Nierenversagen

A

Reduktion des Blutvolumens oder des Blutdrucks

Auslösende Arzneistoffe:

  • Diuretika, hochosmolare Kontrastmittel, Immunsupressiva, NSAID, Interleukin 2, ACE-Hemmer

Risikopatienten

  • reduzierter renaler Blutfluss bei beidseitiger Nierenarterienstenose
  • reduziertes effekt. Blutvolumen bei Leberzirrhose, Nephrotischem Syndrom od. kongestiver Herzinsuffizienz
35
Q

Intrinsisches Nierenversagen

A

Akute tubuläre Nekrose

betrifft zumeist proximalen Tubulus

Ursachen:

  • direkte tubuläre Toxizität
  • gestörte zelluläre Energieproduktion
  • Schädigung durch freie Radikale
  • gestörter Phospholipid-Metabolismus
  • intrazelluläre Calcium-Toxizität
  • osmolare Veränderungen

Auslösende Arzneistoffe:

Aminoglykoside, AmphotericinB, Cisplatin (bis zu 25%), Kontrastmittel (bis zu 20%), Kokain, Immunglobuline IV, Pentamidin

Akute allergische interstitielle Nephritis

systemische Manifestation mit Fieber, Hautrötung, Gelenkschmerzen

Auslösende Arzneistoffe

Penicilline, Cephalosporine, Kokain, Sulfonamide, NSAID, Diuretika, Lithium, Ranitidin, Omeprazol, Captopril, Phenytoin, Valproinsäure, AmphotericinB, Streptokinase, 5-Aminosalicylsäure, Allopurinol, Rifampicin, einige Chinesische Kräuter

Thrombotische Mikroangiopathie

Thromben in afferenten Arteriolen und glomeruläre Thrombosen mit Verdickung der glomerulären Kapillarwand (Fibrose)

Auslösende Arzneistoffe

Immunsuppressiva, Chemotherapeutika, Thromboyztenaggregationshemmer, Estrogenhaltige Kontrazeptiva, Chinin, Kokain

36
Q

Obstruktives Nierenversagen

A

in Tubuli und Harnleiter durch Bildung von Kristallen

außerhalb der Harnleiter durch retroperitoneale Fibrose

Auslösende Arzneistoffe

Aciclovir, Sulfonamide, Methotrexat, Indinavir, Triamteren, hohe Dosen an Vitamin C (Oxalatkristalle), Guaifenesin, Ephedrin (Nierensteine)

Risikofaktoren

starker Volumenverlust (chronische Durchfälle, Diuretka, kongestive Herzinsuffizienz, Sepsis)

Niereninsuffizienz

Bolusgabe

metabolische Azidose bzw. Alkalose

37
Q

NSAR und Schädigung der Niere

A

Beispielsweise können Arzneistoffe, die Prostaglandine beeinflussen, dramatische Schäden auslösen. Prostaglandine, vor allem PG-E2, -F2 und -I2, sind »Garanten für eine ausreichende Nierenperfusion«, da sie den renalen Blutfluss durch Vasodilatation im afferenten Schenkel und damit die glomeruläre Filtration aufrecht­erhalten. Auch für die Steigerung der Reninsekretion und die Kaliumausschei­dung sind Prostaglandine verantwortlich. Die Stimulation der PG-Bildung durch Cyclooxigenasen (COX) ist besonders wichtig bei Volumenmangel, zum Beispiel infolge von Diarrhö oder Erbrechen, und bei sinkendem renalen Blutfluss, zum Beispiel bei Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose.

COX-Hemmer wie NSAR, hemmen die renale PG-Synthese. Das schränkt die Nierenfunktion ein. Folgen sind eine erhöhte Vorlast, steigender Blutdruck, Ödeme und eine Hyperkaliämie