Alzheimer Flashcards

1
Q

Wie häufig tritt Demenz auf?

A

Häufig. 9,2% aller 65+ in Hamburg

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2
Q

Was für Arten der Demenz gibt es?

A

Alzheimers, Vaskulär, Lewy Body, Frontotemporal, Other (e.g. Huntingtons), Mixed

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3
Q

Grob: Was ist die Alzheimer Krankheit?

A

entsteht durch Protein-Missbildungen: Amyloid-Plaques & Tau => verändern/zerstören Neurone

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4
Q

Was ist vaskuläre Demenz?

A

entsteht durch Verstopfungen oder Bruch der Blutgefäße (=> Name: vaskulär), vor allem der kleinen Versorgungsgefäße im Marklager des Gehirns
=> nach Schlaganfall

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5
Q

Was ist frontotemporale Demenz?

A

Zeigt im MRT eine Minderung des Hirnvolumens im Frontallappen

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6
Q

Was ist Lewy-Körperchen-Demenz?

A

Es sind in bestimmten Nervenzellen der Großhirnrinde charakteristische Einschlüsse (so genannte Lewy-Körperchen) zu finden
(Protein deposits on nerve cells)

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7
Q

Welche Symptome/Beeinträchtigungen gibt es bei Demenz?

A
  • Gedächtnisstörung
  • Störungen der Sprache
  • Störung der räumlichen Leistungen
  • Störung der Orientierung
  • Stimmungsschwankungen, Veränderungen der Persönlichkeit, Rückzugstendenz, mangelnde Rücksichtsnahme auf Angehörige
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8
Q

Was wird mit Demenz-Tests getestet/abgefragt?

A
  • Visuell-räumliche Fähigkeiten (e.g. Uhr zeichnen)
  • Benennung von Gegenständen
  • Gedächtnis (Wortliste erinnern)
  • Sprachliche Fähigkeiten
  • Aufmerksamkeit
  • Einfache mathematische Fähigkeiten
  • Orientation: Datum/Name/Ort
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9
Q

Beispiele für standardisierte Demenz-Tests?

A
  • Mini-Mental-Status Test (MMST)
  • Montral cognitive assessment (MOCA)
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10
Q

Wie zeichnet sich die Alzheimer-Krankheit (auf Symptomebene) aus?

A
  • eine allmähliche Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten
  • Körperliche Symptome wie Einbußen des Gedächtnisses fehlen in den ersten Krankheitsjahren
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11
Q

Was ist erforderlich um die Alzheimer-Krankheit frühzeitig zu Erkennen?

A

neuropathologische Kenntnisse

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12
Q

Fortschreitender Verlust von Nervenzellen hauptsächlich durch Amyloid- und Tau-Proteine führt zu einer Schrumpfung des Gehirns um bis zu 20%. Wie erkennt man das?

A
  • Vertiefung der Sulci und Gyri an der Hirn- oberfläche
  • Erweiterung der mit Liquor gefüllten Hirnventrikel
  • Wucherung der Gliazellen
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13
Q

Typischerweise allgemeinbekannt für Alzheimer (AD) ist die Atrophie („Gehirnschwund“) im …?^

A

Hippocampus (=> Gedächtnisareal) + andere Gehirnareale

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14
Q

Was zeigt DTI bei Alzheimer?

A

Alzheimer bewirkt Veränderungen in der weißen Gehirnsubstanz (z.B. Axone)
- Weitverteilte diffuse Faserbündel mit reduzierter Faserdichte
- besonders in frontalen und temporalem Kortex, Gyrus cingulum und Corpus callosum

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15
Q

Was sind die 4 neurobiologischen Ursachen zur Entstehung der Alzheimer-Demenz?

A
  • Degenerierte Tau-Proteine
  • Amyloid- Aβ -Plaques
  • Mangel an Acetylcholin
  • Überschuss an Glutamat
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16
Q

Was sind Tau-Proteine?

A
  • Neurone haben einen Zellskelett (Mikrotubuli)
  • Die Mikrotubuli bestehen auch im gesunden Menschen u.a. aus Tau-Protein
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17
Q

Was passiert mit Tau-Proteinen bei Alzheimer?

A
  • das Tau-Protein der Mikrotubuli wird übermäßig mit Phosphatgruppen beladen
  • Kommt in der Zelle zu Störungen von Stabilierungs- und Transportprozessen
  • Führen zum Absterben der Mikrotubuli und des Axons und damit des gesamten Neurons
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18
Q

Womit korreliert die Menge des degenerierten Tau-Proteins?

A

Mit der Stärke der evaluierten kognitiven Fähigkeiten

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19
Q

Wie verläuft die Ausbreitung von degeneriertem Tau?

A

Start in de niedern Hirnregionen (Parahippocampal und Hirnstamm) –> Großhirnrinde

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20
Q

Was sind Amyloid-Aβ?

A

Lösliche Peptide, die durch Spaltung des Amyloid- Vorläuferproteins APP (Amyloid Precursor Protein) entstehen
(Anmrkg.: Spaltung kann in seltenen Fällen durch Veränderungen des Erbgutes auf den Chromosomen 1, 14 oder 21 hervorgerufen werden)

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21
Q

Was sind Amyloid-Aβ-Plaques?

A
  • Anhäufung von mehren β-Amyloid- Molekülen
  • Nicht von Körper abbaubar –> giftig
  • können von pathologisch veränderten Axonbruchstücken und/oder Gliazellen umgeben sein
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22
Q

Alzheimer’s disease related β-Amyloid affects which functions? (2)

A
  • neuronal
  • cerebrovascular
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23
Q

Was für Aβ-Amyloid-Plaques gibt es? (2)

A
  • Senile Plaques = Parenchymales Aβ
  • Cerebrale Amyloid Aβ Anhäufung = vaskuläres Aβ
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24
Q

Was ist Parenchymales Aβ?

A
  • zwischen den Nervenzellen zu findende Plaques
  • die Amyloid-Plaques können auch zum Entstehen neurofibrillärer Tau-Ablagerungen in den Neuronen beitragen
25
Was ist cerebrale Amyloid Aβ Anhäufung?
- Ablagerung des Amyloids-Aβ an der Wand kleiner Blutgefäße - Veränderung der Durchlässigkeit der Blutgefäße => Störungen der Sauerstoff- und Energieversorgung des Gehirns.
26
Wie verläuft die Ausbreitung von Amyloid-Aβ- Plaques?
Von Großhirnrinde in niedere Hirnregionen
27
Wie wirken Amyloid-Aβ-Plaques & Tau-Protein zusammen?
Plaques beschleunigen die Verbreitung von degenerativem Tau und damit den kognitiven Verfall in Alzheimer Patient*innen
28
Was ist Taupathie?
Krankhafte Tau-Entwicklung
29
Was ist der Unterschied zwischen Menschen mit Taupathie (jedoch kognitive normal) und Alzheimer?
- Taupathie: Vorhandensein von Tau tangles im Hirnstimm (e.g., locus coeruleus) und im Parahippocampal gyrus - Alzheimer: Vorhandensein von kortikalen Plaques korreliert mit der Ausbreitung des neuronalen Tau vom parahippocampalen Gyrus zu neokortikal Arealen (einschliesslich medial parietal and medial prefrontal cortex.
30
Vorhersage der kognitiver Abnahme geht anhand von: (2)
a) ... Amyloid-Aβ-Plaques Vorkommen (im PET): --> schlechte Vorhersage für kognitive Abnahme da sich nur geringe Unterschiede zw. Kognitiv normalen und Alzheimer Gehirnen bezüglich Amyloid-Aβ-Plaques im PET zeigen b) ... Tau-Protein Vorkommen (im PET): --> Bessere Vorhersage für kognitive Abnahme da sich deutliche Unterschiede zw. kognitiv normalen und Alzheimer Gehirnen bezüglich Tau-Protein-Vorkommen zeigen => Unterschied Tau-Vorkommen entspricht Unterschied in Abnahme der kognitiven Fähigkeiten
31
Wo sind die gegenüber den neurotoxischen β-Amyloid- Peptiden sensitivsten Nervenzellen?
Im basale Vorderhirn (Meynert-Basalkern)
32
Wie kann ein Mangel an Acetylcholin zu Alzheimer führen?
- Neurone im basalen Vorderhirns (Meynert- Basalkern) sind cholinerg (verwenden ACh NT) - Cholinerg sind u.a. auch die Neuronen des Hippocampus
33
Was ist der Ansatzpunkt für Antidementiva?
Verstärkung der Wirkung des Acetylcholins
34
Was zeigen PET-Bilder mit cholinerger Markierung Von Patient*innen mit mildem kognitiven Defizit?
a) ohne spätere Entstehung von Alzheimer --> Viel Acetylcholin-Bildung b) mildem kognitiven Defizit und spätere Alzheimer-Entwicklung --> wenig Acetylcholin-Bildung => Herabregulation des cholinergen Systems bereits im Zuge der entstehenden Alzheimer-Demenz
35
Wie funktioniert synaptische Plastizität in gesunden Menschen?
durch NMDA & LTP - u.a. im Hippocampus gibt es glutamaterge Synpasen, die postsysnpatisch sogenannte NMDA-Rezeptoren besitzen - Ein NMDA-Rezeptor ist normalerweise durch ein Magnesium-Ion verschlossen. Dockt ein Glutamat an, weitet sich der Rezeptorkanal --> Es strömt Ca2+ (Calcium) ein --> Stärkeres EPSP als bei üblichen Rezeptoren - Nachweis der durch glutamaterge NMDA-Rezeptoren hervorgerufene LTP (langzeitpotenzierung) zuerst im Hippocampus der Ratte. - Morphologische Veränderungen durch LTP‘s am Dendriten: Es können sich getrennte Zonen am Dendriten entwickeln, die soweit gehen, dass sich der Dendrit teilt und zwei funktionsfähige Dendriten entstehen (ungf. 1 Stunde durch elektrische Stimulation)
36
Was passiert durch veränderte NMDA & LTP-Funktion in Alzheimer erkrankten Menschen?
Zunahme der glutamatergen Transmission über NMDA-Rezeptoren, d.h. es ist zuviel Glutamat im synaptischen Spalt vorhanden --> synaptische Plastizität gestört
37
Was sind die Folgen des Überschusses an Glutamat bei Alzheimer erkrankten Menschen? (2)
1) Überaktivität von NMDA-Rezeptoren führt einerseits zur Störung der Langzeit-potenzierung (LTPs), da zuviel und ständig Ca2+ durch den Rezeptor fließt --> Beeinträchtigung von Lernprozessen und kognitiver Leistungsfähigkeit 2) Zuviel Ca2+ in der Zelle wegen (1)  Dauerende Überregung des Neurons => Führt zu Exzitotoxizität = Absterben des Neurons
38
Was sind die neurobiologischen Ursachen für Alzheimer?
- senile Plaques - fibrilläre Ablagerungen - Verlust von Nervenzellen und synpatischen Verbindungen --> makroskopische Hirnatrophie
39
In welchen Gehirnarealen sind die pathologischen Veränderung bei den neurobiologischen Ursachen für Alzheimer am stärksten ausgeprägt?
* Neocortex (Glutamat) * Hippocampus (Glutamat) * basales Vorderhirn: Meynert-Basalkern (Acetylcholin) * dorsaler Raphekern (5-HAT = Serotonin) * Locus coeruleus (Noradrenalin)
40
Bei wie viel % aller Alzheimer-Patienten finden sich weitere Betroffene in der engeren Verwandtschaft?
30
41
Menschen, die mit einem Erkrankten im ersten Grad verwandt sind (Eltern, Geschwister, Kinder), haben im Durchschnitt ein wieviel höheres Erkrankungsrisiko als der Bevölkerungsdurchschnitt?
Vierfach - Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von fast 20%, irgendwann im Leben die Krankheit zu bekommen
42
Menschen, die mit einem Erkrankten im zweiten Grad verwandt sind (Großeltern, Onkel, Tanten, Neffen, Nichten etc.), haben im Durchschnitt eine wie hohe Wahrscheinlichkeit im Leben die Krankheit zu bekommen?
10%
43
Was ist im Bevölkerungsdurchschnitt die Wahrscheinlichkeit im Leben an Alzheimer zu erkranken?
5%
44
Was deutet auf eine autosomal dominante Form der Alzheimer-Krankheit hin?
ein besonders früher Krankheitsbeginn (vor dem 60. Lebensjahr)
45
Wie viele Gene sind bekannt, die bei autosomal dominant vererbten Formen der Alzheimer- Krankheit mutiert sein und die Krankheit auslösen können? Welche Gene sind das?
3 * Gene Präsenilin 1 und Präsenilin 2 auf den Chromosomen 14 bzw. 1, * Gen für das Amyloid-Vorläufer-Protein auf Chromosom 21
46
Wie viel % der Fälle von Alzheimer-Krankheit werden autosomal dominant, also nach den klassischen Regeln der Vererbungslehre, vererbt?
Weniger als 3% --> Die 3 autosomal-dominant vererbten Alzheimer-Gene: Seltenes Vorkommen (3%), aber hohe Korrelation zur Alzheimer-Krankheit („near certain“)
47
Die Mutation wie vieler Gene sind notwendig für die Entstehung der Krankheit?
Mutation eines einzigen Gens reicht aus
48
Statistisch gesehen erkranken wie viele der Nachkommen eines Betroffenen ebenfalls aufgrund des Vorliegens derselben Mutation?
die Hälfte
49
Was passiert mit Patienten mit Mutationen in einem der drei autosomal dominanten Genen?
- Sie erkranken in der Regel in einem Alter von unter 60 Jahren. - Allerdings kann der Erkrankungsbeginn bei Präsenilin 2-Mutationen in manchen Fällen auch jenseits des 70. Lebensjahres liegen.
50
Wozu führen die 3 autosomal dominanten Gene?
gestörtem APP (Amyloid Precursor Protein) Metabolismus => Vorläuferprotein APP spaltet Amyloid-Plaques ab
51
fMRI: Was passiert bei Alzheimer-Erkrankten wenn sie Fotos von Gesichtern passiv anschauen?
Mit zunehmendem Alzheimer nimmt die Ausdehnung der visuellen gesichtsbezogenen Aktivierung ab => Während in Gesunden noch FFA (fusiformes Face-Areal) und V2 (sekundärer visueller Kortex) aktiviert sind, findet sich bei schwerem Alzheimer fast nur noch Aktivierung in V1 (primärer visueller Kortex)
52
ERP: Was passiert bei Alzheimer-Erkrankten wenn sie die emotionalen Gesichtsausdrücke von Fotos bestimmen sollen?
Die Alzheimer-Gruppe schneidet in der Detektion aller Gesichtsausdrücke (sowohl Emotion als auch neutral) immer schlechter als die kognitiv gesunden Kontrollen ab und hat immer eine geringere N170 --> Schlechtere Verarbeitung der Gesichter unabhängig von der Emotion
53
ERP: Oddball Paradigma mit Ton: Wie schneiden Patienten mit Alzheimer ab?
Die Alzheimer-Gruppe schneidet in der Detektion aller Oddball (= seltene deviante Reize) immer schlechter als die kognitiv gesunden Kontrollen ab. => Passend dazu findet sich in der Alzheimer-Gruppe immer niedrigere P3- Aktivierung als in der Kontrollgruppe
54
Die gewünschte Wirkung von Antidementiva ist die Besserung der demenziellen Symptomatik ind welchen 2 Funktionsteilbereichen?
- Kognition: z. B. Gedächtnis, Orientierung und räumliches Vorstellungsvermögen, Wortfindung - Alltagsaktivitäten: basale Fähigkeiten wie Ankleiden, Waschen, Toilettenbenutzung, Umgang mit Geld oder Telefon - Verhaltensstörungen: z. B. Tag-Nacht-Rhythmus- Störung, Apathie, Agitation, Aggression, Halluzination
55
Wie werden die erzielten Wirkungen von Antidementiva gemessen?
Durch objektive Bewertungssysteme, wie z.B. fürden kognitiven Bereich MMST; MOCA; ADAScog (Alzheimer’s Disease Assessment Scale –cognition subscale)
56
Was für Antidementiva werden für leicht bis mittelschwere Demenz vergeben?
Cholinesterasehemmer => durch Rivastigmin, Galantamin und Donepezil
57
Was für Antidementiva werden für moderate bis schwere Demenz vergeben?
Blockade von NMDA-Rezeptoren => durch Memantin
58
Wie geht die Kombi von Medikamenten und anderen Therapien, wie z.B. kognitivem TrainingP
Es ist immer Medikamentenvergabe nötig, da kognitivesTrainingusw. nicht den durch Tau/Amyloid-Plaques oder Glutamatüberschuss hervorgerufenen und andauerenden Neuronenverfall stoppen kann
59
Was kann zusätzliche nicht-Medikamentöse Behandlung bewirken?
Die Neuroplastizität wieder anzukurbeln und neue Nervenverbindungen aufzubauen, wenn der Neuronenzerfall zeitgleich durch Medikamente gestoppt wird.