11. Zirkadiane Rhythmik, Schlaf & Oszillatoren Flashcards

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1
Q

Endogene Oszillatoren

A

Endogene Oszillatoren sind Rhythmusgeber, die nur eine begrenzte Flexibilität durch Umweltreize aufweisen. Die wichtigste zirkadiane Periodik wird von Zeitgebern (Licht) synchronisiert und weist im Freilauf (ohne Zeitgeber) zeitverschobene Perioden auf.
● Viele endogene Rhythmen des Menschen weisen als Spontan Rhythmus, Rhythmen von etwas mehr als 24 h auf. Dies erlaubt eine begrenzte Flexibilität der Anpassung an veränderte Zeitgeber. Der Mitnahmebereich durch Zeitgeber ist aber sehr begrenzt.

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2
Q

Spontane Desynchronation frei laufender zirkadianer Rhythmen weist darauf hin, dass?

A

Spontane Desynchronisation frei laufender zirkadianer Rhythmen in Isolation ohne Zeitgeber weist darauf hin, dass mehrere endogene Oszillatoren nebeneinander existieren
● Zirkadiane Uhren und Rhythmusgeber sind eine wichtige Ursache für Antrieb und Emotion. Hinzu kommt, dass die Wirksamkeit positiver und negativer Verstärker auch vom Zeitpunkt und der Phase der zirkadianen Periodik abhängt.

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3
Q

Welches Areal steuert endogene Rhythmen sowie Tag / Nacht Rhythmen?

A

Nucleus Suprachiasmaticus (SCN) des Hypothalamus

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4
Q

Arbeitsweise endogener Oszillatoren

A

● Endogene Oszillatoren haben Messfühler in der Peripherie (z. B. Retina) und im ZNS. Sie teilen ihren Rhythmus sekundären Oszillatoren oder passiven Elementen mit.
● Die Mitnahme (≫entrainment≪) endogener Rhythmen durch Umgebungsreize erfolgt zwar v. a. Durch Licht, kann aber durch soziale Reize (z. B. Gruppen) beeinflusst werden.

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5
Q

Der Nucleus suprachiasmaticus und molekulare Genetik zirkadianer Periodik 22.2.1 Die suprachiasmatischen Kerne des Hypothalamus

A

● Der Nucleus suprachiasmaticus (SCN) ist bei Säugetieren der zentrale zirkadiane Schrittmacher. Bei Transplantation der SCN-Zellen in Empfangertiere wird auch der zirkadiane Rhythmus des SCN ubertragen, bei Läsion des SCN geht der Rhythmus verloren.
● Der SCN wird von spezialisierten retinalen Ganglienzellen, die Melanopsin als lichtsensitives Pigment aufweisen, mit Licht-Dunkel-Informationen versorgt. Den zirkadianen Rhythmus zwingt er dann vielen Hirnstrukturen auf.

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6
Q

→ Endogene Oszillatoren können durch … Schrittmacher getriggert werden

A

→ Endogene Oszillatoren können durch exogene Schrittmacher getriggert werden
→ Schlaf-Wach-Strukturen

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7
Q

Lichthatv.a.während … einenmodifizierendenEinflussauf zirkadianePeriodik.

A

Lichthatv.a.währendsubjektiverNachteinenmodifizierendenEinflussauf zirkadianePeriodik.

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8
Q

Molekulare Uhren

A

SPVZ→ Supraventrikuläre Zone des Hypothalamus
→ Melatonin besteht aus Kohlenwasserstoff → Bildung von Melatonin wird durch Licht gehemmt → Molekular Uhren - Interaktion mit Genen → Syntheseprozess → Regelkreislauf → Rhytmuszität

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9
Q

ultradiane Aktivitats-Ruhe- Zyklen

A

● Neben dem zirkadianen Schlaf-Wach-Antrieb existieren davon unabhängige, aber die zirkadianen Rhythmen überlagernde homöostatische und ultradiane Aktivitats-Ruhe- Zyklen. Bei den homöostatischen Komponenten spielt Adenosin eine entscheidende Rolle.
● Die zirkadiane Periodik wird von molekularen Rückmelde Vorgängen zwischen Proteinen und deren Genen in den Rhythmus-gebenden Hirnstrukturen bestimmt. Die Auf- und Abbauzeiten von Genen und Proteinen bestimmen den endogenen Rhythmus.
● Die synchronen Entladungen der SCN-Zellen werden durch Diffusion von NO und frühe Reaktionsgene gesteuert.

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10
Q

Physiologische Rhythmen

A

● Der Verlauf der Körpertemperatur und der Außentemperatur bestimmt das Schlaf-Wach- Verhalten und Einschlafen.
● Endokrine Rhythmen sind für geordnete Stoffwechsel-und Immunregulation notwendig, ihre Störung führt zu lebensbedrohlichen Folgen.
● Der Rhythmus der Nahrungsaufnahme ist an den Schlaf-Wach-Rhythmus gekoppelt, wird aber stark von Lernfaktoren (Gewohnheiten) bestimmt. Die Nahrungsaufnahme selbst führt durch Abfall der Orexin Aktivität zu Müdigkeit.

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11
Q

Psychologische Rhythmen

A

● Das Maximum der Schmerzempfindlichkeit liegt zwischen 0 und 4 Uhr früh. In dieser Zeit
wirken auch Placebos schlecht.
● Viele psychologische Leistungen folgen dem Temperatur Oszillator und der Müdigkeit und
weisen von 1 bis 4 Uhr früh einen Tiefpunkt auf. Die besten kognitiven Leistungen werden in den Stunden vor Mittag erbracht.

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12
Q

Körpertemperatur hängt mit … Rhythmus zusammen

A

Körpertemperatur hängt mit Schlaf- Wach- Rhythmus zusammen Periodik kognitiver Leistungen → Schlaf
EOG → Elektrookologramm - Schlaphasenbeobachtung; REM
→ Nur Wissen, dass es Unterschiedliche Schlafphasen gibt

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13
Q

Störungen der zirkadianen Periodik

A

● Bei Störungen der zirkadianen Periodik kommt es entweder zu Desynchronisation oder extremer Synchronisation verschiedener Rhythmen.
● Nacht- und Schichtarbeit führen zu gesundheitlichen Störungen, wenn nicht ausreichend Zeit für die Resynchronisation besteht.
● Die Folgen der Missachtung der zirkadianen Periodik sind in vielen Bereichen modernen Arbeitslebens gravierend. Viele Katastrophen und Unfälle werden zwischen 0 und 4 Uhr früh ausgelöst.
● Beim Überfliegen der Zeitzonen, besonders von West nach Ost, kommt es auch beim Flugpersonal zu Rhythmus- & Gesundheitsstörungen. Der Einfluss sozialer Rhythmen ist auf diese Störungen eher gering
● Dauerhaft verzögertes oder verfrühtes Einschlafen lassen sich durch Lichttherapie, langsames Verschieben des Rhythmus und Melatonin positiv beeinflussen. Auch bei Blindgeborenen verbessert Melatoningabe vor dem Einschlafen die Rhythmizität.

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14
Q

Schlafstadien

A

● → Stadium 1: Fehlen von Alpha, niedrige schnelle Beta-Aktivität und niedrige Theta- Aktivität;
● → Stadium 2: niedrige schnelle Aktivit.t mit Spindeln und später K-Komplexen;
● → Stadium 3: 10–50% der Zeit Delta;
● → Stadium 4: mehr als 50% der Zeit Delta (>100 μV, <3 Hz) und schlie.lich
● → REM-Stadium: niederamplitudiges EEG mit niederen Theta-Wellen, sog. Sägezahnwellen,
ansonsten ähnelt das EEG einem aufmerksamen Wachstadium ohne Alpha. Vermehrte Gamma-Wellen (30–70 Hz).

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15
Q

PGO → Ponto- Genikulo- Okzipitale Kortex Wellen

A

enstehen im Hirnstamm - breiten sich in den limbischen & Isischen Kortex aus

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16
Q

Elektroenzephalogramm (EEG)

A

● Mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) lassen sich die verschiedenen Grade des Wachseins (von angespannt bis entspannt) und die verschiedenen Arten des Schlafes (REM-, NREM-Schlaf) unterscheiden. Es wurden 4 Schlafstadien und das REM-Stadium klassifiziert.

17
Q

Die Gamma-Oszillationen treten in allen Schlafstadien auf und zeigen?

A

● Die Gamma-Oszillationen treten in allen Schlafstadien auf und zeigen kohärentes Schwingen von Zellensembles an. Im REM-Schlaf sind sie besonders deutlich, im Tiefschlaf überlagern sie die langsamen elektrokortikalen Schwingungen.

18
Q

Im Laufe einer 7- bis 8-stündigen subjektiven Nacht erfolgt alle …. min eine REM-Phase getrennt durch Schlafphasen mit synchronisiertem, … EEG.

A

Im Laufe einer 7- bis 8-stündigen subjektiven Nacht erfolgt alle 80–90 min eine REM-Phase getrennt durch Schlafphasen mit synchronisiertem, langsamen EEG.

19
Q

Während der Langsame-Wellen-Schlaf (SWS) bei jüngeren Menschen die erste …. dominiert, verdrängt der REM-Schlaf, der in einem stabilen 90-Minuten-≫Basic-rest- activity≪-Zyklus auftritt, zunehmend den SWS in der zweiten Nachthälfte.

A

Während der Langsame-Wellen-Schlaf (SWS) bei jüngeren Menschen die erste Nachthälfte dominiert, verdrängt der REM-Schlaf, der in einem stabilen 90-Minuten-≫Basic-rest- activity≪-Zyklus auftritt, zunehmend den SWS in der zweiten Nachthälfte.

20
Q

REM-Schlaf: Indikatoren

A

● Schnelle Augenbewegungen werden mit dem Elektrookulogramm registriert und haben eine Frequenz von 1–4 Hz. Abb. 22.13. (S.550)
● PGO treten 20–120 s vor Beginn der ersten Augenbewegungssalven des REM-Schlafes auf und breiten sich von der Retikulärformation kommend im ganzen visuellen System aus.
● REM-Schlaf ist durch extreme tonische Muskelhemmung (Atonie) und gleichzeitig durch phasische Aktivitäts maxima an den Motoneuronen gekennzeichnet.

21
Q

Vegetativ-endokrine Änderungen und zerebraler Blutfluss

A

● Im REM-Schlaf kommt es zum Anstieg der vegetativen Funktionsparameter und ihrer Variabilität. Nur die Regelung der Körpertemperatur wird unterbrochen.
● Während REM-Schlaf ist zwar die metabolische Aktivität in vielen Hirnregionen erhöht, die primären Projektionsareale und der dorsolaterale Frontalkortex aber desaktiviert.

22
Q

Evolution und Entwicklung im Lebensalter

A

● Der evolutionäre Ursprung der verschiedenen Schlafphasen ist unklar. Die ersten 3
Nachtstunden (Kernschlaf) mit Tiefschlaf haben aber klar restaurative Funktionen.
● Tiefschlaf und Schlafdauer nehmen mit dem Lebensalter (ca.ab 30) ab; REM ist vor und
nach der Geburt maximal und konnte mit der Reifung des ZNS zusammenhängen. Die Zwischenstadien des Schlafes nehmen im Alter zu.

23
Q

Subkortikale Steuerung der Schlafstadien

A

● Zunächst dominieren beim Einschlafen serotonerge und noradrenerge Einflüsse. REM wird danach durch starke Aktivität der cholinergen Kerne bewirkt, danach dominieren wieder die aminergen. Abb. 22.17 (S.555)
● Die cholinergen Kerngruppen in der Retikulärformation hemmen über Glyzin- Zwischenneurone die motorischen Vorderhornzellen des Rückenmarks und erzeugen so Atonie. Im Vorderhirn bewirken sie Desynchronisation.

24
Q

Schlafsteuerung im Zwischen und Großhirn

A

● Antidepressiva blockieren REM und PGO. Trotzdem bleiben Träume erhalten. Dies zeigt,
dass die phasischen Kennzeichen von REM-Schlaf für Träumen nicht essentiell sind.
● Bildgebende Untersuchungen zeigen, dass während REM und aktiven Träumens limbische
Areale & Assoziationskortizes aktiv, primäre Projektionsareale & dorsolateraler Frontalkortex inaktiv sind

25
Q

Non-REM-Schlaf

A

● Hypothalamische Kerne im anterioren und lateralen Hypothalamus synchronisieren sowohl
homöostatische wie zirkadiane Schlaf- & Wachzentren im Thalamus und Hirnstamm.
● Niederfrequente elektrische Reizung von Teilen des basalen Vorderhirns, des lateralen prä
optischen Hypothalamus und des Nucleus tractus solitarius führt zu SWS.
● Das Neuropeptid Orexin (Hypotretin) des lateralen Hypothalamus fordert Wachheit und
Nahrungssuche. Sein Mangel führt zu Narkolepsie mit REM Enthemmung.
● Adenosin stellt eine neurochemische Grundlage der homöostatischen Funktion von SWS
dar. Es akkumuliert während des Tages und wird während SWS abgebaut.

26
Q

Psychophysiologie der Schlafstadien
Funktion der Schlafstadien

A

● Selektive nicht-pharmakologische Schlafdeprivation von SWS ohne die Behinderung der REM-Phasen ist nicht möglich, da REM stets von SWS eingeleitet wird. Eine selektive Deprivation von REM ist aber moglich, wenn man nach einer ersten SWS-Phase beim ersten Anzeichen von REM weckt.
● Totaler Schlafentzug beim Menschen führt in den Erholungs nächten vorerst zum Nachholen von SWS. Völlige Schlaflosigkeit über Wochen führt zum Tode.
● Nach REM-Schlaf-Deprivation wird ein Teil des verlorenen REM-Schlafes nachgeholt. Antidepressiva unterdrücken allerdings viele REM-Kennzeichen. Schlaf- und Beruhigungsmittel führen nach Absetzen zu REM-Rebound.

27
Q

Schlaf und Energieerhaltung Schlafdeprivation
Als biologische Funktion des Schlafens – unabhängig vom jeweiligen Schlafstadium – werden primär 4 Funktionen genannt:

A

→ Energieerhaltung,
→ Vermeiden, als Beute zu .dienen.,
→ Erholung von Körperfunktionen,
→ Gedächtniskonsolidierung und Kreativität.

28
Q

SWS hat Energie … und Immunsystem …. Wirkung. REM könnte mit der Aufrechterhaltung der … und … zusammenhängen.

A

SWS hat Energie konservierende und Immunsystem stärkende Wirkung. REM könnte mit der Aufrechterhaltung der Proteinbiosynthese und Nahrungsregulation zusammenhängen.

29
Q

Bewusstes Erleben während der Schlafstadien

A

● Die Weckschwellen sind während der phasischen REM und PGO erhöht. Innerhalb einer Nacht nimmt die Weckschwelle bis zur 6. Stunde zu. Reduzierter Kontakt zur Außenwelt geht im REM-Schlaf mit erhöhter sensorischer, mentaler und vegetativer Aktivität einher.
● Traumberichte sind in allen Schlafphasen erzielt worden, nach REM-Phasen enthalten sie mehr sensorische Inhalte, nach NREM sind sie abstrakter.
● Die Trauminhalte werden mit der Dauer der Nacht zunehmend vitaler und aktiver, was aber auch daran liegen kann, dass sie länger werden und daher insgesamt mehr Inhalte berichtet werden.
● Luzides Träumen kann gelernt werden und erlaubt, sich selbst beim Träumen zu beobachten.

30
Q

Schlaf und Gedächtnis

A

● Schlaf von mehr als 6 h verbessert die Gedächtnisleistung und die Kreativität. In allen Schlafphasen treten hohe Depolarisationen und LTP auf, die Konsolidierung begleiten.
● Die Proteinsynthese im Zellkern und Aufbau neuer Proteinketten ist im REM-Schlaf erhöht. REM-Schlaf verbessert die synaptische Plastizität und erleichtert Konsolidierung von implizitem Gedächtnismaterial.
● Im Traum ist nach Freud die Ich- und Über-Ich-Zensur herabgesetzt. Die Erinnerungen werden nicht in Motorik umgesetzt, sondern werden in die sensorischen Systeme zurückgeleitet.

31
Q

Schlaf- und Traumtheorien

A

● Die psychoanalytische Traumtheorie ist zwar populär, kann aber mit den Ergebnissen der
experimentellen Schlafforschung nicht in Einklang gebracht werden.
● Der SWS-Druck steigt linear mit der Müdigkeit (Wachzeit), der REM-Druck folgt der
zirkadianen Periodik und ist mit dem Temperaturabfall korreliert. Bei der Depression ist der SWS-Druck reduziert.

32
Q

Zwei Prozess Theorie der Schlafregulation

A

S=SWS Druck (Regelkreis)
C= REM Druck (Steuerung)-Zirkadianer Faktor/ Rhythmusfaktor (Temperatur)
→ Bei schlaf wird Druck aufgebaut, wenn man nicht schläft eben nicht
→ Temperatur Rhythmus → am besten kann man einschlafen wenn die Temperatur absackt