Allgemeine Psychologie Sem2.3 - lernen 3 (Implizites Lernen) Flashcards

1
Q

Implizites Lernen - Was können OK und KK nicht erklären

A
  • Nicht jede Übung führt zu Verbesserung → Kontrolle & Feedback auch wichtig
  • Kognitive, motivationale & emotionale Prozesse spielen eine Rolle (z.B. bei Belohnungen)
  • Antizipation & Erwartung wichtige Bestandteile von Lernprozessen→ Rescorla-Wagner-Modell kann Lernen auf Basis von Erwartetem & wirklich Eingetretenem vorhersage
  • Beteiligung versch. Gedächtnissysteme (explizites & implizites Lernen)
  • Lernen allein durch Beobachtung möglich → Mentale Repräsentationen der Umwelt, z.B. bei Einsichts-, latentem & Modelllernen
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2
Q

Implizites Lernen - Lernen & Kognition: Einsichtslernen

A
  • Studie (Köhler):
    • Schimpansen mussten einen Stock benutzen, um einen weiteren zu erreichen, diese dann verbinden, um letztendlich eine Frucht zu erreichen → Mehr- Stock-Problem
    • Affen probierten erst Frucht so zu erreichen → Nach Misserfolg Pause → Oft ganz plötzlich zielgerichtete Benutzung der Stöcke → Einsichtiges Verhalten
  • 4 Punkte beobachtet, die nicht mit Thorndikes Lerngesetzen im Einklang:
    • Plötzliche Problemlösung (nicht durch Versuch-Irrtum)
    • Keine häufige Wiederholung des Lernprozesses nötig
    • Transfer auf neue Situationen möglich
    • Problemlösung abhängig von Struktur der Problemsituation (also Struktur der mentalen Vorstellung)
    • Einsicht oft durch Einfall beim Denken (Aha-Erlebnis) → Kognitive Umstrukturierung
    • Schritte beim Einsichtslernen:
      1. Feststellen eines Problems,
      2. Probierverhalten,
      3. Kogn. Umstrukturierung,
      4. Einsicht,
      5. Anwendung,
      6. Übertragung
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3
Q

Implizites Lernen - Lernen & Kognition: Latentes Lernen

A
  • Lernen ohne explizite Belohnung
  • Ergebnis latenten Lernens nicht sofort im Verhalten sichtbar
  • Studie (Tolman & Honzik, 1930): Lernen hungrige Ratten auch ohne Belohnung den Weg im Labyrinth?
    • Ergebnis: Sie lernen es auch ohne Belohnung, aber das Verhalten zeigt sich stärker, wenn Belohnung vorhanden
    • Ratten entwickelten mentale bzw. räumliche Repräsentationen des Labyrinths, Erlerntes blieb zunächst aber verborgen (Kompetenz) → Latentes Lernen
  • Unterscheidung von Performanz (tatsächlich gezeigtes Verhalten) & Kompetenz (prinzipiell verfügbares Verhalten)
  • Lernen ist kognitiv (auch ohne Verstärkung möglich), Performanz dagegen ist eher von Verstärkung abhängig
  • Lernen kognitiver Karten: Latentes Lernen des allg. Aufbaus der Umgebung
    • Funktion: Einschätzung von Handlungsspielräumen & -möglichkeiten;
      Aktivierung von Verhalten zum Erreichen eines Ziels
      • Studie (Seward, 1949): Ratten explorieren Labyrinth (Aufbau kognitiver Karten)
        • Bekommen dann Futter an Stelle A → Rennen das nächste Mal im Labyrinth sofort wieder zu Stelle A
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4
Q

Implizites Lernen - Lernen & Kognition: Beobachtungslernen

A
  • Bzw. Soziales Lernen/ Lernen am Model/ Imitationslernen
  • Lernen ohne Ausführung einer Handlung & ohne direktes Erfahren von
    Verstärkung
  • Schon Neugeborene ahmen Verhaltensweisen nach → Unwillkürliche Imitation
  • Mit höherem Alter beeinflusst vermutetes Ziel einer Handlung die Imitation →
    Erlernen instrumenteller Mittel-Zweck-Relationen (statt unwillkürlicher, genauer
    Imitation)
  • Studien (Bandura, 1961-1965): Imitieren 3-5-jährige Kinder aggressives Verhalten)
    • Studie 1: Kinder beobachteten erwachsene Person (Modell), wie sie auf Puppe einschlug/ Puppe ignorierte
      • Kinder mit aggressivem Modell zeigten viel mehr aggressives Verhalten
    • Studie 2: Kinder beobachteten realen Erwachsenen/ Erwachsenen im Film/ Cartoon-Charakter im Film bei aggressivem Verhalten
      • Filmdarstellung führt häufiger zu Imitation aggressiven Verhaltens
    • Studie 3: Kinder beobachteten wie Erwachsener für aggressives Verhalten gelobt/ bestraft/ neutral behandelt wurde
      • Kinder aus Belohnungsbedingung zeigten mehr aggressives Verhalten
      • Bei direkter Belohnung der Kinder auch mehr aggressives Verhalten
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5
Q

Implizites Lernen - Zwei-Komponenten-Lerntheorie von Bandura

A
  • Akquisitions-/ Aneignungsphase: Verhalten des Modells & seine Konsequenzen gelernt →„Lernen ohne Versuch“ (keine direkte Imitation)
  • Performanz-/ Ausführungsphase: Bereits angeeignetes Verhalten gezeigt
    • Abhängig von Identifikation mit Modell, stellvertretende Verstärkung (Konsequenzen für Modell), Erfolgserwartung (eigene Konsequenzen)

→ Bindeglied beider Phasen: Kognitive Repräsentationen des Vorbildverhaltens

  • Beobachtungslernen beeinflusst durch:
    • Aufmerksamkeit (Wahrnehmung des Vorbildverhaltens)
    • Symbolische Repräsentation (Speicherung des Verhaltens)
    • Motorische Reproduktion (Übersetzung in Handlungsabläufe)
    • Motivationsprozesse (Zeigen des Verhaltens wg. erwarteter Verstärkung)
  • Verhalten eines Modells besonders einflussreich, wenn:
    • Verstärkende Konsequenzen
    • Positives & ähnliches Modell
    • Belohnung für Aufmerksamkeit
    • Gut sichtbares & imitierbares Verhalten
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6
Q

Implizites lernen

(merkmale / Studie / wichtuig!!)

A
  • Erwerb von Wissen ohne Absicht & Berichtbarkeit - Merkmale:
    • Beiläufig (inzidentell)
    • Unabhängiger von Aufmerksamkeit, Bewusstsein & Kontrolle
    • Weniger interindividuelle Unterschiede
    • Seltener von Gedächtnisstörungen betroffen
  • Studie (Synder, 2014):
    • Sekretärinnen mit 10 Jahren Berufserfahrung & sehr guter Tippleistung konnten nur 57% der Buchstaben auf Tastatur korrekt erinnern → Implizites Lernen kann zu sehr guten Leistungen (Expertise) führen
  • Wichtig: Implizites Lernen ≠ Implizites Gedächtnis
    • Implizites Gedächtnis Info aus expliziten Lernprozessen (z.B. Fähigkeit, Fahrrad zu fahren)
    • Implizites Lernen kann explizit werden (z.B. Grammatikregeln der Muttersprache)
    • Viele Aufgaben benötigen Kombi aus implizitem & explizitem Lernen
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7
Q

Zukunft der Lernforschung

A
  • Drei Prinzipien des Lernens:
    • Lernen ist komputational → Automatische & statistische Analyse der Umwelt
    • Lernen ist sozial → Soziale Hinweisreize & Interaktion beeinflussen Lernen
    • Lernen unterstützt durch neuronale Verbindungen zw. motorischen & sensorischen Arealen
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