§ 28 StGB Flashcards

1
Q

Bsp. § 28 I StGB

A

Anstiftung eines Amtsträgers durch einen Privatmann zu einem echten Amtsdelikt, z. B. einer Falschbeurkundung im Amt, §§ 348, 26 StGB
→ Amtsträgerschaft wirkt für Straftat (§ 348 StGB) strafbarkeitsbegründend
→ Privater wird nach §§ 348, 26 StGB bestraft

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2
Q

Bsp. § 28 II StGB

A

Stiftet ein Privatmann einen Amtsträger zu einem unechten Amtdelikt (z. B. § 223 StGB im Amt) an, wird Letzterer nach h. M. als Täter des Amtsdelikts (§ 340 StGB) bestraft, während der Anstifter aufgrund des § 28 II StGB lediglich wegen Anstiftung zum betreffenden Grundtatbestand verurteilt werden kann (§§ 223, 26 StGB).
→ Amtsträgerschaft wirkt strafbarkeitsmodifizierend (hier bei § 340 StGB verschärfend)

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3
Q

täterbezogene Merkmale

A
  • Eigenschaft als Amtsträger
  • Garantenstellung
  • Vermögensbetreuungspflicht i. S. d. § 266 StGB
  • Anvertrautsein i. S. d. § 246 II StGB
  • Gewerbsmäßigkeit
  • Bandenmitgliedschaft
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4
Q

Mordmerkmale und § 28 StGB

A
  • MM der 2. Gruppe = tatbezogen → keine Anwendung § 28 StGB
  • MM der 1. und 3. Gruppe = täterbezogen → Anwendung § 28 StGB grundsätzlich eröffnet
  • da § 211 StGB Qualifikation (h. L.), sind MM strafmodifizierend → § 28 II StGB
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5
Q

P: Kann Strafmilderung des § 28 StGB neben andere Strafmilderung (z. B. nach § 27 II 2 StGB) treten?
→ doppelte Strafbarkeitsmilderung

A

mehrfache Milderung unzulässig, wenn derselbe Umstand eine Milderung nach verschiedenen Vorschriften vorschreibt oder zulässt
→ Umstand kann nur einmal berücksichtigt werden

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6
Q

Tatbestandsverschiebung gem. § 28 II StGB bei §§ 211, 26 / 27 StGB

A
  • kommt in Betracht, wenn Teilnehmer kein MM verwirklicht hat
  • Anwendbarkeit (+), wenn MM = strafschärfendes besonderes persönliches Merkmal → Streit Rspr. - h. L.
  • kann dahinstehen, wenn Teilnehmer selbst täterbezogenes MM erfüllt hat, da dann TB-Verschiebung (RF) nicht in Betracht kommt
  • nach subj. TB als 3. prüfen
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7
Q

Strafzumessung: Anwendbarkeit § 28 I StGB bei §§ 211, 26 / 27 StGB

A
  • Ansicht der Rspr.: § 211 StGB = eigenständiger TB → MM = strafbegründend
  • wenn MM in der Person des Teilnehmers fehlt, ist zwingende Milderung vorzunehmen
  • Ausnahme: gekreuzte MM
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8
Q

gekreuzte MM

A

Teilnehmer hat nicht das MM des Haupttäters verwirklicht, aber dafür anderes
→ nach Rspr. § 28 I StGB zwar anwendbar, aber RF (Milderung) unbillig, da so “eigenes” MM des Teilnehmers nicht berücksichtigt würde
→ Korrektur: keine Strafmilderung, wenn MM des Haupttäters und des Teilnehmers gleichartig sind, z. B. bei niedrigen Beweggründen und Habgier

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9
Q

§ 28 I StGB

A

Strafzumessungsregel nur für Teilnehmer, stets strafmildernd

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10
Q

§ 28 II StGB

A

Tatbestandsverschiebung, für alle Beteiligten, strafmildernd oder -schärfend

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11
Q

Ist die Bandenmitgliedschaft ein besonderes persönliches Merkmal?

A

h. M., st. Rspr.: (+)
→ Nichtbandenmitglied kann nicht aus §§ 244, 250 I Nr. 2 StGB bestraft werden, insoweit findet § 28 II StGB Anwendung: nur Bestrafung aus dem Grunddelikt
(+) Bandenmitgliedschaft kennzeichnet nicht nur Tat, sondern auch Bereitschaft des Einzelnen, sich zu einer kriminellen Verbindung zusammenzuschließen (kriminelle Energie) = subj. Umstand
(+) Wortlaut “als Mitglied” = “in seiner Eigenschaft”
a. A.: (-), Vorsatz bzgl. des Vorliegens einer Bandentat genügt
(+) erhöhte Gefährlichkeit durch Überzahlsituation und automatisierte Abläufe = tatbezogener Umstand

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