Allgemeine Psychologie Sem1.4 - Wahrnehmung 2 (Farben & Bewegungen) Flashcards
1
Q
Allgemeine Innfos über Farben und Bewegungen
A
- Das visuelle System besteht aus verschiedenen Modulen / Netzwerken
- Perzepte = Phänomenales Ergebnis des gesamten Wahrnehmungseindrucks
- Es werden frühe und späte Verarbeitungsschritte unterschieden
- In Allen Abschnitten erfolgt eine Verarbeitung im Sinne einer “Two way street”
- Bottom up und top down Prozesse
2
Q
Wozu farbenwahrnehmung?
A
- Leichtere Segmentierung im visuellen Feld
- Farbe erleichtert das Erkennen von Objekten
3
Q
Merkmale farbiger Stimuli
A
-
Farbton:
- (hue – H): bis zu 200 verschiedene Farben
-
Sättigung/ Buntheit:
- (saturation – S): bis zu 20
-
Helligkeit:
- (brightness – B): bis zu 500
Helligkeitsabstufungen
- (brightness – B): bis zu 500
4
Q
Farbmischung
A
-
Subtraktive Farbmischung: Mischen von Pigmentfarben
- Pigmente der Malerfarbe sind Farbfilter, die einige spektrale Anteile absorbieren
-
Additive Farbmischung: Mischen von Lichtquellen
- Licht verschiedener Wellenlängen überlagert sich
5
Q
Dreifarbentheorie (Young & Helmholtz)
A
- Farbwahrnehmung basiert auf drei Farben & somit auf mind. drei Lichtquellen unterschiedlicher Wellenlängen
- Drei Rezeptortypen mit unterschiedlicher spektraler Empfindlichkeit
- Licht einer Wellenlänge stimuliert drei Rezeptortypen in unterschiedlichem Ausmaß
- Unterschiedliche Wellenlängen durch Aktivitätsmuster in Rezeptortypen kodiert
- Erklärt Farbfehlsichtigkeiten durch Fehlen von Rezeptortypen
- Dichromat: nur zwei Rezeptortypen, Farbunterscheidung eingeschränkt möglich
- Monochromat: nur ein Rezeptortyp, keine Farbunterscheidung möglich (Univarianzprinzip)
- Erklärt Rot-Grün-Blindheit, farbige Nachbilder usw. nicht
6
Q
Gegenfarbtheorie (Ewald Hering)
A
-
Farbwahrnehmung basierend auf 3 antagonistischen Mechanismen
- Blau vs. Gelb,
- Rot vs. Grün,
- Weiß vs. Schwarz
- Evidenzen aus phänomenlogischen Beobachtungen:
- Auftreten negativer Nachbilder
- Bei Farbfehlsichtigkeiten werden immer zwei Farben nicht gesehen
7
Q
Dual process theory (Hurvich & Jameson, 1957
A
- Integration der Drei- & Gegenfarbentheorie: Zwei unterschiedliche aufeinander folgende Verarbeitungsstufen
- Stufe: Dreifarbentheorie = 3 unterschiedliche Rezeptortypen
- Stufe: Gegenfarbentheorie = antagonistische Zellen
→ Durch Verschaltung der Ausgänge der Rezeptoren Bildung gegenfarbenempfindlicher Verarbeitungssysteme
8
Q
Zapfentypen
A
- Zapfen für kurzwelliges Licht (ca. 1 Mio.) → Blau
- Zapfen für mittelwelliges Licht (ca. 2 Mio.) → Grün
- Zapfen für langwelliges Licht (ca. 4 Mio.) → Rot
9
Q
Verschaltung von Zapfen & Gegenfarbzellen
A
-
Rot-Grün Kanal: (kann auch umgekehrt sein)
- Mittelwellige Zapfen (grün) erregende Signale o Langwellige Zapfen (rot) hemmende Signale
-
Blau-Gelb Kanal: (kann auch umgekehrt sein)
- Kurzwellige Zapfen (blau) erregend
- Mittel- & langwellige Zapfen gebündelt hemmend
-
Achromatischer Kanal:
- Erregende Signale von allen Zapfen
- Keine differenzierte Verarbeitung der Informationen aus 3 Zapfenarten
10
Q
Farbkonstanz
A
- Trotz kontinuierlicher Veränderungen in der Natur (Beleuchtung & Reflektanz) ändert sich der Farbeindruck eines Objektes nur wenig
-
Beteiligung verschiedener Mechanismen:
- Bekanntheit der spektralen Zusammensetzung des Lichtes
- Lokale Kontraste, z.B. durch Schatten
- Wissen über Farblichkeit von Objekten (Gedächtnis)
- Cone-excitation ratios (Rezeptorantworten): Zwei Flächen sehen gleich aus, wenn Verhältnisse ihrer Lichtintensität dieselben sind wie die der Umwelt
- Farbadaptation
→ Wichtiges Beispiel für Beteiligung für Top-Down-Prozess
11
Q
Farbadaption (Studie von Uchikawa, 1989)
A
- Wenn wir länger einer bestimmten Wellenlänge ausgesetzt sind, sinkt die Sensitivität der für die Wellenlänge spezifischen Zapfen
- Probanden betrachten farbliches Papier unter drei Bedingungen und beschreiben Farbeindruck
- Baseline: Papier & Beobachter mit weißem Licht beleuchtet
- Nicht adaptiert: nur Papier mit rotem Licht beleuchtet
- Adaptiert: Papier & Beobachter mit rotem Licht beleuchtet
12
Q
Bewegungswahrnehmung
A
- Bezieht räumliche & zeitliche Informationen mit ein
- Vor allem in der Area MT gibt es Bewegungs- und richtungsempfindliche Neurone
-
Scheinbewegungen:
- Lässt man nacheinander in einem bestimmten zeitlichen Abstand dicht nebeneinander Lichter aufleuchten, werden kontinuierliche Bewegungen wahrgenommen
-
Reichardt-Detektoren:
- Bewegungssensitive Zellen, die durch zeitlich verzögerte Reizweiterleitung entstehen
- Erklären, warum nur zeitlich verzögerte, nicht gleichzeitige Darbietung zweier Reize Wahrnehmung einer Scheinbewegung auslöst
-
Trennung von Eigen- & Fremdbewegung durch unterschiedliche Flussmuster
- Eigenbewegung: Veränderung im gesamten Gesichtsfeld → globaler optischer Fluss
- Objektbewegung: Veränderung in nur einigen spezifischen rezeptiven Feldern → lokaler optischer Fluss
-
Funktionen von Bewegungswahrnehmung:
- Abschätzung von Entfernung (bewegungsinduzierte Tiefenreize)
- Trennung von Figur & Hintergrund (Grundlage für Objektwahrnehmung)
- Erkennen dreidimensionaler Strukturen von Objekten (kohärente Objektrepräsentationen)