3.3 Arbeit und Gesundheit (OV3) Flashcards

1
Q

Wie wird Stress in der Schweiz häufig erhoben?

A
  • Stresstudie SECO
  • Gesundheitsbefragung (Bundesamt für Statistik)
  • Psychische Gesundheit (OECD)
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2
Q

Was waren Ergebnisse der Studien der SECO 2010?

A
  • im 2010 wurde Stressvorkommen deutlich mehr mit “sehr häufig” bewertet als im 2000
  • Häufigste Belastungen sind Unterbrechungen, hohes Tempo und Termindruck
  • Häufigere Unterbrechungen in der Verwaltung, in der Westschweiz und bei höherem sozioökonomischen Status
  • zwischen 2000 und 2010 stiegen die Gesundheitskosten von 4 auf 10 mia
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3
Q

Was waren Ergebnisse der Studien des Bundesamt für Statistik?

A
  • Allgemeiner Gesundheitszustand gut bis sehr gut bei 83%
  • Energie und Vitalität bei 59% gut, 18% mittel, 23% tief
  • Stress bei der Arbeit: Jede fünfte Erwerbstätige Person erlebt immer oder meistens Stress
  • Burnout (Gefühl emotional verbraucht): Jede fünfte Erwerbstätige Person
  • Unterbrechung: Ein drittel sagt ziemlich oder sehr häufig
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4
Q

Welche Handicaps haben wir, wenn wir über Stress sprechen?

A
  • Begriff ist in Alltagssprache sehr verbreitet (als Zeitdruck oder zu viel zu tun); man vergisst positive Aspekte von Stress
  • Deswegen werden Fragen nach Stress oft bejaht
  • Frage nach Leiden unter Stress wird aber verneint!
  • Viele Begriffe sind verbreitet (Burnout, Work-Life-Balance, etc.) und man weiss vermeintlich, was sie bedeuten.
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5
Q

Wie viel waren die geschätzten Stresskosten in der Schweiz im Jahr 2000? (= Kosten für zusätzlich Löhne für Fehlzeiten, medizinische Versorgung, Selbstmedikation)

A

4,2 Milliarden! (=1,2% des BIP)

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6
Q

Wie kann Stress definiert werden?

A
  1. Ungleichgewicht zwischen Anforderungen/Angeboten und persönlichen Handlungsmöglichkeiten/Bedürfnissen
  2. das persönlich bedeutsam ist
  3. und als unangenehm erlebt wird
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7
Q

Wie sieht ein vereinfachtes Stressmodell aus?

A
  • Stressoren werden unter Einfluss von Persönlichkeit, Ressourcen und Coping zu Stress
  • Stress führt zu Stressreaktion (emotional, körperlich, verhalten)
  • Langfristig vermidertes Wohlbefinden
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8
Q

Wie werden Stressoren definiert?

A

Bestimmte Anforderungen der Umgebung oder der Tätigkeit wirken auf eine Person ein.

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9
Q

Aus welchen Bereichen können Stressoren stammen?

A
  • Arbeitsaufgaben
  • Arbeitsorganisation
  • physische Bedingungen
  • soziale Bedingungen
  • organisationale Bedingungen
  • (Befürchtungen)
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10
Q

Was können z.B. Stressoren aus Arbeitsaufgaben sein?

A
  • Eintönige, uninteressante Arbeit (qualitative Unterforderung)
  • Zu komplexe Aufgaben (qualitative Überforderung)
  • Gefährliche Arbeitsaufgaben
  • Emotionsarbeit (z.B. Selbstbeherrschung gegenüber schwierigen Personen)
  • Dilemma-Situationen
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11
Q

Was können z.B. Stressoren aus der Arbeitsorganisation sein?

A
  • Intensität: hoher Zeitdruck, Daueraufmerksamkeit
  • Exakt vorgeschriebenes Tempo
  • Mangelhafte Werkzeug/Material/Informationen
  • Häufige Unterbrechungen oder Abhängigkeiten
  • Konzentrationsanforderungen
  • Unsicherheit wie Aufgaben zu erledigen sind
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12
Q

Was können z.B. Stressoren aus physischen Bedingungen sein?

A
  • Umgebungsbedingungen (Lärm, Hitze, Erschütterungen, etc.)
  • Einseitige Körperhaltung (Ständiges Stehen, Arbeit über Kopf etc.)
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13
Q

Was können z.B. Stressoren aus sozialen Bedingungen sein?

A
  • Unfaire Behandlung
  • Konflikte / Mobbing
  • Zu grosse Abhängigkeit (Kooperationszwänge)
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14
Q

Was können z.B. Stressoren aus organisationalen Bedingungen sein?

A
  • Status und Anerkennung
  • Informationspolitik
  • Lohnpolitik (Fairness)
  • Zukunftsaussichten
  • Ständige Umstellungen
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15
Q

Was können z.B. Stressoren aus Befürchtungen sein?

A

Wenn man immer darüber nachdenkt, was schief gehen könnte.

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16
Q

Was ist die Gratifikationskrise?

A

Bekomme ich für all die Anstrengung eine ausreichende Belohnung (Lohn, Anerkennung, Weiterentwicklung, …)?
Wenn nicht -> Gratifikationskrise

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17
Q

Führen Stressoren immer zu Stress?

A

Nein! Sie erhöhen nur die Wahrscheinlichkeit für eine Stressreaktion

-> Häufig entsteht Stress, wenn mehrere Stressoren zusammen kommen

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18
Q

Was sind Ressourcen?

A

Merkmale der Tätigkeit und der sozialen Umgebung, welche die Beziehung zwischen Stressoren und Stressreaktionen verändern können.

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19
Q

In welche zwei grossen Gruppen werden Ressourcen geteilt?

A
  • Personale Ressourcen
  • Situationale Ressourcen
20
Q

Was können personale Ressourcen sein?

A
  • Gesundheit
  • Erfahrung
  • Selbstvertrauen
  • Persönlichkeit (Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Optimismus, Extraversion, …)
21
Q

Was können situationale Ressourcen sein?

A
  • Einflussmöglichkeiten (Kontrolle oder Handlungsspielraum)
  • Soziale Unterstützung (Emotionale und Instrumentelle Unterstützung, Geselligkeit)
22
Q

Wie kann man Handlungsspielraum unterteilen?

A
  • Zeitspielraum (Wann)
  • Methodenspielraum (Wie)
23
Q

Bewerte die Aussage “Wer mit Stress nicht umgehen kann ist selbst schuld”

A

Stimmt nicht!
Es gibt keine Persönlichkeitseigenschaft, die vor ALLEN Stressoren schützt.

24
Q

Was ist die Definition von Coping?

A

Versuch, Konsequenzen und Stressoren oder Stress zu vermeiden, zu minimieren oder damit umzugehen

25
Q

Welche zwei Gruppen von Coping gibt es?

A
  • gefühlsbezogenes coping
  • problembezogenes coping
26
Q

Was kann gefühlsbezogenes Coping sein?

A
  • Ablenken
  • Entspannen (jede Person was für sie passt)
  • Trinken, Rauchen, Essen
  • Dem Ärger Luft machen
  • Grübeln

-> Oft gut als erste Reaktion, aber nicht gut als bleibende Reaktion
-> Oft gut, wenn man nichts tun kann (Bsp. Pandemie)

27
Q

Was kann problembezogenes Coping sein?

A
  • Ressourcen aktivieren
  • Genaue Analyse des Problems
  • Prioritäten setzen
  • Ziele überprüfen

-> Oft gut als zweite Reaktion, wenn die Situation änderbar ist.

28
Q

Was sind mögliche kurzfristige Stressreaktionen?

A
  • Unangenehme Gefühle (Ärger, Wut, Agst, Überforderung, Kränkung,…)
  • Körperliche Erregung (Ausschüttung von Stresshormonen: Adrenalin nach 15 Sekunden, Cortisol nach 15 Minuten; Aktivierung Sympatikus -> höherer Blutdruck, schnellere Herzaktivität)
  • Vereinfachtes Handeln (kurzfristiges Denken, Routine geht, komplexes Problemlösen geht schlecht)
29
Q

Wozu führt chronischer Stress?

A
  • Konstant hohe körperliche erregung (-> Schlafschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen)
  • Schnellere Herzfrequenz (-> Herzkrankheiten)
  • Mangelnde Verdauung (Mangen-/Darmkrankheiten)
30
Q

Was sind Beispiele für Stressverhalten?

A
  • Sozialverhalten (Hilfeverhalten, Aggressivität, Konfliktverhalten, Sorglosigkeit, schlechte Kommunikation)
  • Führung (Schlechtes Delegieren)
  • Gesundheit (Rauchen, Alkohol, Schlafmangel, Riskantes Verhalten -> Unfallgefahr)
  • Entscheidung (das Nächstliegende, kurzfristige Perspektive)
  • Arbeitsstrategien (Routineverfahren, Verminderung von Kontrolle, Wartung, Pflege)
31
Q

Was sind mögliche langfristige Stressfolgen?

A
  • Psychosoziale Störungen
  • Wohlbefindensbeeinträchtigungen
  • Ärztlich diagnostizierte Erkrankungen
  • Beeinträchtigtes Gesundheitsverhalten
  • Reduzierte Aktivität und Handlungskompetenz
32
Q

Wie hängt Arbeitsintensität mit psychosomatischen Beschwerden zusammen?

A

Menschen, die eine hohe Arbeitsintensität erleben, entwickeln dreimal mehr Psychosoziale Beschwerden, als andere.

33
Q

Wann hat Stress gravierende Konsequenzen?

A
  • Wenn Stressituation chronisch ist
  • Wenn Anpassung schwierig ist (Routine nicht ausreichend entwickelbar)
  • Wenn Nicht-Bewältigung der Anforderungen schwerwiegende Folgen hat (z.B. Job verlieren)
  • Wenn sich der Stress von einem Lebensbereich (z.B. Arbeit) in andere (Privatleben) überträgt.
34
Q

Was ging aus einer Studie zu Depressivität bei Frauen nach Mirowski (1989) hervor?

A

Berufstätige Frauen, mit Kindern, die Schwierig sind und Männern die nicht helfen, erleben am häufigsten Depressivität.

35
Q

Welche Analysemethoden für Stress bei der Arbeit gibt es?

A
  • Physikalische Methoden (z.B. Messung von Temperatur oder Lärm)
  • Einschätzungen durch andere (z.B. Arbeitsanalyse Dunckel, 1999)
  • Nicht-reaktive Messungen (z.B. Anzahl Fehltage aus Archivdaten, Anzahl zu betreuender Patienten im Spital, Anzahl Störungen im Unterricht, Erhebung der Arbeitszeit, Pausengestaltung)
  • Physiologische Methoden (z.B. Hormonausschüttung, Blutdruck, Herzrate)
  • Selbstberichte (z.B. Fragebogen, Tagebücher, Interviews)
36
Q

Welche Stressanalysen gibt es im Internet?

A

www.inmood.net (nicht wissenschaftlich)
www.stressnostress.ch

37
Q

Kann man Stressanalysen in allen Unternehmen gleich machen?

A

Nein, jedes Unternehmen hat seinen eigenen Charakter.

38
Q

Was hat Einfluss auf die Ergebnisse von Stressanalyse?

A
  • saisonale Einflüsse
  • Zwang vs. Freiwilligkeit (Zwang macht keinen Sinn, keine ehrlichen Resultaten)
  • Hierarchiestufe (Top Manager haben andere Stressoren)
  • Professionelle Begleitung (von jemandem Externen!!)
39
Q

Welche übergreifende Ansatzpunkte für Stressprävention haben wir?

A
  • Verhältnisprävention (Umwelt, Veränderung der Arbeitsstrukturen)
  • Verhaltensprävention (Person)
40
Q

Was sind Ansatzpunkte bei der Verhältnisprävention?

A
  • Arbeitsaufgaben (Anspruchsvoll aber nicht überfordernd)
  • Arbeitsorganisation (Effizienz, Koordination)
  • Einflussmöglichkeiten (Nicht alles bis ins Detail vorschreiben)
  • Arbeitszeit (Dauer, Lage)
  • Soziale Bedingungen (Gute Kommunikation, Anerkennung, Unterstützung
  • Arbeitsintensität (Geschwindigkeit, Pausen)
41
Q

Was sind die Ansatzpunkte bei der Verhaltensprävention?

A
  • Entspannungstraining,
  • Ausgleich (Sport usw.)
  • Konfliktmanagement
  • Zeitmanagement
  • Problemlösetraining
  • Stressimpfungs-Training SIT (Meichenbaum)
  • Gelassen und sicher bei stress (Kaluza)
  • Quart-A-Strategie
42
Q

Was sind generelle Strategien gegen Stress?

A
  • Problem bewusst machen
  • Problem klar und realistisch sehen
  • Angemessene Bewältigungsstrategien
  • Unterscheiden zwischen den tatsächlichen Anforderungen des Berufs und den selbstgestellten Anforderungen
43
Q

Wie ist das Vorgehen beim SIT?

A
  • Eigene Stressymptome beobachten (z.b. Herzklopfen, Zittern, Schweiss, Laut werden)
  • Eigenes Verhalten analysieren
  • Gedanken und Gefühle analysieren
  • Daraus die unangemessenen Verhaltensweisen erkennen und auflisten
  • Alles in der Vorstellung durcharbeiten
  • Eigene Stressreaktion in Gedanken kommentieren
  • Verhaltensweisen, die man möchte, werden erarbeitet und aufgelistet
  • Neue Verhaltensweise in Vorstellung durchspielen
  • Gedankliches Stopp-Zeichen setzen
  • Sich vorstellen, wie man das gewünschte Verhalten zeigt
  • Rückfall einbauen
  • Rückfall stoppen
  • Das Ganze in der Vorstellung üben und in der Praxis erproben
  • Geduld haben und wissen, es geht nicht von heute auf morgen
44
Q

Was ist Stresstraining nach Kaluza (Train-the-Trainer)?

A
  • Schulung für fundierte Qualifikation für praktische Arbeit mit Verhaltenstraining zum Stressmanagement
  • Vermittelt praktische Kompetenzen in der Methodik einzelner Trainingsbausteine und in der Leitung strukturierter Gruppen
  • Zielgruppe sind angehörige medizinischer, pädagogischer und sozialer Berufe
  • 40 Lektionen a 45 Minuten, auch mit Austausch mit Kaluza
45
Q

Was ist die Quart-A-Strategie?

A

Strategie aus vier Schritten
- Annehmen (frühzeitiges Wahrnehmen und Annehmen)
- Abkühlen (überschiessende Erregung in den Griff bekommen, Achtsamkeit)
- Analysieren (Situation & Handlungsoptionen Einschätzen, Nutzen und Kosten abwägen)
- Ablenkung oder Aktion (Wenn man nichts tun kann vs. etwas tun)

46
Q

Welche wichtigen Tools zum Thema Stress gibt es im Internet und als Buch?

A
  • www.stressnostress.ch
  • www.fws-jobstressanalysis.ch -> eher Gedankt zum machen als Unternehmen
  • www.insel-mauru.de (Serious Game von Kaluza, wissenschaftlich evaluiert, zum testen)
  • Kaluza, Salute Was die Seele stark macht (selbst an sich arbeiten ohne Coach)
  • Stress, Mobbing, Burn-out am Arbeitsplatz, Litzke, grosse Empfehlung der Dozentin
  • SOS der Seele von National Geographics – einer der besten Filme! Grosse Empfehlung