Gewalt und Psychopathie Flashcards
What is a psychopath?
a person affected by chronic mental disorder with abnormal or violent social behaviour.
Was für Gewalttätertypen gibt es?
„emotionally hot violence“ = heiße Gewalt
„emotionally cold violence“ = kalte Gewalt
Was ist „emotionally hot violence“?
Täter handelt:
* reaktiv und defensiv = glaubt sich verteidigen zu müssen in Antwort auf angeblich feindlichen Reiz
* hoch affektiv = hoch emotional
Täter zeigt impulsive Aggression = spontane, einem plötzlichen Antrieb folgende Aggression
Was ist „emotionally cold violence“?
Täter handelt:
* proaktiv = handelt ohne äußere Provaktion
* instrumentell = verfolgt ein bestimmtes Ziel (z.B. Geldgewinn), für dessen Erreichung auch der Tot des Opfers in Kauf genommen wird
Täter zeigt geplante Aggression - keine Reue
Welche Gehirnareale sind bei Gewalttätern involviert?
Präfrontaler Kortex (vmPFC/dmPFC): Vorderster Teil des frontalen Kortex
Amygdala
Was sind u.a. die Funktionen des vmPFC/dmPFC?
- Handlungsplanung
- Verhaltenskontrolle
- Höhere Emotionsverarbeitung: u.a. Emotionskontrolle
- Problemlösen
Test, ob der PFC (Präfrontaler Kortex) bei Gewalt involviert ist:
immer dann eine Taste drücken, wenn die Zahl „0“ auf dem Bildschirm erscheint
–> Sehr langweilige Aufgabe, da die Null nur alle 3-6 sec erscheint
–> Verlangt daher Kontrollverhalten des/der Proband*in
–> Aktivierung des Frontalen Kortex (Kontrollzentrum) erforderlich Zur Messung der Gehirnaktivierung:
PET= Positronen-Emissions-Tomograph
Abb.: Blick von unten auf das Gehirn
Test, ob die Amygdala bei Gewalt involviert ist:
Anschauen emotionaler Gesichtsausdrücke
Amygdala aktiviert besonders bei negativen Emotionen (Angst/Wut)
Zur Messung der Gehirnaktivierung :
Aufgabe wird durchführt , während man im PET-Scanner oder fMRT- Scanner lag
Gehirnaktivierung bei Hot Violence: PFC & Amygdala
präfrontaler Kortex (PFC): weniger Aktivierung bei hot-violence als bei normalen Menschen
Amygdala/Limbisches System: mehr Aktivierung bei hot-violence als bei normalen Menschen
Was sind die Folgen der Gehirnaktivierung in Hot Violence?
Emotionen „sprudeln“ hoch, die nicht reguliert werden können
Gehirnaktivierung bei Cold Violence: PFC & Amygdala
präfrontaler Kortex: mehr Aktivierung bei cold-violence als bei normalen Menschen
Amygdala/Limbisches System: weniger Aktivierung bei cold-violence als bei normalen Menschen
Was sind die Folgen der Gehirnaktivierung in Cold Violence?
Emotionen kommen nicht auf, oder werden unterdrückt => hoch kontrolliertes Verhalten
Aktivierung der Amygdala: Unemotional vs hoch emotional
- Amygdala: niedrige Aktivierung (dh. deaktivierung) für hoch unemotionale
Jugendliche (= sehr unemotional) - Hohe Aktivierung für noch weniger un-emotionale als normale (d.h. hoch emotionale) Jugendliche
Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität: Experiment
Monetary incentive task im PET & fMRI:
* Form (Kreis/Dreieck) des Anticipation-Cues gibt an, mit wieviel Geld der nachfolgende Trial bei schneller Antwort belohnt wird
* Quadrat: immer dann so schnell wie möglich darauf antworten: nur wenn sekundenschnell geantwortet wird, wird auch finanziell belohnt
Probanden:
* Psychopathic traits (Merkmale) mit dem Psychopathic Personality Inventory (PPI)
gemessen
* “in a sample of community volunteers with no prior history of substance abuse”
(Buchholtz et al., 2010)
Nucleus accumbens (Nacc) = Teil welchen Systems?
neuronale Belohnungssystem => dopaminerg
Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität?
Je stärker das impulsiv-antisoziale Verhalten, desto höher ist die Belohungserwartung
D.h. es werden höhere und schnellere Belohnungen erwartet auch unabhängig davon, ob die Taste im Task schnell gedrückt wird oder nicht
Hypersensitivität im Belohnungssystem bei normalen Menschen mit erhöhter Impulsivität: welche Gehirnareal sind involviert? Wie wurde das gemessen?
- PET-Daten: Positive Korrelation der Dopamin-Abgabe des Nacc mit Stärke des impulsiven-antisozialen Verhaltens (evaluiert nach Fragebogen)
- fMRI-Daten: Positive Korrelation der neuronalen Aktivierung des Nacc mit Stärke des impulsiven-antisozialen Verhaltens (evaluiert nach Fragebogen)
Neuronale Störungen in psychopatischen Menschen resultieren vermutlich in folgenden Anzeichen – ein Modell (!): (4 Gehirnreale)
1) Amygdala
2) Striatum
3) vmPFC
4) dmPFC
Neuronale Störungen in der Amygdala führen zu:
Gestörte Verarbeitung von distress-Cues (z.B. Angstschrei anderer Personen wird nicht emotional erkannt) => es kann nicht korrekt erlernt werden, dass eigene Handlungen andere Menschen verletzen (= fehlerhaftes Stimulus- reinforcement learning)
Neuronale Störungen im Striatum führen zu:
(dompaninerg; enge Verbindung zum Nacc): Fehlerhafte Belohnungs- vorhersage und fehlerhafte Einschätzung des möglichen Ergebnisses einer krimineller Handlung (Strafandrohung der beabsichtigen Handlung wird nicht korrekt evaluiert)
Neuronale Störungen im vmPFC führen zu:
Werte/Bedeutung von Objekten, distress-Cues werden schlecht/nicht erlernt => gestörte Entscheidungsfindung
Neuronale Störungen im dmPFC führen zu:
Lösung von kognitiven Konflikt (hier Handlungskonflikt) kann nicht durchgeführt werden
Neuronale Störungen in psychopatischen Menschen resultieren vermutlich in
folgenden Anzeichen – ein Modell (!): Initiierung von Handlungsänderung im … ist intakt
Initiierung von Handlungsänderung im AIC & ACC (anterior insula cortex/Anteriorer
cingulärer Kortex) ist jedoch intakt
=> da aber Amygdala, Striatum, dmPFC und vmPFC nicht korrekt funktionieren, werden suboptimale Handlungen nicht als
solche erkannt => d.h. hier die Durchführung suboptimaler Handlungen kann nicht mehr unterbrochen werden
Haben alle Gewalttäter die gleichen defekte Gehirnareale?
nö