Zytostatika Flashcards

1
Q

Erkläre die unterschiedlichen Therapieansätze bei Tumorerkrankungen

A

kurative Therapie: chirurgische Entfernung, Strahlentherapie und Chemo die zusammen zur Heilung führen

palliative Therapie: bei metastasierenden Neoplasien, Beschwerden lindern und Lebenszeit verlängern

allgemeine Chemotherapie: primär bei disseminierten Tumoren (Leukämien) und bei Metastasen

adjuvante Chemo: nach der OP oder nach Bestrahlung

neoadjuvante Therapie: vor OP um Tumor zu verkleinern vor dem EIngriff

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2
Q

Welche Gruppen von Zytostatika werden unterschieden?

A

Phasenspezifische Zytostatika

-> sind nur in bestimmten Phasen wirksam

Phasenunspezifische Zytostatika

-> wirken während des gesamten Zellzyklus

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3
Q

Wodrauf zielen zytotoxische Chemotherapeutika ab?

A

zytotoxische Chemotherapeutika zielen auf die hohe Teiungsrate der Tumorzellen ab

Eingegriffen wird in verschiedenen Phasen des Zellzyklus

Therapie ist immer eine vollständige Elimination aller Tumorzellen (Ansonsten Rezidivgefahr)

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4
Q

Erkläre die Kinetik des Tumorwachstums

A

Generationszeit:

Due Zeit, die eine Zelle zum Durchlaufen eines Zellzyklus braucht

Wachstumsfraktion:

Verhälnis der Zahl der sich teilenden Zellen zu der Gesamtzahl der Zellen eines Tumors

Volumenverdopplungszeit:

Zeit, um die Tumorgröße zu verdoppeln

-> je kürzer diese Zeit, desto Wirksamer sind konventionelle Chemotherapeutika

Gompertz-Kinetik:

zu Beginn: viele Zellen im Zellzyklus = Wachstumsfraktion ist hoch

zunehmend wird dann die Wachstumsfraktion kleiner = Wachstumskurve flacht ab

Viele Krebszellen treten dann in G0-Phase ein! -> in der G0-Phase sind viele konventionelle Chemos wenig wirksam

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5
Q

Neue “targeted Therapy”

Was sind Ziele dieser neuen antineoplastischen Therapie

A

Eingriff in die SIgnaltransduktion der Tumorzellen, der am Tumorwwachstum beteiligten Zellen bzw. in Interaktion zwischen Zellen

mit kleinen Molekülen

mit Antikörpern

mit CAR-T-Zellen = modifizierte T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR) gegen CD19 (auf Oberflächen von B-Zellen)

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6
Q

Welche Zytostatika greifen in die Biosynthese der Nukleinsäuren ein?

A

Hydroxyharnstoffe:

Hemmen die Reduktion von Cytidyl- zu Deoxycytidyl-Säure

-> Hemmung der Pyrimidin Synthese

Cytosinarabinosid:

Hemmung der DNA-polymerase a

Methotrexat:

Hemmung der Folsäure-Reduktion = Hemmung der Methylierung von Deoxyuridyl zu Thymidyl-Säure

-> Hemmung der Purin-Biosynthese

5-Fluorouracil:

Hemmung der Thymidylat Synthese

6-Mercaptopurin / 6-Thioguanin:

-> Hemmung der Purinbiosynthese

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7
Q

Erkläre die long-cell-kill-Hypothese

A

gleixhe Dosis eines Zytostatikums oder einer Kombination tötet die konstante Fraktion der Tumorzellen ab

= mit fortschreitender Chemo gleicher Intensität wird also die absolute Zahl der abgetöteten Zellen immer kleiner

gilt nur dann wenn:

der gleiche ANteil der Tumorzellen sich teilt

alle Krebszellen gegen das Zytostatikum gleich empfindlich sind

Während der therapie keine Resistanzen entwickelt werden

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8
Q

Nenne die wichtigsten Mechanismen der Resistenzentwicklung

A

Allgemein:

Tumorzellen teilen sich häufiger = 1. Grund für Resistenzentwicklung

Durch Chemotherapie kommt es zu Selektion der Resistenten Zellen = 2. Grund für Resistenzentwicklung / Bestand der Resistenten Zellen

Mechanismen:

  • > verminderte Aufnahme des Chemotherapeutikums (bei Cytarabin oder Methotrexat)
  • > verminderte Metabolisierung zum eigentlichen Wirkstoff (Cytarabin, 5-Fluoruracil, Methotrexat, Mercaptopurin, Tioguanin)
  • > beschleunigte Inaktivierung (bei Alkylanzien, Anthrazyklinen)
  • > veränderte Affinität zu den Zielmolekylen (bei Topoisomerase-II-Hemmstoffen)
  • > Überexpression der Zielproteine durch Geamplifikation (Beispiel: Überexpression von Dihydrofolsäure-Reduktase bei Methotrexat-Therapie)
  • > effektivere Reparatur von DNA-Schäden
  • > verstärkte Ausschläusung von Zytostatika aus der Zelle
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9
Q

Welche Gewebe sind vn den Nebenwirkungen der Chemotherapie besonders betroffe

A

Gewebe mit einer hohen Teilungsrate

Haarfollikel -> Haarausfall

Darmschleimhaut / Schleimhaut des GIT

Blutzellen/Knochenmark

Spermatogonien in den Testes

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10
Q

Nenne einige sofortige/ frühe und späte Nebenwirkungen von Zytostatika

A

Sofortreaktionen = innerhalb von Stunden

Früh = innerhalb mehrerer Tage

Spät = nach mehreren Wochen

Sofortreaktionen:

Übelkeit, Erbrechen, allergische Reaktion, Fieber, RR-Abfall

Früh:

Knochenmarksuppression, Immunsuppression, Schleimhautschäden, Haarausfall

verzögerte/spät:

Anämie, Leukopenie, Kardiomyopathie, Polyneuropathie, Azoospermiem Wachstumshemmung bei Kindern, Induktion von Zweittumoren

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11
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Antimetaboliten

A

Folsäure-Analoga, Purin-Analoga, Pyrimidin-Analoga

= inhibieren die Synthese von Purin / Pyrimidinnukleotiden

-> sind phasenspezifische Zytostatika und entfalten ihre Wirkung in der S-Phase

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12
Q

Folsäure-Analoga

Nenne Wirkmehanismus, Vertreter, Indikation, Nebenwirkungen

A

Vertreter:

Methotrexat

Wirkmechanismus:

Hemmstoffe der Dihydrofolsäure-Reduktase

  • > wird in die Zelle aufgenommen und dann durch einen Polyglutamatrest in der Zelle fixiert = es akkumuliert in der Zelle
  • > es hemmt fast irreversibel die Dihydrofolsäure-Reduktase
  • > verhindert Überführung der Dihydrofolsäure in die wirksame Tetrahydrofolsäure (u.a. C1-Donor in der Purinsynthese)

WICHTIG: bei lebensbedrohlichen Nebenwirkungen muss direkt Folinsäure (Tetrahydrofolsäure) zugeführt werden, da normale Folsäure nicht wirksam ist weil sie nicht umgesetzt werden kann

Indikation:

viele Tumorarten

Nebenwirkungen:

interstitiele Pnuemonie, Mukositis, Nierentoxisch, Lebertoxisch

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13
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Hydroxyharnstoffen

A

hemmen die Ribonukleotidreduktase, welche Ribonukleotide in Desoxyribonukleotide umwandelt

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14
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Alkylierenden Zytostatika

Nenne die wichtigsten Vertreter

A

Stickstoff-lost-Verbindungen, Platin-Analoga

-> bilden Addukte mit der DNA = Alkylieren diese

= heften kovalent Aklylreste an nukleophile Gruppen der DNA, RNA und an Proteine

Stickstoff-Lost-Verbindungen:

Lost = Hautschädigender Kampfstoff - nach Lommel und Steinkopf benannt

die Moleküle beihalten 2-Chlorethylgruppen -> Nach Eintritt in die Zelle wird das Chloratom abgespalten -> der Rest der Seitenkette bindet hochreaktiv an nukleophile Gruppen

-> die DNA wird kovalent Quervernetzt = Cross-links (Intrastrang und Interstrang Quervernetzungen) = Fehler beim Ablese und Strangbrüche sind induziert

häufig Bindung an N7-Position des Guanins

sind während des gesamten Zellzyklus Zytotoxisch

Wirkstoffe: “famide”

Cyclophosphamid

Ifosfamid

Trofosfamid

Hydrazine:

Temozolomid

Platin-Haltige Substanzen:

Cisplatin, Carboplatin

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15
Q

Nenne die Toxizität des Cyclophosphamid (als Beispiel für Alkylierende Zytostatika)

Wie kann eine hämorrhagische Zystitis verhindert werden?

A
  • > Übelkeit/ Erbrechen und Haarausfall (reversibel) bei hohen Dosen
  • > Hemmung der Granulopoese, Thrombopoese, Erythropoese = Knochenmarksuppression
  • > kanzerogen, teratogen (Fehlbildungen verursachend), mutagen
  • > Amenorrhoe, Azoospermie
  • > Pneumonie
  • > Myokardtoxisch

-> hämorrhagische Cystitis -> durch abgespaltenes Acrolein - verhindert durch Zusatzbehandlung mit MESNA (2-Mercaptoethansulfonat-Na) - bildet mit Acrolein stabiles nicht toxisches Kondensationsprodukt

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16
Q

Ekläre den Metabolismus des Cyclophosphamid

A

1. Appiziert wird Cyclophosphamid

2. in der Leber enzymatische aktiviert (CYP3A, 2B6, 2C19)

  • > 4-Hydroxycyclophosphamid / Aldophosphamid
    3. diese werden dann in der Tumorzelle umgesetzt zu 2 Produkten:

1. Phosphorsäureamid-Lost = die eigentliche Wirkform

2. Acrolein (blasentoxisch)

Inaktivierung:

Acrolein mit zusätzlich appiziertem MESNA umgesetzt -> Detoxifizierung

4-Hydroxycyclophosphamid -> Ketocyclophosphamid

Aldophosphamid -> Carboxyphosphamid

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17
Q

Nenne die Indikationen für Cyclophosphamid

A

Remissionsinduktion und Konsolidierungsphase bei akuter lymphatischer Leukämie

Remissionsinduktion bei Morbus Hodgkin

Non-Hodgkin-Lymphome

CLL nach Versagen der Standardtherapie (Chlorambucil/Prednison)

Remissionsinduktion bei Plasmozytom

Mammakarzinom (palliativ), Ovarialkarzinom, kleinzelliges Bronchialkarzinom, Neuroblastom, Osteosarkom

18
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Zytostatisch wirksamen Antibiotika

A

Interkalierende Antibiotika, Anthrazykline oder Bleomycin

zytostatische Wirkung durch

-> Interkalation Einschieben von Molekülen in die Doppelhelix zwischen zwei Basenpaare (Aktinomycin, Anthrazykline, Beleomycin)

= Hemmung der Transkription und Replikation, unabhängig vom Zellzyklus

  • > durch Produktion von Superoxid-Radikalanionen (Anthrazykline, Bleomycin)
  • > wirken als Alkylanzien - Alkylierung der DNA (Mitomycin)
19
Q

Anthrazykline

Nenne den wichtigsten Vertreter und nenne dazu:

Wirkmechanismus

Indikation

Nebenwirkungen/Toxizität

Dosis

A

Vertreter:

Doxorubicin (DNR) (weitere: Epirubicin, Idarubicin)

/ eine der wichtigsten Gruppen der zytostatischen Substanzen

Wirkmechanismus:

bestehen aus tetrazyklischem Chromophor und einem Aminozucker

mehrere zytotoxische Wirkungen:

  1. Interkalation
  2. Hemmung der DNA und RNA-Polymerase
  3. Hemmung Helicase und Topoisomerase
  4. es können Radikalreaktionen ausgelöst werden -> Alkylierung der DNA
  5. Bildung von Superoxid-Radikalanionen -> wenn diese metabolisiert und inaktiviert werden entstehen Hydroxyl-Radikale = machen Einzel und Doppelstrang-Brüche

Indikation:

  • > Mamma-CA
  • > rezidivierendes Ovarial-CA
  • > metastasierendes Harnblasen-CA

Nebenwirkungen:

Dosislimitierend sind Knochenmarksuppresion und Kardiomyopathie (entweder durch Mitochondrienschädigung oder der durch die Bildung von ROS)

  • > Übelkeit/Erbrechen
  • > reversibler Haarausfall
  • > lokale Nekrose bei Paravasat
  • > hämorrhagische Zystitis

Dosis:

Einzeldosis: 30-75m/m2 i.v - Wiederholung nach 3 Wochen

20
Q

Wie kann man die Kardiotoxizität durch Doxorubizin vermeiden?

A

Gesamtdosis begrenzen:

Dosen auf unter 450-550mg/m2 begrenzen

Kontrolle der ejektions fraktion mit UKG und Radionukleotid-Angiographie

21
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Topoisomerase I und II

A

hemmen Enzyme, die für den Normalen Verlauf der Transkription und Replikation essentiell sind

Grundlage: bei DNA-Replikation in der Synthesephase ist DNA-Doppelhelix vor der Replikationsgabel sehr stark verdrillt =Overcoiling

-> die DNA-Polymerase kann dann den Tochterstrank nicht synthetisieren

Topoisomerase I = induziert einen Bruch des EInzelstrangs und die Doppelhelix kann sich entspannen

Topoisomerase II = spaltet den Doppelstrang und ein benachbarter Doppelstrang kann die Bruchstelle passieren = korrrekte 3D-Stroktur der DNA-Doppelstränge

22
Q

Nenne die wichtigsten Vertreter der Topoisomerase-Hemmstoffe

Indikation und Nebenwirkungen

A

Topoisomerase-I:

Topotecan, Irinotecan

Topoisomerade-II:

Etoposid, Teniposid

Indikation:

Topocetan: Ovarialkarzinom

Irinocetam: kolorektalen Karzinom

Topoisomerase-II-Hemmstoffe: akuter myeloischer Leukämie, verschiedenen soliden Tumoren

Nebenwirkungen:

unspezifische

Irinotecan: kann cholinerges Syndrom auslösen: Schwizen, Tränenfluss, Bauchkrämpfe, Hypotonie

23
Q

Erkläre die Wirkprinzipien von

Vinca-Alkaloiden und Taxane

Nenne die wichtigsten Vertreter

A

phasenspezifische Zytostatika = interagieren mit Mikrotubuli und hemmen dadurch die Zellteilung

Vinca-Alkaloide:

binden an Tubulin und hemmen die Polymerisation von Tubulin-Molekülen zu Mikrotubuli

= dadurch kein Mikrotubuli-System und keine Mitose

Vertreter: Vinblastin

-> bei Leukämie, Lymphomen, Mamma-CA …

Taxane:

Vertreter: Paclitaxel, Docetaxel

Wirkungsweise: Wechselwirkung mit beta-Tubulin -> Ausbildung der Mikrotubuli wird gefürdert aber es entstehen Mikrotuubuli die Funnktionsunfähig sind

+ das bestehende Mikrotubuli-System wird stabilisiert = nicht genug Tubulin für Synthese von funktionsfähigen Mikrotubuli

-> bei Ovarialkarzinom, Mamma-CA, Bronchial-CA

24
Q

Erkläre die Wirkungsweise von Bleomycinen

A

hauptsächlich Bleomycin A2 und B2

Hauptmechanismus:

Bildung von Superoxid-Radikalionen

Bleomycin bildet in der Zelle mit Fe einen Bleomycin-Fe-Komplex = dieser interkaliert in die DNA

durch Zerfall entstehen dann Hydroxyl-Radikale die Doppelstrangbrüche induzieren

Indikation:

Plattenepithelkarzinome (Kopf und Hals)

Hodentumore

Lymphome

maligne Pleuraergüsse

Nebenwirkungen:

anaphylaktische Reaktion (Schüttelfrost, Bronchospasmus, RR-Abfall)

Lungentoxizität: Dosislimitierend

25
Q

Pyrimidin-Analoga

Nenne: Vertreter, Wirkmechanismus, Indikation, Nebenwirkungen

A

Pyrimidin-Analoga:

wichtigster Vertreter: 5-Fluoruracil

Wirkmechanismus:

es sind modifizierte Basen, die in die entsprechenden Nukleotide umgebaut werden müssen -> hmmen die Synthese von Nukleotiden und interferieren so mit der DNA-Synthese

5-Fluoruracil -> wird uumgewandelt zu 5-Fluorodesoxyuridin-Monophosphat (5-FdUMP) -> hemmt dann die Thymidylat-Synthase und damit die Synthese von (d-TMP) fast irreversibel

Indikation:

kolorektalse Karzinom, Magenkarzinom, Blasenkarzinom, Pankreaskarzinom

Nebenwirkungen:

Hand-Fuß-Syndrom, Lebertoxisch, Stomatosis

26
Q

Purinanaloga

Nenne: Vertreter, Wirkmechanismus, Indikation, Nebenwirkungen

A

Vertreter: 6-Mercaptopurin, Azathioprin

Purin-Analoga:

Prodrugs und besitzen selbst keine Zytostatische Wirkung:

  • > müssen in die jeweiligen Ribonukleotide umgewandelt werden
  • > nach der Umsetzung hemme sie die Synthese von Nukleotiden

Beispiel: 6-Mercaptopurin

wird intrazellulär in Thioinosin-Monophosphat (TIMP) umgesetz

-> dieses Nukleotid akkumuliert und hemmt über Rückkopplugsmechanismus die 5-Phosphoribosyl-1-pyrophosphat-Amidotransferase)

+ hemmen Inosinmonophosphat-Dehydrogenase + Adenylsuccinatsynthase

= es fehlen dATP und dGTP für DNA-Aufbau

+ durch den Einbau entstehen Doppelstrangbrüche

Toxizität:

GI-Trakt: gering

Myelosuppression: mäßig

Nadir = Neutropenie, Leukopenie (nach 7-14 Tagen)

Hepatotoxisch

27
Q

Zielgerichtete Tumortherapie:

Erkläre das Wirkprinzip der Inhhibitoren von Tyrosinkinase

A

In Krebszellen werden Wachstumsfaktor-Rezeptor-Tyrosinkinasen oftmals übermäßig aktiviert / oder intrazelluläre Tyrosinkiasen

-> daas führt zu Wachstum und Zellteilung / hemmt Adhäsion und programmierten Zelltod

manche der neuen Tyrosinkinase-Inhibitoren sind leider weniger spezifisch als gedacht und es kommt zu Resistenzentwicklung

Allgemeines Prinzip:

Ligand bindet an Tyrosinkinase-Rezeptor -> es kommt zu Dimerisierung .> intrazelluläre Domänen phosphorylieren einander = Bindungsstelle für Proteine ist geschaffen mit SH2-Domäne

-> Kaskade wird aktiviert

28
Q

Wie heißt der Tyrosinkinaseinhibitor der für die Behandlung der CML zugelassen ist und was hemmt dieser?

A

Imatinib

-> hemmt die autoaktive BCR-ABL-Tyrosinkinase

Grundlage:

Translokation von abl-Gen (Chromosom 9) und bcr-Gen (Chromosom 22)

-> dadurch entsteht bcr-abl-Gen = das Funsionsprotein BCR-ABL-Tyrosinkinase wird überexprimiert = Tyrosinkinase-Akrtivität ist extrem gesteigert -> pluripotente hämatopoetische Zellen proliferieren

Imatinib:

bindet mig H-Brücken an die katalytische Domäne des BCR-ABL und inaktiviert diese

29
Q

Erkläre die Funktion vo PD-1 / PD-L1

A

Bei der Interaktion zwischen Körperzellen und T-Zellen bewirkt die Aktivierung des PD-1-Rezeptors (auf der T-Zelle) mit den Transmembranproteinen PD-L1 und L2 (auf der Körperzelle) eine überschießende Immunreaktion gegen körpereigene Zellen die zur Autoimmunreaktion führen könnte

manche Tumorzellen hemmen die Immunreaktion über den Immun-Checkpoint indem sie übermäßig PD-L1/2 exprimieren

damit werden sie nicht drch zytotoxische T-Zellen zerstört

30
Q

Nenne Möglichkeiten zur Individualisierung der Tumortherapie

A

Biochemische/ molekularbiologische Charakterisierung

Einflussfaktoren für die individuelle Pharmakodynamik und Pharmakokinetik (das ist kaum realisiert bei target drugs)

Therapeutisches Drug Monitoring

Dosisanpassung nach Toxizität/Wirkung

31
Q

Nenne die Targets spezifischer Tumortherapien

Zielstruktur mit Medikament

A

CDK-Inhibitoren = Palbociclib

EGFR-Inhibitoren = Trastuzumab

HDAC-Inhibitoren = Panobinostat

PARP-Inhibitoren = Olaparib

PD1-Inhibitoren = Pembrolizumab

Proteasom-Inhibitoren = Carfilzomib

Raf-V600E-Inhibitoren = Vemurafenib

Tyrosinkinase-Inhibitoren = Imatinib, Erlotinib

Ubiquitinierungs-Stimulatoren = Lenalidomib

VEGF-Inhibitoren = Bevacizumab

32
Q

Erkläre die WIrkungsweise von Erlotinib

Nenne Dosis, Wirkungsweise, Indikation, Nebenwirkungen

A

Erlotinib (wie auch Gefitinib) sind kompetitive Inhibitoren der Tyrosinkinase des HER1

Grundlage:

die EGF-Rezeptoren (epidermal-growth-factor) haben 4 Subtypen: HER1-4

Antikörper (mab) binden immer an die extrazellulären Domänen dieser Rezeptoren

Erlotinib (Tyrosinkinase-Inhibitor) bindet an die intrazelluläre Domäne

-> kommen zum Einsatz nach Nachweise einer aktivierenden Mutation der Tyrosinkinase-Domäne im HER1

Dosis: einmal täglich 150mg

Indikation:

NSCLC = Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom mit aktivierender EGFR-Mutation

Pankreaskarzinom (in Kombi mitr Gemcitabin) auch ohne molekulare Diagnostik

Toxizität:

Ausschlag, Diaarhoe

33
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Trastuzumab

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Trastuzumab = Anti-HER2-Antikörper

Eingesetzt beim HER2-Überexprimierten Mamma-CA

Allgemein = EGFR-Inhibitor

-> hemmt Rezeptoraktivierung

Indikation:

Mamma-CA

Magen-CA

Nebenwirkungen:

Husten, Infektion

Neutropenie

Diarrhoe

Kardiotoxisch

34
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Palbociclib

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Palbociclib = CDK4/6 Inhibitor

CDK = Cyclin-abhängige-Kinase steuern den Zelzyklus und deren Hemmung verlangsamt das Tumorwachstum

Indikation:

Mamma-CA mit Fernmetastasierung oder Rezidiv

35
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Panobinostat

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Panobinostat hemmt die HDAC

= Histon-Deacytolasen

-> dadurch kommt es zu anhäufung von acetylierten Histonen -> das erhöht die expression von Tumorsuppressorgen p21 und das induziert dann Apoptose

Indikation:

Multiples Myelom

Nebenwirkungen:

viele

36
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Olaparib

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Olaparib = PARP-Inhibitor

PARP = Poly-ADP-Ribose-Polymerase

-> Hemmung führe zu Doppelstrangbrüchen in Zellen mit BRCA (BReast CAncer) - Mutationen

und dann zu Apoptose

Indikation:

Mamma-CA

Ovarial-CA

Peritoneal-CA

37
Q

Erkläre die Wirkungsweise von PD1-Inhibitoren und nenne

Vertreter, Indikation, Nebenwirkungen

A

PD-1 Inhibitoren/ Antikörper:

Vertreter: Pembrolizumab, Nivolumab

PD-L1-Antikörper:

Atezolizumab

Wirkung:

-> erhöhen die zytotoxische Aktivität des Immunsystems gegen Tumorzellen

Pembrolizumab und Nivolumab:

Binden an den PD1-Rezeptor der T-Zellen und verhindern die Bindung von PD-L1 und steigern so die Aktivität der zytotoxischen T-Zellen

Atezolizumab:

Bindet an PD-L1 und verhindert dessen Interaktion mit dem PD1-Rezeptor der T-Zellen

Indikation:

NSCLC

Malignes Melanom

Nebenwirkungen:

durch unspezifische Stärkung des Immunsystems kann es zu Pneumonie, Nephritis, Kolitis, Hepatitis uvm kommen

38
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Carfilzomib

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Proteasom-Inhibitor

  • > Hemung des Abbaus von Proteinen
  • > Apoptoseinduktion der Zellen

Indikation

Multiples Myelom

39
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Vemurafenib

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Vemurafenib

ein Raf-V600E-Inhibitor = hemmt die BRAF-Kinase

-> dadurch Hemmung des Zellwachstums

Indikation:

Malignes Melanom

40
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Bevacizumab

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

ein VEGF-Inhibitor

-> darüber Hemmung der Tumorangiogenese

und Metastasierung

Indikation:

Kolorektales Karzinom

NSCLC

Mamma-CA

41
Q

Werkläre die Wirkungsweise von Rituximab

Nenne Indikation, Nebenwirkungen

A

Rituximab

  • > ein monoklonaler Antikörper gegen das CD20 Molekül auf leukämischen B-Lymphozyten
  • > führt zur Abtötung dieser Zellen

CD20 ist nicht auf hämatopoetischen Stammzellen und nicht auf Gewebszellen (daher bleiben diese unberührt)

Indikation:

Lymphome, insbesondere bei CD20 positiven B-Zell-Lymphomen

Nebenwirkungen:

Zytokin-Release-Syndrom -> systemische Immunreaktion

Tumor-Lyse-Syndrom -> Stoffwechselentgleisung, wichtigster Metaboit Harnsäure (weil nicht mehr alle Nukleotide abgebaut werden können) mit Endfolge eines Nierenversagens

Allergie

Schleimhautschäden

Infektion

Sekundärmalignome

42
Q

Erkläre die Wirkungsweise von CD19 spezifischen CAR-T-Zellen

A

grundlage:

Zelluläre Immuntherapie mit genetisch veränderten T-Zellen die einen chimären Antigenrezeptor (CAR) besitzen, mit dem sie Krebszellen erkennen können

CAR-Aufbau:

hat extrazelluäre Bindungsdomäne -> ein Antikörperfragment, das möglichst spezifisch an die Tumorzelle bindet

Transmembranär: in der T-Zelle verankert

Intrazellulär: Aktivierung der T-Zelle nach Bindung

Zugelassen:

gegen CD19 spezifische CAR-T-Zellen

Indikation:

ALL bei Kindern, B-Zell Lymphome, multiples Myelom

UAW:

viele, v.a. Zytokin-Sturm, Neurotoxizität