Gewalt und Psychopathie Flashcards

1
Q

What is a psychopath?

A

a person affected by chronic mental disorder with abnormal or violent social behaviour.

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2
Q

Was für Gewalttätertypen gibt es?

A

„emotionally hot violence“ = heiße Gewalt

„emotionally cold violence“ = kalte Gewalt

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3
Q

Was ist „emotionally hot violence“?

A

Täter handelt:
* reaktiv und defensiv = glaubt sich verteidigen zu müssen in Antwort auf angeblich feindlichen Reiz
* hoch affektiv = hoch emotional
Täter zeigt impulsive Aggression = spontane, einem plötzlichen Antrieb folgende Aggression

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4
Q

Was ist „emotionally cold violence“?

A

Täter handelt:
* proaktiv = handelt ohne äußere Provaktion
* instrumentell = verfolgt ein bestimmtes Ziel (z.B. Geldgewinn), für dessen Erreichung auch der Tot des Opfers in Kauf genommen wird
Täter zeigt geplante Aggression - keine Reue

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5
Q

Welche Gehirnareale sind bei Gewalttätern involviert?

A

Präfrontaler Kortex (vmPFC/dmPFC): Vorderster Teil des frontalen Kortex
Amygdala

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6
Q

Was sind u.a. die Funktionen des vmPFC/dmPFC?

A
  • Handlungsplanung
  • Verhaltenskontrolle
  • Höhere Emotionsverarbeitung: u.a. Emotionskontrolle
  • Problemlösen
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7
Q

Test, ob der PFC (Präfrontaler Kortex) bei Gewalt involviert ist:

A

immer dann eine Taste drücken, wenn die Zahl „0“ auf dem Bildschirm erscheint
–> Sehr langweilige Aufgabe, da die Null nur alle 3-6 sec erscheint
–> Verlangt daher Kontrollverhalten des/der Proband*in
–> Aktivierung des Frontalen Kortex (Kontrollzentrum) erforderlich Zur Messung der Gehirnaktivierung:
PET= Positronen-Emissions-Tomograph
Abb.: Blick von unten auf das Gehirn

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8
Q

Test, ob die Amygdala bei Gewalt involviert ist:

A

Anschauen emotionaler Gesichtsausdrücke
 Amygdala aktiviert besonders bei negativen Emotionen (Angst/Wut)
Zur Messung der Gehirnaktivierung :
Aufgabe wird durchführt , während man im PET-Scanner oder fMRT- Scanner lag

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9
Q

Gehirnaktivierung bei Hot Violence: PFC & Amygdala

A

präfrontaler Kortex (PFC): weniger Aktivierung bei hot-violence als bei normalen Menschen
Amygdala/Limbisches System: mehr Aktivierung bei hot-violence als bei normalen Menschen

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10
Q

Was sind die Folgen der Gehirnaktivierung in Hot Violence?

A

Emotionen „sprudeln“ hoch, die nicht reguliert werden können

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11
Q

Gehirnaktivierung bei Cold Violence: PFC & Amygdala

A

präfrontaler Kortex: mehr Aktivierung bei cold-violence als bei normalen Menschen
Amygdala/Limbisches System: weniger Aktivierung bei cold-violence als bei normalen Menschen

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12
Q

Was sind die Folgen der Gehirnaktivierung in Cold Violence?

A

Emotionen kommen nicht auf, oder werden unterdrückt => hoch kontrolliertes Verhalten

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13
Q

Aktivierung der Amygdala: Unemotional vs hoch emotional

A
  • Amygdala: niedrige Aktivierung (dh. deaktivierung) für hoch unemotionale
    Jugendliche (= sehr unemotional)
  • Hohe Aktivierung für noch weniger un-emotionale als normale (d.h. hoch emotionale) Jugendliche
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14
Q

Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität: Experiment

A

Monetary incentive task im PET & fMRI:
* Form (Kreis/Dreieck) des Anticipation-Cues gibt an, mit wieviel Geld der nachfolgende Trial bei schneller Antwort belohnt wird
* Quadrat: immer dann so schnell wie möglich darauf antworten: nur wenn sekundenschnell geantwortet wird, wird auch finanziell belohnt
Probanden:
* Psychopathic traits (Merkmale) mit dem Psychopathic Personality Inventory (PPI)
gemessen
* “in a sample of community volunteers with no prior history of substance abuse”
(Buchholtz et al., 2010)

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15
Q

Nucleus accumbens (Nacc) = Teil welchen Systems?

A

neuronale Belohnungssystem => dopaminerg

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16
Q

Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität?

A

Je stärker das impulsiv-antisoziale Verhalten, desto höher ist die Belohungserwartung
D.h. es werden höhere und schnellere Belohnungen erwartet auch unabhängig davon, ob die Taste im Task schnell gedrückt wird oder nicht

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17
Q

Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität: welche Gehirnareal sind involviert? Wie wurde das gemessen?

A
  • PET-Daten: Positive Korrelation der Dopamin-Abgabe des Nacc mit Stärke des impulsiven-antisozialen Verhaltens (evaluiert nach Fragebogen)
  • fMRI-Daten: Positive Korrelation der neuronalen Aktivierung des Nacc mit Stärke des impulsiven-antisozialen Verhaltens (evaluiert nach Fragebogen)
18
Q

Neuronale Störungen in psychopatischen Menschen resultieren vermutlich in folgenden Anzeichen – ein Modell (!): (4 Gehirnreale)

A

1) Amygdala
2) Striatum
3) vmPFC
4) dmPFC

19
Q

Neuronale Störungen in der Amygdala führen zu:

A

Gestörte Verarbeitung von distress-Cues (z.B. Angstschrei anderer Personen wird nicht emotional erkannt) => es kann nicht korrekt erlernt werden, dass eigene Handlungen andere Menschen verletzen (= fehlerhaftes Stimulus- reinforcement learning)

20
Q

Neuronale Störungen im Striatum führen zu:

A

(dompaninerg; enge Verbindung zum Nacc): Fehlerhafte Belohnungs- vorhersage und fehlerhafte Einschätzung des möglichen Ergebnisses einer krimineller Handlung (Strafandrohung der beabsichtigen Handlung wird nicht korrekt evaluiert)

21
Q

Neuronale Störungen im vmPFC führen zu:

A

Werte/Bedeutung von Objekten, distress-Cues werden schlecht/nicht erlernt => gestörte Entscheidungsfindung

22
Q

Neuronale Störungen im dmPFC führen zu:

A

Lösung von kognitiven Konflikt (hier Handlungskonflikt) kann nicht durchgeführt werden

23
Q

Neuronale Störungen in psychopatischen Menschen resultieren vermutlich in
folgenden Anzeichen – ein Modell (!): Initiierung von Handlungsänderung im … ist intakt

A

Initiierung von Handlungsänderung im AIC & ACC (anterior insula cortex/Anteriorer
cingulärer Kortex) ist jedoch intakt
=> da aber Amygdala, Striatum, dmPFC und vmPFC nicht korrekt funktionieren, werden suboptimale Handlungen nicht als
solche erkannt => d.h. hier die Durchführung suboptimaler Handlungen kann nicht mehr unterbrochen werden

24
Q

Haben alle Gewalttäter die gleichen defekte Gehirnareale?

A

25
Q

Trolley-Problem: was passiert wenn man sich entscheidet, es zu vermeiden andere direkt zu verletzen?

A

=> aktiviert vor allem die Gehirnareale :
- präfrontaler Kortex (PFC)
- anteriorer temporaler Kortex

26
Q

Trolley-Problem: was passiert wenn man sich für Nützlichkeitserwägung entscheidet?

A

=> aktiviert vor allem am und um den Sulcus intraparietalis

27
Q

Zusammengenommen überlagen sich die
Gehirnläsionen (= defekte oder fehlfunktionierende Gehirnareale) hauptsächlich im:

A
  • Präfrontalen Kortex (PFC)
  • anterioren temporaler Kortex
28
Q

Wofür sind die Gehirnareale, die bei Gewalttätern defekt sind, in gesunden Menschen nötig?

A

für die Entscheidung „Vermeidung andere direkt/selbst zu verletzen“
D.h. weil Verbrecher in diesen Gehirnarealen Läsionen zeigen, ist ihre Hemmschwelle andere Menschen durch direktes persönliches Handeln zu schädigen herabgesetzt.

29
Q

Meta-analyse mit Programm Neurosynth zeigen, dass das Moral-Netzwerk in normalen Menschen aus Gehirnarealen welcher Netzwerke besteht?

A
  • Value –Netzwerkes (vorallem Orbito-Frontaler Kortex OFC: erhöhte Aktivierung je höher persönlicher Wert)
  • Theory of Mind –Netzwerks
  • Empathy–Netzwerks
  • Cognitive Control-Netzwerkes
30
Q

Welche der Gehirnläsionen der Gewalttäter stimmen mit den 4 Netzwerken (Moral) mit hoher Korrelation überein?

A
  • Value-Netzwerk
  • Theory of Mind
31
Q

Welche der Gehirnläsionen der Gewalttäter stimmen mit den 4 Netzwerken (Moral) mit niedriger/keiner Korrelation überein?

A
  • Empathy-Netzwerk
  • Cognitive Kontrolle
32
Q

Welche Funktionen sind bei Gewalttätern besonders geschädigt?

A

Werte- Erkennung und Theory-of-Mind

33
Q

Was sind die meisten Ursachen für Gehirnschädigungen bei Gewalttätern?

A

Concussion (engl.) = schwere Gehirnerschütterung (dt.)
=> durch Schlag oder Sturz auf den Kopf
- bei Unfall (z.B. Verkehr/Sport)
- Bei Misshandlung: z.B. schütteln des
schreienden Säuglings

34
Q

Was sind seltene Ursachen für Gehirnschädigungen bei Gewalttätern?

A
  • Alkoholabhängigkeit der Mutter während
    Schwangerschaft=> im Fötus (= Ungeborenes) wird das Wachstum des Gehirns gestört
  • Epi-/Genetik = Vererbung des verkümmerten Gehirnwachstums
35
Q

Was passiert bei einem Schädeltrauma?

A

Schwellung und Quetschung des Gehirns
=> Blutgefäße reißen auf => Blutungen im Gehirn => Verletzung/Zerstörung von Nervenzellen ➔Nerven- und Gliazellen werden zerstört

36
Q

Wird jeder, der zu wenig Aktivierung im präfrontalen Kortex hat zum Mörder?

A

Nö, biologische Indikatoren sind nur zu 50% ausschlaggebend

37
Q

Was sind biologische Indikatoren (= biologische Hinweise) für psychopathisches Verhalten?

A
  • Schädigung oder Funktionsstörungen im Gehirn (besonders Präfrontaler Kortex & Amygdala, und/oder andere Schädigungen in Teilen des moralischen Gehirnnetzwerkes)
  • Genetische Erbanlagen für Gewalt
38
Q

Wie können biologische Indikatoren ausgeglichen werden?

A

Umwelt-Einflüsse: z.B. liebende Eltern, positive soziale Freundeskreise usw. oder negativ verstärkt werden: z.B. psychischer Missbrauch, soziale Vernachlässigung usw.

39
Q

Was gibt es als Therapie für Gewalttäter?

A

SSRI und VT

40
Q

Was zeigt SSRI und VT bei Gewalttätern?

A
  • Abnahme Reizbarkeit der gewalttätigen Männer mit Verhaltenstherapie noch stärker bei Fluoxetin
  • Abnahme der Gewalttätigkeit gegenüber Ehepartnern bzw. nahestehenden Familienmitgliedern bei Verhaltenstherapie mit Fluoxetin-Gabe
41
Q

Was führt zu weniger aggressivem Verhalten?

A

Erhöhter Serotoninumsatz