Allgemeine Psychologie Sem1.3 - Wahrnehmung 1 (Vom Auge zum Gehirn) Flashcards

1
Q

Grundbegriffe - Wahrnehmung 1 (Vom Auge zum Gehirn)

A

Sinnesphysiologie:

durch Sinnesreize ausgelöste physiologische Prozesse

Wahrnehmungspsychologie:

Gesetzmäßigkeiten zw. Sinnesreizen; ausgelösten Empfindungen & Verhaltensweisen

Wahrnehmung:

Sinnesempfindung & Deutung (mit Bezug auf bereits Erfahrenes)

Konstruktivität der Wahrnehmung:

aus verfügbaren Informationen entsteht handlungsrelevante interne Repräsentation → also kein Abbild/ einfache Rekonstruktion, sondern immer auch Interpretation

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2
Q

Zwei Perspektiven auf Wahrnehmung

A
  1. Wahrnehmung als Bestandteil der Verhaltenssteuerung
    • Wahrnehmung von Signalen & Bewegungen
    • Orientierung auf Signale & des eigenen Körpers
    • Koordination eigener Bewegungen im Kontext der Signale
    • Drei wesentliche Bestandteile: Perception, Recognition, Action
  2. Wahrnehmung im Sinne von Erkennen & Erkenntnis → bewusste Eindrucksbildung
    • Verhältnis von objektivem Reiz und subjektivem Eindruck
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3
Q

Neurophysiologische Basis der Wahrnehmung

A
  • Informationsfluss vom Rezeptor zum Kortex
  • Rezeption: Aufnahme von Informationen aus der Umwelt
  • Transduktion: Transformation von Energieformen → reizabbildend (Reizintensität & - dauer)
  • Kodierung: Korrespondenz zw. physikalischen Merkmalen des Stimulus & der neuronalen Aktivität → Repräsentation der Qualität (Wie genau sieht neuronale Aktivität aus, sodass verschiedene Reizqualitäten internal repräsentiert werden können?)
  • Transformationen & Manipulationen: Umwandlung von Eingangsinformationen durch mehrere Operationen in Ausgangsinformationen
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4
Q

Modularität im visuellen System?

A
  • Autonome Teilsysteme mit spezifischen Eigenschaften, welche isoliert von anderen Teilsystemen untersuchbar sind
  • Modul = funktionales Netzwerk/ System aus Neuronen, das für bestimmte Eigenschaften visueller Reize empfindlich ist
  • Unterscheiden sich durch unterschiedliche Eingangssignale, Antwortverhalten & Verschaltungen → hochspezialisiert
  • Charakterisierung funktional, nicht anatomisch o.ä.
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5
Q

Rezeptoren der Retina

A
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6
Q

Prinzip der Konvergenz

A
  • Verschaltung der Rezeptoren (ca. 126 Mio.) mit nachfolgenden Ganglienzellen (ca. 1 Mio.) → eine Ganglienzelle erhält Input von mehreren Rezeptoren
  • Zapfen: Niedrige Konvergenz
    • Fovea: 1 Zapfen → 1 Ganglienzelle
    • Peripherie: 6 Zapfen → 1 Ganglienzelle
    • Niedrige Empfindlichkeit, hohe Detailwahrnehmung
  • Stäbchen: Hohe Konvergenz
    • 120 Stäbchen → 1 Ganglienzelle
    • Hohe Empfindlichkeit, geringe Detailwahrnehmung
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7
Q

Laterale Inhibition

A
  • Aktivität eines Rezeptors wird durch Aktivität der Nachbarrezeptoren gehemmt
  • Rezeptoren auch horizontal miteinander verbunden
  • Aktivität eines Rezeptors beeinflusst Aktivität benachbarter Rezeptoren

Beispiel: Hermanngitter

  • Zwei Gründe für das Phänomen:
  1. Laterale Inhibition
    • Rezeptorzelle mit mehr inhibitorischem Input reagiert schwächer → Wahrnehmung grauer Schatten
    • Laterale Inhibition dient Kontrastverstärkung
  2. Größe der rezeptiven Felder​
    • Bei Fixierung einer Kreuzung verschwindet dunkler Punkt wg. unterschiedlicher Größen der rezeptiven Felder in Fovea & Peripherie
  3. …?
    • ​​Durch Modifikation des H.-Gitters → Effekt löst sich auf
    • Muss noch weiteren Wirkmechanismus geben
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8
Q

Rezeptive Felder

A
  • Areal auf Netzhaut, das Feuerungsrate eines Neurons beeinflusst
  • Erregende & hemmende Anteile
    • Erregend: Zunahme der Spontanaktivität
    • Hemmend: Abnahme der Spontanaktivität
  • Rezeptive Felder von retinalen Ganglienzellen sind kreisförmig
    • On-Zentrum-Off-Umfeld-Struktur → Zentrum erregend, Umfeld hemmend
    • Off-Zentrum-On-Umfeld-Struktur → Zentrum hemmend, Umfeld erregend
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9
Q

Weiterleitung visueller Signale

A
  • Im primären visuellen Kortex (V1) sind zwei Arten von Neuronen → Merkmalsdetektoren
    • Neurone mit einfachen rezeptiven Feldern → bewegungs- und orientierungssensitiv
    • Komplexere Neurone → farb-, richtungs- & formsensitiv
  • Extrastriäre visuelle Kortexareale (u.a. V2, V3, V4) sind retinotop organisiert & hoch spezialisiert (auf komplexere Eigenschaften)
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10
Q

Retinotope Organisation

A
  • Oberfläche der Retina in Form retinotoper Karten im visuellen Kortex abgebildet
    • Benachbarte Orte auf Netzhaut = benachbarte Orte im visuellen Kortex
    • Repzeptive Felder benachbarter Kortexregionen auch benachbart
  • Retinotope Karten im Kortex haben Vergrößerungsfaktor
    • Z.B. Fovea 0,01% der Retina aber 8-10% des visuellen Kortex
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11
Q

Pfade der visuellen Verarbeitung

A
  • Dorsale Bahn: Richtung Parietallappen (Objektlokalisation)
    • Vision-for-action: Wo? Wie? -> Bewegung (z.B. Tasse greifen)
  • Ventrale Bahn: Richtung Temporallappen (Objekterkennung)
    • Vision-for-perception: Was? -> Form, Farbe (z.B. Katze oder Hund?)
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12
Q

Evidenzen für die zwei Pfade der visuellen Verarbeitung:

A
  • Evidenzen für die zwei Pfade:
    • Läsionsstudie an Affen: Ungerleider & Mishkin (1982)
      • Teile des Temporallappens entfernt → Objektunterschiede schwierig
      • Teile des Parietallappens entfernt → Ortsuterscheidung schwierig
  • Evidenzen für funktionelle Unabhängigkeit durch Studien nach Hirnverletzungen → Doppelte Dissoziationen
    • Optic Axia: Läsionen im dorsalen Pfad machen Ortsunterscheidung schwierig
    • Visual form agnosia: Läsionen im ventralen Pfad machen Objektunterscheidung schwierig
  • Pfande sind rekurrente teils überlappende Netzwerke statt autonomer Teilsysteme
  • Starke Interaktion innerhalb & zwischen den Pfaden!
  • Keine serielle sondern Parallele Verarbeitung
  • Evidenz: Anfällig für visuelle Illusionen:
    • Visuelle Illusionen: fehlerhafte Einschätzung von Größe & Orientierung
    • Größe / Länge von Illusion einschätzen: Vision for perception
    • Nach kritischer Figur greifen: Vision for action
      • Kein illusorischer Größeneffekt bei Greifaufgaben
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13
Q

Dunkel / Hell adaption

A
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