1.4 Regulation von Arbeitshandlungen (OV1) Flashcards

1
Q

Was ist die Definition von Arbeit?

A

Arbeit ist …
* eine zielgerichtete Tätigkeit
* zur Transformation und Aneignung der Umwelt
* im Rahmen von Aufgaben
* mit Bewertung
* zur Realisierung und Weiterentwicklung von Bedürfnissen, Ansprüchen und Kompetenzemn

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2
Q

Was sind laut Studie die wichtigsten Arbeitsmerkmale?

A
  1. Interessante Arbeit
  2. Bezahlung
  3. Beziehung (Interaktion/Austausch mit anderen Menschen)

=> Wir befinden uns in einer postmaterialistischen Welt

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3
Q

Was sind psychosoziale Funktionen der Erwerbstätigkeit?

A
  • Aktivität und Kompetenzerfahrung (inkl. Lernen)
  • Zeitstrukturierung (nicht “in den Tag hineinleben” müssen)
  • Kooperation und Kontakt
  • Soziale Anerkennung
  • Identität
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4
Q

Was sind die Kriterien zur Bewertung von Arbeit nach Rohmert?

A
  • Ausführbarkeit
  • Erträglichkeit
  • Zumutbarkeit
  • Zufriedenheit
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5
Q

Was sind die Kriterien zur Bewertung von Arbeit nach Ulich?

A
  • Schädigungsfreiheit
  • Beeinträchtungslosigkeit
  • Persönlichkeitsförderlichkeit
  • Zumutbarkeit
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6
Q

Was sind die Kriterien zur Bewertung von Arbeit nach Hacker?

A
  • Ausführbarkeit
  • Schädigungsfreiheit
  • Beeinträchtungslosigkeit
  • Persönlichkeitsförderlichkeit
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7
Q

Welche Begriffe gibt es in der Entwicklung der AOP?

A
  • Scientific Managment (Taylor)
  • Psychotechnik (nach 1WK)
  • Human Relations
  • Human Factors
  • Erforschung der psychischen Struktur von Arbeitstätigkeiten
  • Entwicklung der Organisationspsychologie (nicht nur ansehen einer einzelnen Person, auch Einflüsse der Sozialpsychologie)
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8
Q

Was ist Scientific Management (Taylor)?

A
  • Ende des 19Jh
  • Prinzip der Suche nach dem kleinsten Teilchen einer Tätigkeit.
  • Danach suche nach der besten Art, dieses Teilchen auszuführen.
  • Danach wieder Zusammensetzung zur ganzen Tätigkeit.
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9
Q

Was ist Psychotechnik?

A

Stellt sich die Frage, wie eine Arbeit gestaltet werden sollte, damit wir nicht so schnell müde werden.

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10
Q

Was sind Human Relations?

A

Tatsache, dass es Beziehungen gibt in der Arbeit wird zum ersten Mal zum Thema.

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11
Q

Was sind Human Factors?

A

Bedeutung des menschlichen Verhaltens wurde durch viele Unfälle erkannt. (va nach dem 2. Weltkrieg)

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12
Q

Wie haben sich Menschenbilder im Verlaufe der Zeit verändert?

A
  • Homo Oeconomicus (Zweck der Arbeit ist Konsum)
  • Social man (Beziehungen sind wichtig)
  • Self-actualizing man (Zielgerichtete Selbstentwicklung)
  • Complex man (auch Aspekte ausserhalb der Arbeit)
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13
Q

Was ist das Menschenbild von Taylor im Scientific Management?

A
  • Mensch ist homo oeconomicus (Mensch ist bequem, kann Glück nur durch Konsum erreichen, will nur Vergnügen)
  • Disziplin funktioniert nur über rigide Regeln (nicht durch einsicht)
  • Zergliederung der Arbeit durch “one best way” und wieder zusammensetzung -> Tendenz zur starken Arbeitsteilung
  • Dadurch Trennung von Hand- und Kopfarbeit (die einen planen und die andern führen aus)
  • “Best man & right place” (es gibt Personen, welche den best way besonders gut ausführen können)

=> führte zu Produktivitätsfortschritten -> Fliessbandarbeit

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14
Q

Was ist die Kritik am Scientific Management / Taylorismus

A
  • Sieht den Menschen nur als Teil einer Maschine.
  • Beschädigte den Sinn der Arbeit (Sinn kann nicht mehr gesehen werden, wenn man immer dieselbe Arbeit verrichtet)
  • Fehlbeanspruchung (bei Muskeln und Gelenken, wegen Wiederholung der Tätigkeit)
  • Es ist nich Wissenschaftlich / scientific
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15
Q

Was ist Psychotechnik?

A

Sollte wissenschaftliche Psychologie für die Praxis nutzbar machen (im Gegensatz zu Scientific Management, welches sie belächelten).

Münsterberg:
- Auslese, Berufswahl (Eigenschaften)
- Lernen, Arbeitsgestaltung (psychische Arbeiten)
- Werbepsychologie (Wirkung)

Giese:
- Objektpsychologie: Anpassung der Arbeit an den Menschen
- Subjektpsychologie: Anpassung des Menschen an die Arbeit

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16
Q

Was passierte nach dem ersten Weltkrieg mit der Einstellung der Menschen zur Arbeit?

A
  • Unzufriedenheit / Arbeitsunlust
  • Kritik am Taylorismus / Scientific Management
  • Es wurde klar, dass hohe Arbeitsteilung sinnlos war
  • Fehlende soziale Aspekte bei der Arbeit
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17
Q

Was sind die Hawthorne-Studien (Human Relations)?

A
  • über 21. Interviews in den Hawthornewerken (Herstellung von Elektronikartikeln)
  • Beobachtung der Arbeitstätigkeit, Experiment mit manipulation von Umgebung/Komponenten …
18
Q

Was ist der Hawthorne-Effekt?

A

Versuchsleitereffekt
Weil Arbeiter sich auch anders verhalten haben, wenn Umgebung gar nicht manipuliert wurde, sondern nur der Versuchsleiter anwesend war.

19
Q

Was fand man bei den Hawthorne-Studien noch heraus?

A
  • eigene Normen als Gruppe (schnelle Gruppenmitglieder wurden gebremst, langsame angetrieben)
  • Verhalten der Arbeiterinnen hing von Vorgesetzten ab
  • 2 Führungsverhalten: a) zielt auf Erfüllung der Aufgabe ab, Bedürfnisse nicht wichtig (Aufgabenorientierter Führungsstil) b) Bedürfnisse der Arbeiterinnen wurden auch berücksichtigt (Mitarbeiterorientierter Führungsstil)
20
Q

Woraus bestehen “Human Factors” (ergonomics)?

A
  • Engineering
  • physiology & medicine
  • exp. psychology

-> Ziel der Human Factors: Mensch-Maschine-Interaktion optimieren

21
Q

Was konnte durch das Verkürzen der Arbeitsschichten erreicht werden (Human Factors)?

A

Reduktion führte zu Mehrproduktion und Reduktion der Unfälle

22
Q

Was ist der Gegenstand der Arbeits- und Organistaionspsychologie?

A
  • Analyse und Gestaltung der menschlichen Arbeit
    und
  • ihrer personalen, technischen, organisatorischen und sozialen Bedingungen
23
Q

Welche Bereiche gibt es in der Arbeits- und Organisationspsychologie?

A
  • Arbeitspsychologie (Analysiert Arbeit, untersucht wie Aufgaben optimal gestalten werden können, optimale Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsbedingungen)
  • Personalpsychologie (Voraussetzungen, Kompetenzen, Fähigkeiten, Kenntnisse abschätzen, die zu den Anforderungen der Aufgabe passen, Ausbildung, Selektion)
  • Organisationspsychologie (interpersonale Prozesse, Führungsprozesse, organisationalen Wandel, Kommunikation)
24
Q

Was wird in der AOP alles analysiert?

A
  • Arbeitshandeln (kognitive, emotionale, motivationale Prozesse der Handlungsregulation)
  • personale Voraussetzungen (Fähigkeiten, Kenntnisse, Eigenschaften)
  • Arbeitsaufgaben (z.B. Abwechslung, Komplexität)
  • Arbeitsplatz (z.B. Zweckmässigkeit von Arbeitsmitteln, Ergonomie)
  • zeitliche Bedingungen (z.B. Nachtarbeit, Dauer der Arbeitszeit, Ermüdung, Urlaubszeit)
  • soziale und organisatorische Bedingungen (Führung, Team, Kommunikation, Klima etc.)
25
Q

Was sind die Schwerpunkte der Arbeitspsychologie?

A
  • Individuum, Aufgabe, Arbeitsmittel, Arbeitsbedingungen
  • Stress, Motivation, Qualifizierung, Sicherheit
  • Allgemeine Psychologie, Kognitionspsychologie, Handlungstheorie
26
Q

Was sind die Schwerpunkte der Organisationspsychologie?

A
  • Gruppen, System, Unternehmen
  • Führung, Interatkion, Leistung, kultur, Committment
  • Sozialpsychologie, Differenzielle Psychologie, Systemtheorie, Pädagogische Psychologie
27
Q

Was ist das Operative Abbildsystem (OAS)

A

Innere Repräsentation der Arbeitstätigkeit

28
Q

Was sind die Erkenntnisse der Studie mit dem Schalter (ungefähr vs. exakt)?

A
  1. Antizipation (Ziel) und Kontrolle (Feedback) von Handlungen sind Basisprozesse der Handlungsregulation
  2. ein und dieselbe Tätigkeit kann mit einer völlig verschiedenen Handlungssteuerung erfolgen
  3. Steuerung verändert sich durch Training
  4. Experte werden heisst, Aufmerksamkeit anders seuern, kognitiv effizientere Strategien zu verfolgen
29
Q

Wie können wir überprüfen, ob eine Person ein gutes oder schlechtes OAS (mentales Modell) hat?

A

Wie gut eine Person Probleme (Störungsursache) kennt (Webstuhlanalogie)

-> je besser die Person die Probleme kennt, desto Leistungsstärker ist sie

30
Q

Wie sind mentale Modelle?

A
  • schematisch
  • vereinfacht
  • NICHT nur verbal
  • Handlungsrelevant
31
Q

Wie unterscheidet sich die Arbeit von Experten gegenüber Novizen (Bei Webanalogie)?

A
  • sie arbeiten NICHT schneller
  • die Intensität der Arbeit nimmt NICHT zu

sondern

  • Fehlerursachen werden untersucht -> bessere Kenntnis von Fehlern
  • Fehlerverhütung wird betrieben -> Kenntnis der Signale für Fehlerursachen
  • Unterbrechungen werden gemacht, um Strategien/Planung anzuwenden
  • längere bedienfreie Laufperioden
32
Q

Wie kann in einer Einstellungssituation das mentale Modell getestet werden?

A

Fragen stellen nach schwierigen Situationen in der Arbeit, und was dort gemacht wurde.

33
Q

Welche Regulationsebenen gibt es?

A
  • kontrolliert (bewusst, braucht viel Ressourcen)
  • automatisiert (unbewusst, braucht wenig Ressourcen)
34
Q

Was ist das “kaizen”-Prinzip

A

Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung (durch Arbeitende) (v.a. nach dem Krieg, Toyota)

-> Erhöhung des Handlungsspielraumes

35
Q

Wie kann man Handlungsspielraum messen?

A

Mit dem “Instrument zur Stressbezogenen Tätigkeits-Analyse (ISTA)”

36
Q

Was ist das ISTA?

A

Bedingungsbezogenes Verfahren das fragt nach:
- Stressoren
- Ressourcen
- Belastungen

37
Q

Wie ist das ISTA aufgebaut?

A

Fragebogenversion
- lang mit 45-60 min
- kurz mit 20-30 min

Beobachtungsinterview
- als Ratingversion (ca. 1h Beobachtung)
- zusätzlich mit Leitfadeninterview (für nachfragen, ca. 45min)

38
Q

Welche “Formen der Arbeitsgestaltung” werden erwähnt?

A
  • Job Enlargement (zusätzliche vergleichbare Elemente der gleichen Ebene)
  • Job Enrichment (erweiterung der Entscheidungs-und Planungskompetenzen)
  • Job Rotation (tauschen mit anderen Person)
  • (Teil-)autonome Arbeitsgruppe (komplette dienstleistung durch die Gruppe, alle können alles)
39
Q

Inwiefern unterscheidet sich das OAS zwischen Experten und Laien?

A
  • Antizipation
  • Feedback
  • Handlungssteuerun
  • sequentielle Regulation
40
Q

Möchten alle Menschen Handlungsspielraum?

A
  • Bis 1990 glaubte man: JA, und wenn nicht, war das nur, weil er überfordert wäre, dies liesse sich mit Ausbildung beheben.
  • Heute glaubt man auch, dass es Menschen gibt, die das gar nicht wollen: es sind aber wenige, evtl. kommt es auch von einer geringen Selbstwirksamkeit. Die Menschen kommen vermutlich nicht so auf die Welt.

-> Vorausgeseetzt, die Aufgabe passt zu den vorhandenen geistigen und körperlichen Ressourcen (Flow)